Kurz ausgeführt: Limitierte Torlosigkeit in Hamburg

0:0

Ein 0:0 der „beide-Torhüter-mussten-nur-zwei-Schüsse-parieren“-Sorte. Dortmund beißt sich mit Bender am 4-4-2 die Zähne aus.

Hamburg kaum erwähnenswert

Die Herangehensweise der Hausherren ist schnell erzählt und aus taktischer Sicht wenig spannend. Sie formierten sich im üblichen 4-4-2 mit Olic und Stieber als weit ausweichenden Stürmern. Im Mittelfeldpressing fokussierten sie sich auf Kompaktheit, legten eine gute Grundaggressivität und Disziplin an den Tag. Vereinzelt rückten die laufstarken zentralen Spieler ballorientiert heraus und machten somit überdurchschnittlich Druck in den strategisch wichtigen Räumen, ohne zu brillieren.

HSV 0-0 BVBNach vorne setzten sie auf schnelles Umschalten und direkte Flügelangriffe. Beide Stürmer rochierten zwischen den Seiten und die Flügelstürmer hielten sich an den Seitenlinien. Links wurden Gouaida und Stieber von Jiracek unterstützt. Die rechte Seite war etwas stärker, da Nicolai Müller ein paar starke Einzelaktionen zeigte und recht guten Kontakt zu Olic und Diekmeier hatte. Spektakulär war das alles nicht. Mehr als Nadelstiche waren mit dieser simplen Strategie dennoch nicht möglich; Hamburg kam nur auf vier Schussversuche. Wegen Dortmunds Souveränität im Gegenpressing erreichte man eine katastrophale Passquote von unter 50%.

Rudimentäres Aufbauspiel mit Bender

Die Borussen bekleckerten sich ebenfalls nicht mit Ruhm und bestätigten eher die schwache Pokalleistung als den starken Auftritt beim Derbysieg. In Abwesenheit Sahins wurde die Sechserposition neben Gündogan dieses Mal von Sven Bender bekleidet, was eine klarere Aufgabenverteilung zwischen den Sechsern zur Folge hatte als zuletzt. So hielt sich Bender weitestgehend an die Sechserzone, während Gündogan sich viel nach hinten bewegte und das Spiel aus der ersten Reihe aufzubauen versuchte.

Wie die vielen Abkippbewegungen aber effektiv genutzt werden sollten, ließen die Borussen im Spielverlauf offen. Die Räume um Bender wurden kaum besetzt, sodass dieser nicht nur wegen seiner technischen Limitiertheit kaum für Anbindung sorgen konnte, sondern auch einfach wenig Möglichkeiten dafür hatte. Dadurch war der Aufbau aus der ersten Linie wiederum kaum effektiv, da Gündogan und Hummels entweder zu relativ vorhersehbaren langen Bällen greifen mussten oder direkt auf den Flügel verlagern. Das machten sie zwar fehlerfrei, aber die Konstruktivität und Spielstärke der letzten Wochen waren mangels Zentrumspräsenz kaum zu erahnen.

Kombinationen über rechts und Aubameyang-Nutzung

Mit wenigen guten gruppentaktischen Stärken konnten die Borussen zumindest vereinzelt für gute Ansätze sorgen. Auf rechts kombinierten sich Kirch und Mkhitaryan mit passenden Bewegungen ein paar Mal ins Mittelfeld, teilweise unterstützt von Kagawa. Wegen Hamburgs diszipliniertem Nachschieben und der fehlenden Zirkulationsmöglichkeit durch die Sechserräume konnten diese Spielzüge aber kaum effektiv weitergeführt werden.

Am meisten Raumeroberung erzielten die Schwarzgelben mit langen Bällen auf Aubameyang. Dieser zeigte erneut interessante ausweichende Läufe hinter den gegnerischen Linksverteidiger, was noch fokussierter eingebunden wurde. Auch dabei reagierte Hamburg aber mit disziplinierter Rückzugsbewegung und fand schnell in die Ordnung vor dem Strafraum zurück. So konnte Aubameyang nicht direkt in den Strafraum weiterspielen, sondern die Angriffe mussten aus höherer Grundposition neu aufgebaut werden – wobei wiederum die fehlende Zentrumspräsenz konstante Kreativität verhinderte.

