Bayern setzen sich im Krimi durch

4:2 n.V.

Mit einer überraschend hohen Ausrichtung schockt die alte Dame Juventus den FC Bayern. Die Münchner kommen jedoch zurück und schaffen in einem Krimi noch das Weiterkommen.

Dominanz durch Pressing

Mit dieser Überschrift startete die Analyse zum Hinspiel. In Turin waren es die Münchner, welche dank ihres Pressings die bessere Mannschaft waren. Im Rückspiel gab es umgekehrte Vorzeichen. Mit einem fast aberwitzigen Pressing in den ersten fünf Minuten bis zum Gegentor – und situativ auch später immer wieder – überraschte Juventus nicht nur Guardiola und seine Spieler, sondern wohl auch jeden Fan und Zuseher der ersten Partie.

Grundsätzlich befand sich ihre Formation zwischen einem 4-3-1-2 und einem 5-4-1; am ehesten ist Letzteres als ihre Defensivstaffelung zu sehen, da diese im tiefen Pressing am eigenen Strafraum kreiert wurde. Im höheren Pressing gab es jedoch eine ganz andere Ausrichtung zu beobachten.

Juves hohes Pressing.

Juves hohes Pressing.

Hier schob Pogba – ohne Ball eigentlich der linke Flügelstürmer – diagonal in die Mitte und agierte wie ein sehr hoher linker Achter oder wie eine zweite Sturmspitze. Morata schob häufiger leicht nach rechts und Khedira besetzte die zentralen Räume nahezu im Alleingang. Dadurch entstanden einige Situationen, wo eine Art flache Raute mit Hernanes hinter Khedira, Cuadrado und Alex Sandro als breite Halbspieler (Sandro hierbei etwas breiter, häufiger auch etwas tiefer) und davor Pogba fast auf einer Höhe mit Morata entstand.

Diese unorthodoxe Formation stellte die Passwege der bayrischen Innenverteidiger sehr aggressiv zu. Juventus konnte nach einzelnen Pässen auf die Außenverteidiger oder auch auf die Sechser aggressiv herausrücken, nach Rückpässen das Pressing fortsetzen und es dadurch verschärfen. Pogba stellte dadurch die diagonale Passoption nach rechts zu, man blockte ein mögliches Einrücken Lahms schon frühzeitig und Pogbas Deckungsschatten stellte direkt weite Räume zu.

Dazu kamen viele Mannorientierungen der Turiner. Evra verfolgte Müller weit ins zentrale Mittelfeld, obwohl er in dieser Formation eigentlich der linke Außenverteidiger (hoher Sandro) oder linker Halbverteidiger war (tieferer Sandro). Auch Bonucci attackierte Lewandowski einige Male weit in der gegnerischen Hälfte, dazu rückten die anderen Spieler ebenfalls situativ innerhalb ihrer Zone aggressiv auf ihre Gegenspieler heraus. Dieses dynamische Herausrücken war einer der Gründe, wieso die Bayern ihr Kombinationsspiel kaum nach vorne richten konnten.

Juventus stellte jede Ballannahme nach Pässen ins Mittelfeld zu. Bayerns Spieler konnte sich nicht drehen und spielten viele Pässe nach hinten, zur Seite oder schlichtweg unpräzise. Des Weiteren hangelten sich die Spieler von Juventus teilweise von einer Mannorientierung zur nächsten. Hernanes stellte z.B. ein paar Mal einen Bayern-Spieler in tieferen Zonen zu und sprintete dann auf den nächsten; wodurch er den zuvor gedeckten Spieler häufig im Deckungsschatten behielt und im Verbund mit der hohen Dynamik des Kollektivs kurzzeitig zwei Spieler effektiv aus dem Spiel nehmen konnte.

Teilweise blieb Juventus in der ersten Linie in einer Drei-gegen-Drei-Situation: Lichtsteiner, einer der Innenverteidiger und Evra – überaus riskant also. Dementsprechend konnten sich Hernanes, Alex Sandro und Cuadrado in diesen Situationen situativ zurückfallen lassen, wobei dies sehr selten passierte.

Nach der Führung und bei höherer Ballzirkulation formierte sich Juventus um.

5-4-1 zur Stabilität

Pogba ließ sich wieder auf seine Ursprungsposition zurückfallen, Khedira bildete mit Hernanes eine Doppelsechs (wenn auch nach wie vor deutlich herausrückend), Cuadrado spielte auf einer Linie mit diesen drei und gab den rechten Flügelstürmer. Sandro und Lichtsteiner spielten als Flügelverteidiger, Evra und Barzagli neben Bonucci als Halbverteidiger.

Juves tiefes Pressing.

Juves tiefes Pressing.

Dieses 5-4-1 ermöglicht eine enorme Breitenstaffelung in den ersten zwei Linien. Sandro und Lichtsteiner konnten aus der Kette herausrücken und ballnah aggressiv die Flügelstürmer oder Außenverteidiger Bayerns zustellen. Generell spielte Juventus auch in tieferen Zonen mit interessanten Feinheiten. So konnten die Flügelverteidiger bei Pässen in den Halbraum zwischen den Linien diagonal dort herausrücken und für Präsenz sorgen. Bayern hatte darum nie die benötigten Ballannahmen im Zwischenlinienraum, musste nach hinten oder sofort zur Seite spielen, woraufhin auf dem Flügel gedoppelt wurde.

Grundformationen

Grundformationen

Dank des 5-4-1 gab es außerdem eine herausragende Strafraumverteidigung. Der Angriffsaufbau wurde sehr gut gestört, es gab kaum saubere Bewegungen in den Strafraum und im Strafraum hatte man immer Überzahl. Dazu passte das System gut zu Juventus‘ Kontern. Morata konnte sich trotz Benatias gelegentlicher Manndeckung einige Male befreien oder Räume öffnen, welche der pfeilschnelle Cuadrado sowie der vorstoßende Khedira besetzten. Pogba positionierte sich bewusst um Kimmich, suchte viele Schulter-an-Schulter-Duelle und war durch seine körperliche Überlegenheit eine interessante Durchlaufstation bei Kontern. Doch Juve war nicht nur nach Kontern gefährlich.

Massive Strafraumbesetzung mit guter Absicherung

Was man nicht unterschätzen sollte, war die Bewegung Juventus‘ in den Strafraum. Sie nutzten teilweise vier bis fünf Spieler im Sechzehner. Morata, Khedira, Cuadrado und Pogba gingen bis in den Strafraum. Hernanes, Lichtsteiner und Alex Sandro sicherten in den angrenzenden Zonen ab, Evra verblieb meist mit Barzagli und Bonucci tiefer.

Dadurch hatte man für diese Zwecke eine sehr passende Staffelung. Bayerns Mannorientierungen in der letzten Linie öffneten einige Lücken und verhinderten ein aggressiveres Herausrücken des gesamten Teams. Nach Ballverlusten konnte Juventus kaum ausgekontert werden und sich schnell neu formieren, war aber dennoch im Gegenpressing bei Bedarf präsent genug. Nichtsdestotrotz bereitete Bayern das Pressing der alten Dame das meiste Kopfzerbrechen.

Bayerns Probleme im Positionsspiel

Die Bayern hatten mit Juventus‘ Pressing massive Probleme. Dazu zitiere ich Martin Rafelt aus unserem Redaktionschat:

„Die haben halt schlechte, breite Kastraten-Passmuster, keine Risikobereitschaft in strategisch wertvollen Zonen und viel zu wenig Tororientierung in der Vorbereitung ihrer Angriffe. Das ist dann besonders doof, wenn der Gegner die Breite zumacht, schlampig verschiebt und eine sehr gute Strafraumbesetzung hat sowie bei weniger kompakten Situationen dank ihres Personals sehr stark verteidigen kann.“

Bayern hatte grundsätzliche Probleme im Positionsspiel. Das Freilaufen und Stellungsspiel von Vidal und Alonso waren das maßgeblichste Problem im Aufbauspiel. Sie standen teilweise zu eng aneinander, liefen sich nicht schnell genug während des Pressings Juventus‘ frei und die Verbindungen in höhere Zonen wurden zu selten gehalten.  Gelegentlich stand Vidal wenige Meter neben Benatia halblinks im Halbraum, Alonso nur wenige Meter daneben vor den Innenverteidigern. Dadurch hatte Bayern einige Probleme aus dem ersten ins zweite Drittel zu kommen.

Dort wiederum waren es die schon erwähnten Herausrückmuster der Turiner, welche für Probleme sorgten. Weder Vidal noch Müller zeigten die nötige Pressingresistenz, um sich gegen mannorientiert attackierende Gegenspieler durchzusetzen. Dazu überraschte, dass Alaba und Lahm so orthodox und breit agierten. Beide zeigten – insbesondere im Verbund mit breiten, inversen Flügelstürmern – in den letzten Wochen die effektivsten Leistungen für das Team als einrückende Außenverteidiger.

So klafften weite Räume neben Alonso und Vidal zur Seite und nach vorne. Weder Alaba noch Lahm konnten wegen der Struktur der Gäste die Flügelstürmer effektiv unterstützen. Es gab schlichtweg kaum Aktionen, wo über Pässe in den Halbraum der Flügelstürmer eingebunden werden konnte. Dazu gab es auch keine Aktionen konstant, in denen der Flügelstürmer ausreichend lange am Ball war, um ein Vorder- oder Hinterlaufen des Außenverteidigers zu ermöglichen.

Darum hatte Bayern bei einer sehr breiten Staffelung Probleme in die Mitte zu kommen. Dribblings der Flügelstürmer wurden gut verteidigt, da man immer Überzahl in Ballnähe hatte. Bei enger Staffelung öffneten sich wiederum keine Räume in Juventus‘ kompakten Defensivverbund. Darum mussten die Bayern sich anpassen.

Guardiolas Umstellungen

Schon in der ersten Halbzeit gab es kleinere Anpassungen. Beispielsweise agierte Alaba ab der 25. Minute stärker diagonal einrückend, später tauschten Alaba und Ribéry die Besetzung der Außenbahn. Nach dem Seitenwechsel stellte Guardiola komplett um. Alaba spielte als Innenverteidiger und rückte neben Kimmich, da Bernat für Benatia eingewechselt wurde. Gleichzeitig spielten sie nun häufiger mit einrückenden Außenverteidigern. Bernat und Lahm besetzten einige Male die Räume neben Alonso und Vidal schob nach vorne.

Bayern nach der Umstellung,

Bayern nach der Umstellung,

Nach einer Stunde wechselte Guardiola außerdem Alonso aus und brachte Coman. Der junge Franzose besetzte die rechte Außenbahn, Vidal spielte eine Art box-to-box-Sechser, Costa und Ribéry wechselten zwischen Zentrum und linker Außenbahn, wobei vorrangig Costa die zentralen Räume besetzte. In der Schlussphase spielten die Bayern fast ohne Breite auf der ballfernen Seite. Vielfach wurde z.B. auf den breiten Coman auf rechts gespielt, bevor ohne wirkliche Besetzung der linken Außenbahn geflankt oder nach Durchbrüchen gesucht wurde.

Bayern nach der zweiten Umstellung,

Bayern nach der zweiten Umstellung,

Der positive Effekt war deutlich spürbar: Die Bayern hatten eine bessere Besetzung der ersten und der zweiten Linie. Wenn Juventus presste, konnten sie in die besser besetzte zweite Linie spielen und Juventus in eine 5-4-1-Ordnung an den eigenen Sechzehner zurückdrängen. Da Juventus‘ Außenstürmer sich oft mannorientiert in die Kette fallen ließen, entstanden oft 6-3-1-Staffelungen. Die Bayern nutzten dies vor allem, um dem Ball aus dem Rückraum laufen zu lassen.

Durchbrüche sollten über Flanken erzielt werden. Juventus verfügte über eine herausragende Endverteidigung im eigenen Strafraum, die zweiten Bälle eroberten die Bayern aber dank ihrer neuen Ordnung und der Überzahl gegen Juventus‘ dezimiertes Mittelfeld. Juventus rutschten letztlich zwei Flanken durch; dies reichte nicht nur zum 1:2-Anschlusstreffer, sondern auch zum dringend benötigten Ausgleich. Beide Male waren es Flanken, nach denen am zweiten Pfosten ein Spieler offen stand und per Kopf einnickte – einmal Costa, einmal Coman.

Die Verlängerung

Die Verlängerung begann, wie die zweite Spielhälfte der regulären Spielzeit geendet hatte. Bayern war am Drücker, Juventus verteidigte tief. Vermutlich ging den Turinern nach der enorm intensiven Anfangsphase auch etwas die Puste aus. Guardiola stellte nach der Einwechslung Thiagos leicht um. Thiago übernahm die Aufgabe Costas, der sich situativ zurückfallen ließ, um das Aufbauspiel zu unterstützen. Immer wieder kurbelte Thiago damit das Aufbauspiel an, bevor er selbst wieder in höhere Zonen ging. Costa wiederum spielte fortan auf dem linken Flügel aufgrund der Auswechslung Ribérys.

Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung rentierte sich Thiago. Nach einer tollen Kombination mit Thomas Müller traf er zur Führung. Die Bayern hatten zuvor einen zweiten Ball nach einer Flanke erobert. Nur zwei Minuten später war es ein Konter der Bayern über Coman, welcher den Schlussstand von 4:2 besorgte.

Juventus hingegen hatte Probleme wieder ins Spiel zu finden. Mit Sturaro nach 68 Minuten für Khedira und Mandzukic für Morata nach 72 Minuten waren zwei Spieler gekommen, welche die Führung über die Zeit bringen sollten. Aus strategischer Perspektive waren sie für das Spiel in Rückstand weniger geeignet. Ähnliches gilt für Pereyra, der noch kurz vor Ende der regulären Spielzeit für Cuadrado eingewechselt worden war. Das müde Turin konnte im Gegensatz zu den Bayern trotz einiger Versuche höher zu pressen nicht mehr reagieren und blieb weitestgehend harmlos. Erst nach der tieferen Ausrichtung der Bayern nach dem 4:2 gab es wieder Ansätze von Torchancen.

