Chile zeigt Tata seine Grenzen auf

4:1 n.E.

Es ist vollbracht. Chile gewinnt zum ersten Mal in der Geschichte die Copa América. Im heimischen Estadio Nacional lassen sie die argentinische Offensivkraft selten zur Entfaltung kommen. Aber die Albiceleste scheitern auch an der Fantasielosigkeit ihres Trainers.

2015-07-04_Chile-Argentinien_Grundformation

Grundformationen

Jorge Sampaoli schaute, seitdem feststand, dass Argentinien der Finalgegner sein wird, Unmengen an Videos an, um herauszufinden, wie man Lionel Messi stoppen könnte. Seine Spieler taten angeblich selbiges – nur eben an der Spielkonsole. Schlussendlich stellt Sampaoli für diese Partie auf ein 3-5-2 um. Er beordert Marcelo Díaz als zentralen Verteidiger in die Dreierkette. Osasunas Francisco Silva ersetzte José Rojas. Gary Medel wechselt von halbrechts nach halblinks, wo er über den Verlauf der Partie vielfach auf Messi treffen wird. Zudem vertraut Sampaoli erstmals seit dem Auftakt wieder Jean Beausejour auf der linken Außenbahn. Der Mann von Colo-Colo soll sein Tempo auf dem Flügel einsetzen. Aufgrund der geänderten Rolle von Díaz rückt Charles Aránguiz direkt vor die Abwehr, während Arturo Vidal und Jorge Valdivia in der Regel konsequent die Halbpositionen davor besetzen.

Bei den Argentiniern gibt es keine einzige personelle Änderung, was bedeutet, dass Gerardo „Tata“ Martino auf Martin Demichelis als zweiten Innenverteidiger an der Seite von Nicolás Otamendi vertraut. Die Albiceleste treten wieder in ihrer Interpretation des 4-3-3 an, wobei in dieser Partie die beiden Akteure vor Sechser Javier Mascherano häufiger auf gleicher Höhe agieren. Javier Pastore findet sich folglich seltener in der Rolle als Zehner zwischen Messi und Ángel Di María wieder.

Erste Halbzeit

Gleich zu Beginn versuchen es beide Teams jeweils mit einer pressenden Dreierkette. Da sowohl Argentinien als auch Chile im Spielaufbau zumeist auf drei Spieler vorm eigenen Torwart zurückgreifen, erfolgen die gegnerischen Bemühungen im Angriffspressing oft ganz klar mannorientiert. Bei den Argentiniern ergeben sich die Zuordnungen in der Regel aus der Grundformation. Auf Seiten von Chile schiebt normalerweise Valdivia zwischen beide Angreifer oder aber er orientiert sich an Mascherano, sofern dieser nicht zwischen Otamendi und Demichelis abkippt. Lucas Biglia wirkt unterdessen etwas präsenter im Aufbau, als das sonst bei der Copa der Fall war. Er hat einige tiefe Ballkontakte und übernimmt auch die anschließenden Vertikalpässe in Richtung eigene Offensivreihe.

Da sich Díaz immer wieder während des Spielaufbaus aus der Abwehrreihe herausbewegt, passt hierbei auch Argentinien das Pressing etwas an. Vor allem Sergio Agüero versucht den HSV-Profi in seinem Deckungsschatten zu behalten. Eine andere Variante, die während des Finals mehrfach zu sehen ist, beinhaltet eine asymmetrische Umformung. Dabei geht Silva nach rechts, Díaz wird zum rechten Innenverteidiger, während Isla bereits den Weg nach vorn antritt.

In der Anfangsphase strahlt Argentinien noch offensive Gefahr aus, da gerade das Gegenpressing über Pastore und Biglia passabel greift. In der sechsten Minute gibt es beispielsweise eine Situation, als sich Argentinien den Ball erarbeitet und durchs Mittelfeld gelangt. Anschließend erfolgt der typische Pass links in die Breite zu Di María. Der Flügelspieler von Manchester United versucht stetig ins Eins-gegen-Eins mit Mauricio Isla zu kommen.

Wird der Angriff der Gäste derweil statisch, so haben sie größere Probleme, durch Chiles Verteidigung zu kommen. La Roja zieht sich dann immer in ein vertikal kompaktes 5-3-2 zurück. Allerdings ist es nicht der Fall, dass Chile in dieser Partie äußerst defensiv eingestellt ist. Auch eine Sonderbewachung für Messi ist nicht zu erkennen. Teilweise stehen Silva und Medel sogar im Zwei-gegen-Zwei mit Messi und Agüero. Und obwohl alle drei chilenischen Verteidiger bereits in der ersten Halbzeit die Gelbe Karte sehen, halten sie sich weitestgehend schadlos und gewinnen sogar viele direkte Duelle mit den starken Individualisten der Albiceleste.

La Roja fokussiert vor allem in der ersten Stunde der Partie die linke Seite des Gegners. Alexis Sánchez weicht dabei weit nach außen und schafft so Überladungen zusammen mit Isla gegen Marcos Rojo. Da Di María mehrfach Isla gewähren lässt, ist der argentinische Linksverteidiger auf sich allein gestellt und sichtlich mit dem Tempo überfordert. Insgesamt werden beide chilenische Flügelläufer stets gut in die Angriffe eingebunden und erhalten passend getimte Anspiele im letzten Drittel.

Nach rund 25 Minuten muss Argentinien einen schweren Schlag verkraften. Di María verletzt sich am Oberschenkel. Vor rund 12 Monaten konnte er nicht zum Finale antreten. Dieses Mal ist es nach nicht einmal einer halben Stunde beendet. Ezequiel Lavezzi wird eingewechselt und übernimmt die linke Außenbahn. Interessanterweise entwickelt sich der PSG-Stürmer phasenweise zum gefährlichsten Offensivakteur bei Argentinien.

Messi mit nur 55 Ballkontakten in den regulären 90 Minuten

Messi mit nur 55 Ballkontakten in den regulären 90 Minuten

Messi bleibt unterdessen zum Ende der ersten Halbzeit verstärkt an der rechten Außenbahn und versucht es dort mit eher isolierten Dribblings. Der Superstar der Albiceleste ist entweder nur frustriert von der zunehmenden Mittelfelddominanz Chiles und den mangelnden Offensivstrukturen der eigenen Mannschaft, die sich gerade auch aus der recht tiefen Grundpositionierung Pastores und natürlich aus allgemeinen Fehlern Martinos ergeben, oder probiert es nun schlichtweg auf eigene Faust, weil es stets der letzte Versuch der Argentinier ist, wenn sonst nichts gelingt.

Dabei überragen die Chilenen auch keineswegs. Aufgrund der geänderten Grundformation holt sich beispielsweise Valdivia viele Bälle tiefer ab und geht ins Dribbling, was an sich in einigen Szenen gut funktioniert. Aber zuweilen fehlt die passende Anbindung an die breit stehenden Stürmer. Vidal bleibt zudem sehr blass und glänzt gerade in der ersten Halbzeit durch einige Ballverluste auf halblinks.

Zum Ende des ersten Durchgangs haben beide Teams jeweils zwei Schüsse auf das gegnerischen Tor zu Buche stehen. In puncto Ballbesitz (52,5%) und Passquote (86 zu 82%) hat Chile leicht die Nase vorn. Selbst in puncto Fouls scheint es mit zehn zu neun eine ausgeglichene Begegnung.