Klopp versuchte dann in Hälfte zwei mit der Einwechslung Kevin Kampls für Kagawa neue Impulse zu setzen. Der Japaner spielte im ersten Durchgang gerade mal ein halbes Dutzend Pässe im Zehnerraum. Kampl kam aber nur zu unwesentlich mehr gefährlichen Szenen in den hohen Räumen. Er fiel halblinks ins defensive Mittelfeld zurück und brachte etwas mehr Verbindung ins Aufbauspiel, doch hielten sich Mkhitaryan und Reus zu breit, als dass diese Ansätze weitere Früchte tragen konnten. Auch Kampls Rochaden auf die dicht zugestellten die Flügel erhöhten die spielerischen Optionen nur ein bisschen.

Fazit: Fragezeichen Zentrumsspiel, Fragezeichen Bender

Trotz großer Ballbesitzvorteile und eines vorhersehbaren Gegners kam Borussia Dortmund nur zu 2 Schüssen auf’s Tor, ebenso viele wie Hamburg – alles in allem ein angemessenes 0:0 in einem offensivtaktisch schwachen Spiel.

Für den BVB stellt sich erneut die Frage nach den passenden Strukturen und der passenden Besetzung gegen ein kompakt gespieltes 4-4-2. Sven Benders sehr zentrale Rolle offenbarte mustergültig, welche Probleme seine spielerische Limitiertheit gegen gut organisierte Gegner zur Folge haben kann. Die gesamte Struktur zwischen den Offensivzonen kann durch ihn gelähmt werden, wenn er nicht sehr unpräsent eingebunden werden kann. Die restliche Mannschaftsorganisation verstärkte dieses Problem allerdings noch durch die unpassende Rolle Gündogans und der merkwürdig zurückhaltenden Bewegungen in der offensiven Dreierreihe.

Zudem verdient Bender auch ein Lob für seine Leistung im Gegenpressing. Aus der zentralen Rolle hatte er in alle Richtungen viel Zugriff und leistete dementsprechend eine großen Beitrag zur defensiven Stabilität. Womöglich sollte dieser Aspekt auch durch Ballrückeroberungen zur offensiven Durchschlagskraft führen; falls das der Plan war, ist er aber nicht aufgegangen.

Hamburg erreichte in diesem Spiel mit einer disziplinierten Defensive wohl das, worauf sie aus waren. Trotzdem stellt sich im Abstiegskampf auch die Frage, wie Spiele mit einer so simplen, vorhersehbaren Offensive gewonnen werden sollen; nach dem starken Rückrundenauftakt erzielten sie zuletzt wieder nur 2 Tore in 4 Spielen. Nicolai Müller als Linienläufer zu verbraten, mit Stieber als ausweichender Spitze effektiv ohne Zehner zu spielen und auf Zentrumspräsenz quasi vollkommen zu verzichten, ist ein hohes Risiko; nicht für die eigene Stabilität, aber für den Klassenerhalt.

FAB 11. März 2015 um 11:23

Ich finde Bender kommt hier etwas schlecht weg. Er hat nach seiner Verletzung ein gutes Spiel gemacht. Die Schwachstelle war aus meiner Sicht Kagawa, dem es nicht gelungen ist, sich ins Spiel einzubringen. Wahrscheinlich tut sich Kagawa insgesamt mit defensiv stehenden Mannschaften, speziell im 442 schwer und ist in solchen Spielen aus meiner Sicht nicht brauchbar. Mich würde immer noch interessieren, wie der BVB in einem 442 aussehen würde, mit der Doppelspitze Auba und Immobile. Das gab es in dieser Form noch nicht, oder … Ich konnte mir das aber gut vorstellen, Auba würde viel Platz für Immobile schaffen, das würde dem sicher gut tun …

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PNM 11. März 2015 um 14:06

Bei Kagawa lag es eher daran, dass ihm die Unterstützung fehlte, richtig eingebunden könnte er einer der Schlüssel sein, um solche Gegner zu knacken.