Fazit

Eines der unterhaltsamsten Spiele über Hin- und Rückspiel in der jüngeren Champions-League-Geschichte. Die Bayern wirkten wie der klare Favorit, als sie in Turin mit zwei Toren in Führung gingen. Juventus glich aber nicht nur diesen zwei-Tore-Rückstand schon in Italien aus, sondern ergatterte sich einen eigenen Vorsprung in München. Das hohe und unorthodoxe Pressing führte zu enormen Problemen bei den Bayern, welche in der zweiten Halbzeit aber gut reagierten. Guardiolas Umstellungen griffen, Juventus konnte das Spiel aus der ersten Halbzeit nicht mehr durchziehen. Kurz vor Schluss trafen die Bayern zum 2:2 und sicherten sich das Weiterkommen in der Verlängerung, wo die nun bessere Spielanlage mitentscheidend war. Letztlich waren es die eingewechselten Coman und Thiago, die das Spiel mit ihren Toren entschieden.

Isabella 20. März 2016 um 13:52

Frage an RM: wie denkst du sind die neuerlichen Probleme im Aufbau am besten zu lösen und wen hältst du personaltechnisch (für allem im Bezug auf die CL) am geeignetsten? Guardiola hat ja augenscheinlich am Anfang versucht, den Aufbau auf die Innenverteidigung zu verlagern. Wird das Problem evtl nur durch die Rückkehr durch Boa zu lösen sein? Und wie findest du eig die Entwicklung von Guardiolas Konzept? Der Flügelfokus kommt mir ein wenig wie das Rumgeschiebe von van Gaal vor (hyperbolisch ausgedrückt). Wäre Martinez anstatt Alonso auf der 6 vill eine Möglichkeit wieder einen größeren Fokus auf das Zentrum zu bekommen ? Antworten von anderen sind natürlich auch erwünscht 🙂

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JSA 24. März 2016 um 10:52

Antworten gibt es anscheinend leider nicht… das Beste an guten Artikeln sind die Kommentare drunter… finde ich. Vor allem, wenn RM usw. antworten…

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Isabella 25. März 2016 um 00:23

Ja, leider. Die arbeiten echt hart und hauen einen Artikel nach dem anderen raus, aber vill ließe sich einiges auch schon unter den Artikeln abarbeiten. Naja vill gehen ihnen auch die außer-taktischen Diskussionen hier mittlerweile auf die Nerven… Anyway, bitte weiter mit den super Analysen, vill wird einiges ja schon im nächsten Spiel beantwortet 🙂

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Der Holländer 19. März 2016 um 12:58

Wieder hat es sich herausgestellt daß Guardiola’s Taktik mit nur drei Verteidigern insbesondere gegen Spitzenvereine sehr risikovoll ist. In den letzten Jahren ist es mit solch einer Dreierkette gegen Real Madrid und Barcelona schon schief gegangen. Gegen Juve stand es kurz vor Halbzeit fast 0:3.

Guardiola hält meines Erachtens zu viel fest an die Philosophie aus den 90ern meines Landsmannes Johan Cruijff. Als Trainer vom FC Barcelona hatte er einige Erfolge mit seinem damals revolutionären 3-4-3 in dem Guardiola als Sechser eine Schlüsselrolle spielte. Gegen starke Gegner ging es jedoch auch einige Male daneben, wie im 1994er Champions League-Finale gegen AC Milan (0:4) oder im 1992er Weltpokafinale gegen Sao Paolo (1:2)

Die taktischen Aufzeichnungen dieser Spiele sind zu sehen auf:
voetbalfinales . webklik . nl (delete spaces)

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Ein Zuschauer 19. März 2016 um 19:41

Hä? Gegen Real Madrid war doch Viererkette… Und defensiv war hier doch eigentlich auch Viererkette?

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NB 20. März 2016 um 00:39

Kurz mal eine Frage: Welches Spiel hast du gesehen? Bayern München gegen Juventus sicherlich nicht, weil es in der defensiven Grundordnung eine Viererkette war.
Ebenfalls gegen Real Madrid war es eine Viererkette. U.a. fielen, soviel ich noch weiß, die meisten der vier Treffer per Standard.

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Der Holländer 22. März 2016 um 18:19

Bei Ballbesittz spielte Bayern hinten häufig mit nur drei Abwehrspielern, wie auch in obenstehenden Grafiken angezeigt ist. Letztes Jahr spielte Guardiola im Hinspiel gegen Barcelona anfangs auch mit einer Dreierkette. Messi und Co konnten so of durchmaschieren dass er schnell umschaltete auf eine Viererabwehr.

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Handkante 19. März 2016 um 02:04

Die Passmuster Juves waren schon sehr stark. Vor allem der Pass Neuers auf Pogba war ein Musterbeispiel für das tolle Zusammenspiel Turins. Auch die Einzelleistung Moratas vor dem 2:0 war ein gruppentaktischer Leckerbissen.

Allegri hat Pep völlig ausgecoacht. Dass es trotzdem vier mal hinten geklingelt hat, war dann Pech.

Dass Bayern ohne Robben und ohne fitte Innenverteidiger nur so knapp gegen den letztjährigen Finalisten weiterkam, zeigt wie degeneriert ihr Spiel mittlerweile ist.
Ich denke wir sind alle froh, wenn Guardiolas konservativer 0815-Fussball durch Ancelottis kühnen Einfallsreichtum ersetzt wird. Mit Ancelotti gehört der FCB endlich wieder zur Avantgarde des Fussballs.

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Jonny_Rainbow 19. März 2016 um 12:43

Troll

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Petra 19. März 2016 um 14:51

Die feine Klinge der Ironie mit der Spaltaxt aufgetragen… auch wenn ich nicht recht verstehe warum.

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Handkante 19. März 2016 um 20:45

Warum? Weil mir die herablassende Haltung gegenüber Guardiola, die in vielen Kommentaren irgendwelcher Sesselpupser zum Ausdruck kommt, auf den Sack geht.

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HK 20. März 2016 um 11:33

Ancelotti soll auch viel besser italienisch sprechen als Guardiola. Er isst dem Vernehmen nach auch viel lieber Pasta.
Alles wird gut.

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Sven 20. März 2016 um 16:27

„Sesselpupser“ halte ich wirklich für zu despektierlich. Ist eben ein Volkssport geworden, dass jeder, der mal Weltmeister auf der PS geworden ist, meint er könne da wirklich mitreden. Wofür andere jahrelange Ausbildung brauchen, glauben einige, sich das am TV oder eben an der Spielbox aneignen zu können. Ist schon lustig. Trifft hier bestimmt nicht auf alle, erst Recht nicht auf die Macher dieser Seite, die anerkannte Fachleute sind, aber auf sehr viele User zu.

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Koom 20. März 2016 um 16:59

Wenn nur noch Leute mitreden dürften, die Ahnung haben, würde es auf der Welt sehr still werden. Und man darf auch seine „ungebildete“ Meinung äußern. Und zuguterletzt: Ansichten von Leuten, die eben nicht den gleichen Background und Einstellung haben, kann oft sehr befruchtend wirken, um mal aus den üblichen Gedankenbahnen auszubrechen.

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Felix 21. März 2016 um 12:44

Das ganze kann man aber auch machen, ohne herablassend und despektierlich über Guardiola zu reden, was leider immer häufiger vor kommt (kein Vorwurf an dich persönlich). Niemand erwartet, dass hier nur noch Fachleute diskutieren, aber man kann es zumindest entsprechend formulieren.


kompottclown 18. März 2016 um 12:25

Die Bayern hatten mind. 4 Situationen (wenn ich mich recht entsinne 3 in der 1. HZ und eine weitere in der 2.), in der ein Spieler sich intelligent aus dem Juve-Deckungsverbund gelöst hatte und recht zentral im 16er durch die Gasse angespielt wurde (exemplarisch Vidal durch Costa in der 4. Min, vor dem 0zu1), den Ball aber niemals unter Kontrolle brachten (warum? Pässe wohl etwas zu hart, Freilaufbewegung sehr dynamisch zur Umgehung des Abseits & die Juve-Defensive ist ja auch nicht die schlechteste, die Passwege waren sehr klein).

Habe ich in der Bundesliga in dieser Häufigkeit in den letzten Spielen nie gesehen. Ist das noch jemandem aufgefallen oder habe ich in den letzten Wochen etwas übersehen? Für mich wirkte das ziemlich einstudiert und sollte m.M.n. aufgrund der Häufigkeit der (missglückten) Versuche sicherlich gewollt gewesen sein. Hat Juve dadurch in letzter Zeit häufiger Gegentore bekommen oder packen die Bayern zum entscheidenden Teil der Saison ein neues Werkzeug aus?

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Schlappi 18. März 2016 um 20:04

… diese Pässe durch die Zwischenlinienräume direkt zu einem Bayernspieler, der zwischen der letzten Turiner Abwehrreihe positioniert war, sind mir auch aufgefallen. Die Idee fand ich sehr gut. Aber man muss Juve wirklich für die konsequente Abwehrleistung loben (nicht schön, aber sehr wirkungsvoll), viele dieser Zuspiele haben Sie sehr geschickt abgeblockt.

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass diese Art von versuchten Passvorlagen mit Absicht so hart und schnell gespielt wurden, um einen Überraschungseffekt zu erzielen … mit dem Nachteil, dass diese Dinger extrem plaziert gespielt werden müssen, um sie verarbeiten zu können (wenn man dazu technisch in der Lage ist … also idealerweise auf Lewandowski und nicht auf Müller oder Vidal!).

Sehr interessant fand ich diese „Raketenflanken“ von Costa (eine hat ja dann auch zum 1:2 geführt).

Übrigens hatte ich den Eindruck, dass Pep sogar mit Phasen hohen Juve-Pressings gerechnet hat … da er sonst bestimmt eher auf Thiago gesetzt hätte. Alonso ist ja ein Meister der langen Flanken … also der ideale Spieler, wenn es darum geht ballferne freie Räume in der gegnerischen Häfte zu bespielen (also wenn der Gegner hoch steht). RM, wie ist Deine Meinung dazu: Was mag Pep dazu bewogen haben Alonso aufzustellen? Und hat er damit gerechnet, dass Juve so hoch presst?

Nachdem Juve jetzt raus ist, gibt es jetzt leider keine Möglichkeit mehr, ein Spiel der „alten Dame“ gegen Barca bestaunen zu dürfen. Ich hätte doch sehr gerne gesehen, wie sich Neymar, Sanchez und Messi gegen dieses Abwehrbollwerk geschlagen hätten … !?

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TobiT 18. März 2016 um 23:27

Bin zwar nicht RM aber mal meine Gedanken zu Alonso/Pressing:
Ich finde nicht, dass Alonso besser für ein Spiel gegen hohes Pressing geeignet ist, als Thiago. Alonso neigt finde ich unter Druck zu Stellungsfehlern, die sich negativ auf das Aufbauspiel des Teams auswirken. Er wird zur einzigen Aufbauroute und macht die Bayern dadurch manchmal zu leicht ausrechenbar. Seine präzisen langen Bälle sind sehr gut gegen kompakte Mannschaften, werden dann aber tlw. überfokussiert. Ich finde Vidal gegen hohes Pressing besser als Alonso, da er weniger dominant im Aufbau und wesentlich schwerer zu pressen ist, dafür würde ich den Trade-off der etwas schwächeren Verlagerungen akzeptieren. Gleichzeitig sehe ich Thiago (in Normalform) als Achter/Verbinder vor dem Sechser lieber als Vidal, da er weniger oft zum dritten Stürmer wird und die Abhängigkeit von den Flügel Durchbrüche etwas abmildert.
Sehe es also genau andersrum, möglicherweise hat Pep mir hohem Pressing gerechnet, allerdings wäre für mich Thiago von Beginn an dann passender gewesen. Ich weiß aber nicht, wie es aktuell um die jeweilige Form der beiden bestellt ist.

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CH 21. März 2016 um 09:35

Die scharfen Pässe waren m.E. der Tatsache geschuldet, dass Bayern mit dem Flügelfokus nicht durchkam: Wenn der Ball mal auf Costa/Ribery kam wurden die sofort gestellt und auf deren Rückpässe aggressiv rausgerückt und tw. bis Neuer durchgepresst. Das war für Bayern in dieser Spielphase recht riskant und wenn man nicht komplett blöd ist, strapaziert man das nicht allzusehr – also zur Abwechslung mal scharfe Pässe durch die Mitte.
Aufgrund der schlechten Besetzung zw. den Juve-Linien fand ich diese Pässe aber wenig vielversprechend. Die schlechte Verarbeitbarkeit war ein Ergebnis aus Adressat (Müller/ Vidal), notwendiger Schärfe und suboptimalen Passentfernungen (tw. wurde ja gefühlt von der Mittellinie gepasst). Der Passempfänger ging zwar zum Ball, aber hatte trotzdem kaum Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung gehabt. Von Juve ging immer einer mit, dank 5er Abwehr ohne Schnittstellen zu öffen – weshalb man sich nicht zum Tor drehen konnte. Tropfen lassen ging auch nicht, weil keiner im 10er-Raum war. So ging dann auch der Ball vorm 2:0 verloren.
Wie’s richtig geht, hat dann Thiago gezeigt …

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Goalimpact 18. März 2016 um 11:13

Ich fand die Entscheidung von Juve noch zu pressen einleuchtend. Die aktuelle Schwäche von Bayern liegt in der Verteidigung und wenn man die Schwäche des Gegners dort bespielen will, muss man hoch pressen. Das konnte Juve nur nich über 90min durchhalten und daher waren hier eine gute Dosierung und Rhytmuswechsel gefragt. Allerdings hätte Allegri schon darauf achten können eine Aufstellung zu behalten, die immer wieder Phasen eines hohen Pressing einstreuen kann auch wenn diese dann nach hinten herause wegen Kraftmangel seltener werden. Khedira und Morata runter zu nehmen und sich ganz hinten reinzustellen war glaube ich kein guter Zug.

