Ein Blick in die neue Saison

Zum Abschluss der Serie über den FCI Ingolstadt spielt RT ein bisschen Fußball Manager und wagt einen Blick in die Zukunft: Wie wird die Spielweise der Oberbayern in der neuen Saison vermutlich aussehen und was könnte sich auf dem Transfermarkt tun?

Ideale Spielweise für die Bundesliga – zumindest potentiell

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Gib‘ mir zehn Millionen Euro und ich bastle dir ‘ne Mannschaft…

Wenig Risiko im Aufbauspiel, ein Fokus auf lange vertikale Zuspiele ins letzte Drittel und der Kampf um zweite Bälle, dazu die aggressive Ausrichtung im Pressing: Mit dieser Spielweise nutzten die Ingolstädter bereits in der abgelaufenen Zweitligasaison eine strategische Ausrichtung, die auch in Zukunft gegen viele Bundesligamannschaften von Vorteil sein sollte.

Gegen Teams, die Wert auf das eigene Ballbesitzspiel legen, wie der FC Augsburg oder der Vfl Wolfsburg, passen die forsche Herangehensweise und das aggressive Angriffspressing gut. Vor allem zu Beginn der Saison und der Hinrunde sollte das für die Ingolstädter von großem Vorteil sein. Im späteren Saisonverlauf könnten die Schwächen im Spiel gegen den Ball – zum Beispiel die teilweise ungeschickte Auflösung des Pressings und die Umformbewegungen hin zu einer stabilen Strafraumverteidigung – allerdings zum Problem werden.

Auch gegen die vielen anderen Mannschaften der Bundesliga, die sich selbst verstärkt über das eigene Pressing definieren, passt der spielphilosophische Ansatz der Oberbayern gut. Im Anschluss an gut gewählte lange Bälle hinter die ersten Linien des Gegners könnte man über den folgenden Kampf um zweite Bälle Offensivaktion kreieren und selbst unangenehmen Pressingsituationen entgehen, was einem ähnlichen Ansatz wie schon dieses Jahr in der zweiten Liga entspräche.

Ein möglicher Saisonplan Hasenhüttls könnte vorsehen, in der Hinrunde unorthodoxe Änderungen vor oder während des Spiels vorzunehmen, um darüber Vorteile zu generieren. Dies können zum Beispiel klare Rechtsüberladungen, schnelle Flügelangriffe oder eine vertikal interpretierte 4-2-4-Grundordnung sein.

Problematisch könnte werden, dass Hasenhüttl in der Saisonvorbereitung bzw. dem Verlauf der Hinrunden wohl eher kein sicheres Ballbesitzspiel im ersten Drittel einstudieren kann. Fraglich wird daher, inwieweit die Ingolstädter gegen 4-4-1-1- und 4-4-0-2-Defensivformationen klar kommen, gegen die sich die langen Bälle aus dem Aufbauspiel weniger anbieten.

Die Causa Roger

Ein weiteres großes Problem wäre der Verlust von Roger, der den Verein aller Voraussicht nach zum Sommer verlassen wird. Obwohl wenig spielstark, war Roger als alleiniger Sechser vor allem gegen den Ball mit seinem robusten Spielstil in direkten Zweikämpfen und seiner großen Reichweite ein wichtiger Faktor für die Meisterschaft.

Kaderintern könnte diese Position der eigentliche Kapitän Almog Cohen ausfüllen. Der Israeli entspricht dabei vom Spielerprofil in etwa dem Rogers, wenngleich er um einiges kleiner und deshalb in Luftzweikämpfen in den meisten Fällen klar unterlegen ist.

Eine spielerische Alternative würde der 19 Jahre alte Mahmoud Dahoud darstellen, den die Ingolstädter per Leihe für ein oder zwei Jahre von Borussia Mönchengladbach verpflichten könnten. Robert Bauer, der in 18 Zweitligaauftritten diese Saison auf lediglich 900 Spielminuten kam, dürfte hingegen keine Option darstellen.