Mit Aua und Immobile hast du ja noch weniger Präsenz im Zwischenlinienraum und einen Nadelspieler weniger, sehe nicht, wie das hilfreich wäre.

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blub 11. März 2015 um 14:48

Niemand verlangt von Bender das er aus sonem Spiel mit 5Keypasses rausgeht.
Bender hat genau das gespielt was er kann und hat das sogar ziehmlich gut gemacht, eine zwanghafte einfügung ins Kombinationsspiel hat er erfolgreich vermieden, da kann man auch ne Menge kaputt machen.
Ich bin einer der größten Sven Bender Fans dies so gibt, aber er seine Rolle wurde in diesem Spiel nicht benötigt. Sad but true.

Kagawa scheint Richtig wenn er im engen Zwischenlinienraum anspiele bekommt und dann durch drehungen, klatschen lassen und stabiles passpiel sowie Gegenpressing brilliert.
Das alles funktioniert naturgegeben besser in der mitte und mit mehr nahen spielern und nicht so toll wenn er auf den Flügel herausrückt.

Aufgrund der fehlenden spielerischen Präsenz in der Mitte (–>Bender) wurde er da garnicht angespielt, bzw die Umgebung hat nicht gepasst. Kagawa ist einfach nicht der Typ für weiträumige Durchbrüche. Sein Ersatz war da besser geeignet hats aber mangels unterstützung auch nur bedingt hinbekommen.

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MR 11. März 2015 um 19:17

Ich hab Bender ja auch für sein Gegenpressing gelobt. Aber wenn man quasi als alleinige Sechs nur etwa 10 Pässe mit Raumgewinn im Mittelfeldzentrum versucht und davon nur zwei, drei ankommen, dann ist das schon ein ziemliches schwarzes Loch im Aufbau: https://twitter.com/MartinRafelt/status/575721196471345152 Dass er so eingebunden wird, ist wiederum natürlich nicht seine Schuld. Aber sein individuelles Defizit in dieser Hinsicht ist schwerwiegend. (Übrigens: Dass er verletzt war, interessiert das Spiel nicht. Für solche Relativierungen sind wir hier nicht das richtige Format. Wir vergeben ja keine individuelle Note, sondern bewerten den Gesamtzusammenhang.)

Kagawa: Meiner Meinung nach ist es generell nicht die Aufgabe eines Spielers „sich einzubringen“, sondern es ist eine Frage der Systematik, ob ein Spieler gut eingebunden wird oder nicht. Wenn meine Mannschaft schon nicht in den Sechserraum kommt, wie soll ich dann dafür sorgen, dass ich im Zehnerraum angespielt werde? Das Bewegungsspiel ist da noch ein individueller Aspekt, aber in den meisten Fällen – und auch hier – sind die Möglichkeiten da sehr begrenzt, wenn es grundsätzliche strukturelle Probleme gibt.

4-4-2 mit Immobile und Aubameyang wurde in beiden Spielen gegen Arsenal gespielt
https://spielverlagerung.de/2014/09/18/dortmund-dominiert-hilflose-gunners/

und in der Vorbereitung gegen Essen (da allerdings eher 4-1-3-2-haft, beide Stürmer ziemlich breit). https://twitter.com/MartinRafelt/status/493428101544960001