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JSA 18. März 2016 um 08:49

2 Fragen:

1. was haltet ihr von 100% Meijer bei Sky
2. was haltet ihr davon, diese Art von Analyse selber mal zu versuchen (ich weiß nicht, wer von Spielverlagerung gerne vor der Kamera steht, aber so eine 5 Minuten Analyse vor wichtigen Spielen wäre sehr attraktiv.)

Antworten

Isco 18. März 2016 um 17:09

1. Fachlich wohl einer – wenn nicht der – schwächste „Experte“ im deutschsprachigen Bereich.
2. Gibt doch schon von Zeit zu Zeit Podcasts, die im Prinzip genau so viel bringen wie ein Video.

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Sven 20. März 2016 um 16:41

Stimmt, wenn einer jahrelang auf gutem Niveau Fussball gespielt hat, dann kann er mit sehr vielen der User-Experten hier nicht mithalten. und du kannst das einschätzen….. Klar….

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Isabella 20. März 2016 um 22:05

Also jetzt reiß dich mal zusammen. Fußballspieler können doch auch oft eine extrem subjektive Sicht der Dinge haben, solange sie aktiv sind. Und nicht jeder, der technisch vielleicht gut drauf ist, macht hinterher einen guten Trainer. Und nicht jeder Fußballer ist eine wirklich helle Birne im Leuchter, soviel weiß man auch. Warum sollten dann die Taktik-Autoren hier oder andere, die sich lange mit dem Fußball und Taktik beschäftigt haben, jmd nicht einschätzen oder zumindest ein Recht auf eine Meinung bzgl der Kommentare eines „Experten“ haben dürfen? Oder denkst du auch, dass einer, der mal iwo in ner Dorfliga gegen nen Ball getreten hat, besser über psychologische Aspekte im Fußball bescheid weiß, als ein Diplompsychologe? Hört sich iwie so an, als würde Fußballspielen einen für alles qualifizieren, auch für eine gute Berichterstattung über ein Spiel. Und wenns um Erfolge im Fußball als relevanten Aspekt für gute Fachkenntnis geht, denke ich mir immer, ob die Leute dann auch den Loddar für nen besseren Trainer als Mou halten, der hat ja schließlich als Spieler auch nicht viel erreicht. Also wenn du nicht der Meinung eines anderen bist, könntest du ja auch sachlich sagen warum. War zum Beispiel sein Kommentar zu xy sehr treffend oder so? Ich dachte so viel Niveau haben die Diskussionen hier noch, beleidigen kann man sich im Bild-Forum zu genüge! Viel Spaß da

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Sven 4. April 2016 um 20:24

„Warum sollten dann die Taktik-Autoren hier oder andere, die sich lange mit dem Fußball und Taktik beschäftigt haben, jmd nicht einschätzen oder zumindest ein Recht auf eine Meinung bzgl der Kommentare eines „Experten“ haben dürfen?“ Niemand streitet das Recht auf eine eigene Meinung ab, aber hier wird ein abschließendes Werturteil über einen erfahrenen Buli-Spieler abgegeben. Und das wirkt schon gruselig, wenn ein User mit dem klingenden geliehenen Namen Isco über einen erfahrenen Spieler auf dem Niveau Buli „abwertet“. Das ist schlichweg „schräg“. Wenn man das als User mit Nicknamen tut, sollte man auch seine Kompetenz mit angeben: auf welchem Niveau hat man denn Fussball gespielt bzw. spielt man. Dann kann man die abgegebenen Urteile besser einschätzen.

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drklenk 4. April 2016 um 21:17

Nochmal: Erläutere bitte, inwiefern es notwendig ist, selber Bundesliga-Spieler gewesen zu sein, um die Qualität von Analysen bewerten zu können?
Korreliert Schnelligkeit oder gutes Ballgefühl mit den Analysenfähigkeiten?

Koom 21. März 2016 um 10:21

Meijers Analysen kenne ich nicht, aber grundsätzlich finde ich deine Aussage sehr gewagt (oder auch: scheisse). Demnach dürften ja nur verdiente Spieler und Trainer sich äußern. Und wenn du jetzt nicht auch mindestens 3 Jahre Bundesliga oder vergleichbar hochklassig gespielt hast, dann solltest du vielleicht auch lieber schweigen. 😉

Oder, da wir hier ja kommentieren: Ich hab schon zu Compuserve-Zeiten kommentiert. Ich bin also um einiges qualifizierter als du beim Kommentieren! /ironie

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cj 17. März 2016 um 22:57

Ich habe schon zu Beginn der Saison vermutet, dass das zentrale Mittelfeld der Bayern zu schwach für den ganz grossen Wurf ist. Alonso hat seine bekannten Schwächen, Thiago ist sehr wechselhaft in seiner Entscheidungsfindung, Vidal ist nur in einer vertikalen Rolle wertvoll, Lahm muss rechts spielen und scheint auch ein wenig über seinem Zenit und Kimmich noch lange nicht auf seinem Zenit. Bleibt Martinez aber den braucht man in der Innenverteidigung, wenn er denn fit ist. In Summe hat Bayern viele Optionen, die manchmal auch gut funktionieren, aber es fehlt halt der Königsweg. Meine Hoffnung: vielleicht macht es, wenn Martinez (und später Boateng) zurückkommt, doch noch klick in einer Konstellation.

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koko 18. März 2016 um 12:21

Vielleicht nicht ganz unberechtigt, aber was soll der FCB machen, nachdem man Kroos hat ziehen lassen? Kroos zurückholen? Versuchen, mit vollkommen überzogenen und vermutlich auch für den FCB schwierigen Gehältern und Transfersummen in England oder Spanien die wenigen Weltklassespieler abzuwerben, die im Altersbereich 24-28 liegen?

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Peter Vincent 20. März 2016 um 18:02

Man hätte mit Kroos halt rechtzeitig verlängern müssen.
Aber Kalle und Co. verstehen nicht den Wert von Kroos nicht.
Die kaufen lieber den nächsten Mittelstürmer. Deren Wert zu verstehen ist für die Granden gerade noch im Rahmen.

——Thiago————-Lahm———
—————–Kroos———————

Aber „Kalle weiß ALLES“

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Schorsch 20. März 2016 um 20:34

Ich weiß nicht, ob die Entscheidungsbefugnis Rummenigges beim FCB in bestimmten Personalfragen nicht überschätzt wird. Der Aufsichtsrat soll sich zwar nicht unbedingt um operative Belange kümmern, aber ab einer gewissen Größenordnung und Bedeutung auch für die Zukunft wird er dies sicherlich dennoch tun.

Es ist ja nicht so, dass der Club einen Toni Kroos nicht geschätzt hätte. Außerdem hat man ihm ja ein deutlich verbessertes Vertragsangebot unterbreitet. Allerdings in der Größenordnung, die einem Gehaltssprung für einen Spieler entsprochen hätte, der sich aus dem eigenen Nachwuchs kommend Schritt für Schritt nach oben entwickelt. So wie das bei Bayern und in jedem anderen Unternehmen üblich ist. Spieler / Mitarbeiter, die von außen kommen, werden allerdings häufig auf einer ganz anderen Gehaltsstufe verpflichtet und befinden sich dann im Gehaltsniveau über den ehemaligen ‚Lehrlingen‘ des eigenen Betriebes. Was dann zu Unruhe führt (geheim bleiben diese Dinge ohnehin kaum), wenn Alter, Erfahrung und Qualität des neuen Mitarbeiters nicht höher einzuschätzen sind als die des ‚Eigengewächses‘.

Insofern hat Bayern mit ihrem Vertragsangebot an Kroos alles richtig gemacht, allerdings gleichzeitig einen Doppelfehler mit der Verpflichtung von Götze begangen. Denn diese Verpflichtung hat wohl das Gehaltsgefüge durcheinander gebracht. Gut möglich (aber erfahren werden wir es wohl nie), dass man es bei Bayern mittlerweile bereut, Kroos nicht noch mehr entgegengekommen zu sein und Götze verpflichtet zu haben. Aber vorbei ist vorbei. Der bisherige Trainer wird gehen, ein neuer wird kommen. Einige Spieler werden den Club verlassen, andere werden hinzukommen.

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drklenk 20. März 2016 um 22:02

Aber nur weil etwas üblich ist, ist es nicht richtig.
Kroes ist auf seiner Position einer der besten Spieler der Welt, und er würde Bayern mehr weiterhelfen als alle Spieler, die nach ihm verpflichtet wurden und sich vermutlich in den Gehaltsspähren bewegen, in die Kroes gerne vorgedrungen wäre (Alonso, Vidal). Der Trainer hätte ihn ebenfalls liebend gerne behalten und jünger ist er auch.

Was Bayern jetzt tun könnte, wäre sich um Ilkay Gündogan bemühen, der ebenfalls zu den besten der Welt im zentralen Mittelfeld zählt und vergleichsweise günstig zu haben wäre.

Antworten

Schorsch 21. März 2016 um 12:46

Es muss aber auch nicht falsch sein. MMn (und ich stehe da nicht ganz alleine da) fährt ein Unternehmen langfristig immer richtig, wenn es bei der Gehaltsfindung für seine Mitarbeiter eine klare Linie verfolgt. Sicher benötigt man da gewisse Bandbreiten, um einzelnen individuellen Fällen auch gerecht zu werden. Bandbreiten nach oben und nach unten. Aber jedes Hinausgehen über diese Bandbreiten birgt die große Gefahr, dass der gesamte Rahmen gesprengt wird. Was wiederum zu Unruhe und Begehrlichkeiten anderer führen würde und letztlich sogar ein Unternehmen finanziell schädigen kann.

In diesem Zusammenhang wird es noch interessant werden, wie sich der BVB bei den Gesprächen über Vertragsverlängerungen diverser Leistungsträger verhalten wird. Aki Watzke hatte ja angekündigt, man wolle ‚mehr in die Mannschaft investieren‘. Was wohl ein Synonym für Einkommenserhöhungen diverser Spieler sein soll. Mit dem neuen Vertrag für Reus hat man da neue Dimensionen erreicht; da muss man schon für regelmäßige hohe Einkünfte sorgen. Abstürze wie in der vergangenen Saison mit Verpassen der CL kann man sich da nicht so oft erlauben.

Zurück zu Kroos. Die Bayern sind mit ihrer Gehaltspolitik über die Jahrzehnte gesehen sehr gut gefahren. Ein Uli Hoeneß stand da immer für eine gewisse Vernunft. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass im Aufsichtsrat der Personalkostenblock keine Rolle spielt. Da muss man mMn im Zweifelsfall auch einmal einen ausgezeichneten Spieler ziehen lassen, dem man ein sehr gutes neues Angebot gemacht und dabei die erwähnte ‚Bandbreite‘ voll ausgenutzt hat. Was die Verpflichtungen anbelangt, die man nach dem Fortgang von Kroos getätigt hat, so kann man da mMn in der Tat Zweifel haben, ob dies die richtigen waren. Allerdings wären dies Zweifel auf sehr hohem Niveau. Für mich bleibt unter dem Gesichtspunkt des Gehaltsgefüges der eigentliche Fehler, den Bayern Bayern in der jüngeren Vergangenheit begangen hat, die Verpflichtung von Götze. Dass ein Kroos da hellhörig wurde (zumal man den gleichen Berater hat), durfte nicht verwundern.

Was Gündogan anbelangt, so gilt hier für den BVB der oben bereits erwähnte Sachverhalt. Es ist ja (bedingt durch seine langwierige Verletzung) ohnehin schon eine eher ungewöhnliche Vertragsverlängerungsgeschichte. Geht er, geht er nicht; eine ordentliche Ablöse möchte man dabei schon erzielen. Oder will man ihn doch halten? Jedenfalls werden da auch ein paar andere Clubs bei Gündogan angeklopft haben. Vielleicht haben aber auch wiederum andere wegen besagter Verletzung kein Interesse mehr. Allerdings sehe ich persönlich zwischen der Spielweise und den Fähigkeiten eines Gündogan und eines Kroos schon so einige Unterschiede. Zwiefelsohne würde Gündogan zusätzliche Qualität in das Spiel der Bayern bringen. Aber eine andere Qualität, als Kroos dies tun würde bzw. getan hat.

Isabella 21. März 2016 um 18:03

@Schorsch
Sehe ich ähnlich. Der Unterschied bei den Gehältern der Eigengewächse und der Neuverpflichtungen ist schon beträchtlich, wobei man natürlich auf sein Gehaltgefüge schauen muss. Dass ein Alaba aber jetzt bei der Verlängerung erst 8 Mio verdienen soll, ist schon seltsam. Beim Götze Transfer kann man im Nachhinein sagen, dass man da auf bayerischer Seite viel falschgemacht hat. Klar ist das jetzt leicht zu sagen. Aber es scheint so, als hätte man ihn damals unbedingt frühzeitig festmachen wollte. Da kann man sich eig nicht vorstellen, dass ein Götze bei einem längeren Vertragspoker nicht noch deutlich nachgegeben hätte, wenn die Zahlen von 12 Mio stimmen. Mit so einer Summe hat man ihm intern und vom Druck auf sich selbst her wohl mehr geschadet als alles andere. Zumal Guardiola ihn ja auch nicht wollte, dass dieser mit ihm dann aber so wenig anfangen kann, ahnte man wohl nicht. Zu Kroos kann ich nur sagen, so schade finde ich es nicht, dass er gegangen ist. Seine Leistungen waren doch recht schwankend und sein Spielstil fand ich jetzt auch nicht perfekt für Pep, obwohl er gegenüber Alonso natürlich die deutlich bessere Wahl gewesen wäre.

drklenk 22. März 2016 um 12:57

Klar muss der Verein aufpassen, dass ein gesundes Gehaltsgefüge bestehen bleibt. Aber wieso sollte man ausgerechnet Eigengewächsen, die sportlich mindestens das Niveau von bestimmten Neuverpflichtungen haben, weniger zahlen, als eben diesen Neuverpflichtungen (Alonso, Vidal)? Ganz nebenbei spielen die Eigengewächse auch eine wichtige Rolle bei der Marken- und Identitätsbildung (man denke an den Aufstand beim Schweinsteiger -Abgang).