Zweite Halbzeit

Nach der Pause gibt es keine großartigen Veränderungen, aber von nun an nimmt die Qualität der Partie ab. Argentinien wird in Mittelfeld und Angriff zunehmend enger und versucht so diese Zonen besser zu penetrieren. Aber Chile hält die Gäste weitestgehend aus dem eigenen Sechserraum heraus, sodass Messi und Agüero noch isolierter wirken. Eigentlich strahlen die Albiceleste lediglich nach Standardsituationen noch wirkliche Gefahr aus.

Die ersten Wechsel finden um die 75. Minute herum statt. Gonzalo Higuaín wird für Sergio Agüero gebracht. Matías Fernández ersetzt einen sichtlich verärgerten Jorge Valdivia. Anschließend rückt Vidal nach halbrechts, während Fernández die Position halblinks übernimmt. Wenig später kommt noch Éver Banega positionsgetreu für Pastore.

Die Argentinier agieren im Pressing zunehmend passiv. In einem 4-3-2-1 gegen den Ball läuft lediglich die Sturmspitze gelegentlich an. Doch trotz dieser durchwachsenen Leistung fahren sie fast noch mit dem Schlusspfiff den Sieg ein. In der 92. Minute gibt es einen Gegenstoß der Albicelesste. In diesem Fall können die Chilenen Messi nicht im Mittelfeld foulen. Es kommt zum Drei-gegen-Drei. Messi spielt links zu Lavezzi, der wiederum quer in Richtung langen Pfosten passt, wo Higuaín den Ball aber nur ans Außennetz schießt.

Keinen einzigen Schuss auf das Gehäuse von Claudio Bravo verbuchen die Argentinier in der zweiten Halbzeit, aber fast können sie den Sack zumachen.

Verlängerung

Anders als bei den vorherigen KO-Partien der Copa gibt es im Finale eine dreißigminütige Verlängerung. Diese nutzt Sampaoli, um sein Team etwas umzustellen. Die meisten erfolgreichen Pässe auf Seiten von La Roja spielt über die vollen neunzig Minuten übrigens Díaz mit 51 – bei den Argentiniern ist es Mascherano mit 49. Seinen Strategen aus der Tiefe beordert Sampaoli ins Mittelfeld, wodurch wiederum Aránguiz, der mit seiner Laufleistung und Übersicht ein grandioses Spiel zeigt, etwas nach vorn.

Hetmap von Aránguiz

Hetmap von Aránguiz

In der 95. Minute kommt nun noch Ángelo Henríquez für Vargas. Nebenbei bemerkt, Vargas und Sánchez hatten schon einige Zeit zuvor die Seiten getauscht. Folglich war der Arsenal-Stürmer nicht mehr auf Rojo fokussiert, sondern blieb links etwas breiter. Sánchez wird mit der Einwechslung auch diese verkappte Flügelstürmerrolle beibehalten, während Henríquez eher als Zentralstürmer und Ablagenspieler fungiert. Isla geht derweil auf der rechten Außenbahn recht weite Wege, um sich als zusätzlicher Flügelstürmer einzuschalten.

Argentinien versucht dieses leicht veränderte Chile einfach mit Mannorientierungen zu blockieren. Díaz und Medel sollen direkt zugestellt werden. Banega schiebt meist leicht nach vorn und orientiert sich an Aránguiz. Trotzdem kann Díaz mehrfach weiträumig vorstoßen, sich so der Deckung entziehen und recht frei auch noch im letzten Drittel am Ball agieren. Aber ein Treffer ergibt sich für Chile trotzdem nicht mehr.

Da muss erst das Elfmeterschießen her, wo Fernández mit einem sehr sicheren Schuss eröffnet. Messi gleicht aus. Vidal bringt Chile wieder in Führung. Anschließend tritt Higuaín an und es folgt, was viele schon erwarteten. Er scheitert, indem er den Ball über das Gehäuse jagt. Aránguiz krönt seine Leistung mit dem 3:1. Banegas Versuch wird gehalten. Alexis Sánchez macht mit dem wohl abgezocktesten Elfmeter, der je in einem Copa-Finale getreten wurde, den Sack zu.

Fazit

Was soll man zu dieser Partie sagen? Nach der ersten Halbzeit nimmt die Qualität ab, die Räume werden zumindest potenziell größer, aber selten genutzt, und die Intensität im Gegenpressing nimmt zunehmend ab. Martino beweist einmal mehr, warum doch recht viele seine Fähigkeiten als Trainer in Frage stellen. Er findet keine taktischen Mittel, um Messi im Verlaufe des Endspiels wieder besser einzubinden. Er schränkt Pastore in dieser zurückhaltenden Rolle ein. Er lässt Biglia auf dem Feld, obwohl dieser insbesondere in der Offensive wenig anbietet – und es ist schließlich eine KO-Partie. Banegas Einwechlung für Pastore bleibt deshalb ohne große Wirkung. Über Carlos Tévez möchte ich jetzt keine weiteren Worte verlieren.

Sampaoli und seine Mannschaft hingegen überraschen doch in diesem Finale. Denn im Gegensatz zu den letzten Partien können sie defensiv überzeugen. Sie finden meist das richtige Maß zwischen Foulspiel und fairer Verteidigung. Medel, Silva und Co. können mit starken Defensivleistungen gegen eine eigentlich individuell überlegene Offensive glänzen. Zudem sorgen Aránguiz, Valdivia und auch mit Abstrichen Vidal sowie der flexible Díaz für eine Vormachtstellung im Mittelfeld. Das ist ein Schlüssel zur Dominanz von Sampaolis Team, das diese einmalige Chance nutzt. Ob La Roja in vier Jahren wieder um Titel mitspielen kann, darf man in Zweifel ziehen. Aber an diesem Tag feiert das Estadio Nacional, feiert Santiago, feiert das ganze Land aus gutem Grund. Das Kollektiv (!) hat gesiegt.

Valentin 9. Juli 2015 um 14:04

Chile ist dieser Titel absolut zu gönnen. Für mich waren sie eindeutig die beste Mannschaft des Turniers, ihre leicht veränderte Ausrichtung gefällt mir sogar noch besser als bei der WM. Und Spieler wie Diaz oder Valdivia (Mann des Turniers für mich) konnten jetzt ihre Karriere endlich krönen. Vielleicht hat Sampaoli ja jetzt Lust auf Europa 🙂

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Peda 6. Juli 2015 um 20:49

Ein paar Eindrücke, die in Artikel und Kommentaren noch nicht vorgekommen sind:

* wenn Chile Argentinien im (Gegen-)Pressing zum langen Ball zwang, sah man immer wieder, dass die chilenische Abwehrreihe eigentlich ohne Anbindung an das Mittelfeld sehr tief stand. Ich habe von der Copa nur das Finale gesehen, gehe aber davon aus, dass das von Chile auch nur da so praktiziert wurde. Argentinien hatte vorne keinen Target Man, der den Ball nach den Befreiungsschlägen behaupten hätte können und es war auch nicht möglich durch einen Ball über die Abwehr jemanden ins Laufduell zu schicken – so lange waren die Bälle einfach nicht. Dass Argentinien über 120 Minuten die riesigen Räume zwischen gegnerischer Abwehr und Mittelfeld nach Ballgewinn nicht einmal sinnvoll ausnutzt, ist ein Armutszeugnis.

* Valdivia hatte meinem Eindruck nach verdammt viele Fehlpässe. Er war zwar sehr präsent, positionierte sich gut und traf eigentlich durchgehend gute Entscheidungen, seine Beine haben aber einfach nicht mitgespielt. Nach seiner Auswechslung hatte Chile dann etwas von einem broken team. Vidal agierte zu hoch bzw. vermehrt seitlich und Fernandez hat nicht den Aktionsradius von ersterem, wodurch der Zehnerraum zunehmend verwaiste.