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FAB 12. März 2015 um 11:00

Das Thema „sich einbringen“ fände ich tatsächlich eine Debatte wert. Ich kann mich noch daran erinnern, dass nach dem Abgang Kagawas, als Götze die Position ausgefüllt hat, viele BVB Probleme im Spielaufbau gelöst waren, alleine dadurch, dass Götze ein Spieler ist, der solche schwierigen Situationen eher begreift und sich in der Tiefe anbietet, sowie Verbindungen sucht. Grundsätzlich bringen solche Ausweichbewegungen vielleicht erstmal nicht allzuviel. Aber der Gegner muss auf diese Bewegungen reagieren mit dem Effekt das neue Spielsituationen entstehen, evtl. mit dem Resultat das an anderen Stellen (vielleicht über die außen) mehr Raum entsteht.
Das der BVB zu wenige gestaltende Spieler war ja geradezu das Problem der Krise. Wenn ein Spieler wie Hummels aktiv mit dem Ball am Fuß durch das Mittelfeld treibt wäre das eine ähnliche Maßnahme, die er sozusagen außerhalb seiner „Struktur“ macht, einfach nur um neue Spielsituationen zu kreieren.
Jede Mannschaft braucht ein paar solcher Spieler, die unkonventionellen Aktionen durchführen dürfen. Nicht alle selbstverständlich, weil sonst die Ordnung verloren gehen würde, aber dem BVB fehlt einfach ein Offensivspieler mit solch strategischem Verständnis und wenn der Hauptstratege Sahin ausfällt, dann wird das eben besonders deutlich

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Lenn 12. März 2015 um 11:46

Sahin als Hauptstratege, also mit strategischem Verständnis? Dafür war sein Bewegungsspiel letzte Rückrunde doch teils rechts Xabiesk; wer strategisch halt an sich sehr gut ist ist Gündogan, an sich auch Kirch, aber die beiden spielen ja aus welchen Gründen auch immer nicht zusammen auf der 6 (wobei Sahin sich gebessert hat und inzwischen mit Gündogan ja auch durchaus funktioniert.)

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CE 12. März 2015 um 11:52

Also Şahin hat wirklich zu viele strategische Schwächen, um ihn als „Strategen“ beim BVB zu bezeichnen. Jedoch hält sich dieses Label für ihn erstaunlich lange. Aber das ist wohl in der Tat mit der Bewertung von Xabi in der Hinrunde bei Bayern zu vergleichen.

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Tomás 12. März 2015 um 12:09

Worin genau siehst du bzw seht ihr Sahins strategische Schwächen?

CE 12. März 2015 um 12:50

Entscheidungsfindung im Kurzpassspiel, Bewegungen im Aufbau, Integration des Abkippverhaltens, teilweise sogar „Behinderung“ von Gündoğan. Nicht falsch verstehen, er ist trotzdem ein guter Spieler und kann offensiv mit seinen Zuspielen viele Räume ansteuern. Aber auch das nutzt er nicht immer klug. Sein defensives Antizipationsverhalten (grundsätzlich) ist hingegen lobenswert. Da besetzt er meist die richtigen Räume und „liest“ den Gegner sehr gut.

Zudem entwickelt er sich ja auch im Moment etwas weiter. Aber er ist keinesfalls DER Stratege beim BVB.

em es 12. März 2015 um 12:13

Bedeuted strategische schwäche wenn ein spieler die vorgegebene strategische ausrichtung des trainer durch verschiedene aktionen nicht mitträgt
Wenn es die strategie ist durch kurzpassspiel die angriffe nach vorne zu tragen und er dann hohe bälle spielt ist er dann strategisch schwach ?
Meint ihr das damit ?

Jm grunde genommen ist es ja ein bereich der enfsvheidjngsfindung

evs 12. März 2015 um 12:47

es geht eher darum dass sahin eine teils merkwürdige positionsfindung hat. glaube mr hatte das letzte rückrunde mal schön rausgearbeitet als sahin des öfteren mal mkhitaryan in den deckungsschatten genommen hat und so ein paar angriffe abwürgte