Insgesamt würde ich es so zusammenfassen: Bayern ist ein Verein, der wirtschaftlich vernünftig handeln will und handelt, gleichzeitig aber sportlich allerhöchste Ansprüche hat. Um diesen Ansprüchen zu genügen, muss man bestimmten weltklasse-Spielern hohe Summen zahlen um ein Team auf allerhöchstem Niveau zu haben, während man bei guten, aber nicht herausragenden Spielern auch mal hart bleiben muss, um wirtschaftlich nicht ins schwanken zu geraten.
Bayern lag bei Kroos falsch, indem sie ihn eher in die zweite Kategorie eingeordnet haben. Darunter leiden sie jetzt etwas, weil es schwer ist, einen Spieler der bei jedem Verein (außer vielleicht Barcelona) auf der Welt Stamm spielen würde, zu ersetzen.
Also in meinen Augen einfach eine sportliche Fehleinschätzung, die auch Guardiola nicht gefallen haben dürfte, der ihn ja unbedingt halten wollte. Würde mich nicht wundern, wenn er jetzt versucht, ihn zu City zu holen.

Schorsch 22. März 2016 um 22:56

@Isabella, @drklenk

Nur kurz noch einmal zu Götze: Back to the roots? Angeblich soll der BVB Götze zurückholen wollen. Wenn dem tatsächlich so sein sollte, dann dürfte eine gehaltliche Einpassung des guten Mario (Eigengewächs, Wechsel vom Herausforderer zum Klassenbesten, dort Topverdiener – aber ohne sich durchzusetzen) in den Gehaltsrahmen des BVB höchst interessant werden…

Isabella 25. März 2016 um 00:45

Einen Götze Wechsel zum BvB wird es nicht geben, wenn er dort nicht noch öffentlich zur Sau gemacht wird. Lässt man mal gehaltstechnische Einbußen außen vor, gibt es da noch die Fans. Die sind damals mit dem Abgang ihres Lieblings endgültig aus der „Echte Liebe“- Traumwelt gerissen worden und scheinen nicht sehr versöhnlich. Gellendes Pfeifkonzert gegen eigenen Spieler also nicht ausgeschlossen. Dann kommt noch dazu, dass er sich in einer anderen Liga viel leichter wieder ein gewisses Standing aufbaut, als in Deutschland. Noch dazu würde er in Dortmund riskieren, die nächsten 2-3 Jahre im Titelrennen an den Bayern zu scheitern, was ich mir persönlich nicht antun wollen würde. Und dazu kommt, dass er mit Tuchel noch nicht zusammengearbeitet hat und der ja anscheinend weiterhin ein Pep’sches System aufzubauen versucht, wobei auch er dann vill iwann auf einen 10er verzichtet. Dann samma wieder soweit… Noch dazu, dass Bayern den Mario nie unter 40 Mio an Dortmund zurück gibt.
Die wahrscheinlichste Variante scheint Liverpool. Außer der Mario ist ein Hartgesottener. Mir als Bayern-Fan wäre es ja am liebsten er bliebe. Sollte er jetzt bei der N11 wieder in Tritt kommen, könnte für ihn unter Carlo Ancelotti durchaus viel möglich sein. Welches System der plant, weiß man nicht, vielleicht wird die Besetzung der Räume und die Aufteilung der Positionen unter ihm ja flexibler und wir erleben da öfter mal Änderungen. Der bayerische Kader lässt da ja eigentlich viel zu.

Schorsch 25. März 2016 um 12:33

@Isabella

Diese in den letzten Jahren in Mode gekommenen Markting-Slogans sind so eine Sache. Ich persönlich halte davon gar nichts, aber ich bin da sicherlich auch etwas ‚old fashioned‘ – um nicht ‚altmodisch‘ zu sagen… 😉 Wenn ich mich aber etwas näher damit befasse, dann erscheint mir zumeist die Relation der Anhänger zum Club und vice versa gemeint zu sein. ‚100% Werder‘ respektive ‚Lebenslang Grün-Weiß‘ z.B. beziehen sich wohl eher weniger auf die Spieler als hochbezahlte Angestellte der Fußball-GmbH. ‚Echte Liebe‘ dürfte wahrscheinlich auch auf die Anhängerschaft zielen. Dass die Spieler ihren Lebensunterhalt mit Fußball bestreiten und aufgrund einer sehr limitierten Karrierezeitspanne sehr gut dotierte Clubwechsel dazu gehören, wusste die BVB-Anhängerschaft wohl auch bereits vor dem Götze-Transfer. ‚Theater‘ gab es bei keinem vorherigen Wechsel (z.B. Sahin, Kagawa, auch später nicht bei Lewandowski). Bei Mario Götze waren es mMn die besonderen Umstände, insbesondere die nicht sehr glücklichen Äußerungen bei seiner Vertragsverlängerung, die besagten Unmut vieler BVB-Anhänger hervorriefen.

Wie auch immer. ob eine mögliche ‚Rückkehr‘ Götzes zum BVB reine Spekulation ist oder nicht, die Frage, wie sich die weitere Entwicklung dieses so begabten Fußballers gestaltet, ist für mich schon interessant. Den Talentstatus dürfte er spätestens mit seinem Wechsel zu Bayern (in sehr jungen Jahren für eine sehr hohe Transfersumme zu einem Spitzengehalt) hinter sich gelassen haben. D.h. nicht, dass er nun bereits am Ende seiner Entwicklung angekommen sei, ganz im Gegenteil. Aber wie ist er eigentlich am besten einzusetzen mit seinen Stärken und Schwächen, und unter welchem Trainer scheint er die beste Entwicklung nehmen zu können? RM hat ja hier auf sv.de einen äußerst interessanten Artikel zu Götzes mehr oder weniger gelungene Einbindung bei Bayern geschrieben. Muss das, was er dort für die Bayern unter Guardiola beschreibt, auch für den BVB unter Tuchel gelten? Wie ‚guardiolaesk‘ ist Tuchel überhaupt? Ähnliche Vorstellungen von Fußball bedeuten mMn noch lange nicht, dass man sich als Trainer in die gleiche Richtung entwickelt. Guardiola bei Bayern ist auch nicht unbedingt der Guardiola beim FC Barcelona.

Mir persönlich fällt beim BVB auf, dass sich einzelne (wenige) Spieler seit den in der Winterpause vorgenommenen Umstellungen deutlich schwerer tun, als sie es noch in der Hinserie taten, als der Fokus klar auf dem Offensivspiel lag. Die Balanceänderungen sind mMn einer der Gründe für die im Vergleich zur Vorrunde eher mäßigen Leistungen z.B. eines Kagawa. Nun aber daraus zu schließen, einem Götze könnte es ähnlich ergehen, halte ich für zu gewagt. Außer Tuchel selbst und einige andere Verantwortliche beim BVB weiß niemand, in welche Richtung Tuchel das Team zur nächsten Spielzeit (weiter)entwickeln will. Vielleicht gäbe es ja gerade für einen Götze eine hervorgehobene Rolle. Nach meiner persönlichen Einschätzung (die keinerlei Anspruch auf Richtigkeit erhebt) kommen Götzes Stärken weder im Zehnerraum, noch im Sturmzentrum (ob als ‚fluide 9‘ oder hängende Spitze), noch auf den Flügeln voll zum Tragen. Sondern in den Halbräumen. Und warum sollte Tuchel dies nicht nutzen können/wollen? Aber wie gesagt, ich kann mit dieser Einschätzung auch voll daneben liegen.

Ich habe meine großen Zweifel, ob Götze bei Bayern bleibt. Unabhängig davon, welche Vorstellungen Ancelotti hat. Entweder man verlängert jetzt seinen Vertrag (und das eher zu anderen Konditionen), oder man verkauft ihn. Eine ‚Hängepartie‘ in der letzten Saison seines aktuellen Vertrages werden die Clubverantwortlichen mMn nicht zulassen, zumal bei der Gefahr, ihn dann eventuell ablösefrei ziehen lassen zu müssen. Auf Gehaltseinbußen wird sich Götze mMn ohnehin einstellen müssen, ganz gleich wohin er wechselt oder ob er bei Bayern (über seinen aktuellen Vertrag hinaus) bleiben sollte. Liverpool unter Klopp klingt da natürlich sehr verlockend, wenn sein früherer Coach die Reds in Richtung des früheren BVB-Stils weiterentwickeln will. Aber auch Juve. die schon einmal sehr interessiert waren, könnte (trotz anderer Spielanlage) durchaus passen. Und eben der BVB unter Tuchel. Und die ‚Fans‘? Nun, es wäre nicht das erste Mal, dass ein ‚verlorener Sohn‘ wieder im Schoße der Familie aufgenommen würde… 😉

HK 25. März 2016 um 13:24

Du hast noch die durchaus mögliche Option außer Acht gelassen: Götze lässt seinen Vertrag auslaufen. In der Hinsicht bestimmt er die Regeln. Wer sollte ihn daran hindern?
Vorteil: Er hat ein Jahr unter einem neuen Trainer. Wer weiß vielleicht geht der Knopf auf und sowohl Bayern als auch Götze sind begeistert. Dann sollte eine Vertragsverlängerung Formsache sein. Allerdings dann zu Götzes Bedingungen.
Klappt es auch in diesem Jahr nicht so richtig hält er als ablösefreier Spieler alle Fäden in der Hand. Ein fälliges Handgeld dürfte Gehaltsverluste mehr als ausgleichen.

Verlässt er Bayern, wohin dann? BVB kann ich mir letztlich von beiden Seiten nicht vorstellen. Sein Wechsel damals war wahrlich kein normaler Vorgang. Mit Sahin und Kagawa nicht zu vergleichen, genauso wie deren Rückholaktionen.
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass die ganzen Beschimpfungen, die Schmähungen usw. deutliche Spuren bei Götze hinterlassen haben. Ich weiß nicht wie professionell oder abgeklärt man sein muss um so was wegzustecken und zu sagen da gehe ich wieder hin.
Klappen könnte es natürlich beidseitig wenn Götze vom ersten Spiel an und dann andauernd raketenmäßig abliefert. Wie sicher wäre das denn?

Liverpool schon eher möglich. Aber so ohne ist die PL auch nicht da musste mancher schon bitter Lehrgeld bezahlen. Zumal Götze von seinem ganzen Auftreten, seiner Art Fußball zu spielen sicher nicht von Anfang an zum Fanliebling wird. Dann wäre da noch die Frage wie wichtig Götze die CL bzw. Titelambitionen seines neuen Vereins wären. Da sieht es bei Liverpool jetzt auch nicht so rosig aus.

Juve könnte ich mir ganz gut vorstellen. Dort schaut man anders auf den Fußball, als in Deutschland oder England. Dort würde das Spielverständnis und die kleinen, feinen Aktionen von Götze vielleicht eher gewürdigt. Wenn er dazu immer mal wieder ein Tor oder einen Assist einstreut? Könnte vielleicht klappen. Und Titel und CL-Teilnahme wären (zumindest der eine oder andere) ziemlich sicher.

Schorsch 25. März 2016 um 15:07

„Du hast noch die durchaus mögliche Option außer Acht gelassen: Götze lässt seinen Vertrag auslaufen. In der Hinsicht bestimmt er die Regeln. Wer sollte ihn daran hindern?“

Sicherlich ist dies eine Option. Auch wenn immer alles möglich erscheint, hatte sie allerdings quasi ausgeschlossen. Und zwar mit meiner Annahme, dass Bayern keine ‚Hängepartie‘ zulassen werde. Weil das Risiko mMn zu groß wäre. Bayern ist zwar der absolute Ligakrösus. Weil man eben auch rechnen kann. Das Risiko, einen Spieler mit einem exorbitant hohen Gehalt ein Jahr lang noch auf der pay roll zu haben, ohne dass er womöglich eine entsprechende Leistung abliefert (oder vom Trainer ausreichend berücksichtigt wird) und ohne dass er dann noch verkauft werden kann, erscheint mir aus Bayernsicht einfach zu groß zu sein. Wenn man ihn zum jetzigen Saisonende verkauft, wird sich noch ein akzeptabler Preis erzielen lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bayern sich in die Lage begibt, sich von einem Spieler die Regeln diktieren zu lassen. Auch wenn es schon (allerdings sehr selten) vorgekommen bei den Bayern.

Wie schon angedeutet, halte ich Juve auch für eine denkbare Alternative. Götzes Kombinationsfähigkeit in engen Räumen sollte ihm dort zugute kommen. Aber wie ebenfalls gesagt, die Option BVB schließe ich nicht aus.

