Simple Mannorientierungen werden zu Marcel Kollers Achillesferse

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Für viele waren die Österreicher der Geheimfavorit. Das manndeckende Team von Bernd Storck konnte den Österreichern jedoch nicht nur den Schneid sondern auch die drei Punkte abknöpfen.

Die letzten drei Jahre waren eine sehr turbulente Zeit für das Team von Marcel Koller, hat man doch eine ungeschlagene Qualifikation und den Sprung in die Top-Ten der FIFA-Rangliste hinter sich. Vor drei Jahren mussten die Österreicher auch die letzte Niederlage in einem Pflichtspiel hinnehmen. Diese Serie kam gegen Ungarn zu einem abrupten Ende. Und das nicht unverdient.

Tiefe Außenverteidiger gegen mannorientierte Flügel

Die ungarische Mannschaft „zeichnet“ sich durch eine Vielzahl von Mannorientierungen aus, welche besonders am Flügel vereinzelt schon in Richtung Manndeckung gehen. Die Grundformation der Mannschaft von Bernd Storck ist zwar ein 4-1-4-1, dieses passt sich jedoch sehr stark dem Gegner an. Das deutsche Nationalteam beispielsweise schaffte es, das 4-1-4-1 die meiste Zeit in ein 6-3-1 umzuformen. Dafür reichte es, dass die beiden Außenverteidiger Hector und Höwedes im Spielaufbau weit genug nach vorne schoben und damit die Außenspieler der Ungarn nach hinten drängten. In diesem mannorientiert entstandenem 6-3-1 landeten die Flügelspieler an der Seite der Vierer-Abwehrkette und öffneten dabei die defensiven Halbräume massiv, was die Deutschen auch zu Nutzen wussten.

Solche 6-3-1 Staffelungen kamen auch gegen Österreich vor, jedoch nur vereinzelt. Die österreichischen Außenverteidiger trauten sich nur selten nach vorne und konnten damit auch nicht die mannorientierten Flügelspieler der Magyaren nach hinten zwingen. Wenn sie es mal schafften, war die Mannschaft von Trainer Koller nicht in der Lage die sich dadurch öffnenden Halbräume erfolgsstabil zu besetzen. Meist ließ sich ein Offensivspieler – vorrangig Arnautovic – kurz zurückfallen, nachdem er zuvor noch an der letzten Linie des Gegners lauerte. Doch ein mannorientertes Verfolgen dieses Laufes war für die Ungarn, im Rahmen ihrer Sechserkette, natürlich kein Problem. Dadurch landete Arnautovic auch ein ums andere Mal isoliert im linken Halbraum, wo er zwar sauber vom aufbaustarken Martin Hinteregger angespielt wurde, jedoch keine sinnvolle Möglichkeit zur erfolgreichen Folgeaktion hatte.

Fuchs und Klein drängen ihre ´manndeckenden Gegenspieler nach hinten. 6-3-1 ist die Folge. Die Halbräume sind komplett entblößt.

Fuchs und Klein drängen ihre manndeckenden Gegenspieler nach hinten. 6-3-1 bei Ungarn ist die Folge. Die Halbräume sind komplett entblößt.

Trotzdem waren die Österreicher am Gefährlichsten, wenn es ihnen gelang, den Nachbarn aus Ungarn derartig nach hinten zu drücken. Die hohe Positionierung der Außenverteidiger öffnete nicht nur die Halbräume, sondern minderte die Kontergefahr des Gegners massiv. Wie bereits erwähnt, waren 6-3-1 Staffelungen bei den Ungarn jedoch die Ausnahme. Die meiste Zeit über führte das mannorientierte Verfolgen von Fuchs und Klein zu einer anderen Variation des ungarischen 4-1-4-1.