FAB 12. März 2015 um 13:00

Die strategischen Schwächen Sahins würden mich auch interessieren. Natürlich hat er auch Schwächen, wie Kurzpassspiel und ein Stück weit fehlt ihm auch die Dynamik. Aber in der bisherigen Rückrunde im Verbund mit Gündogan war das schon stark.
Strategisch beudetet für mich folgendes: Natürlich wird grundsätzlich die Strategie vom Trainer vorgegeben und nach dieser Strategie werden gruppendynmische Vorgänge besprochen bzw. im Training verfeinert. Aber der Trainer kann eben nicht alles vorhersehen bzw. es kann nicht alles geplant werden. Er kann dann auch nur begrenzt in das laufende Spiel eingreifen, deshalb braucht es Spieler, die situativ strategisch mitdenken, in der Lage sind ihr Positionsspiel etwas zu modifizieren (sich defensiver stellen oder sich offensiver stellen), bewusst für Assymetrien sorgen, Überladungen, auch ein Stück weit die Spielweise modifizieren (Ball nach vorne, auf die Seite). Alles eben spontan an die Situation angepasst.
Einer der stärksten Spieler in dieser Hinsicht ist für mich im Übrigen Schweinsteiger. Ein Alonso ist für mich dagegen kein Stratege, da er immer nur sehr gleichartig von ein und derselben Position die Bälle verteilt, ihm würde es nie einfallen, auf links außen Ribery zu unterstützen, wenn es dem Spiel gut tun würde, dafür hat er auch gar nicht die Dynamik. Auch Gündogan ist in dieser Hinsicht kein Stratege, sondern ein Ballverteiler, was er zwar perfekt aber eben relativ gleichartig macht.

PNM 12. März 2015 um 15:12

@ MR
Zu dem Kagawa-Abschnitt volle Zustimmung.

Zu Immobile/Auba: Ja, aber das war gegen einen Gegner, der selber versucht flach und häufig durch die Mitte mit Kombinationen aufzubauen, wo Immobile seine stärken im Pressing ausspielen konnte, und in den offensiven Umschaltmomenten genug Platz war, um ihn für Abschlüsse frei zu spielen. Seine Schwächen auf engem Raum kamen da nicht zu tragen.
Also völlig andere Voraussetzungen als gegen einen bolzenden und im passiven 4-4-2 mauernden HSV.

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blub 12. März 2015 um 19:34

Wenn der BVB anfängt in Bundesliga-durchschnittspartien 442 zu spielen fängt MR an zu kotzen glaube ich…
Das war nur der Hinweis das Dortmund das schonmal gespielt hat.

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PNM 12. März 2015 um 22:37

Ach so, dann hatte ich das falsch verstanden, mein Fehler.

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FAB 16. März 2015 um 12:52

Interessant an dem schwarzen Loch (besser gesagt an den vielen roten Linien) von Bender Richtung Kagawa (bzw.10er Position) ist, dass es gegen den HSV bei Hummels Richtung Kagawa genauso katastrophal aussieht (nachzusehen bei Squawka). Hummels ist nun aber nicht für sein schwaches Aufbauspiel bekannt, vielleicht hat es also auch mit dem Passempfänger zu tun!!!. Auch interessant ist, dass gegen Köln gar nicht erst versucht wurde, jemanden auf der 10er Position anzuspielen … stattdessen wurde der Ball einfach nur im zweiten Drittel gehalten ohne irgendwelche Versuche. Erst mit Kampl und Kuba gab es eine Veränderung, ab dann sind etliche grüne Linien in Richtung Strafraum zu sehen …

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evs 16. März 2015 um 14:09

wie sollte denn auch jemand im zehnerraum angespielt werden. reus und mkhitaryan klebten ja mehr oder minder auf dem flügel. kagawa war meistens von beiden sechsern und beiden iv umgeben. kehl hat anscheinend auch vergessen wie man sich auf einem spielfeld positioniert. und kirch wurde auch zu wenig eingebunden. wobei ich mich immernoch frage warum kirch nicht einfach mit gündogan die doppelsechs bildet. klar viele rechtsverteidiger hat klopp gerade nicht zur verfügung aber ich bezweifle dass eine eventuelle schwächung auf der rv-position die vorteile eines kirchs im zentrum übersteigt

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Schorsch 10. März 2015 um 00:15

Und wieder diese Probleme des BVB gegen ein kompakt gespieltes oder passives 4-4-2. Befürchtet hatte ich es, gehofft hatte ich allerdings auf einen anderen Ansatz Klopps. Na ja, Hoffen und Harren… 😉

Gut dargestellt im Artikel finde ich die Ambivalenz Sven Benders. Durch seine Rolle, seine Positionierung und wahrscheinlich auch durch seine (vorhandenen und weniger vorhandenen) Fähigkeiten ist er einerseits eine Art Hemmschuh im Spielaufbau gerade gegen solche Gegner, durch seine Stärke im Gegenpressing sorgt er andererseits für die so notwendige defensive Stabilität. Vielleicht ist ein 0:0 daher geradezu logisch.