Isabella 26. März 2016 um 19:46

@ Schorsch

Ich halte diese Slogans auch nicht gerade für aussagekräftig, ganz im Gegenteil, nämlich eher für romantisches „Gebrabbel“. Ich habe es eigentlich auch nur als sprachstilistische Spitze gegen die erwähnt, die sich von sowas eben anziehen lassen und darin mehr als einen Slogan sehen und damit eben jeder weiß was gemeint ist, ohne dass ich noch ellenlang darüber schreiben muss, was damals los war, weil es ja eh jeder weiß. Sry dafür also. Ab jetzt weniger Umgangssprache. Bei Tuchel meinte ich nur, dass Götze eben nicht mit ihm zusammengearbeitet hat und das ja eventuell ein Minuspunkt gegenüber Klopp sein könnte. Die weitere Entwicklung des Systems war nur Spekulation von mir. So oft sehe ich Dortmund auch nicht spielen, obwohl ich letztens doch überrascht war, wie sehr es Bayern dann doch glich. Habe zwar mehr Ballbesitz erwartet, aber die Kombinationen dann nicht. Ob ein Tuchel das System für einen Götze evtl umstellen würde, weiß ich nicht. Ich halte in vielleicht nicht für einen 10er, aber immerhin für am brauchbartsten im 10er-Raum. Aber ganz egal, was mit Dortmund ist, denke ich, dass ein Wechsel innerhalb Deutschlands von den Bayern-Verantwortlichen nicht zugelassen wird, preislich gesehen. Warum auch? Wie gesagt, ich hoffe, dass er bleibt, weil ich mir sehr gut vorstellen kann, dass Ancelotti viel mit ihm anfangen könnte. Der wird wohl mehrere Varianten ausprobieren, bis er zu einem System kommt. Die Riege um Rummenigge und Sammer jedoch scheint nicht so begeistert zu sein. Aber jetzt soll Jogi dem Mario wohl empfohlen haben, mit Ancelotti zu reden… Ja wie auch immer, ich denke, ob er wechselt wird wohl Götze selbst in der Hand haben. Wenn er tatsächlich bleiben will, werden die Verantwortlichen wohl ordentlich Druck machen auf ihn, damit er verlängert. Man kann ihm ja versprechen, ihn 2017 zu verkaufen, wenn es doch nicht klappt. Zum Gehalt denke ich mir, dass Bayern eigentlich mehr Interesse daran hätte, einen Götze doch nicht scheitern zu sehen, als weniger Gehalt zu zahlen, da man die deutschen Nationalspieler ja dann doch lieber bei sich hat. Oder zumindest war das einmal so. Kommt vielleicht auch auf die nächsten Länderspiele an. Wir werden sehen.

Patrick E. 22. März 2016 um 23:24

WENN Götze zurück wechseln sollte:

Viel spaß mit den Fans. Kagawa und Sahin sind auch keine Leistungsträger.

Ich denke man wird kein Risiko eingehen also: Götze zurück zum BVB? Nur wenn sein Gehalt deutlich kleiner wird. Andererseits muss Götze auch sehen wo er sportlich hin will (z.B. mal auf dem Platz?)

Antworten

TobiT 23. März 2016 um 09:23

Ich denke Götze könnte in Dortmund sehr gut den linken Achter spielen, den Kagawa/Castro in der Hinrunde besetzt haben oder einen der Achter vor der 5-Kette, wie Mkhi/Castro letztens. Er könnte dort sein starkes Pass- und Engenspiel, sowie seinen Zug zum Tor gut einbringen.
Gehaltstechnisch müsste er sich halt mit Reus-Dimensionen (8-10 Mio.) anfreunden können. Kann mir Götze aber nur vorstellen, wenn einer aus {Reus, Aubameyang, Mkhitaryan, Gündogan, Hummels} den Verein verlässt. 6 Spieler in dieser Gehaltsstufe sind aktuell glaube ich nicht darstellbar.
Sollte Gündogan gehen, könnte man einen Ersatz für ihn holen (z.B. Oliver Torres) und Götze als Verstärkung in der Spitze. Alles natürlich auch abhängig davon, dass die Ablöse max. im Bereich 30 Mio. € liegt und die Bayern ihn (an Dortmund) abgeben.

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Peter Vincent 24. März 2016 um 10:53

Deutscher Meister 2016/2017

Reus————-Götze—————Mickey
——–Günni—————Torres————
——————–Weigl————————–
MS—-Hummels—–Sokratis—Piszczek
——————–Bürki————————–

Tuchel

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Schorsch 17. März 2016 um 20:36

Die taktische Disziplin Juves im gestrigen Spiel über 60,70 min hat mich wieder einmal sehr beeindruckt. Ich fühlte mich an große italienische Teams der Vergangenheit erinnert, die immer durch eben diese taktische Disziplin bestachen, unabhängig von der jeweiligen taktischen Ausrichtung. Diese Diszipliniertheit ging dann in den letzten 20, 25 min der regulären Spielzeit immer mehr verloren. Was dann letztlich zu den unnötigen und vermeidbaren Gegentreffern der Bayern und somit zur Verlängerung führte. Ermüdung, wachsende Unkonzentriertheit, fragwürdige Wechsel, vielleicht auch eine wachsende Laxheit einzelner Spieler ob des Vorsprungs, sicherlich auch die Umstellungen bei den Bayern mögen da die Ursachen gewesen sein. Den Sieg hat Juve allerdings mMn in der 1. HZ verschenkt. Es war keine halbe Stunde gespielt und man führte bereits mit 0:2. Bayern war ineffektiv, aber wenn noch mehr als 60 min zu spielen sind, dann kann immer noch alles mögliche passieren. Hier hat Juve mMn den Fehler gemacht, nicht noch entschiedener den Konter zum dritten Tor zu suchen. Wobei man kurz vor der Halbzeitpause noch einmal eine Großchance durch Cuadrado hatte (von Pogba elegant vorbereitet), diese allerdings nicht genutzt hat. Ein 0:3 wäre mMn der Genickbruch für Bayern gewesen.

Was zu den Bayern hinsichtlich der Umstellungen (personell, taktisch, positionsbezogen) in der Analyse und in vielen Kommentaren hier steht, ist sicherlich alles richtig. Für mich wirkte das Ganze allerdings reichlich ‚old school‘, was sich dann mit dem Flankenfokus und der Spekulation auf zweite Bälle bei den Bayern zeigte. Ich will nicht so weit gehen, die ‚Fußballweisheit‘ eines Horst Hrubeschs zu bemühen („Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ’ne Flanke her.“) Dafür waren die Flanken, die zu den beiden Toren geführt haben, zu überlegt und zu gut geschlagen. Aber die Strafraumverteidigung Juves war auch sehr mäßig, freundlich gesprochen. Wobei die Balleroberung Vidals vor dem zweiten Bayerntor entscheidend war.

Die Situation mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit erinnerte mich ein wenig an das CL-Finale Atlético – Real. Auch da war es zu spüren, dass das Spiel in der Verlängerung von der Mannschaft gewonnen werden würde, die es gerade noch so eben in diese Verlängerung geschafft hat.

Ein Wort zu Coman: Bei seinem Wechsel (Leihbasis) zu Bayern sagte er, er sei ein Spieler für besondere Momente, der die Entscheidung bringen könne. Die Partie gestern hat ihn nur bestätigt.

Ich weiß nicht, wie es anderen gegangen ist. Aber ich habe mir schon Gedanken gemacht, was wohl mit Guardiola passieren würde, wenn Bayern tatsächlich im Achtelfinale der CL ausscheidet. Danach sah es sehr lange aus und trotz aller Würdigung der Umstellungen etc. war auch einiges Glück dabei, dass es noch zur Verlängerung gereicht hat. Wäre es zu einer vorzeitigen Trennung gekommen?

Antworten

Peda 18. März 2016 um 07:43

Ein 0:3 wäre mMn der Genickbruch für Bayern gewesen.

Juventus hat in der ersten Halbzeit drei reguläre Tore geschossen.

Antworten

Mi-KhaEl- 18. März 2016 um 09:10

Das ist an sich richtig. Als Schiedsrichter muss ich allerdings sagen, dass die Szene aufgrund ihrer Dynamik unglaublich schwierig zu entscheiden war.

Antworten

Pat 18. März 2016 um 10:55

Spieltheoretischer Ansatz: wenn das 2-0 zählt, fällt nicht unbedingt das 3-0, weil sich die Situation verändert, und die Situation zum 3-0 (2-0) dann so nicht ensteht…

Antworten

Yilde 18. März 2016 um 13:44

^this. Es ist müsig darüber zu diskutieren, inwiefern der Spielablauf sich durch ein gegebenes Tor verändert hätte oder nicht, aber einfach davon auszugehen, dass es dann 3:0 zur Halbzeit steht ist wohl nicht die Lösung.

Antworten

Schorsch 18. März 2016 um 21:09

Das stimmt wohl. Dennoch war der Spielstand 0:2 und die Frage bleibt für mich, warum man nicht weiter die Konterchance zum 0:3 gesucht hat.

Antworten

DonAndres 18. März 2016 um 08:57

Ich habe schon mehrmals im Internet das Gerücht gelesen, dass Guardiola ja entlassen werden könnte, falls Bayern zu früh in der CL ausscheidet und ich frage mich, welchen Sinn das ergibt. Er verlässt doch den Verein sowieso am Saisonende! Eine vorzeitige Trennung würde nur dann Sinn machen, wenn Bayern wie bei van Gaal damals Gefahr laufen würde, die CL zu verpassen. Ansonsten ist das reines Wunschdenken – die Schadenfreude (bzw. die Lust darauf) muss schon ziemlich groß sein, wenn eine so unrealistische Sache ständig wiederholt wird.

(Nicht dass ich es überhaupt nicht verstehen könnte – ich habe auch einige Trainer bzw. Vereine, die ich gerne verlieren sehen will.)

Antworten

Schorsch 18. März 2016 um 21:06

Also „Wunschdenken“ wäre dies bei mir sicherlich nicht gewesen. Schlicht und einfach eine hypothetische Frage; siehe Antwort auf anderen post. Weil man wohl kaum so einfach zur Tagesordnung übergegangen wäre.

„Schadenfreude“ gehört im übrigen nicht zu meinen Stärken. Wer so lange im Berufsleben steht, der weiß um Höhen und Tiefen und Umstände, die selbst nicht zu beeinflussen sind. Schadenfreude ist da grundsätzlich fehl am Platz.

Antworten

HK 18. März 2016 um 16:41

„Wäre es zu einer vorzeitigen Trennung gekommen?“

Ist jetzt nicht dein Ernst, oder??

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Schorsch 18. März 2016 um 20:55

Nein, nicht wirklich. Ist ja auch keine Meinungsäußerung meinerseits, sondern eine -zugegebenermaßen sehr hypothetische- Frage. Weil ich mir mir wie gesagt schon meine Gedanken gemacht habe, wie es nach einem Ausscheiden im CL-Achtelfinale weitergegangen wäre. Clubseitig wäre da mMn der Vernunft gehorchend nichts passiert. Aber wie Guardiolas Reaktion gewesen wäre, weiß ich nicht.

Der FCB hat mittlerweile einen anderen Erfolgsanspruch in der CL als noch vor ein paar Jahren. Und Guardiola dürfte ebenfalls einen gewissen Erfolgsanspruch haben. Ein Ausscheiden im Achtelfinale der CL wäre mMn nicht so spurlos an Club, Trainer und Mannschaft vorüber gegangen. Ich habe zu lange in München gelebt, um glauben zu können, dass ‚Umfeld‘ und Medien nicht auf Hochtouren gelaufen wären. So einfach nach dem Motto ‚Schade, aber nun konzentrieren wir uns auf die verbleibenden Wettbewerbe‘ wäre das nicht abgelaufen.

Hätte, wenn und aber – alles nur Gelaber. Klar. Hat ja auch noch einmal hingehauen. Und das Viertelfinale lässt ja auf das Halbfinale mehr als hoffen. Womit besagte Ansprüche wohl erfüllt wären.

Antworten

HK 18. März 2016 um 23:22

Danke, so kann ich das nachvollziehen.

Antworten

Koom 21. März 2016 um 10:14

Wenn das Spiel tatsächlich einfach 0:2 oder gar 0:3 geendet hätte… sagen wir mal so: Rummenigge traue ich einen „Ragequit“ durchaus zu. Nachdem Guardiola „illoyalerweise“ einfach zu ManCity geht und 3 Jahre lang praktisch alles tun und lassen durfte und trotzdem kein CL-Sieg raussprang hat man so die (wirre) Möglichkeit, ihn wenigstens rauszuschmeissen und ihn damit zu beflecken.

Logisch und rational wäre das aber nicht zu begründen. Und insgesamt auch eher unwahrscheinlich. Zu heißblütigen Entscheidungen neigt der FC Bayern schon seit langem nicht mehr. Selbst Hoeneß als Hitzkopf würde sowas nie machen.

Antworten

IwannaFmyDad 17. März 2016 um 13:55

Gibt es überhaupt ein (taktisches) Mittel gegen ein so hohes, aggressives und insbesondre gut umgesetztes Zustellen bzw -laufen?

Antworten

blub 17. März 2016 um 21:31

Ja. Aber Klonen ist verboten.
Spieler mit dem Raumgefühl einer ungekochten Nudel, wie Xabi Alsonso, auswechseln würde auch schon helfen.

Der Schlüssel ist im Normalfall schnellere Zirkulation und sichere, proaktive Bewegung. Bei einem guten Pressing antizipieren die nachrückenden spieler die bewegungen und Passverläufe und genau das muss die ballbesitzende Mannschaft eben auch tun um die (Zeit)Lücken im presing zu finden. Am Ende ist es eine frage der Execution.

Antworten

Yilde 18. März 2016 um 13:51

Dass Alonso in der Startaufstellung landet ist sicher zu vertreten, aber mich hatte es schon auch gewundert wie lange er dann auf dem Platz steht. Bei Gegnern mit dieser Spielweise (und klar, ein derart hohes Pressing war wohl kaum zu erwarten) ist sein Mehrwert schon sehr überschaubar. Allerdings fand ich auch Vidal in der ersten Halbzeit im Aufbauspiel ziemlich unbrauchbar. Für mein Empfinden phasenweise deutlich zu Tief, besetzte mit Alonso den gleichen Raum und war halt dann keine große Hilfe. War das einfach schwaches Positionsspiel oder wollte er bei möglichen tiefen Ballverlusten im Gegenpressng aushelfen? 😀

Antworten

Bernhard 17. März 2016 um 23:45

Sicher: Busquets. (Nahezu) unpressbar. Faktum est.