* ich würde nur zu gerne wissen, was in Messis Kopf vorgeht, wenn er für Argentinien aufläuft.

* ohne jetzt nachzusehen, aber mir kommt vor, als sei es ein Ding der Unmöglichkeit zwei Elfmeterschießen in einem Turnier fürsich zu entscheiden (sofern nicht zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die nicht schon eines gewonnen haben).

* es ist zwar nur allzu logisch als Schiedsrichter ein Finale nicht selbst entscheiden zu wollen, nach dem Einstieg in die persönlichen Strafen sollte man aber seiner Linie treu bleiben und wenn es das Vergehen erfordert einen Platzverweis aussprechen. Eine überharte Gangart schadet einem Finale sicher mehr als ein gerechtfertigter Ausschluss.

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SMR 6. Juli 2015 um 23:10

Zum Elferschießen:
1. Bei der Copa kann ich das nicht beantworten, da habe ich in den letzten Jahren kaum bzw. keine Spiele gesehen.

2. Für Weltmeisterschaften fallen mir spontan zwei doppelte Elferschießen ein:
a) WM 90: Argentinien-Jugoslawien (1/4-Finale) gewinnt Argentinien, Argentinien-Italien (1/2-Finale) gewinnt auch Argentinien, jeweils mit Goycochea im Tor –> das wäre ein Fall eines zweimaligen Siegens n.E.
b) WM 2002: Spanien-Irland (1/8-Finale) gewinnt Spanien, Spanien-Südkorea (1/4-Finale) verliert Spanien

3. Bei Europameisterschaften:
a) EM 96: England-Spanien (1/4-Finale) für England und England-Deutschland (1/2-Finale) bekanntermaßen für Deutschland
b) EM 96: Frankreich-Niederlande (1/4-Finale) für Frankreich, Frankreich-Tschechien (1/2-Finale) aber für Tschechien

Das wäre also ein Fall, bei dem ein Team sogar zwei Mal direkt hintereinander ein 11m-Shootout gewinnt und das ausgerechnet von Argentinien selber :-*

P.S. Für die CL, nationale Pokale oder Olympische Spiele weiß ich das nicht und bin auch zu faul zum Nachsehen…

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Don Andres 7. Juli 2015 um 00:21

Bei Messi habe ich eigentlich das Gefühl, dass er so spielt wie immer, aber nicht so gut eingebunden ist. Oder war der Satz anders gemeint?

Was den Schiedsrichter angeht: Das lag nicht nur am Finale, die Spielleitung war eigentlich im ganzen Turnier so, zumindest in allen Spielen, die ich gesehen habe. Die Spiele waren eigentlich immer sehr intensiv und chancenarm, was natürlich auch mit den Schiedsrichtern zusammenhängt (hartes Spiel erlaubt -> mehr Intensität, aber ab einem gewissen Punkt wird die jeweils foulende Mannschaft zu sehr bevorzugt -> hartes Spiel wird zu einer vorteilhaften Strategie, um Chancen zu vermeiden -> der Gegner muss es auch machen, um den Nachteil auszugleichen -> keine Torchancen)

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PNM 7. Juli 2015 um 00:56

Sehe ich beides ähnlich.

Bezüglich der Schiedsrichter noch: An sich habe ich nichts gegen Intensität, aber a) ließen die Unparteiischen zu viel durch gehen mit den von dir genannten Folgen und b) fehlte vor allem komplett eine klare Linie.
Wofür es gelb gab und wofür nicht war völlig undurchsichtig.

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Peda 7. Juli 2015 um 10:24

Ich habe mir jetzt doch einmal die Mühe gemacht und mir die größeren drei Turniere (7 x WM, 6 x EM, 10 x Copa) seit 1990 genauer angesehen:

Insgesamt gab es in 23 Turnieren 56 Elfmeterschießen (wobei die Copa 1991 noch in einer Gruppenphase ausgespielt wurde, es da also kein Elfmeterschießen gab).
Dabei trat in 13 Begegnungen eine Mannschaft zum zweiten Mal zum Elferschießen an, einmal (Copa 1993, VF: ARG-COL) traten zwei Mannschaften vom Punkt gegeneinander an, die schon zuvor ein Elfmeterschießen gewonnen hatten. Wenn wir diese Begegnung streichen, bleiben 11 übrig:

WM 90: VF: YUG 2:3 ARG, HF: ITA 3:4 ARG -> gewonnen
CA 95: VF: BRA 4:2 ARG, F: URU 5:3 BRA -> verloren
EM 96: VF: ENG 4:2 ESP, HF: ENG 5:6 GER -> verloren
EM 96: VF: FRA 5:4 NED, HF: CZE 6:5 FRA -> verloren
CA 99: VF: URU 5:3 PAR, HF: URU 5:3 CHI -> gewonnen
WM 02: AF: ESP 3:2 IRE, VF: ESP 3:5 KOR -> verloren
CA 04: HF: URU 3:5 BRA, F: ARG 2:4 BRA -> gewonnen
CA 11: VF: BRA 0:2 PAR, HF: PAR 5:3 VEN -> gewonnen
WM 14: AF: CRC 5:3 GRE, VF: NED 4:3 CRC -> verloren
WM 14: VF: NED 4:3 CRC, HF: NED 2:4 ARG -> verloren
CA 15: VF: ARG 5:4 COL, F: CHI 4:1 ARG -> verloren

7:4, gar nicht so eindeutig, wie ich vermutet habe.

Zu Messi: ich verfolge das nicht genauer, geschweige denn habe ich Aufzeichnungen dazu. Aber gefühlt seit seinem Debüt dreht sich in der Nationalmannschaft alles um ihn. Früher wurde er überfokussiert und Argentinien daher bis zu einem gewissen Grad ausrechenbar. Seit Sabella (?) wird er „unterfokussiert“ (oder wie man das auch nennen soll), nimmt über lange Phasen des Spiels kaum daran Teil, bindet aber aufgrund seiner allgegenwärtigen Gefahr Gegenspieler und soll wenn möglich jedes Spiel mit einem Geniestreich entscheiden. Aber richtig eingebunden war er noch nie.
Dass bei den Trainerbestellungen des Verbands sehr viel Politik (gab es abseits von Chile je einen ausländischen Nationaltrainer in Südamerika?) hineinspielt, hilft natürlich auch nicht. Unter Bielsa hat er noch nicht, unter Pékerman nur kurz gespielt. Seitdem wurden keine wirklichen Größen der Trainerzunft mehr geholt.
Und dann sei noch erwähnt, dass Messi in Argentinien nicht den Status genießt, den man sich vielleicht erwartet. Tévez wird als „Spieler des Volkes“ verehrt, Leo wird durch seinen frühen Weggang mehr als halber Ausländer angesehen. Fehlende Anerkennung und überzogene Erwartungshaltung gehen an keinem Menschen spurlos vorbei. Und seine Körpersprache (ja, schwer subjektiv) unterscheidet sich zwischen Barcelona und Argentinien meiner Meinung nach schon stark.
Dann gibt es ja immer wieder diese Geschichten, dass selbst bei den Trainerbestellungen, manchen Einberufungen und sogar der taktischen Marschroute ein gewichtiges Wort mitzureden hat.