Im Hinspiel hat das noch etwas anders ausgesehen. Ein Tor hat man da auch nicht erzielt und der Spielaufbau hatte diesen Namen nicht verdient. Aber da hat eine dumme Unkonzentriertheit in der Defensive zum entscheidenden Tor des Spiels geführt. Insofern kann man jetzt sogar von einem Fortschritt sprechen… 😉

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Winterschmied 9. März 2015 um 18:51

Ich frage mich ja schon seit geraumer Zeit, ob es für Dortmund gerade in solchen Spielen nicht auch eine interessante Variante wäre, mit Dreierkette aufzulaufen, um mit einem zweiten Stürmer und/oder erhöhtem Zentrumsfokus zu agieren.

Ich erinnere mich an ein Revierderby, bei dem eine arg improvisierte Dreierkette nicht gut aussah, aber grundsätzlich traue ich dem BVB die taktische Reife zu. Und auch das Spielermaterial ist vorhanden.

ZB Sahin und Güdogan auf der Sechs und kagawa auf der 10, mit Reus und Mkitharyan besitzt der BVB zwei Spieler,ddie in der Vergangenheit ihre Qualitäten als hängende Spitze unter Beweis stellen konnten. Mit Kampl und Kuba bzw einem der beiden bereits genannten könnte man auch die Flügel spielstark besetzen.

Ich glaube, so ein System könnte enorm interessante Synergien bieten.

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blub 9. März 2015 um 19:14

Eine Dreierkette heißt ja nicht mehr präsenz in de vorderen Linien, weil man ja idR die AVs hochschiebt und somit eigentlich nur 2 zurückbleiben.
4er–>3er-Kette hört sich zwar an wie mehr offensivspieler, bedeutet aber meist weniger offensivspieler.

Und an so dinge wie Kirch von der halbposition glaub ich noch nicht. Da ist der BVB von der gesamten Mannschaftsstruktur zu weit weg.

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Euler 10. März 2015 um 10:08

Eigentlich spielt man im Spielaufbau jetzt schon häufig Dreierkette. Ein Sechser lässt sich auf Linie der Innenverteidiger zurückfallen und die Außenverteidiger schieben nach vorn. Eine echte Dreierabwehr mit 3 Innenverteidigern wäre da im Aufbau schwächer.

Mittelfristig wird es schon interessant wie man das defensive Mittelfeld ausrichtet. Will man bei defensiven Gegnern ganz auf den Abräumer Bender verzichten? Holt man noch einen spielstarken 6er/8er dazu? Jojic in guter Form wäre da eigentlich eine Alternative, allerdings scheiner er momentan weit von seinen Möglichkeiten entfernt zu sein, und ist damit auch weit von einem Einsatz in der ersten Mannschaft entfernt.

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Hannes 9. März 2015 um 16:25

Zum Spiel ist hier ja alles gesagt. Ich komme aber leider noch immer nicht über Herrn Gagelmann hinweg. Behrami MUSS nach 3 Min. wegen einer Tätlichkeit vom Platz. Später tritt Westermann Reus (49. Min.) folgenlos um. In der 55. dann diese irre Grätsche von Behrami. Einfach unglaublich, dass Gagelmann nicht reagiert, denn Behrami war bereits mit Gelb verwarnt. So kann Behrami gegen Kacar ausgewechselt werden und Hamburg hält die Elf auf dem Feld. In der 67. fällt Diekmeier Gündogan brutal mit der Axt und es gibt „nur“ Gelb. Die Krönung war aber van der Vaart. Er wird in der 82. eingewechselt und schiebt in seiner ersten Aktion Subotic ohne Not und in vollem Lauf auf Weidenfeller. Als Subotic sich dreht, fällt van der Vaart schreiend zu Boden. Absolut unsportlich. Absolut peinlich. Dafür gab es dann auch Gelb. Allerdings auch für Subotic. Meiner Meinung nach, hätte Hamburg das Spiel nicht 11 Mann beenden dürfen, Abstiegskampf hin oder her. Eine „gute Grundaggressivität“ sieht meiner Meinung nach anders aus.