Erstligatauglichkeit im restlichen Mittelfeld

Mit Pledl, Groß und Morales verfügt der FC Ingolstadt gleich über drei Akteure für die beiden Achterpositionen, die die notwendige individuelle Qualität für die Bundesliga mitbringen. Dabei kann Pledl neben einer Position auf dem offensiven Flügel zur Not auch als rechter Verteidiger eingesetzt werden, während Morales auch auf der alleinigen Sechserposition zum Einsatz kommen kann.

Um für mehr Breite im Kader zu sorgen, bietet sich die Verpflichtung eines weiteren Akteurs für das zentrale Mittelfeld an. So könnte zum Beispiel der Paderborner Marvin Bakalorz eine Alternative als vertikaler linker Achter sein. Er dürfte dann allerdings weniger als Back-Up, denn als Alternative für die Startformation nach Oberbayern wechseln.

Mit Mirko Boland von Eintracht Braunschweig gäbe es in der zweiten Bundesliga noch einen weiteren Akteur, der mit seiner linearen, aber durchaus balancierten Art gut zur Ingolstädter Spielweise passen würde. Oftmals pendelt der 28-jähige zwischen Mittelfeld und Spitze bzw. dem Zwischenlinienraum. Immer wieder beteiligt er sich allerdings auch auf ankurbelnde Art und Weise an der Ballzirkulation im zweiten Drittel und würde dadurch die Spielweise der Schanzer um diesen Aspekt erweitern.

Mängel in der Viererkette

Mit der Verpflichtung des Darmstädters Romain Brégerie hat der FC Ingolstadt bereits einen sinnvollen Wechsel getätigt, um die personellen Optionen in der Viererkette zu verbessern. Hier gab es bisher mit Linksverteidiger Soares und Hübner lediglich zwei bundesligataugliche Akteure, die auch in der nächsten Saison gesetzt sein dürften.

Neben Levels als potentiellem vierten Innenverteidiger gibt es mit Matip noch einen weiteren passablen zentralen Verteidiger im Kader – wobei fraglich ist, ob der Kapitän tatsächlich die individuelle Qualität für die erste Liga besitzt. In Punkto Tempo, Agilität und Spielaufbau sind dem 29-jährigen auf jeden Fall Grenzen gesetzt. Sollte der FC Ingolstadt in der Innenverteidigung nicht noch einmal nachbessern und zum Beispiel den wechselwilligen Bremer Luca Caldirola verpflichten, dürften Bregerie und Hübner als Stammduo in die Saison gehen.

Auf der Rechtsverteidigerposition gibt es mit DFB-Juniorennationalspieler Da Costa einen interessanten Akteur für die Zukunft, dessen Spiel allerdings noch einige Mängel individualtaktischer Natur aufweist. Nach langer Verletzungspause ist zudem noch nicht klar, wie lange es dauern wird, bis der Youngstar wieder zu alter Form zurückfindet. Weil Levels vermutlich nicht mit dem hohen Tempo und der erhöhten Grundqualität der Flügelspieler in der Bundesliga mithalten kann, gäbe es mit Patrick Ochs einen Kandidaten, der beim VfL Wolfsburg zurzeit nicht zum Einsatz kommt.

Ein Torhüter für das Pressing

Das riskante Nachschieben im Pressing in Verbindung mit der hohen letzten Linie erzeugt auf Seiten des FCI verstärkt Situationen im zweiten Drittel, die die Ingolstädter teilweise extrem riskant in direkten Duellen mit den Akteuren aus der Viererkette verteidigen. Daraus resultierende Zuspiele in die offenen Schnittstellen der Tiefe bereiteten den Ingolstädtern immer wieder Probleme und waren einer der Gründe für die beiden sieglosen Spiele gegen Aalen und Sandhausen in der Rückrunde der abgelaufenen Saison. Torhüter Ramazan Özcan zeigte sich hier nicht immer ganz glücklich und spielte oftmals aus einer zu tiefen Grundposition heraus, sodass er weite Wege für seine Läufe aus dem Sechzehner heraus in Kauf nehmen musste und diese nicht entsprechend timen konnte.