Antworten

kompottclown 18. März 2016 um 12:07

1. Umstellung spielaufbau: die 3er-Kette war ausrechenbar (vor dem Spiel), darauf hat Allegri spekuliert, das gesamte Pressing aller Juve-Linien beruhte darauf. Eine direkte Umstellung auf 4er- oder gar 5er-Aufbau-Kette hätte immerhin eine stabilere Zirkulation in der verteidigung geboten – juve hätte mind. 1 spieler mehr aus der abwehr vorziehen müssen, um gleichzahl zu schaffen oder sinnvolle deckungs(schatten)muster.

2. andauerndes kreuzen & 3. asymmetrie & 4. zurücfallen: alles was klare zuordnungen zerstört, passmuster schwer ausrechenbar macht, übergaben und somit ein gruppentaktisches pressing des gegners erschwert – nur wenn alle linien mitmachen, kann pressing erfolgsstabil sein – wenn ein dominostein in einer gleichzahl-pressing-situation fällt müssen zwingend räume und fehlzuordnungen entstehen. sehr hohe spielintelligenz notwendig, da kleingruppentaktisch zwingend abzustimmen

5. lange bälle, scharfe lange flachpässe zum überspielen von pressinglinien oder -gebieten: selbsterklärend – lewandowski könnte solche bälle verarbeiten und auf schnell nachrückende außen verteilen, die ins 1gegen1 gehen könnten

6. zetrumsüberladung und -stabilisierung: der angesprochene kreis ist von den deckungs- und pressingmustern „einfach“ zu verteidigen. das dortmunder zentrumskreiseln (wie gestern teilweise gegen tottenham gesehen, mir fällt leider keine bessere bezeichnung ein) hingegen eher nicht. ball flach spielen, auf nah stehenden mitspieler tropfen lassen, der den „tropfenden“ steil schickt – wenn du das in einem engen zentrum schaffst, bist du durch 2 linien durchgebrochen. Risiko: Ballverlust durch technischen fehler oder mangelnde abstimmung und du bist in einer vermeintlichen vorwärtsbewegung gescheitert, was der gegner liebend gern ausnutzt

Antworten

CH 21. März 2016 um 09:59

zu 1. : da war keine 3er-Kette bei den Bayern. Einfache Regel: wenn Alonso den IV auf den Füßen steht, spielen sie eine 4er-Kette (ZDM fällt zw. breit stehende IV, die AV schieben hoch in die 2. Linie).
zu 2./3./4. nicht falsch, aber auch arg theoretisch. Juve hatte immer die Option (und sie auch genutzt) in ihr stabiles 5-4-1 zurückzufallen, wenn das hohe Pressing überspielt wurde. Die für Bayern gefährliche Gleichzahl bei Juves hohem Pressing war in ihren ersten zwei Aufbaulinien, wo man zur Risikominimierung lieber Überzahl hat und eben nicht anfängt ein komplexes Pass- und Bewegungsspiel aufzuziehen. Juve ist für das Pressing das Risiko von Gleichzahl in ihrer Abwehrlinie eingegangen, aber da kam Bayern dank Juve ziemlicher starker Ausführung und ihren eigenen Mängeln gar nicht erst hin.

zu 5. Alonso konnte diese Bälle dank des hohen Pressing nicht spielen. Wenn Bayern sich doch befreien konnte, stand Juve sofort tief im 5-4-1. Die langen(!!!) flachen Pässe in die Mitte : siehe Vorgeschichte zum 0:2.

Antworten

kompottclown 21. März 2016 um 18:47

zu 1.: ich lese jetzt zum wiederholten male, dass es keine dreier-kette war, aber schau dir die aufteilung vor den gegentoren und in der spieleröffnung an – man kann es nennen wie man möchte, aber die letzte linie waren 3, teilweise alonso oder benatia davor, teilweise drin, mit alaba und lahm als pendel, kimmich einzige konstante. auf dem papier hast du recht, aber in den ersten 45min (bis zur auswechslung von benatia) war es de facto niemals eine 4er-kette, weil er immer falsch stand oder rausgerückt ist – und ich glaube, dass sollte er tun (um alosno zu unterstützen?), hat es aber komplett falsch umgesetzt. juves pressing widerum war auf 3 verteidiger in letzter linie abgestimmt.

zu 2., 3., 4.: klar, grau ist alle theorie. aber die frage war recht theoretisch.

zu 5.: so lang war der pass vor dem 0zu2 auf alaba auch nicht. aber genau das war mMn das Problem – lange bälle in die unterzahlige offensive hätte defensiv nicht weh getan, verlorene bälle im ideenlosen ballgeschiebe vorm juve-strafraum mit in Summe mind.8 aufgerückten und nicht zentrale räume besetzenden/nicht absichernden spielern aber schon.

Antworten

dave 17. März 2016 um 13:44

Danke für die Analyse.

Ich hätte eine Umstellung von Costa oder Ribery ins Zentrum früher erwartet, als es letztendlich kam.

Zudem – sorry dafür – ist mir in solch einem Spiel der Mehrwert von Alonso nicht ganz klar. In der Bundesliga sind seine zentimetergenauen Flügelwechsel wertvoll, weil er da Zeit hat und wie ein Quarterback „freigespielt“ wird (und das ist meine ich sogar noch wertvoller, wenn er nicht direkt im eigenen Drittel, sondern im zweiten Drittel steht).

Gestern war wieder dieses typische „3-Meter-Vor-Den-Innenverteidigern“-Sein, weil Juve sehr gut gepresst hat, konnte er weniger Raum öffnen und hat Sicherheitspässe gespielt (vielleicht vergleichbar mit kurzen Pässen beim Football oder nem Laufspiel, das immer ein paar Yards garantiert).

Kimmich z.B. habe ich noch gar nicht so oft spielen sehen, aber grundsätzlich scheint mir sein Passspiel in kurzen und mittleren Distanzen nicht schlecht zu sein, Boateng ist da eh großartig und auch Alaba (falls er IV spielt) oder Badstuber sind da sehr gut, sodass man sich meiner Meinung nach in vielen Spielen den Typus Alonso sparen könnte, weil die Fähigkeiten grundsätzlich vorhanden sind.

Vidal hatte gestern ein gutes Spiel, fand es mit ihm in der Zentrale gut, gegen den will man auch einfach nicht spielen müssen (Khedira aber z.B. ebensowenig).

Was mir gestern aufgefallen ist: Die Torwartkette mit Neuer und den 2 IVs provozierte es meiner Meinung nach, dass Juve sehr hoch (teilweise auf 11er bzw. 5er Höhe anlief) presste. Müsste es sich nicht einrichten lassen, dass Bayern mit schnellen Spielern wie Costa oder Coman/Robben/Ribery(ist er noch so schnell?) durch lange Bälle die hohe Ausdehnung des Gegners ausnutzt?
Teilweise fand ich Neuer gestern auch in seinen Passentscheidungen komisch, ging das nur mir so?

Antworten

Michael 17. März 2016 um 12:35

Habe das Spiel zwar nicht gesehen, aber wie ich prophezeit hatte, wird Bayern erhebliche Probleme mit Juve haben was eintrat. Ich hätte auch gedacht das Juve das Ding zieht. Zweifelte aber nachdem ich sah, dass Dyabala fehlt. Wenn ich das so lese hätte Dyabala mit seiner Dynamik die Schwächen noch mehr offen gelegt. Schade drum. 🙂

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Philo 17. März 2016 um 12:32

Ab der 55.-60. Minute hatte Juve ihr hohes Pressing für lange Zeit aufgegeben und sich hinten eingemauert. War das eine Reaktion darauf, dass das Pressing zu Beginn der zweiten Hälfte nicht mehr so effektiv war? Ich hielt die Passivität während des Spiels jedenfalls für einen Fehler. Ich frage mich aber, ob der Flankenfokus tatsächlich von Guardiola so gewollt war (wie RM insinuiert). Das wäre dann ja der „Plan B“, den viele bei Guardiola vermissen. In diesem Fall hätte die Strategie ja tatsächlich Erfolg gehabt. Aber die Flanken könnten, wie einige Weitschüsse, auch schlicht ein Ausdruck der Verzweiflung sein und generell werden Flanken bei SV ja kritisch gesehen. Hat Guardiola die „intelligente Brechstange“ ausgepackt? Was unterscheidet einen guten Flankenfokus von einem schlechten?

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Peter Steinbichler 17. März 2016 um 13:58

Was unterscheidet einen guten Flankenfokus von einem schlechten?

Wenn man als Flanken alle hohen Zuspiele aus seitlichen Positionen in die Gefahrenzone subsumiert, dann geht es meiner Ansicht nach darum, ob die Art und Weise der Flanken (wann – nach Verlagerungen, in Kontersituationen, in statischen SItuationen? Von wo – Halbfeld, Flügel, Sechzehnereck, Grundlinie? Wie – gelupft, halbhoch, scharf, zum Tor, vom Tor weg? Wohin – erster Pfosten, zweiter Pfosten, Rückraum?) zur defensiven Spielweise des Gegners und dessen Schwächen passt.

Im gestrigen Fall: Zielbereich außerhalb Buffons Zugriffsbereich, Bespielen der Mannorientierungen durch Laufwege, Staffelung für zweite Bälle.

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TE 17. März 2016 um 12:00

Danke an alle für den Coman-Hinweis, ich habe es im Text geändert.

Bitte nicht wundern, wenn eure Beiträge aktuell nicht sofort freigeschaltet werden. Unsere Seite lahmt im Hintergrund ein wenig, da wir Opfer von massiven Bruteforce-Attacken werden. Wir versuchen derzeit, auf ein neues Anti-Spam-Plugins umzustellen, das aber auch Beiträge älterer Stammuser als Spam markieren. Daher die Verzögerung. Das Forum mussten wir auch erstmal für kurze Zeit abschalten, solange wir nicht Herr des Problems sind.

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BGK 17. März 2016 um 13:56

Meine Bewunderung gilt beiden Trainern! Allegri hat bewiesen das man nur eien Chance gg Bayern München hat wenn man Mutig orthodox und Cleverniss an den Tag legt. Ich denke nicht das „Juve“ ab der 60. oder gar bis zur 75. Minute aufgehört hat passiv zu spielen, sondern eher das die Laufbereitschaft extrem an die Substanz ging und die Auswechslungen das hohe Niveau nicht mithalten konnte.
Man könnte sagen, Allegri hatte bis dato die perfekte Mischung aus einer tiefen Staffelung zu einem mutigen und hohen Pressingspiel entdeckt. wie man die Bayern evtl in der naechsten Runde schlagen kann wenn man es 92 Minuten schafft (evtl 95 😉 Minuten) so eine hohe Laufbereitschaft und Kompaktheit an den tag legt, schade für Allegri und Glückwunsch an Pep der es meiner Meinung nach bewusst es +ber die Aussen das Spiel zerreisen wollte und evtl auch deshalb vorerst verzichtet hat oder lange Warten lies das mit Sicherheit bei einem Ausscheitern viele Fragen hinterlassen haette.
Siehe da, hier die Antwort. Pep bringt Thiago genau dann rein als Juve Pshysich und mental am Boden liegt du keine frische mehr liebt, waehrend Pep lange wartet (Pokert) und mit Thiago dann nochmal zu sticht.
Und das mitten ins Herz von Allegri und einer taktisch Weltklasse Aufgelegten Juve Mannschaft!

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Dr. Acula 17. März 2016 um 11:31

Wenn ich hier oder auf anderen Seiten schon wieder lese, wie sich guardiola schon wieder verzockt hat, frage ich mich ob die Leute nie Fehler im Leben machen.. Es geht nicht darum, alles richtig zu machen, sondern aus Fehlern zu lernen und richtig zu reagieren und das hat guardiola getan. Dass Turin so spielt, war nicht zu erwarten und viele vergessen, dass Bayern immer noch keinen fitten IV hat der in Form ist.

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CH 17. März 2016 um 11:53

Das Problem waren auch nicht die Innenverteidiger, sondern das niemand auf dem Feld war, der das Zentrum gegen das hohe Pressing Juves behaupten kann oder bei Juves passiveren 5-4-1 (was man durchaus erwarten konnte) verhindert, dass man auf dem Flügel geleitet und isoliert wird.
Stattdessen stand Bayern im Grunde in einem riesigen Kreis. Dadurch hat man Juve das Pressing und Verschieben enorm erleichtert.

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Mike the Knight 17. März 2016 um 12:32

Sehe ich auch so. Ich verstehe nicht, warum sich Pep in letzter Zeit so wenig um die Zentrumskontrolle bemüht.

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Nick704 18. März 2016 um 20:01

Ich denke auch, dass viele so begonnen hätten wie pep.
Ich sehe auch nicht, dass Coman und Thiago hätten von Beginn spielen müssen.
Denke eher, dass sie als Joker in diesem Fall die bessere Waffe waren.
In solch spielen ist es halt erst mal ein abnutzungskampf.
Eines möchte ich jedoch in die Runde werfen, weil ich keinen Kommentar in dieser Hinsicht gesehen habe:
Es kann ja vorkommen, dass man ein schnelles Gegentor kassiert.
Aber es ist wieder das gleich passiert wie oft in den vergangenen 2 Jahren: kopfloses Nach-vorne-Rennen und hat damit das zweite Tor provoziert.
Sollte da nicht ein Chef auf dem Platz ( nicht der Trainer) ein bisschen für Ruhe sorgen, damit nicht der nächste Lapsus passiert? Es war ja noch genug Zeit. Früher wurde oft über einen Regisseur oder Chef gesprochen. Beckenbauer, Matheus, effenberg, etc.
kann das nicht ein Alonso oder Lahm machen?
Ich sehe das als Schwachpunkt bei Bayern, der gerade in den Ausscheidungsspielen immer wieder entscheidend ist.
Oder liege ich da falsch?