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datschge 9. März 2015 um 15:16

Ein Positionsrotation von Kirch und Bender wäre super gewesen. Generell will ich seit Saisonstart beim BVB endlich mal ein Dreiermittelfeld bestehend aus Kirch, Gündogan und Kagawa sehen. Ihre Stärken sind ziemlich ähnlich aber in der Ausrichtung doch so komplementär, dass sie sich nicht gegenseitig auf den Füßen stehen dürften (Kagawa offensiv orientiert, Gündogan als Pendler, Kirch defensiv orientiert). Gleichzeitig können alle drei die notwendige Balance geben, um sowohl ein schnelles Umschaltspiel einzuleiten und abzusichern als auch „Blockadespiele“ wie dieses spielerisch aufzulösen.

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Wachsylon 9. März 2015 um 15:08

Als Klopp nach oder vorm Dynamo-Spiel sagte, Manni hätte es genau so verdient gehabt gegen Dynamo zu spielen, hörte sich das für mich schon so an, als würde er sicher gegen den HSV auflaufen. Schön körperbetont in der Mitte, „Abstiegskampf“ , würde ja auch passen. Aber dann so ein grauenvoll anzuguckendes Spiel..
Mir sind im Übrigen technische Mängel bei der Ballführung aufgefallen, die ja zum Haare raufen waren. 2 Szenen, an die ich mich erinnern kann: Zum Einen Kagawa (da gabs auch ein paar mehr in HZ1)- der dafür ja mal eigentlich so garnicht bekannt ist- stolpert den Ball durchs Mittelfeld bevor er nach hinten passen muss (da hilft dann auch kein Spielaufbau, definitiv gerechtfertigter Wechsel). Zum Anderen natürlich Immobile, kurz vor Schluss, im 16ner, muss nur noch ablegen..
Ist euch indes eigentlich auch schon mal aufgefallen, dass der BVB zwar wunderbar auf die zweiten Bälle geht, dafür die ersten aber komplett ignoriert? Und ich meine nicht die grauenvollen Eckbälle und Freistöße ^^ – im Ernst, was war mit Reus los bei den Ecken!? Ich meine die sehr sehr vielen Kopfballduelle, wo wirklich nur alibimäßig hingegangen wird. Das geht mir als Fan ganz schön auf den Keks. Da fällt Kagawa als Kopfballungeheuer noch am Positivsten auf. Ist das schon eine Form des „den-Ball-extra-dem-Gegner-überlassen“s?
Danke für die 2 letzten Analysen zum BVB. Ein Fan, der immer noch glaubt, dass Mchitarjan irgendwann wieder gute Entscheidungen aufen Feld treffen wird.

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FelixK 9. März 2015 um 17:37

Ich sehe wenige Livespiele und kann deswegen nicht spezifisch zum BVB was dazu sagen, aber grundsätzlich kann es schon sinnvoll sein bei langen Bällen und dem Spiel auf zweite Bälle gar nicht erst richtig auf den ersten Ball zu gehen. Dass ein Spieler so halb, alibimäßig wirkend doch hingeht, hat dann nur die Funktion, dass der Gegner nicht einfach den Ball annehmen kann und soll ihn zu der ungezielten Abwehraktion bringen, die man dann als zweiten Ball aufnehmen will. Das kann unter Umständen mehr Sinn machen, als selbst den unkontrollierten Ball aus dem Zweikampf zu produzieren.