Wie gesagt, ich würde einfach nur zu gerne wissen, was in Messis Kopf vorgeht, wenn er für Argentinien aufläuft…

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CuyCachondo 8. Juli 2015 um 18:55

„(gab es abseits von Chile je einen ausländischen Nationaltrainer in Südamerika?)“

Jetzt bin ich ein wenig verwirrt. Die Trainer der vier Halbfinalisten waren alles Argentinier. Bis auf Argentinien und Brasilien haben die anderen Nationen häufiger ausländische Trainer.

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Peda 9. Juli 2015 um 08:15

OK, das war in unzulässiger Art überspitzt formuliert.

Das ist auch kein Südamerika-Phänomen, sondern ein großer Fußballverbands-Phänomen.

Große Fußballnationen können natürlich auf ein größeres Repertoire an einheimischen Trainern zurückgreifen, andererseits aber aufgrund eines stetigen Erfolgsdrucks auch keine Risiken in diesem Bereich eingehen. Trotzdem kann mir gerade im Falle Argentiniens oder Brasiliens keiner erzählen, dass bei den letzten Trainerbestellungen die passende Spielphilosophie oder fachliche Expertise im Vordergrund gestanden ist. Argentinien stand zwar jetzt zwei Mal in einem großen Finale, weswegen diese Kritik vielleicht überzogen ist (wenn man nur auf die Ergebnisse schauen will), war aber in beiden Turnieren nicht mehr als die Summ ihrer Teile.

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SU 50 6. Juli 2015 um 19:12

Die Spieltaktik bei Tata und Pep ist so berechenbar wie eine Straßenlaterne. Beides Dogmatiker.
Man stelle sich Tata ohne Messi und Di Maria vor- er müsste anfangen nachzudenken.
Man stelle sich Pep ohne Robben und Ribery vor- er müsste anfangen nachzudenken.

Sampaoli hatte eine einfache Aufgabe ( gegen Tatas ARG ). Argentinien verlässt sich auf die defensive Absicherung und hofft auf eine Einzelaktion. “ Solange Masche nicht aus dem Fuchsbau kommt braucht ihr keine Angst zu haben. Dreiecke gegen Messi und Di Maria machen sie wirkungslos. Sollte sich Masche jedoch aus dem Fuchsbau trauen dann braucht ihr nur den Raum hinter ihm zu überbrücken und könnt das Spiel dann entscheiden ( siehe Barrios Tor gegen ARG ).

Enrique hatte eine einfache Aufgabe ( gegen Peps Bayern ). „Bei dem laufintensiven Ballbesitzspiel der Bayern werden ihnen in den letzten 15 Minuten die Kräfte schwinden und dann haben wir die Räume die wir brauchen.
„Lasst die Bayern schön kombinieren. Ohne Robben und Ribery haben sie keinen der ins 1 gegen 1 gehen kann. Wir haben jedoch mit Leo + Ney + Luis drei Mann die das 1 gegen 1 beherrschen. Sobald sich Peps Laufburschen und Ballschieber müde gelaufen haben machen wir Ernst“.

Dogma ist ein Zeichen fehlender Kreativität. Tata und Pep sind sich sooooo ähnlich.

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HW 6. Juli 2015 um 19:42

Echt seltsam, dass Mannschaften ohne ihre besten Offensivspieler einen Teil ihrer Durchschlagskraft einbüßen.

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HansPeter 7. Juli 2015 um 13:35

Dafür das Guardiola so ausrechenbar ist, ist er aber ganz schön erfolgreich, aber ist wahrscheinlich alles nur Glück.

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Isco 6. Juli 2015 um 18:31

OT: Werdet ihr auch über die U19 EM berichten, die ja heute losgeht?

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CE 6. Juli 2015 um 19:14

Da könnte es etwas geben. Zum Gold Cup sollten zumindest nach der Gruppenphase auch Texte erscheinen – falls das jmd. interessiert. 😀

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SU 50 6. Juli 2015 um 11:18

Schreibfehler von SV?

Hätte es nicht heißen müssen. CHI zeigt Messi, Di Maria und Pastore die Grenzen auf?
Ein einziger starker Pass von Messi ( auf Lavezzi der dann auf Higuain passt ) ist für solch einen Superstar in 120 Minuten einfach zu wenig.
Der Lauf von Di Maria durch die Mitte ( was zu seiner Verletzung führte ) war schon fast als „insane“ zu bezeichnen. Verzweiflungstat ( 5 gegen Di Maria ).
Pastore? Hat der auch mitgespielt hätte Herr Berger gefragt.

Es war ein Spiel Simeone ( Sampa ) gegen Tata ( bei Barca ). Wobei Sanchez und Vidal noch effektiver waren als Koke und Turan. Tata hatte ein Deja-vu.

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PNM 6. Juli 2015 um 11:27

Das lag wohl eher daran, dass die Offensivkräfte ob der Bolzerei gar nicht an den Ball kamen. Und sie vernünftig ins letzte Drittel zu bringen, das ist Tatas Aufgabe.

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FAB 6. Juli 2015 um 13:09

Die unglaubliche Offensivgewalt Argentiniens hat man ja schon bei der WM bewundern können: in der KO-Runde wurde in 4 Spielen immerhin 1 Tor innerhalb der regulären Spielzeit geschossen! Ich denke Argentinien, wie im übrigen auch Portugal, kann erst nach dem Abtreten ihres Superstars bessere, weil mannschaftlich geschlossenere Leistungen zeigen. Was nicht unbedingt so sein muss. Die 1986er WM hat Argentinien aber nur deshalb gewonnen, weil sich Maradona komplett in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Dafür ist das Ego Messis immer noch zu groß, auch wenn er in der letzten Saison bei Barca schon erhebliche Fortschritte gemacht hat. Aber wenn er (zumindest nach meinem Geschmack) der beste Fussballer aller Zeiten sein will, muss er sich hierin verbessern und noch mehr strategische Aufgaben übernehmen, anstelle sich irgendwo auf rechts außen zu stellen und ab und zu den Turbo anzuschalten. Das Halbfinal-Hinspiel gegen die Bayern war in meinen Augen sein bisher bestes Spiel. Nun muss er das aber auf die Nationalmannschaft übertragen, wozu er aber eine zentralere Rolle einnehmen muss, das wird wohl noch mal eine große Herausforderung. davon abgesehen, ist das argentinische 433 ziemlicher Mist und eigentlich nur auf Messi zugeschnitten ist. Vom Spielerpotential wäre die Raute optimal mit Tevez und Aguero in der Spitze. Mascherano, Banega und di Maria in der Raute, zusammen mit Messi, der sich dabei dann natürlich unterordnen müsste … ist das realistisch?

Antworten

SuperMario33 6. Juli 2015 um 16:31

Zu deinem Messi-Kommentar passt gut ein Ibra-Zitat: „When you buy me, you are buying a Ferrari. If you drive a Ferrari you put premium fuel in the tank, you drive onto the motorway and you floor the accelerator. Guardiola filled up with diesel and went for a spin in the countryside. If that’s what he wanted, he should have bought himself a Fiat from the start.”

Antworten

HW 6. Juli 2015 um 19:50

Ach die Ibra Zitate. Mittlerweile ist ja bekannt, dass der Autor seiner Biografie sich das Meiste ausgedacht hat. Lässt sich halt gut vermarkten.

Immerhin kann man Ibra nicht vorwerfen er würde seine N11 hemmen und daher Titel verpassen. Dafür schießt er schöne Tore in Freundschaftsspielen.