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Lobanowskyj 17. März 2016 um 11:21

Das Spiel hat erschreckend offengelegt, wie sehr die Bayern die Kontrolle übers Zentrum verloren haben (zeigt ja auch schön die Graphik zu den Grundformationen). Wieso Pep da nicht konsequenter drauf reagiert, ist mir schleierhaft. Die einrückenden Außenverteidiger sind da momentan auch nur eine Notlösung und nicht mehr die taktische Finesse der Hinrunde. Sie können allenfalls das Problem etwas mildern, dass Alonso immer noch wie ein Fremdkörper agiert: steht zu oft falsch, hat offenbar ein eingeengtes Blickfeld, fordert Zuspiele, die unnötig sind und alles verlangsamen (manchmal hat er sich geradezu in den Passweg z.B. zwischen Lahm und Kimmich gestellt und den Ball von Lahm gefordert, um ihn dann eben doch an Kimmich weiterzugeben…).
Vidal wurde zusätzlich vom dominanten Zentrum weiter vorne „aufgefressen“ und verschwand so komplett aus dem Spiel, bis Alonso weg war.
Letztlich hat Juve mit bekannten Mitteln (Strafraumverteidigung, 5-4-1 mit Kontrolle des Zwischenlinienraums und Dopplung auf Außen, Angriffspressing wie einst Dortmund im Finale 2013) agiert. Das Spiel ist aber ein Lehrbuchbeispiel dafür, dass eine Mannschaft die taktischen Vorgaben eben auch einstudieren und sauber durchführen muss. Und das hat Juve ganz hervorragend gemacht. Besonders beeindruckend fand ich, wie sie die Rhythmuswechsel zwischen Strafraumverteidigung und Pressingphasen hinbekommen haben. Ich vermute mal, da dürfte Khedira eine besondere Rolle gespielt haben, habe ihn aber nicht so genau beobachtet. Genau dieser Taktgeber fehlt Bayern jedenfalls momentan (die „Schweinsteigerschen Rhythmusvariationen“). Alaba oder Kimmich müssten dringend dafür angelernt werden (und Alonso bekommt einen gutdotierten Rentenvertrag bei ManCity…)

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RadicalEd 17. März 2016 um 10:57

Die Aufstellung von Guardiola mit drei Spielern die relativ anfällig für eine hohe Pressingintensität des Gegners sind (Xabi Alonso, Benatia und wenn auch etwas weniger Vidal) lässt vermuten das RM im Artikel genau richtig liegt. Guardiola bzw. die gesamte Mannschaft hat nicht damit gerechnet, dass Juve so proaktiv und aggressiv pressen wird, sondern eher mit einem tiefstehenden Gegner der versucht über Morata, Cuadrado und Pogba gefährliche Umschaltsituationen zu schaffen. (was ja beim 2:0 sogar geklappt hat)

Bayern wurde von Juve überrumpelt ud es stand schon 2:0 als die Mannschaft begann sich wieder zu sortieren. In der Berichterstattung / öffentlichen Wahrnehmung wird dies viel als Schwäche von Guardiola/Bayern interpretiert, aber man muss auch anerkennen das Juve eine durchaus stark besetzte Mannschaft ist, die auf dieses Spiel exzellent eingestellt gewesen ist. Da spricht es schon für die Bayern und auch Guardiola, dass sie von diesem Defizit noch einmal zurückkamen, auch wenn es sicherlich keine glanzvolle Vorstellung gewesen ist. Thiago hätte ich bspw. auch schon zur Halbzeit gebracht, da man ihm mit einem hohen Pressing mehr oder weniger nicht beikommen kann.

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Phil Martell 17. März 2016 um 10:45

An dem Spiel zeigt sich wirklich wieder mal, dass es genau ins Gegenteil führt, wenn man einen Vorsprung über die Zeit bringen will und dazu hinten dicht macht.Siehe FC Midtjylland, wo grundsätzlich bei knapper Führung ein Stürmer eingewechselt wird weil es so statistisch wahrscheinlicher ist, die Führung zu halten. Daran musste ich gestern denken als Morata ausgewechselt wurde.
Der Mann hat durch seine Geschwindigkeit echt unheimliche Gefahr ausgestrahlt.

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Schimanski 17. März 2016 um 10:44

Im Hinspiel hat mich Bayern begeistert, im Rückspiel Juve, zumindest unter taktischen Aspekten.

Schlussendlich war es für mich eine Frage der Kondition, weniger der Taktik. Das aggressive Herausrücken von Juve in allen Mannschaftsteilen hat zu viel Kraft gekostet. Ein 3:0 nach der Halbzeit hätte aber für ein Weiterkommen gereicht und diesen Ansatz dann vergoldet. So bleibt zumindest die Erkenntnis, dass das Catenaccio-Klischee in die Mottenkiste gehört…

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FAB 17. März 2016 um 10:37

Das MR Zitat bringt die Bayern Probleme exakt auf den Punkt. Leider lernt Pep in dieser Hinsicht nichts dazu bzw. es ist einfach seine Ideologie so zu spielen und er weicht keinen mm davon ab. Um die CL zu gewinnen bräuchten die Bayern mit dieser Spielweise wohl noch 1-2 Glücksspiele wie gestern …

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Jul 17. März 2016 um 11:02

Sehe ich absolut ähnlich.

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Gh 17. März 2016 um 11:16

Als jemand der Bayern sehr selten schaut und Barca fast immer: in diesem Spiel habe ich so gut wie nichts von dem gesehen, was Pep bei Barca hat spielen lassen, das war Bayern-Ideologie puro y duro. Ich weiß aber nicht, wie er sonst spielen lässt.

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FAB 17. März 2016 um 11:39

„in diesem Spiel habe ich so gut wie nichts von dem gesehen, was Pep bei Barca hat spielen lassen,“
Klar hängt es auch an den Spielern wie diese Ideologie „Ballbesitz“ umgesetzt wird. Mit Messi,Xavi,Iniesta,Busquets sieht das halt etwas anderes aus. Das aktuelle Barca hat diese Ideologie übrigens nicht mehr in dieser Form, sondern erscheint mir etwas flexibler. Bei Bayern macht sich aber dieses Ballbesitz auf Teufel komm raus dadurch bemerkbar, dass unter Druck Sicherheitspässe gespielt werden, dass in bestimmten Zonen nicht in ein 1gegen1 gegangen wird, dass bei möglichen Kontersituationen zu langsam aufgerückt wird, letztlich sogar, dass bestimmte Spielertypen bevorzugt werden (Rakitic würde bei Peps Bayern wohl gar nicht spielen). Klar gibt es ganz viele interessante taktische Feinheiten und durchaus Variationen (dieses Jahr das ausgeprägte Flügelspiel), aber die Ideologie Ballbesitz steht einfach über allem …

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Peter Vincent 17. März 2016 um 10:12

Wenig neue Erkenntnisse.

– Benatia ist im Aufbau schwach (Pressingresistenz, Passspiel) und trifft zu viele falsche Entscheidungen.
– Alaba ist kein IV (vgl. wie er den Ball klären will, Bewegungen, etc. pp.)
– Alonso und Vidal funktioniert nicht gut, vor allem wenn auch noch Lewy und Müller (OM) spielen.
– Wenn Lewy und Müller spielen, fehlt die spielerische Klasse, Präsenz und Kreativität in den offensiven Halbräumen („müssen Flanken“)

Bis auf Punkt 2 sind das mE alles vermeidbare Schwächen, teilw. hat Pep auch korrigiert (Bernat, Thiago).

Naja.

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Pat 18. März 2016 um 10:32

Kann man auch anders sehen:
1. Benatia hat keine Anspielstation gehabt, vor allem weil Vidal und Alonso sich auf den Füssen standen
2. Alaba hat erst wieder gut gespielt als er Innenverteidiger war, vorher war er in der Dreierkette links
3. Alsonso und Vidal funktioniert nicht, wenn hoch gepresst wird. In Dortmund war es stark, die haben nicht so hoch gepresst.
4. Liegt daran, dass Costa nicht in Form ist und Robben nicht dabei war, Ribery lange verletzt war.

Alles also vermeidbar 😉

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studdi 17. März 2016 um 08:53

Ich hab mal 2 Fragen:
1. Verstehe ich das Zitat von Martin Rafelt richtig, das Juve eben gut auf dieses Flügelorientierte Spiel der Bayern eingestellt war und ein Zentrumsorientierteres Spiel alla Barca unter Pep mehr Erfolg gehabt hätte? Glaubt ihr das es möglich ist beides zu praktizieren? Also man fängt beispielsweise mit Zentrumsorientiert an und stellt während dem Spiel auf Flügelorientiert um.

2. Die Mannorientierung welche mir am meisten aufgefallen ist, wahrscheinlich weil Sie die ungewöhnlichste war, war das Barzagli bei hohem Pressing von Kedhira auf Vidal rausgerückt ist. Teilweise stand er kurze zeit sogar höher als die anderen Mittelfeldspieler. Denke mal im Text ist das mit der Bemerkung das es mehrere Rausrückbewegungen gab abgedeckt. Da aber andere Mannorientierungen extra erwähnt werden fandet ihr diese von Barzagli nicht großartig relevant für das Spiel?

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Bernhard 17. März 2016 um 08:31

Die Startaufstellung war echt für’n Hugo. Ich war überzeugt, dass Pep Thiago zwecks Kontrolle von Anfang an bringt. Glückt gehabt, FC Bayern.
Morata ist echt eine Wucht, der hat die Abwehr des Bayern permanent schlecht aussehen lassen. Wundert mich, dass der im Hinspiel nur von der Bank kam.

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felixander 17. März 2016 um 09:32

dass morata der thomas müller von turin ist, wissen die, glaub ich, selbst. 😉
der war nur zum hinspiel nicht wirklich fit.

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Bernhard 17. März 2016 um 09:52

Danke für die Aufklärung.
Bei allem Respekt und bei aller Hochachtung vor Müller, so gut dribbeln kann das bayrische Urviech nicht. 😀

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HK 17. März 2016 um 09:34

Wundert mich, dass er ausgewechselt wurde. Damit hat sich Allegri selbst den Zahn gezogen.

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DLP 17. März 2016 um 08:22

Die Flanke zum zwischenzeitlichen 1:2 kam von Costa, nicht von Coman.

Zur Halbzeit habe ich bereits gehofft, Pep bringt Bernat für Alonso, klappte dann zumindest mit Umwegen. Benatia hatte ich übrigens gar nicht so schlecht gesehen.

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Gh 17. März 2016 um 07:46

Habe die Bayern nun bestimmt 2 Jahre oder länger nicht mehr spielen sehen. Sehe keinen wesentlichen Unterschied in diesem Spiel zu den Bayern wie ich sie kannte. Sicherheitspass. Individuelle „Aktion“. Sicherheitspass. usw. Von Tiki Taka im positiven oder negativen Sinn keine Spur. Kaum Ablagen, keine Doppelpässe. Als es eng wurde Flügelfokus und glückliches Weiterkommen wegen suboptimaler Strafraumverteidigung des Gegners. Nehme an das war jetzt nicht so das prototypische Pep-Bayern-Spiel.

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Koom 17. März 2016 um 08:00

Ich fand, dass es vor 2 Jahren ansehnlicher war. Mittlerweile empfinde ich die Spielweise geradezu als degeneriert. Ideenloses Ballgeschiebe mit der Hoffnung auf einen Durchbruch einer der schnellen Dribbler. Dazu halt der Flankenwechsel in Strafraumnähe, um eben jenen Dribbler freizuspielen. Das dürfte dann auch schon das offensive Repertoire sein.

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FD 18. März 2016 um 14:36

Ähm, und was ist zum Beispiel mit den ersten 60 Min in Turin, als man Juve praktisch permanent im Gegenpressing (und das 5-10 Meter vom gegnerischen Strafraum entfernt) zerstört hat?
Da spielt sicher die tiefe Ausrichtung Juves mit hinein, aber das war eines der besten Spiele der Bayern in den letzten Jahren bis zum Anschlusstreffer.

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Koom 18. März 2016 um 16:07

Henne. Ei. War Bayern so gut oder Juve so schlecht? Die Geschichte lehrt einen, dass wohl Juve vor allem relativ schlecht (eingestellt) war. Die 30 Minuten danach und die erste Halbzeit im Rückspiel sollten das recht klar belegen. Was nicht heißt, das Bayern nicht gut war. Ich denke nur, dass der eigentliche Unterschied vor allem bei Juve lag.

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Dr. Acula 17. März 2016 um 08:21

Doch!

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Roman 17. März 2016 um 07:46

Hat nicht Costa die Flanke zum 1:2 gespielt, statt Coman?

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Tob 17. März 2016 um 07:14

Danke ,für die Analyse… Sie ist sehr gut gelungen. Ich meine, dass das erste Bayern Tor von Douglas Costa vorbereitet wurde und nicht von Coman, wie im Artikel beschrieben.
Gruß

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Ck 17. März 2016 um 07:02

Danke für die schnelle Analyse. Als vidal auf die 6 ging kam sofort ein gewisser Zug ins Spiel, mehr Stabilität und(oder durch) Druck nach vorn.
Vll schwingt da auch ne psychologische Komponente mit wenn du plötzlich einen in der Mitte hat der es noch drauf hat jemand auf die Strümpfe zu steigen, Pässe abzufangen, an dem man sich aufrichten kann, der einem Sicherheit gibt. Einen leader.

Ich freu mich das es noch eine Runde gibt mit der ich zwischenzeitlich nicht mehr gerechnet habe.

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DeDe 17. März 2016 um 06:58

Sehr passende Analyse, vor allem bezüglich Peps Anpassungen durch die Wechsel in Halbzeit Zwei.

Kleine Anmerkung: „Beide Male war es eine Flanke Comans, wo am zweiten Pfosten ein Spieler offen stand und per Kopf einnickte“

Das 1:2 fiel nach Flanke von Costa nach Ablage Comans 😉

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kolle 17. März 2016 um 06:54

was mir etwas unter geht, ist das die bayern zwar nach den Umstellungen stärker waren, bis zum ersten Tor jedoch trotzdem kaum wirklich gute Aktionen hatten. Erst nach dem ersten Tor waren beide Mannschaften wie ausgewechsrlt. Bei aller Taktik, aber da war viel Psysche am start..