Weil Özcan diese Situationen wenig sucht, sie seinem Naturell als Spieler auch wenig entsprechen, wäre wohl auch auf der Torhüterposition die Verpflichtung eines besser zum Ingolstädter Spielstil passenden Torhüters sinnvoll. Mit dem Schalker Fabian Giefer oder dem Mainzer Stefanos Kapino gibt es in der Bundesliga zwei entsprechende Torhüter, die in etwa dem gesuchten Spielerprofil entsprechen und die auch über die notwendige individuelle Qualität verfügen. Das aktuell kolportierte Interesse an Bochums Andreas Luthe untergräbt jedoch diesen Ansatz.

Ein Edelstein für die Offensive

Auch in der Offensive hat der FC Ingolstadt das Problem, dass es mit Lukas Hinterseer, Stefan Lex und Matthew Leckie lediglich drei Akteure gibt, die über ausreichende Qualität für die erste Bundesliga verfügen. Weil auch hier die Breite fehlt und die taktischen Möglichkeiten bereits relativ ausgereizt sind, wirken Neuverpflichtungen in diesem Bereich wahrscheinlich.

Mit Bayerns Julien Green und Robbie Kruse von Bayer Leverkusen gibt es in der Bundesliga beispielsweise zwei Flügelstürmer, die den Ingolstädtern weiter helfen könnten. Wäre Kruse eine Alternative für den rechten Flügel, könnte Julien Green als Möglichkeit für den linken Flügel dienen.

Sollte der TSV 1860 München am Dienstag in die dritte Liga absteigen, stellt sich die Frage, was anschließend mit Rubin Okotie passieren wird. Die robuste und körperbetonte Spielweise des 27-jährigen Mittelstürmers würde gut zum Stil der Schanzer passen – auch wenn der Österreicher sicherlich etwas Zeit bräuchte, um sich auf das Spiel gegen den Ball einzustellen.

Fazit und Ausblick

Sollten den Oberbayern im Sommer sinnvolle Transfers gelingen, die den Kader sowohl in der Breite als auch auf diversen Schlüsselpositionen verstärken, könnten die Ingolstädter nächste Saison in der Hinrunde für einige Furore sorgen – und so manchen Fan überraschen. Zur Sicherheit sei hier noch einmal angemerkt, dass es sich bei den möglichen Transfers in diesem Artikel um bloße Gedankenspiele handelt, die so vermutlich nicht eintreten werden. Auch die Bewertungen der einzelnen Spieler – ob bundesligatauglich oder nicht – sind etwas mit Vorsicht zu genießen, weil eine genaue Einschätzung ohne nähere Einblicke immer nur sehr spekulativ sein kann und zudem das Leistungsniveau der Bundesliga insbesondere in dieser Saison zu wünschen übrigließ.

DAF 27. Juni 2015 um 11:06

Ingolstadt hat jetzt Kachunga von Paderborn verpflichtet. Wie verändert das den Kader des FCI? Ich kann Kachunga nicht wirklich einschätzen, hab ihn nur selten spielen sehen…

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CE 27. Juni 2015 um 14:46

Er wäre noch eine tempostarke Option, aber war sehr schwankend in der letzten Saison, was seine Leistungen betraf. Mir persönlich gefiel das Petersen-Gerücht bei weitem besser. So oder so muss Ingolstadt in der Offensive noch weitere Spieler verpflichten. Irgendwann wird sich ein Gesamtbild ergeben.

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Markus 5. Juni 2015 um 20:48

Kommt eigentlich noch was zum CL-Finale?

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SuperMario33 6. Juni 2015 um 11:59

Bisschen arg flach… sv going mainstream

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RM 6. Juni 2015 um 15:18

Machen wir schon seit 2012/13, glaube ich.