Antworten

SuperMario33 6. Juli 2015 um 20:08

Das Buch ist von Ibrahimovic genau in dieser Form autorisiert worden. Der Autor hat ganz offen über den Entstehungsprozess berichtet und Zlatan fands am Ende geil. Und ich auch.

HW 6. Juli 2015 um 20:15

Habe nicht gesagt es sei nicht unterhaltsam. Es ist einfach nicht alles Richtig was da drin steht. Vor allem nicht wörtlich korrekt.

SuperMario33 6. Juli 2015 um 20:36

„Meine Geschichte – erzählt von David Lagercrantz“ heisst es auf dem Titel. Kein Anspruch wörtlich korrekt zu sein. Auf Zlatan lass ich nix kommen, sein Motto „zuhören – nicht zuhören“ rettet mich jeden Tag.

HW 6. Juli 2015 um 21:01

Schön und gut. Aber mit den ‚Zitaten‘ muss man trotzdem vorsichtig um sich werfen.

PNM 6. Juli 2015 um 16:59

Bei der WM hat Argentinien ab der Ko-Phase auch nur gemauert. Und es standen von den, ja überragenden, Offensivkräften, auch nur 3 auf dem Platz.

An welchen genauen taktischen Menchanismen machst du fest, dass bei Portugal und Argentinien ihr jeweils bester Spieler die Mannschaft angeblich hemmt?
EgoisTisch wirkt Messi aus der Ferne für mich auch nicht: http://www.marca.com/2015/07/05/futbol/copa-america/1436123341.html
Ronaldo kann ich nicht so gut beurteilen, verfolge ich nicht so.

Du lässt dein Bild generell zu sehr von den Ergebnissen blinden: Bei Argentinien liegen 2 und 0 große Titel sehr nah beieinander. Gegen Deutschland hatten sie mehr und bessere Chancen (u.a. Higuain und Messi vergeben kläglich) und gegen Chile war es die Lotterie Elfmeterschießen. Schreibst du diesen Beitrag auch so, wenn Argentinien beide Titel holt?

Wo ich die Recht gebe ist, dass Messi (bei Argentinien) mehr strategische Aufnahmen übernehmen muss. Hat er allerdings auch probiert, zumindest in jedem Copa Spiel, dass ich gesehen habe, es wurden von Tata aber fast gar keine Strukturen geschaffen, um das zu unterstützen. Was er noch machen könnte, wäre im Pressing weniger launisch zu agieren.
Gegen Bayern war er sehr gut, aber bestimmt nicht sein bestes Spiel. Wie viele Barça und Argentinien Spiele siehst du?

Eine Raute mit Messi auf der 10 wäre weniger auf ihn zugeschnitten? Mehr geht doch gar nicht.
Außerdem müssten da die eher im Vergleich zum Rest eher limitierten Außenverteidiger mehr Verantwortung übernehmen, wieso wäre das gut?
Di Maria passt von seiner Entscheidungsfindung auch nicht so gut auf die Halbposition.

Wo ich dir wieder Recht gebe ist, dass Tevez und Banega (besser) integriert werden müssen. Das Potential solcher Weltklasse-Spielee überhaupt nicht zu nutzen, ist komplett bescheuert.

Antworten

FAB 8. Juli 2015 um 15:37

@PNM, zu deinen Gegenargumenten bzw. Fragen:
„An welchen genauen taktischen Mechanismen machst du fest, dass bei Portugal und Argentinien ihr jeweils bester Spieler die Mannschaft angeblich hemmt?“
Ich halte es grundsätzlich für problematisch sich im Spielaufbau und in der offensiven Entscheidungsfindung auf einen Zielspieler (Superstar) zu konzentrieren. Bei der argentinischen Nationalmannschaft meine ich das schon zu erkennen, dass sich das Spiel sehr stark (zu stark) auf Messi konzentriert. Bei Barca ist das nicht so extrem. Dort gibt es mehr Flexibilität. Der Messi-Fokus bewirkt zum einen die Abhängigkeit von Messis Form bzw. wie er von der gegnerischen Mannschaft isoliert wird, andererseits werden dadurch andere Spieler ihrer Stärke beraubt, das ist dann sicherlich wieder Spielertypabhängig, einem Aguero macht das vielleicht weniger aus als einem Higuain. Außerdem denke ich, dass Messi direkt oder auch indirekt den Trainer bei seinen Entscheidungen beeinflusst. Mich würde es nicht wundern, wenn es an Messi liegt, dass Tevez nicht spielt.

„Gegen Bayern war er sehr gut, aber bestimmt nicht sein bestes Spiel.“
Das ist sicherlich Ansichtssache. Aber ein beliebiges Ligaspiel fällt hierbei (nach meiner Meinung) nicht in die Wertung, weil es einfach weniger intensiv geführt ist. Gegen Bayern hat mich Messi beeindruckt, mit welcher Intensität er defensiv gearbeitet hat. Das habe ich vorher noch nicht von ihm so gesehen.

„Eine Raute mit Messi auf der 10 wäre weniger auf ihn zugeschnitten?“
Messi selbst will ja auf außen spielen. Man kann ja auch beobachten, dass seine Dribblings über außen besser funktionieren. Von dort kann er entweder nach innen gehen und mit links den Torabschluss suchen oder er kommt über die außen und wird meist erst in Strafraumnähe ernsthaft gestellt, was ihm auch wieder Zugute kommt, weil dann der Gegenspieler etwas passiver agiert. Wenn Messi über eine zentrale Position kommt und der Gegner defensiv kompakt steht, dann ist er doch gar nicht mehr so überirdisch! Das war anders, als Xavi im zugearbeitet hat, dann konnten sich beide auf extrem engen Raum durchkombinieren. Noch dazu hätte er in einer 442 mit Raute 2 Stürmer vor sich und eben einen Typen wie Tevez, dass würde zunächst den vermeintlichen Stärken von Messi nicht mehr so sehr entsprechen, weil dann nicht mehr er der offensive Zielspieler wäre, sondern er wäre es, der vorbereitet. Eine ganz neue Rolle. Wenn er dazu noch strategische Aufgaben übernimmt, wie das Bestimmen des Spielrhythmus, sprich Pressing einleiten oder sich zurückfallen lassen, Spiel schnell machen oder verzögern, dann würde er das argentinische Spiel enorm weiterbringen. Ich denke schon dass er das sehr gut könnte, aber offensichtlich will er es nicht so.

„Außerdem müssten da die eher im Vergleich zum Rest eher limitierten Außenverteidiger mehr Verantwortung übernehmen“
Wieso tragen die Außenverteidiger in einem 442 mit Raute mehr Verantwortung? Der Vorteil für einen Außenverteidiger mit einem Halbfeldspieler vor sich ist doch, dass im Defensivverhalten, der zentrale Raum besser abgedeckt wird. Der Außenverteidiger kann sich besser auf seine Außenposition konzentrieren bzw. könnte ggf. etwas breiter stehen , um enger am Außenspieler der gegnerischen Mannschaft zu stehen. In einer Offensivaktion hat er dagegen mehr Freiraum und wird nicht durch einen offensiven Außenspieler begrenzt. Aus meiner Sicht ist daher das Rautensystem für den Außenverteidiger im Endeffekt einfacher und schafft sogar mehr offensive Möglichkeiten. Taktisch anspruchsvoll ist die Rauten-Formation dagegen für den Halbfeldspieler. Außerdem finde ich, dass Rojo und Zabaleta nicht unbedingt schlechte Außenverteidiger sind. Welche Nation hat denn nun die großartig besseren AV’s?