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west 17. März 2016 um 05:04

ich war auch überrascht, dass thiago draussen bleiben sollte. aufgrund seiner technik ist er doch wesentlich besser für das kombinationsspiel in höheren zonen geeignet. auch götze wäre eine alternative, vor allem in punkto pressingresistenz gewesen. spannend auch wie das spiel mit robben gelaufen wäre. alonso und vidal zeigen ja nicht zum ersten mal die tendenz sich gegenseitig und der iv auf den schlapfen zu stehen und passoptionen zu neutralisieren anstatt zu schaffen … frag mich, wie das spiel mit schweinsteiger auf der sechs gelaufen wäre, obwohl pep ihm diese position, was ich bis heut nicht versteh, nicht zugetraut hat.
warum musste benatia raus? zu wenig sicher im aufbauspiel?
ps: erste flanke kam von costa

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Danielk 17. März 2016 um 04:07

Wirklich interessant wäre es zu wissen, was Pep sich bei Vidal und Alonso gemeinsam gedacht hat. Hat er das schon oft grmacht? Wäre Thiago oä neben einem der beiden viel schlauer gewesen?

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Reinhart 17. März 2016 um 02:43

Meiner Meinung nach hat Allegri das Taktikduell gegen Guardiola über beide Spiele hinweg gewonnen. Es war klar das sie sich bei der laufintensiven Aufstellung & Ausrichtung, mit dem sie das Spiel begangen haben, nach Erfolg, auf ihre Strafraumverteidigung berufen werden können und das 2:2 war kein expected goal, im wahrsten Sinne des Wortes. Übrigens -> Kastraten-Passmuster!

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vertigo 17. März 2016 um 01:53

Danke für die Analyse!

Kurze Anmerkung: Im Text heißt es, dass Coman die Tore zum 1:2 und 2:2 per Flanke vorbereitet habe. Die Vorlage zum Anschlusstreffer geht allerdings auf Costas Konto.

Ich kann nicht verstehen, wieso sowohl Benatia als auch Alonso in der Startelf stehen.
Benatia ist zu unsicher und Alonso und Vidal zusammen auf dem Platz funktioniert einfach nicht.

Antworten

Dampfnudel 17. März 2016 um 01:15

Kompliment für die hervorragende Analyse! Sehr anschaulich und wunderbar auf den Punkt beschrieben.
Mich verwundert im Nachhinein die Herangehensweise Peps zu Spielbeginn. War ihm nicht bewusst, dass seine Mannschaft mit dieser Aufstellung Probleme haben würde vom ersten ins zweite Drittel zu gelangen?
Ich hätte mir schon viel früher eine Einwechslung Thiagos gewünscht.

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fcb 17. März 2016 um 01:14

Ich bin großer Fußball fan, aber ich habe noch kein Taktikbuch oder ähnliches gelesen. Ich bin also ein Laie.
Vllt. liegt es daran das ich Bayern Fan bin, aber fast immer wenn Bayern gegen einen starken Gegner spielt, kommt es mir so vor als wenn sie sofort ins „schwimmen“ kommen wenn sie keinen Ballbesitz haben.
Ist das einfach normal weil man sehr viele offensive spieler hat? Aber Jupp hat doch gegen Barca vor x Jahren auch eher defensiv/Konter like gespielt

Ich habe in Erinnerung das Pep sowas gesagt hat wie: „Wir können nur spielen wenn wir den Ball haben, haben wir denn Ball nicht sind wir tot (oder Xabi ist tot!?)“. Das ist unsere Philosophie und wird können nicht
einfach sagen gegen Gegner xy spielen wir defensiv und lassen den Gegner kommen, dass ist unmöglich“. Sowas in der Art.

Woran liegt das? Imo ist das doch eine starke Limitierung der strategischen Möglichkeiten, oder?
Z.B vor 3 Jahren gegen Madrid hatte man 150% ^^ Ballbesitz, aber defacto in erstem Spiel außer einem Götze Schuss keine Chance und im Rückspiel sah es afaik nicht besser aus.
Wohingegen Ancelotti „einfach“ Beton angerührt hat und voll auf die Konter Skills von CR7 und co gesetzt hat.
Warum könnte/kann Bayern sowas nicht? Ich vermute wenn Bayern/Pep gegen einen Top Gegner versuchen würde wie Simone,Ancelotti oder Mou zu spielen würden sie gnadenlos scheitern?!

Könnten sie es vllt. doch aber sie wollen es einfach nicht? ICh meine defensiv mit

Lahm-Boateng-Benatia-Alaba
Vidal- Javi

sollte schon sehr stark sein, vorallem die beiden Sechser 🙂 davor

Robben- Costa-Ribery
Lewa

drei sehr schnelle Konterspieler+ Lewa der die Bälle wie beim BvB „fest“macht.
Imo sollte doch so eine Aufstellung/Taktik den höchsten EV gegen z.B Barca/Real haben?!
Weil nachdem Spiel heute, kann man imo als Bayern Fan nur hoffen nicht wieder gegen Barca zu spielen. Gut dann ist vllt. Javi wieder fit aber, das in meinem Augen Grundproblem bleibt.

Ich hoffe es findet sich jemand und antwortet auf meine ev. wirren Fragen ^^ 🙂

Grüße

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JSA 18. März 2016 um 08:44

Ich bin auch Laie, … ich denke, dass das Spiel unter Ancelotti sich etwas in diese Richtung verändern kann, dadurch vielleicht auch variabler wird. Das ärgert mich nämlich manchmal an Guardiolas Fußball, ich habe dann immer das Gefühl, dass zu wenig Kanten und gerade Linien und auch eine viel zu verschwommene Struktur da sind… (um das mal in meinen bunten Worten auszudrücken…).

Was ich mir wünsche, ist, dass Bayern (wenigstens AUCH mal) so spielen kann, dass Verteidigung=Verteidigung und Mittelfeld=Mittelfeld. Im Sturm ist ja wenigstens wieder ein echter 9er. Mich nervt dieses „künstlerisch begabte Mittelfeld“ in der Abwehr. Ich möchte Maldinis, Cannavaros, Boatengs und Ramosse sehen. Ich hatte gehofft, Benatia wäre so einer.

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Thomas 17. März 2016 um 01:01

Die Flanke zum 1:2 kam von Costa, nicht Coman. 😉

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Andi 17. März 2016 um 00:50

Guter Artikel und unfassbar schnellnach Ende schon online. Danke für eure Arbeit!
Kleine Korrektur: „Beide Male war es eine Flanke Comans..“
Das ist so nicht ganz richtig. Die erste Flanke war von Costa. 😉

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AR 17. März 2016 um 00:45

Wow, schnelle Analyse.
Kleine Korrektur: Das erste Tor der Bayern wurde von Costa vorbereitet.

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nrg 17. März 2016 um 00:42

Danke für die schnelle Analyse. Hier mal meine angetrunkenen zwei Cents dazu

60 Minuten mit Alonso
Bayern 0 – Turin 2

60 Minuten ohne Alonso
Bayer 4 – Turin 0

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The not special one 17. März 2016 um 01:17

Alonso kann super das Spiel von hinten heraus aufbauen, wenn er aber gepresst wird, tut er sich schwer, den Pass präzise genug zu spielen.

Ansonsten lag es teilweise auch an der im Artikel beschriebenen falschen Einteilung von Vidal als Nebenmann von Alonso, der in seiner Rolle zu Beginn seinen Platz nicht fand.

Ansonsten war es heute auch ein wenig Zufall, wenn Alonso das Fett abkriegt, da Alaba bei beiden Toren nicht gut aussah, beim 0:1 mit dem Fehler in der Abwehr, beim 0:2 mit dem Ballverlust.

Insgesamt glaube ich auch, dass sich Juve mit den Wechseln etwas verzockt hat, aber wenn eines der Tore nicht gefallen wären, wäre die Taktik aufgegangen und Pep hätte sich verzockt, Krise bei Bayern, Pep hätte entlassen werden können und der Tiger hätte die Mannschaft zur Meisterschaft und zum Pokal geführt.

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SGIAI22 17. März 2016 um 07:13

Genaus das habe ich gestern zu meinem Sitznachbarn auch gesagt. Alonso und Vidal zusammen können nicht, als Alonso rausging und Coman kam und Vidal auf die 6er Position ging, hat dies das Spiel nachhaltig zum Positiven verändert. Danach war man im zentralen Mittelfeld endlich präsent und es gab die 1 gegen 1 Duelle auf dem rechten Flügel, die Costa immer verweigert hatte.
Im Endeffekt war der Sieg dann aber wohl doch verdient, wenngleich teuer erkauft und mit ein wenig Glück verbunden, meine dabei vor allem das Ausgleichtor von Müller.

MfG

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Dreser 17. März 2016 um 08:08

Ein imho zweiter wesentlicher Faktor war die Umstellung Alaba als IV und Bernat auf links. Vorher war Benatia ganz schwach und zu wenig antizipierend, und auch Alaba habe ich selten so viele Fehler machen sehen, wie in HZ1 auf links. Bernat hat da wesentlich mehr Aggressivität und Stabilität in die Viererkette gebracht.

Kimmich war offensichtlich überfordert mit einem spielschwachen Benatia und einem zu langsamen Alonso. Mit Alaba zusammen hatte er dann die richtige ballsichere Unterstützung.

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Gh 17. März 2016 um 08:23

Juve hat nach den beiden Chancen von Morata ihre Angriffe nicht mehr ausgespielt bzw. das Bolzen angefangen. Nicht weil die Bayern plötzlich so stark waren und Bernat alles weggesaugt hätte, sondern weil Juve nicht mehr wollte (2-0 kriegen wir über die Runden, vielleicht springt noch ein Zufallskonter raus). DIe Wechsel waren ja so ausgelegt, Mandzukic als diesmal ineffektiver, weil einsamer Störer ganz vorne anstatt Morata den cleveren Raumzocker, dann Loch, dann erweiterte Strafraumverteidigung. Bayern dann mit Flankenfokus auf die Rumwurstelstärke von Müller und Lewandowski bauend. Juve sah in den letzten 15 Minuten platt aus und ihre Strafraumverteidigung war einfach nicht gut. Mit taktischen Umstellungen Bayerns hatte das ganze imho nicht so viel zu tun. Flügelfokus und Flanken hätten die Bayern mit jeder erdenklichen Aufstellung erreicht und es war nicht mehr als der Standard-Notplan am Werke.

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DK 17. März 2016 um 11:07

Rumwurstelstärke – vielen Dank dafür! Sollte EA als neues Attribut in Fifa 17 integrieren.

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HK 17. März 2016 um 09:37

Ja, Alonso/Vidal sind das neue Alonso/Schweinsteiger.

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HW 17. März 2016 um 08:36

Khedira hat ähnliches auf Seiten von Juve erlebt. Natürlich sind die Wechselwirkungen etwas komplexer.

Wie war das eigentlich in Hinspiel?

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abc 17. März 2016 um 08:58

Naja Dortmund haben sie mit Vidal und Alonso kaltgestellt.

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Mi-KhaEl- 17. März 2016 um 11:39

Ohne Alonso-Bashing betreiben zu wollen, muss ich doch sagen, mich während des gestrigen Spiels sehr über seine Aufstellung gewundert zu haben. Größtes Problem war, dass er oft Räume besetzte, die bereits von Bayernspielern angesteuert wurden. Halbrechts kam er sich öfter mit Lahm in die Quere, zentral mit Arturo Vidal. Das lag teilweise an ihm, teilweise an der Mannschaft, die seine Rollenvorstellung nicht so recht zu akzeptieren schien (oder hab ich mich da total verguckt).
Gleiches gilt für das Zusammenspiel mit Benatia und Kimmich, denen er oft den Spielaufbau abnahm, ohne dass diese das unbedingt gewollt hätten.
Ohne Alonso lief es dann eher wie gewohnt im 6er-Raum, was in erster an einem stärker einrückenden Lahm und einem präsenteren Vidal lag.

Ich muss sagen, dass ich Benatia nach wie vor für überschätzt halte und dies auch gestern durch etliche Fehler bestätigt sah. Er bringt aus meiner Sicht nicht die Klasse für so ein Spitzenspiel mit. Da würde mich eine Meinung von RM oder jemand anderem mal interessieren.

@RM: Die Flanke zum 1:2 kam von Costa, auch wenn Coman ihm durch Freilaufen und Zurückspielen den Raum dafür eröffnet hat.

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mrbayern 17. März 2016 um 00:17

puh was ein spiel, bin immer noch total fertig.
Danke wieder einmal für die schnelle Analyse.

…ach und beim ersten tor war es glaube ich costa der die flanke rein brachte.

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SL 17. März 2016 um 00:14

ihr seid so unglaublich schnell, habt ihr schonmal darüber nachgedacht ein spiel live zu kommentieren (natürlich ohne selbst das bild zu senden), beispielsweise über twitch? Oder wäre die wohl auftretende asynchronität zu problematisch?

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ja, ich bins 17. März 2016 um 00:13

Schöne und schnelle Analyse. Ich fand auch, dass Benatia und Alonso in der CL einfach nicht gegen stark pressende Gegner spielen sollten.

Was ich mich frage ist, wie sie bei so einer Juvetaktik ein fitter Boateng mit seiner Spieleröffnung auswirken würde, wenn zudem dann der Sechserraum mit Vidal oder Kimmich bestückt ist.
Da könnte Boateng dann in den Sechserraum vorstoßen und Vidal dann noch weiter vorrücken. Wäre doch dann eine interessante Dynamik, gegen so hohes Pressing?

In dem Spiel fand ich das unermüdliche attackieren Comans stark. Auch Bernat brachte viel Dynamik.

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