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Jonny-Pepperoni 6. Juni 2015 um 16:39

Ihr seid ja auch seitdem einfach nur noch Mainstream. Seeeehr schwach

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RT 6. Juni 2015 um 16:58

@SuperMario33: Also ein bisschen kann ich deiner Kritik schon zustimmen Der Artikel enthält taktisch nix weltbewegendes. Liegt aber einfach an der Komplexität des Themas. Wenn man da vom Umfang her keine Doktorarbeit schreiben will, die noch dazu höchst spekulativ wäre, dann muss man’s halt ein bisschen flacher abhandeln – alles andere wäre meiner Meinung nach auch unseriös bzw. völlig aus der Luft gegriffen. Ich hab ja im Endeffekt keine Ahnung wen Ingolstadt verpflichten möchte, oder wohin die Entwicklung der Mannschaft in der nächsten Saison gehen wird.
CE und ich wollten zum Abschluss der Serie lediglich einen kurzen Überblick geben, was bei den Schanzern im Sommer passieren könnte und was wir (theoretisch) für sinnvoll erachten.

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RT 6. Juni 2015 um 16:59

Achso. Es ging gar nicht um meinen Artikel – die ganze Aufregung umsonst 😀

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SuperMario33 6. Juni 2015 um 17:49

Oh ja, war missverständlich, sorry. Jedenfalls kann man auch einem ZDF-Online-Publikum etwas mehr zumuten. Bzw. für das bräuchts dann halt keine Taktik-Nerds, das hätt der Sportredakteur vom ZDF auch noch so hinbekommen. Wiederum lehn ich selbst die Kohle vom ZDF ja auch nicht ab…


CE 6. Juni 2015 um 07:52

Da vertraut man einmal den kolportierten Gerüchten…

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maba 3. Juni 2015 um 13:04

hallo liebes spielverlagerungsteam :),
wie fast immer ein richtig cooler artikel würde mich freuen dass auch über andere teams lesen zu dürfen wie z.B über den bvb unter tuchel oder als Einleitung zur neuen teamserie weiss jetzt allerdings leider nicht wer dort in führung liegt
Mit freundlichen Grüßen

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FR 3. Juni 2015 um 12:50

Die Serie hat mir sehr gut gefallen, ist geplant diese nächstes Jahr in der Bundesliga fortzusetzten? (Bewertung der Vorbereitung / der Transfers; Analyse der ersten Spiele)

Eine Frage an RT:
Warum Dahoud von Mönchengladbach? Er ist eher schmächtig, wird also nicht der Roger Ersatz sein.
Sein Körper ist eh bisher sein Problem: Der Sprung zum Profi war (bisher) ein körperlich zu großer Schritt.
Siehst du Dahoud als passendes Talent ? In den Vorbereitungsspielen, die ich verfolgen konnte, machte er einen vielversprechenden Eindruck auf mich. Seine Drehungen mit enger Ballführung um den gegnerischen Spieler begeistern mich.
Ich hoffe er wird ausgeliehen und macht einen Sprung. Ich glaube bisher nicht, dass er in Gladbach viel Einsatzzeit bekommt.

Sorry für Off-Topic 😉

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CE 3. Juni 2015 um 21:18

Dahoud hatte ich eingebracht. Er ist einer meiner absoluten Lieblingsspieler im U21-Bereich. Ich dachte bei ihm auch nicht an einen Roger-Ersatz, sondern an neue Möglichkeiten auf der Sechs. Stärkeres Ballbesitzspiel mit zum Beispiel Dahoud, Pledl und Groß im Mittelfeld wäre machbar.

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felixander 1. Juni 2015 um 09:53

„und zudem das Leistungsniveau der Bundesliga insbesondere in dieser Saison zu wünschen übrigließ“
Find ich eine extrem wichtige Aussage. Gibt es dafür eigentlich Erklärungsansätze? Wie kommt es zu so einem kollektiven Qualitätsabfall?

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DAF 1. Juni 2015 um 10:36

Zunächst würde ich mir eine genaue Erklärung wünschen, wie der Autor und du auf die Idee eines kollektiven Qualitätsabfalls kommen. Wenn das nur ein vages Gefühl ist sind Gründe wohl schwer auszumachen…

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DAF 1. Juni 2015 um 10:41

Wenn ich mir das klägliche Schneckenrennen der Abstiegskandidaten von vor einem Jahr in Erinnerung rufe fand ich diese Saison die durchschnittliche Qualität nämlich sicher nicht schlechter…

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SuperMario33 1. Juni 2015 um 11:01

Das klägliche Schneckenrennen fand diese Saison eher eine Etage höher statt.