Durch die sehr konservative – fast schon ängstliche – Positionierung der beiden Außenverteidiger Christian Fuchs und Florian Klein und der damit verbundenen Mannorientierung von Dzsudzsak und Nemeth wurde aus dem ungarischen 4-1-4-1 fast schon zwangsläufig ein 4-1-3-2, bei dem die Ungarn mit Kleinheisler und Szalai vor Dzsudsziak, Nagy und Nemeth hoch stehen konnten, ohne ihre Mannorientierungen aufgeben zu müssen. Dabei agierten sie trotz ihrer hohen Positionierung nicht besonders aggressiv im Pressing, sondern kamen vor allem über ihre massive Präsenz. Diese zwang die Österreicher – welche sich selber zu einer Ballbesitzmannschaft auserkoren haben – schon nach zehn Minuten dazu, die Bälle hoch wegzuschlagen.

Auch sonst waren die Positionierungen der Österreicher im Spielaufbau nur wenig vorteilhaft. Das redundante Alibi-Abkippen von Julian Baumgartlinger und/oder David Alaba schwächte das Zentrum zusätzlich, denn normalerweise sind die Abkippbewegungen bei der Mannschaft von Marcel Koller sehr flexibel. Es kippt abwechselnd einer der beiden Sechser ab und versucht dabei seinen Kollegen in der Innenverteidigigung eine breitere Stellung zu erlauben um so das gegnerische Pressing zu umspielen. Ist das geschafft, verabschiedet sich der abkippende Sechser wieder nach vorne. In diesem Fall war das Abkippen in der Form jedoch wenig nutzvoll, wobei hier erneut die tiefe und uneingebundene Rolle der Außenverteidigier zu hinterfragen ist.

Alaba wird komplett isoliert, in der Offensive fehlt der Breitengeber, Österreich will zu weiträumig agieren und hat nicht die passenden Staffelungen hierfür.

Alaba wird komplett isoliert, in der Offensive fehlt der Breitengeber, also machen das Harnik und Arnautovic Teilzeit, damit wird das Zentrum jedoch endgültig verschluckt. Österreich will zu oft zu weiträumig agieren und hat nie die passenden Staffelungen hierfür.

In Abwesenheit dieser fehlte es den Österreichern an Breite im Spielaufbau, welche dann von den Flügelstürmern Marko Arnautovic und Martin Harnik herbei „improvisiert“ wurde. Das wiederum schwächte das Zentrum nur umso mehr, wo dann der nicht-abkippende-Sechser (fast immer David Alaba), Zlatko Junuzovic und Marc Janko als einzige Anspielstationen fungieren mussten, das jedoch unter massivem Widerstand der manndeckenden Ungarn. Auf der linken Seite versuchte Marko Arnautovic immer wieder den linken Halbraum zu besetzen. In Abwesenheit eines Breitengebers führte das jedoch nur – wie auch bereits beim ungarischen 6-3-1 beschrieben – dazu, dass die Ungarn sich uneingeschränkt auf Arnautovic fokussieren konnten und ihn mit bis zu vier Mann von der Außenwelt abschneiden konnten.

Die Folge des schlechten Spielaufbaus: wenn etwas nach vorne ging, dann nur über simple und lineare Flügeldurchbrüche, welche nur sehr selten erfolgsversprechend waren ob der aussichtslosen Situation. Der österreichische Zehner Junuzovic musste – im Zwischenlinienraum alleine gelassen – weite Wege gehen, um die Flügelspieler beidseits zu unterstützen, dabei konnte er jedoch im besten Fall nur eine numerische Gleichzahl am Flügel herstellen. Dementsprechend selten waren auch die Flügeldurchbrüche der Österreichen an diesem Abend (ich habe 3 gezählt).

Am Rande erwähnt: aufgrund der massiven Mannorientierungen der Ungarn, ist der Begriff „Zwischenlinienraum“ hier wohl mit Vorsicht zu verwenden.