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fs984 9. März 2015 um 14:47

Das Spiel war extrem zerfahren. Aus Angst einen Fehler im Spielaufbau zu machen, minimierten beide Seiten das Risiko in der Verteidigung durch teils blindes Rausbolzen. Der Ball war häufig mehr in der Luft als oft dem Boden. Vom BVB hatte ich mir mehr Spielkontrolle erhofft. Der Spielaufbau geschah viel zu selten flach, vertikal über den Sechserraum nach vorne. Wenn sie schon auf lange Bälle spielen wollten, hätte es mehr Sinn gemacht, wenn Bender ganz weit nach vorne in den 10er Raum geschoben wäre, zum die zweiten Bälle zu erobern. (Martinez hat diesen weit nach vorne geschobenen Abräumer mal gegen Dortmund gespielt.) Es ist merkwürdig zu sehen, wie so ein junger super talentierter Fussballer wie Bender, den sicherlich 9 von 10 Bundesligamannschaften gern in ihrem Team hätten, vollkommen funktionslos in der Offensive ist gegen so tiefstehende Gegner. Wäre es gutes in-game-coaching gewesen Kirch und Bender im Spiel auf ihren Positionen zu tauschen?

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MR 9. März 2015 um 15:06

„Wäre es gutes in-game-coaching gewesen Kirch und Bender im Spiel auf ihren Positionen zu tauschen?“
Hatte ich als gute Möglichkeit überlegt während des Spiels.

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Bernhard 9. März 2015 um 16:41

Wäre es hilfreich gewesen, Bender als einen box-to-box Spieler einzubinden?
Während des Spiels stellte ich mir nämlich die Frage, ob seine Defensivpräsenz wirklich notwendig war. Andererseits weiß ich nicht wie er diese Rolle ausfüllen würde.

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blub 9. März 2015 um 17:08

Du auch? Also eigentlich alle. Ist das nicht n Grund Klopp mal auf den nächsten Pk zu fragen?
Klar fehlt dann der RV, aber wenn ich die wahl habe fokussiere ich doch lieber das Zentrum, außerdem kann man ja fürs Gegenpressing antizipativ ins Zentrum einrücken…

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Koom 10. März 2015 um 09:45

Und Bender würde den RV-Posten sicherlich auch nicht schlecht ausfüllen. Defensiv würde das auf jeden Fall den gestellten Ansprüchen genügen.

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marcanton 10. März 2015 um 10:19

Wie war Oliver „Fußballgott“ Kirch denn in dem Spiel? Der Radiomoderator hatte ihn die ganze Zeit negativ herausgehoben.

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Jan 10. März 2015 um 19:50

Hi! Erstmal danke für die super Zusammenfassung :)!
Ich könnte mir vorstellen, dass Klopp lieber etwas weniger Risiko gegangen ist und mit Bender in der Zentrale die sichere Variante gegenüber Kirch gewählt hat! Weil in der Hinrunde genau solche Spiele 1:0 verloren gehen und das für die Moral deutlich schlimmer gewesen wäre als so ein 0:0

Andere Idee: Was hättet ihr gedacht wenn man Gündogan und Bender getauscht hätte? Ich meine trotz Benders spielerische Limitiertheit hätte er bei in dem Spiel auch zwischen die Innenverteidiger fallen können , da der HSV nicht wirklich ein Angriffspressing gespielt hat. Somit hätte man mit Gündogan einen Verbindungsgeber im Zentrum..

Kann jemand was über Köln sagen? Stehen die ähnlich in der Defensive? Ich bin mal gespannt. Man hat jetzt eine Trainingswoche um an diesen Problemen zu arbeiten..

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flowrider 12. März 2015 um 10:53

Kann man eigentlich Kirchs Rolle als Rechtsverteidiger, mit der von Verhaegh bei Augsburg vergleichen?

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CE 12. März 2015 um 11:55

Kommt darauf an. Verhaeghs Rolle hat in dieser Saison teilweise gewechselt – stärkeres Aufrücken versus größerer Spielaufbaufokus aus der Tiefe. Aber sicherlich gibt es da Ähnlichkeiten.

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