„Di Maria passt von seiner Entscheidungsfindung auch nicht so gut auf die Halbposition.“
Di Maria ist ein enorm flexibler Spieler und ich finde er hat diese Position in seinem letzten Jahr bei Real hervorragend ausgefüllt.

@JoeFertig
„Selten so einen Quatsch gelesen.“
Das ist in der Tat ein sehr überzeugender Gegenkommentar.

Antworten

PNM 15. Juli 2015 um 01:22

Wegen Stress etwas verspätete Antwort, aber hier kommt sie:

Zum ersten Absatz:
Eher das Gegenteil. Ich würde sogar sagen, dass das Spiel viel zu wenig auf Messi zugeschnitten war und er zu wenig eingebunden wurde.
Seine Form war sehr gut. Er hat die Saison in Top-Form beendet und direkt da weiter gemacht.
Und immer wenn Messi an den Ball kam, wurde es gefährlich.
Die Probleme dabei waren 1.), dass es zu selten war. Es wurde oft zu schnell der vertikal Pass versucht oder, vor allem im Finale, einfach gebolzt.
2.) Bekam er denn Ball in den falschen Zonen bzw war nicht gut eingebunden.
Oft musste er in aus der Tiefe holen. Das allein wäre nicht per se ein Problem, da er ein weltklasse Spielmacher ist. Wenn er sich den Ball außen oder tief abholt kann er mit seinen Verlagerungen und chirurgisch präzisen key-Pässen und Halbfeldflanken Abwehrreihen fast im Alleingang aushebeln. Genauso wie er es seit der Rückrunde in Barcelona gemacht hat. Aber dafür müssen auch die entsprechenden Bewegungen da sein. Und die fehlten.
Auch auf seine Doppelpass-Versuche wurde kaum eingegangen. Wenn doch, wurde es wie gesagt immer gefährlich. Es gibt ein schönes Video von einem südamerikanischen Journalisten, wo das gut zusammengefasst wird. Vielleicht finde ich das noch.

2. Absatz: Da bin ich ganz bei dir, normale Ligaspiele sind da sicher nicht vergleichbar und gegen Bayern hat er auch sehr gut mitgearbeitet.
Das macht er aber eigentlich in allen wichtigen Spielen. Zu Hause Gegen City hatte er glaube ich 8(!) Balleroberungen.
Generell ist seine Qualität(!) defensiv einfach bemerkenswert. Xavi meinte, wenn er will, ist er auch der beste Verteidiger. Da würde ich fast zustimmen. Was ihm halt abgeht, ist die Quantität. Er ruht sich öfter mal aus und schlendert einfach über den Platz.

3. Absatz:
Die Zuarbeiter-Rolle übernimmt er doch schon seit jeher Situativ. Je nachdem, was das Spiel verlangt und was der Gegner zulässt. Diese Saison sogar noch mehr als zuvor. Hatte auch um die 20 Liga-Torvorlagen glaube. Mit Jermaine Jones und Gravesen neben ihm im Mittelfeld könnte er natürlich auch nicht so viel machen.
Aber mit Banega und Pastore sind doch starke Kombinationspartner?

4.) Trotzdem halte ich eine Raute für nicht optimal für Argentinien.
Das Zentrum ist im 4-3-3 ja ähnlich abgesichert, da hat die Kette genauso 3 zentrale Leute davor.
Aber was passiert offensiv?
Die Av müssen hoch schieben, um für Breite zu sorgen.
Wer bekommt also immer den Ball, wenn das Spiel verlagert werden soll? Oder wenn der Gegner einen aus dem Zentrum drückt? Die Av. Und das dann häufig auch noch in isolierten und damit anspruchsvollen Situationen. Denn schließlich sind sie alleine auf der Seite.
Und da sind mir die beiden dann doch etwas zu limitiert. Grade wenn man sonst halt auch Flanken-Ass Di Maria und Spielmacher-Messi da aufbieten kann.
Besser besetzt sind in meinen Augen auf jeden Fall Brasilien (Marcelo, Filipe Luis/Danilo, Alves) Spanien (Alba, Bernat/ Carvajal, Azpilicueta), Portugal(Coentrao/Vierinha, Soares), England (Gibbs, Baines/Walker), Italien (Darmian/De Sciglio) und vielleicht auch Frankreich (Evra/Jallet).
Wie gesagt, schlecht finde ich die Argentinier da nicht. Aber auch nicht überragend und für eine Raute nicht unbedingt passend.

Ja, ist Di Maria. Verstehe auch Leute, die ihn da interessant finden, aber meins ist das nicht. Wenn, dann wenn man selber eher reaktiv spielt. Aber das ist sicherlich auch Geschmackssache.

Hoffe es kommt einigermaßen gut rüber, was ich sagen will.

JoeFertig 6. Juli 2015 um 17:29

Selten so einen Quatsch gelesen.

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PNM 6. Juli 2015 um 22:26

Ok, damit hast du mich überzeugt…

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JoeFertig 7. Juli 2015 um 10:19

Damit meinte ich FAB’s Kommentare, nicht deinen 😉

PNM 7. Juli 2015 um 15:27

Ok, dann Entschuldigung:D.

PNM 15. Juli 2015 um 01:26

https://m.youtube.com/watch?v=1ZWFbr07Dnc
Hier das oben erwähnte Video. Kleine Korrektur: Es ist nicht von einem Journalisten, sondern einem Trainer.


Dr. Acula 5. Juli 2015 um 21:25

es ist das erste mal dass ich an dieser tollen Seite hier was grundsätzliches kritisiere, aber hier ist es mir wieder aufgefallen: meines Erachtens hat das Ergebnis zu viel Wirkung auf eure Analysen. Ich hab immer das Gefühl, dass das Ergebnis zu sehr den Tenor der Analyse beeinflusst. Da hat der Sieger dann dem Verlierer „die Grenzen aufgezeigt“, was ich persönlich nicht so empfand. oft ist es so, dass ein Team trotz drückender Ball- und raumbeherrschung verliert, weils eben Fußball ist, aber dann wird dieser Diskrepanz nicht Rechnung getragen. Könnte evtl mit einer Überbewertung von Taktik liegen, keine Ahnung.

Grüße

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PNM 5. Juli 2015 um 23:11

Wenn man vergleicht, was für eine unfassbare individuelle Qualität die Argentinier auf Platz und Bank, grade im Vergleich zu Chile, haben, kann man auf jeden Fall von „Grenzen aufzeigen“ sprechen. Der Kader ist Chiles weit überlegen, inklusive Super-Cheat „Ich-mache-einfach-Dinge-die-eigentlich-gar-nicht-gehen-und-entscheide-damit-regelmäßig-Spiele Messi. Trotzdem war Chile mindestens auf Augenhöhe. Und das ist Tata anzulasten.

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SuperMario33 6. Juli 2015 um 10:55

Ist denn Chile individuell so viel schlechter?

Antworten

Koom 6. Juli 2015 um 11:21

Würde ich schon sagen. Chile ist schon relativ gut und haben auch ein paar sehr dominante Spieler (Vidal vor allem) auf dem Platz, aber im Vergleich dazu ist die potentielle Offensivkraft Argentiniens schon deutlich stärker.

Antworten

PNM 6. Juli 2015 um 11:24

Wie viele Chilenen würden es denn bei Argentinien in die Startelf schaffen?
Bravo und Sanchez. Ganz vielleicht noch Aranguiz oder Diaz anstelle von Biglia, wobei der auch sehr gut ist, und man dann noch über Banega sprechen müsste.