Unkompaktes Pressing gegen ruhig zirkulierende Tormann-Legende Kiraly

Nicht nur das Spiel mit dem Ball war beim vermeintlichen Geheimfavoriten mangelhaft, auch gegen den Ball zeigte die Mannschaft von Marcel Koller große Unzulänglichkeiten. Je länger das Spiel ging, desto unkompakter wurden die Österreicher in ihrem 4-4-2 Pressing. In diesem rückte Zlatko Junuzovic zu Solo-Stürmer Marc Janko nach vorne. Oft rückte hier noch Bayern-Spieler David Alaba heraus und verfolgte einen Sechser des Gegners, wodurch ein 4-1-3-2 entstand. Aus diesem 4-1-3-2 heraus versuchten dann die Außenstürmer Arnautovic und Harnik den Gegner nach innen zu lenken, indem sie sich lose am gegnerischen Außenverteidiger orientierten oder versuchten mittels gebogenem Lauf diesen in den Deckungsschatten zu nehmen. Die Läufe der beiden Pressing-Stürmer Junuzovic und Janko waren jedoch gegensätzlich dazu. Beide versuchten ihrerseits mittels Bogenlauf das Zentrum abzudecken und den Gegner dadurch nach Außen lenken. In diesem Trichter gefangen, blieb den Ungarn meist nichts anderen übrig, als den Ball hoch wegzubolzen, doch die Ungarn verstanden es in weiterer Folge sehr gut, die Zonen zu überladen, in denen der hohe Ball landete. Die Österreicher hingegen schienen von den hohen Bällen – welche wohl wie die Baustellen im Spielaufbau hausgemacht waren – überrascht und hatten zunehmend das Nachsehen.

Zweiseitige Bogenläufe resultieren in fehlendenm Zugriff und hohen Ball. Das kann man so wollen, aber dann muss man darauf vorbereitet sein. Baumgartlinger musste danach in ein 1v2, Fuchs kommt zu spät.

Zweiseitige Bogenläufe verwehren den Österreichern den Zugriff auf den Ball, was fast schon zwangsläufig zu einem hohen Ball führt. Das kann man so wollen, muss dann aber darauf vorbereitet sein. Baumgartlinger muss in weiterer Folge in ein 1 gegen 2, Fuchs kommt zu spät.

In der zweiten Hälfte ließ dann auch noch die Intensität im Pressing nach, womit die Unkompaktheiten vor allem in der Vertikalen immer mehr zum Vorschein kamen. Gegen das österreichsche Pressing und Gegenpressing nach Ballverlust reichte meist ein verzögerndes Element des ungarischen Ballfühenden aus, um im intensitätsarmen Verbund der Österreicher eine Lücke zu finden und sich sauber zu befreien. Vor allem Oldie Kiraly beeindruckte mit ruhiger Balldistribution und guter Zirkulation in der letzten Linie, absolut unbeeindruckt vom Pressing des Gegners. Die Mannschaft von Koller wurde immer mehr zerrissen zwischen der pressenden Offensivabteilung und der ängstlichen Hintermannschaft, welche sich bei der erstbesten Möglichkeit nach hinten fallen ließ.

Diese zunehmende Zerrisenheit und Unkompaktheit gepaart mit der kollektiven Überraschung bei hohen Bällen führte schlussendlich auch zum 1:0 Treffer der Ungarn durch Adam Szalai. Die Österreicher reagierten wütend und hatten – vor allem in Person von David Alaba – eine plötzlich brachiale Durchschlagskraft, welche scheinbar einem Anfall an Intensität geschuldet war. In dieser Phase konnten die Österreicher auch die Ungarn zusehends nach hinten drücken und kamen durch Martin Hinteregger sogar fast zum Ausgleich. Der vermeintliche Treffer wurde jedoch wegen eines rohen Foulspiels von Dragovic aberkannt und der Kiev-Verteidiger zu allem Überfluss noch des Platzes verwiesen. Das markierte den endgültigen Knackpunkt für das Team von Marcel Koller. Zoltan Stieber schoss in der Schlussphase noch das verdiente 2:0 für die Ungarn.

Fazit

Die Spielanlage der Ungarn war wenig spektakulär, taktisch und individuell bessere Mannschaften wie das DFB-Team haben gezeigt, welch massive Probleme die Manndeck-Strategie von Teamchef Storck mit sich bringt. Gegen eindimensional aufbauende und unkompakt pressende Österreicher war diese Ausrichtung jedoch ausreichend.