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CE 1. Juni 2015 um 12:28

Da schmuggel ich einmal noch eine kleine Zusatzbemerkung in RTs Text…

Also in meinen Augen gab es nicht unbedingt einen Qualitätsverfall, aber viele Mannschaften konnten ihr Potenzial nicht komplett abrufen. Man kann sich bestimmt streiten, inwieweit dies zum Beispiel für Köln, Frankfurt oder Hoffenheim gilt, aber einige Teams blieben massivst unter ihren Möglichkeiten, was auch mit uninspirierten Ansätzen zu tun hat. Im Grunde genommen bestand die Bundesliga in dieser Spielzeit aus vier Top-Mannschaften und mindestens zwölf Abstiegskandidaten. Augsburg aufgrund der starken Hinrunde und Schalke bilden quasi das Mittelfeld, wenn man es etwas drastisch sieht. Dass ein Team wie Paderborn überhaupt solange mithalten konnte und sogar die Chance auf den Nichtabstieg quasi in Gelsenkirchen liegen ließ, gibt mir zu denken. Sollten viele Teams ihr Potenzial allerdings wieder effektiver abrufen – beispielsweise ihr gutes Personal besser einbinden -, dann steigt auch die Bundesliga-Qualität in der Breite. Anmerkung: Das ist Meckern auf hohem Niveau, aber für Aufsteiger wie Ingolstadt nicht ganz unwichtig.

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felixander 1. Juni 2015 um 14:27

Sehe ich ähnlich. Aber werden die Unter-Performer dieser Saison in der nächsten zwingend besser sein? Schalke, Stuttgart, HSV, Hoffenheim, Hannover, Mainz…glaube nicht, dass das bei denen nur Ausrutscher waren. Selbst Wolfsburg war in meinen Augen nicht konstant genug für so einen großen Abstand auf die Nicht-CL-Ränge.

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Bernhard 1. Juni 2015 um 22:24

Ich stimme dir zu. Betrachtet man alleine den Kader von Stuttgart, so müsste die Mannschaft zwischen Platz 5-8 landen, und nicht erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt sichern.

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FAB 2. Juni 2015 um 13:38

Andererseits, die Probleme vom BVB mit der Anhebung der Qualität und den knappen Abstieg Paderborns mit einer Minderung der Qualität zu erklären passt nicht ganz zusammen. Ich denke eher, dass Paderborn eine neue Note in die Bundesliga gebracht hat, mit simplen, aber taktisch sehr gut strukturierten Spiel zu überstehen. Das war ja neu, bisher waren viele 2. Ligaaufsteiger nicht nur technisch limitert, sondern auch taktisch und haben versucht das einzig über die Körperlichkeit zu kompensieren. Paderborn war aber taktisch (auch individuell taktisch) durchaus ansprechend. Dadurch haben sie einige Überraschungserfolge erzielt. Der Nachteil für Ingolstadt und Darmstadt, sie können mit hochwertiger tatktischer Arbeit alleine die Liga nicht mehr in dem Maß beeindrucken wie Paderborn. Die Erfahrung ist nun vorhanden gegen solche Gegner etwas geduldiger vorgehen zu müssen im Vertrauen auf die eigene individuelle Überlegenheit.