Dazu kommt dieses unfassbare Offensivpotential Agüero, Di Maria, Tevez, Pastore, Lavezzi, Higuain und noch dem besten Spieler der Welt.

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SuperMario33 6. Juli 2015 um 11:45

Offensiv in der Breite besser (mehr Optionen, wurden aber nicht genutzt), durch Messi auch auf dem Feld qualitativ besser, aber Chile hier auch sehr gut besetzt (die erste 11), defensiv Arg. nicht besser, im Tor schlechter…. von den Odds würd ich 60:40 für Arg. sagen, da ist ein 0:0 keine große Überraschung.

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PNM 6. Juli 2015 um 17:08

Also auch ohne Messi wäre Di Maria, Agüero, Lavezzi stärker als Vargas, Valdivia, Sanchez.

Garay und Otamendi sind doch starke Innenverteidiger.
Die Pressingresistenz fehlt halt, was nunmal in diesem spezifischen Spiel sehr wichtige Eigenschaften gewesen wären.

Generell, Argentinien hier aufgrund einer mannschaftlich schlechter die individuelle Qualität ab zu sprechen, ist erstens leider typisch Fußball und sehr kurzsichtig und wird zweitens der überragenden Arbeit von Sampaoli nicht gerecht, der viel mehr aus seinem Team raus geholt hat als Tata ( oder auch sein Vorgänger bei Chile, ein gewisser Bielsa).

SuperMario33 6. Juli 2015 um 17:23

Ach, ich mein eher, dass die Chilenen individuell stärker sind als manchmal dargestellt. Mit 60:40 ist man ja schon ziemlicher Favorit, aber es ist halt auch kein Fußballwunder, wenn Chile gegen Argentinien 0:0 spielt, wenn auch, so wie das Spiel war, sehr sehr gute Arbeit. Und Vargas Valdivia Sanchez ist schon ne Ansage.

PNM 6. Juli 2015 um 17:37

Dann haben wir uns missverstanden, dass die Chilenen individuell teilweise nicht so gut weg kommen, wie sie sind, sehe ich auch so.
Nein, kein Fußballwunder, aber bei gleichen Trainern würde ich aus’m Bauch schon so 65-35 sagen.

Chiles Sturm ist geil, grade Valdivia und Sanchez. Argentinien hat halt 3 mal Weltklasse und noch Hochkaräter draußen.

CE 6. Juli 2015 um 19:21

Nochmal zur individuellen Qualität Chiles: In der Offensive sehe ich da jetzt nicht die großen Nachteile gegenüber Argentinien. Natürlich haben die Messi und auch schlichtweg eine breitere Auswahl an Stürmern. Chile muss sich jedoch nicht verstecken. ABER: Sie haben hier mit einer Verteidigung mit so Spielern wie Francisco Silva, Gary Medel und Jean Beausejour ein 0:0 gehalten, wobei Argentinien über 120 Minuten nur zwei sehr gute Chancen bekam. Nicht falsch verstehen, ich bin riesiger Medel- wie auch Díaz-Fan und man kann für jeden dieser Akteure Argumente finden, warum sie individuell gar nicht so unterlegen sind, aber in Gänze sehe ich hier Chile schon signifikant schwächer. Wahrscheinlich hat Tata nur deshalb Demichelis gebracht. 😀

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HW 6. Juli 2015 um 18:45

Genaugenommen hat das Spiel auch niemand verloren.
Ich plädiere daher bei Finals für die Abschaffung des Elfmeterschießens und Wiedereinführung des Wiederholungsspiels (24h nach dem ersten Spiel).

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Isco 6. Juli 2015 um 18:48

Kann man den Fußballfans auf dieser Welt dieses Spiel ein zweites Mal antun? Ich denke nicht.

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HW 6. Juli 2015 um 19:22

Dann wenigstens als Strafe für die Spieler?

Ob die Aufzeichnung freigegeben wird können wir gerne in die Hände eines amtierenden Diktators legen.

Aber warum sollte es nicht zu einem schicken 4:0 kommen?

Eigentlich ist Elfmeterschießen okay. Aber um einen Titelträger zu ermitteln? Muss man sich den Titel nicht mit mehr verdienen als mit diesem schnöden Mittel. Niemand schreibt da positiv Geschichte, man sieht keine unvergesslichen Spielzüge. Am Ende bleiben nur die Versager in Erinnerung. Irgendwie unwürdig für ein Finale.
(Schlussendlich ist es auch wünscht, lasst ruhig alles wie es ist.)

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PNM 6. Juli 2015 um 22:28

Finde ich eigentlich auch besser. Die Fernsehsender müssten dich doch auch freuen, noch ein zweites Mal fett Kohle einstreichen.

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AugustBebel 5. Juli 2015 um 20:35

Warum Messi so große Stücke auf Martino hält – das war zumindest zu lesen -, ist mir ein Rätsel. Es ist nicht unbedingt schlecht, mit Argentinien Zweiter bei der Copa America zu werden, aber vom Spielermaterial her ist Argentinien eigentlich Favorit auf den Turniersieg. Vor allem aber Martinos Jahr bei Barca hat gezeigt, dass er höchsten Ansprüchen nicht genügt.

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HW 6. Juli 2015 um 18:48

Naja, was man so liest. Da wird sicher Politik hinter den Kulissen gemacht. Aber wann und wann nicht und ob da jemand neutral seine Meinung sagt oder Partei ergreift, können wir nur schwer nachvollziehen.

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blub 5. Juli 2015 um 16:39

Wer hat den nun die meisten Ballkontakte gehabt?

Diaz mit 51, wie im Text oder Messi mit 55 wie im Bild? oder warens bei Messi tatsächlich 55 über 120 minuten?

Ansonsten „Dabei geht Silva nach rechts, Díaz wird zum rechten Innenverteidiger, während bereits den Weg nach vorn antritt.“
Wer tritt den Weg nach vorne an? Isla, Diaz, wer denn nun?
Anonsten schöne zusammenfassung 😉

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CE 5. Juli 2015 um 17:16

Pässe! Das sind die erfolgreichen Pässe. So steht es in den Notizen, so steht es nun auch im Text.

Messi hatte über 120 Minuten insgesamt 71 Kontakte. Die 55 in der regulären Spielzeit müssten die geringste Anzahl in allen seinen Copa-Auftritten in diesem Jahr darstellen.

Antworten

PNM 5. Juli 2015 um 23:14

Wie hätte man deiner Meinung nach besser auf das chilenische Pressing reagieren können, um mehr Spielkontrolle zu haben und Messi und die anderen mehr fokussieren zu können und wie hätte man bessere Verbindugen herstellen können, um nicht so leicht isoliert zu werden?

Antworten

SuperMario33 7. Juli 2015 um 13:31

Zentrum und damit Pressing ignorieren, frühzeitig den Flügel suchen und dort Klasse im 1:1 und Geschwindigkeitsvorteile ausspielen. Dann vom Flügel aus die Halbräume infiltrieren. So etwa wie Barca in der Saison gegen Atletico Madrid.

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Lenn 5. Juli 2015 um 16:05

Inhaltlich wie immer gute Analyse.
Zumindest mich nervt bei dir, CE, in letzter Zeit aber das Präsens in deinen Analysen; ich weiß aber nicht, ob das noch anderen so geht. Ist wohl Geschmackssache.

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Bernhard 5. Juli 2015 um 22:47

Stimme dir zu. Ich bevorzuge das Präteritum ebenso.