Die Österreicher hingegen zeigten vor allem taktisch zu wenig für eine Mannschaft, welche den Anspruch an sich stellt, über den Ballbesitz Spiele dominieren zu wollen. Wie schon im Testspiel gegen die Niederlande reichten simpelste Manndeckungen des Gegners aus, um das österreichische Aufbauspiel in Panikzustand zu versetzen. Der einzige Hoffnungssschimmer könnte wohl sein, dass die Spielanlage der Portguiesen der Mannschaft von Marcel Koller wohl eher liegen wird.

Cskdominik 16. Juni 2016 um 12:48

Die ungarische Spielanlage als wenig spektakulär zu bezeichnen, finde ich falsch.

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MA 16. Juni 2016 um 14:54

Manndeckung übers ganze Feld ist vielleicht spektakulär, aber wenn dann spektakulär grausam.

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ZY 16. Juni 2016 um 12:04

Vielen Dank für den schönen Spielbericht! Neben ihren taktischen Schwächen fand ich, das Österreichs Hauptproblem in erster Linie mangelnde Physis/Fitness war. Die Österreicher wirkten deutlich langsamer, und auch deutlich weniger ausdauernd als die Ungarn. Auch Konzentration bzw. Motivation schienen spätestens in HZ 2 abzubauen und Resignation und Frust zu weichen. Infolgedessen auch viele technische Mängel, versprungene Bälle etc.. Pech mit Verletzungen (Junuzovic) und dem Schiri (viele Karten, wenige für Ungarn) runden das Bild ab.
In Vorausschau auf das Spiel gegen Portugal rechne ich nicht mit großen Chancen für Österreich. Und zwar unabhängig von Taktik oder Formation, sondern einfach weil bei Österreich zur Zeit die absoluten Basics einer Fußballmannschaft fehlen, Fitness und ‚Moral‘.

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Peda 16. Juni 2016 um 12:48

Vor allem in der Antizipation ist mir das aufgefallen.
Beumgartlinger, den viele ja noch für einen der besseren hielten, lief zwar gewohnt viel, aber nur hintennach. Sein albihaftes Mitjoggen in vielen Szenen (siehe hier oder beim Führungstreffer) ist mir sehr negativ aufgefallen.

Aber warum sollten sie weniger fit als andere Mannschaften sein?
Die Fitness holen sie sich im Club, wo sie ja bei vielen gepasst haben dürfte, für die nötige Frische sollte die lange und langsam anlaufende Vorbereitung gesorgt haben.

Ich kann mir einfach nicht erklären, warum man so lethargisch unterwegs war.

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MA 16. Juni 2016 um 14:57

Diese Analyse greift meiner Meinung nach viel zu kurz, Österreich ist so viel gerannt wie andere Mannschaften in der EM im Durchschnitt (106km) obwohl man knapp 30 Minuten in Unterzahl war. Der Eindruck einer lethargischen Mannschaft entstand mMn wegen der Zerrissenheit der Mannschaft mit und ohne Ball, da waren teilweise große Abstände dabei. Das spielte den Ungarn vor allem im Kampf um die 2. Bälle in die Karten.

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ZY 16. Juni 2016 um 17:23

War Österreich den Ungarn tatsächlich läuferisch ebenbürtig? Wie sah das bei Anzahl Sprints, bzw. Laufgeschwindigkeit aus? Wenn es da keine Auffälligkeit gibt, dann habe ich das offenbar falsch gesehen bzw. interpretiert. (Ich hätte auch keine Erklärung dafür, warum Österreich weniger fit sein sollte als Ungarn – es sah halt stark so aus). Dann stimmt wohl deine Interpretetation, dass Österreich oft ‚alt aussah‘, weil sie oft falsch und taktisch ungünstig standen und deswegen nicht oder zu spät an den Ball kamen…

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studdi 16. Juni 2016 um 11:16

Was ist eigentlich eure Meinung zu Alaba als Zentralen Mittelfeldspieler? Er selbst sagt ja immer wieder das es seine Lieblingsposition ist. Hätte er in diesem Spiel gegen die Manndeckungen als falscher Außenverteidiger seiner Mannschaft mehr geholfen?