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CE 2. Juni 2015 um 14:17

Ich würde Paderborn nicht ganz so viel Kredit geben. Sie haben sich auf alle Fälle verbessert, schaut man sich teilweise die plumpen Abläufe und Verhaltensweisen (krasser Intensitätsfokus, Sicherheitsmannorientierungen bei Rhythmuswechseln, zu starker Konterfokus) aus der Vergangenheit an. Aber es gab trotzdem große Schwächen, die von Akteuren noch passend aufgefangen worden. Wenn nun geduldiger gegen die Paderborns der Bundesliga gespielt wird – wobei das eigentlich nicht das Hauptproblem war, aber bleiben wir mal bei der These – dann rufen doch die Teams mehr von ihrem Potenzial ab. Und die Probleme des BVB hatten zumindest in meinen Augen nicht unbedingt etwas mit einem vermeintlichen Qualitätsanstieg in der Bundesliga zu tun.

felixander 2. Juni 2015 um 14:17

aber wer behauptet denn, dass die „Probleme vom BVB mit der Anhebung der Qualität“ einhergehen? die probleme des bvb lagen doch zu 99 % beim bvb.

SuperMario33 2. Juni 2015 um 14:38

Eher ist es so, dass Dortmund die ganze Liga auf ihr Niveau heruntergezogen hat… ähhh?? Ich glaube MR hat ja in seiner „Unvollendeten“ beschrieben, wie sich die Bundesligisten besser aufs BVB-Spiel eingestellt haben durch verbessertes Pressing und Vermeiden des Zentrums. Nur ersteres ist wohl eine generelle Verbesserung, letzteres eher die Ursache für die Mäßigkeit und fehlende Erfolgsstabilität vieler Vereine (eine Bolz und Presstaktik erhöht den Faktor Zufall und trägt zur Nivellierung aller bei).


victorolosaurus 31. Mai 2015 um 23:35

interessanter Artikel, ich kann mir nicht vorstellen, dass man Dahoud leiht, gerade auf der Position, wo man mit Bauer und Christiansen zwei für Ingolstadt talentierte (und im Fall Christiansen auch ziemlich teure) Alternativen hat. Persönlich glaube ich, man hat bei Roger bessere Chancen als bei Danilo. Sollte zB baba wechseln, wäre danilo nach augsburg sehr unüberraschend. Hieße dann aber, dass man nur noch Hübner als Nothilfe für links hätte (mE). Vielleicht ist das auch der Plan, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kapitän Matip nach sehr guter Saison nicht zumindest am Anfang Stamm ist. Kruse + Leckie wäre ein ziemlich starker Flügel für Ingolstadt, aber Kruse war jetzt ein Jahr lang verletzt, das ist hohes Risiko, vll im Winter.

Ein Gedanke noch zu Luthe: Er mag vom Spiel her nicht der direkte Kandidat sein, aber er könnte eine wichtige Rolle in der Hierarchie spielen, die deutschen Spieler bei Ingolstadt sind alle sehr jung und unerfahren.

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DAF 1. Juni 2015 um 17:56

Zu der Torwartfrage: Das Argument mit der Unerfahrenheit überzeugt mich nicht, schließlich ist Luthe auf Erstliganiveau meines Wissens unerfahrener als Giefer, der in Düsseldorf damals eine Saison lang sehr stark Bundesliga gespielt hat. Dass Luthe das auf diesem Niveau könnte bezweifle ich ehrlich gesagt etwas. Wenn der FCI Giefer bekommen kann wäre das für mich ein Königstransfer – sowohl für die angesprochene Hierarchie als auch von seinen Fähigkeiten als Torhüter her.

Dahoud würde mich auch wundern – talentierte, aber unerfahrene Spieler hat Ingolstadt selbst genug. Da erscheinen mir Bakalorz oder Boland sinnvoller…

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CE 1. Juni 2015 um 19:15

Eine Verpflichtung von Luthe würde mich wirklich überraschen. Man hat bereits Özcan im Kader, der erfahren ist, ebenso ein Führungsspieler und schon länger auf diesem Niveau agiert. Wir kritisieren Özcans Fähigkeiten im Herauslaufen. Da ist Luthe auf keinen Fall besser und der Bochumer ist zudem noch um einiges schwächer am Ball. Was spricht jetzt eigentlich gleich für Luthe…?

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Peda 2. Juni 2015 um 15:16

Wenn Rambo Özcan zum zweiten Mal nach einem Aufstieg ein neuer Mann vor die Nase gesetzt werden sollte, dann würde ich an seiner Stelle dem Spitznamen alle Ehre machen.

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