Antworten

Erkinho 5. Juli 2015 um 15:36

Aránguiz hat sich wirklich enorm weiterentwickelt seit La U. Neben seiner Laufstärke hat er inzwischen ein mehr als grundsolides Pass- und Positionsspiel. Könnte mir einen Wechsel von Südamerika ins mittlerweile wohl heißere Europa ganz gut vorstellen. Leverkusens Schmidt soll wohl dran sein…der Schlingel.

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FAB 6. Juli 2015 um 09:09

Aranguiz ist schon seit der WM mein Lieblingsspieler bei Chile. Ihn in der Bundesliga zu sehen, wäre hochinteressant.

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PNM 5. Juli 2015 um 15:19

Ein paar Anmerkungen:
1. Ich finde, Chile hat strategisch fast perfekt zu Argentinien gepasst, weshalb sie gegen das individuell wo stärkste Team auch mit einer nicht optimalen Leistung den Titel holen konnten.
Messi und die anderen Offensivstars kamen ja auch deshalb kaum ins Spiel, weil gefühlt jeder Ball lang hinten raus gekloppt wurde, was den kleinen Dribblern natürlich nicht entgegen kommt.
Und rausgekloppt wurden die Bälle, weil Chile nunmal immer versucht, Druck auf den Ball auszuüben und die 4er Kette plus Keeper nicht grade die Pressingresistenz in Person sind.
Wenn man es sich dann noch selber unnötig schwer macht, und Banega draußen lässt…
2. Hätte ich zwar auch gerne Banega gesehen, fand aber auch Biglia sehr gut. Natürlich ist er nicht dieser über-Techniker. Aber er bewegt sich sehr intelligent, balanciert Bewegungen gut aus, trifft gute Entscheidungen mit dem Ball und stabilisiert die Mannschaft auch sehr bei Gegenstößen. Dazu ist er technisch und im Spielaufbau auch nicht wirklich schlecht.
Hätte für dieses Spiel deshalb Mascherano in der Iv und Biglia-Banega-Pastore davor interessant gefunden.
Oder sogar was 3er-Ketten mäßiges mit
Tevez-Agüero
Messi
Di Maria-Banega-Biglia-Zabaleta
Rojo-Garay-Mascherano

3. Chile hatte bei Standarts und Flanken meistens nur 3-4 Mann im 16er, stand aber für die zweiten Bälle sehr gut gestaffelt und wurde dann trotz fehlender Körpergröße zumindest semi-gefährlich.
4. Bei Argentinien leider nur ganz selten ein paar gute Umformungsmechanismen auf das chilenische Pressing, z.b. in der 2. Hälfte mal von 3er auf 4er Kette mit anschließem Vertikalpass. Ansonsten vor allem Gebolze.

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SU 50 6. Juli 2015 um 11:07

Intelligenter Kommentar.
1. Fast perfekte Abstimmung von CHI habe ich auch gesehen.
ARG bolzt Bälle hinten einfach raus- keine spieltaktischen Mittel. Exakt. Auch nach Higuain für Aguero oder Banega für Pastore keine Verbesserung. Wusste Tata nicht dass er keinen Zielspieler wie IBra oder Cavani Vorne hat?
Pastore ist es in der französ. Lige nicht gewohnt dass er dermaßen unter Druck gesetzt wird.

2. Die Überlegung Masche als IV ist natürlich die zentrale Frage nachdem Tata erkennen musste dass weder Di Maria noch Pastore ins Spiel fanden.
Die wesentliche taktische Entscheidung hat jedoch Sampa getroffen indem er Sanchez in Hz.2 aus dem MF heraus hat agieren lassen ( ähnliche Rolle wie Messi unter Enrique ). Sampa ging also davon aus dass Tata in Hz.2 einen zusätzlichen Mf Spieler bringen würde. Masche hat sich nicht raus getraut aus seinem Fuchsbau und musste hinten eine Menge reparieren. Sanchez ( mit überirdischer Leistung ) konnte schalten wie er wollte.
Man darf es ja gar nicht so formulieren aber Sanchez war in diesem Spiel der bessere Messi. Wo war der ( blutleere ) Messi? im Löwenkäfig.

3. Ja, für 2. Bälle war CHI sehr gut gestaffelt.

4. Unglaublich aber wahr, der erste wirklich gute Spielzug von ARG war der letzte der regulären Spielzeit. Lavezzis Pass auf Higuain zu ungenau- ansonsten ist das Spiel an dieser Stelle vorbei.

ARG wirkte als Team blutleer wohingegen CHI seinen Höhepunkt im Endspiel erreichte- perfektes Timing.
Denke schon dass man davon sprechen kann dass Tata von Sampa ausgecoached wurde.
Messi in the box, die Azußenbahnen stets gedoppelt und im MF durch aggressives Pressing den Gegner zum Rausbolzen gezwungen.
Zudem eigene Chancen über die Außenbahnen herausgespielt und Masche in seinem Vorwärtsdrang gestoppt.
Das Konzept von Sampa ging voll auf. Man merkte auch dass er eigentlich davon ausging dass sein Team das Match in der regulären Spielzeit noch gewinnt.
Erstaunlich zudem dass die Standards von ARG so ungefährlich blieben.
Das Spiel hat mich an die Begegnungen Atletico gegen Barca oder Real aus der letzten Saison erinnert. Ein individuell klar überlegenes Team wird durch Prtessing, Laufbereitschaft und intelligentes Rudelverhalten kalt gestellt.
Deshalb habe ich gar meine Zweifel ob selbst die intelligentesten Wechsel bei ARG eine nachhaltige Veränderung hätten bewirken können?
Nur war CHI noch weitaus gefährlicher als Atletico und hätte durchaus bereits nach 90 Minuten den Sack zumachen können.

Unter dem Strich- Kollektiv besiegt individuelle Klasse.

Antworten

SU 50 6. Juli 2015 um 11:23

„Das Spiel hat mich an die Begegnungen Atletico gegen Barca oder Real aus der vorletzten Saison erinnert. Ein individuell klar überlegenes Team wird durch Prtessing, Laufbereitschaft und intelligentes Rudelverhalten kalt gestellt“.

Die Saison 2013 / 2014 war gemeint.

Antworten

Koom 5. Juli 2015 um 13:11

An anderer Stelle hatten wir auch gerade das Thema: Der individuelle Schwächere braucht die bessere Taktik, um zu gewinnen. Dürfte hier ein gutes Beispiel gewesen sein, auch wenn es am Ende ein Elfmeterschießen brauchte. Gastgeber hin oder her – Chile ist schon ein Überraschungssieger. Argentinien hat ja insgesamt ein recht gutes Turnier gespielt, auch und gerade Messi.

Über Carlos Tévez möchte ich jetzt keine weiteren Worte verlieren.
Hm, warum?

Antworten

Earl 5. Juli 2015 um 13:45

Bezieht sich vermutlich darauf, dass Tevez das komplette Spiel auf der Bank verbracht hat. Für mich auch völlig unverständlich.

Antworten

CE 5. Juli 2015 um 13:56

Ganz genau. Ich wollte nur dieses Ich-hätte-diesen-oder-jenen-Spieler-aufgestellt etwas eindämmen.

Antworten

PNM 5. Juli 2015 um 15:21

Ich denke man kann behaupten, Sampaola bei Argentinien und Tata bei Chile hätten wir bestimmt einen anderen Sieger gesehen. Wahrscheinlich sogar ein andere Finale.

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