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HK 16. Juni 2016 um 14:06

Ich gebe da Koller recht. Alaba fehlt es in der Position an Praxis.
Man hat das irgendwann letztes Jahr gesehen (weiß nicht mehr genau in welcher Phase) bei Bayern als er ein paar Spiele im MF machen musste/durfte. Am Anfang war das noch sehr wirr, überhastet und nicht recht zielführend. Man hat richtig gemerkt wie er den Rhythmus auf der Position erst aufnehmen musste. Es ist aber buchstäblich von Spiel zu Spiel besser geworden, bis es dann auch gut war.
Insofern besteht Hoffnung, dass das wenn Österreich noch ein paar Spiele im Turnier bleibt ein Erfolgsmodell wird.

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Truu 16. Juni 2016 um 14:48

Ich habe Alaba des öfteren bei Team-Spielen im Stadion beobachten dürfen. Alaba fehlt im Mittelfeld diese Fähigkeit – vielleicht auch dieses Gespür-, alle 4 Himmelsrichtungen zu antizipieren. Er gilt zurecht als einer der besten Aussen-Verteidiger der Welt, aber im Zentrum spielt er um Klassen schwächer. Es ist weder im Stande, als 6-er defensiv die Räume antizipativ zuzustellen, noch als 8-er offensiv Spielzüge einzuleiten.

Persönlich hätte ich mir gewünscht, er hätte als rechter Aussen-Stürmer (statt Harnik) begonnen. Zum einen ist er einer der ganz wenigen, der die offenen Halbräume hätte nutzen können, auch hätte er im Zwischenlinienraum als Anspielstattion dienen können, dazu hätte seine Präsenz rechts Arnautovic auf der Gegen-Seite entlasten können.

Generell glaube ich, ein 3-4-3 (wie in der grafik festgehalten) hätte die Ungarn vor größere Aufgaben gestellt, weil damit die seitliche Offensivpräsenz der Österreich größer gewesen wäre, zudem wäre im Defensiv-Spiel das Zentrum besser zugestellt gewesen

http://sharemytactics.com/68244/

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Daniel 16. Juni 2016 um 16:39

Finde diese Taktik auch passender. Würde im Vergleich dazu allerdings mit Dragovic als rechtem Halbverteidiger spielen und dafür Wimmer reinnehmen. Außerdem würde die von dir skizzierte Alaba-Rolle perfekt zu Schöpf oder Sabitzer passen, Alaba würde dann die Position von Fuchs übernehmen…

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Truu 16. Juni 2016 um 17:38

Alle Makulatur, weil vorbei, das nächste Spiel naht, hier eine mögliche Aufstellung für den Samstag: http://sharemytactics.com/68335/

1) Baumgartlinger und Alaba können ausgezeichnet auf der Seite spielen und damit Ronaldo zu stellen bzw. den Raum nach vorn nutzen und im Verbund mit Sabitzer/Schöpf das portugiesische Zentrum heraus locken (wie die Isländer es hervorragend vorgemacht haben)

2) Fuchs und Arnautovic können invers agieren und den direkten Zugriffen der Portugiesen entkommen und ebenso im Verbund mit Sabitzer/Schöpf das portugiesische Zentrum heraus locken

3) Hinten steht eine Dreierkette dieser Klasse recht stabil, mit den beiden aussen (die situativ herein rücken) und dem 6-er stehen 6 Spieler kompakt im Zentrum

4) Vorne gibt es auf den Aussen individuale Staerken bzw aus der zweiten Reihe Spieler mit grosser Dynamik

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fluxkompensator 16. Juni 2016 um 11:10

könnten wir anhand der szene („die halbräume sind komplett entblößt“) einmal durchsezieren, wie dieser strategische vorteil hätte ausgespielt werden können?

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studdi 16. Juni 2016 um 11:42

Ich denke in dem man nicht zu 6 in der letzten Linie steht. Junuzovic könnte beispielswiese eher als 8 im Halbraum agieren somit würden Arnautovic und Harnik quasi als „vorblocker“ agieren.
Hier ist ab 5:40 das 1:0 von Deutschland zu sehen. Özil lässt sich hier schön in den Halbraum fallen.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2755592/Deutschland-Ungarn-Analyse-und-Interviews#/beitrag/video/2755592/Deutschland-Ungarn-Analyse-und-Interviews

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rum 16. Juni 2016 um 12:00

Wie wäre es so: Hinteregger rückt etwas vor. Nach Pass auf ihn ist eine Passstaffette Fuchs – Baumgartlinger – Arnautovic denkbar. Wenn das verteidigt wird, landet der Ball wieder bei Hinteregger, wobei Baugartlinger mit Nagy und Gera etwas weiter links stehen. Tja und dann?

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Andreas 16. Juni 2016 um 10:39

Sehr schöne Analyse! Verständlich geschrieben, nicht zu komplizierte Wortwahl. Danke!

Ich habe auch die Hoffnung, dass Portugal den Österreichern eher entgegen kommt. Wenn sie es schaffen die Abwehr und das DM zu pressen könnten sie die Portugiesen auf dem falschen Fuss erwischen. Pepe ein wenig reizen… Dann geht der schnell mit Rot runter… Mal bei Thomas Müller nachfragen, wie man das am Besten macht…

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Karlfred 16. Juni 2016 um 11:24

Danke für die insgesamt ordentliche Analyse!

Hätte mir etwas mehr Fokus auf das ungarische Spiel gewünscht, ihren guten Mix aus langen Bällen und anschließender sauberer Staffelung für zweite Bälle und flacher Spielauslösung. Ist mir alles zu sehr aus österreichischem Blickwinkel geschrieben. Wirkt ein wenig so, also hätte der Autor das Gefühl, den übertriebenen Hype um „Geheimfavorit“ Österreich der SV-Autorenschaft trotz der schlechten Leistung rechtfertigen zu müssen, wobei der Gegner und dessen gute Leistung zu kurz kommen. Naja, sei’s drum, die groben taktischen Elemente des Spiels wurden ja zutreffend skizziert.

Eine weitere kleine Kritik am Rande: Bitte an der Kommasetzung arbeiten, die sind mir leider etliche Fehler aufgefallen!

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MA 16. Juni 2016 um 14:59

Tut mir leid … ich versuche es nächstes Mal besser zu machen.

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Nadan-Ralf 16. Juni 2016 um 10:04

Sehr schöne Analyse, der ich eigentlich nichst mehr hinzuzufügen habe. Einzig die mangelnde Intensität der Österreicher im Pressing möchte ich hier nochmal ansprechen, da sie mich doch sehr überrascht hat. In den ersten Minuten war man ja noch ziemlich gut dabei und hatte auch einige gute Balleroberungen, im Verlauf des Spiels ging es in dieser Hinsicht aber kontinuierlich bergab…
Besonders das Verhalten der beiden Pressingspitzen fand ich in der zweiten Halbzeit teilweise skandalös. Das war weder strategisch klug, noch halbwegs intensiv. Die (leichten) Kompaktheitsprobleme der Österreicher waren ja trotz ihres eigentlich guten Pressings bereits bekannt und als Nationalmannschaft mit weniger Trainingszeit auch durchaus verständlich, aber dass es dann so offensichtlich wird hätte ich echt nicht gedacht.

Sollte man sich in dieser Hinsicht allerdings (deutlich) verbessern können ist mit etwas Glück aber weiterhin ein halbwegs erfreulicher Turnierverlauf drin, würde ich meinen. Nur hat man es sich jetzt unnötig schwer gemacht.

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HerthaFan 16. Juni 2016 um 10:13

Das hohe Pressing konnte Ungarn schon im Testspiel gegen Deutschland ziemlich gut mit Einbindung des Torwarts umspielen.

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Objektiv 16. Juni 2016 um 08:59

„zuhig rikulierende“ da haben sich wohl zwei Buchstaben verirrt 😉
Danke für den Artikel.
Noch eine Frage: Wie meldet man sich hier an? A

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