Blick über den Tellerrand – Folge 20

Schweift der taktische Blick zum bereits zwanzigsten Mal über den Tellerrand hinaus, fällt er diesmal vor allem in Richtung des südlichen Europas. Neben Italien und Spanien nimmt er mit einem kurzen Schwenk aber auch die 3. Liga in den Fokus.

Spiel der Woche: Genoa – Sampdoria 0:1

blick über den tellerrand 20 genoa-derbySchon am vergangenen Wochenende war es wieder Zeit für das traditionsreiche Genoa-Derby in der italienischen Serie A. Die Hausherren starteten dabei in einer leicht asymmetrischen 3-4-3-Formation mit etwas seltsamen Ausrichtungen von Perotti und Kucka, bei der insbesondere der rechte Flügelverteidiger Edenílson eine Schlüsselrolle innehatte. So agierte er nicht nur als einer der wichtigsten Akteure für offensive Vorstöße, sondern rückte gelegentlich als eine Art zusätzlicher Achter ins Zentrum ein. Dies änderte die Grundformation in ein 4-3-3, wofür Roncaglia auf die Rechtsverteidigerposition als Pendant zu Antonelli schob. Auf der anderen Seite formierte sich Sampdoria grundsätzlich in einem 4-3-3, konnte daraus aber auf unterschiedliche Weisen ihrerseits in eine Dreierkette transformieren. So blieb der jeweilige Linksverteidiger manchmal tiefer, während Obiang von der linken Achterposition nach außen rückte und mit dem vorschiebenden Rechtsverteidiger die mittlere Reihe eines 3-4-3 flankierte. Alternativ rückte der Spanier allerdings aus dem Mittelfeld enorm weit in die Spitze nach, wo er dann fast schon wie ein zweiter Stürmer wirkte. In diesen Fällen war es eher der linke Verteidiger des 4-3-3, der nachschiebend die Position Obiangs übernahm und etwas breiter auslegte, was dann eine Art asymmetrisches 3-3-1-3/3-3-4 ergab. Diese verschiedenen und wechselnden Formationsspielereien wurden dann noch von einer hohen Intensität und diversen, teilweise radikalen Mannorientierungen gepaart, was ein offenes, zerfahrenes und teilweise etwas undefiniertes Match ergab. Gerade wegen der Mannorientierungen, die in den Wechselwirkungen zwischen Obiang und Edenílson bestanden, wurden zudem die gegenseitigen formativen Umschiebungen und seitlichen Rochadebewegungen fokussiert. Immer wieder ging es in dieser Partie hin und her, es gab viele Ballbesitzwechsel und eine sich teilweise gegenseitig erstickende Häufung an Umschaltmomenten, doch entstanden eben deshalb trotz der Offenheit auf beiden Seiten eher wenige klare Tormöglichkeiten.

Bei Genoa lief in der Offensive überraschend viel über die von Edenílson angetriebene rechte Seite. Auch der gelegentlich spielmachende, recht ambitionierte, aber etwas unfokussierte Perotti zeigte sich sehr aktiv, was schließlich durch engagiertes, aber etwas wechselhaftes Unterstützen des ehemaligen Hamburgers Rincón ergänzt wurde. Meistens versuchte dieses Trio mit meistens guten Dreiecksbildungen über halbrechts aufzurücken, doch war diese Route recht klar und ansatzweise von Sampdoria zuzuschieben. Daher versuchten sich die Akteure immer wieder recht isoliert vorzuarbeiten, zumal Pinilla und der etwas seltsam eingebundene Kucka oft extrem ballfern agierten und keinerlei Verbindungen aus dem Trio heraus bestanden. Weil sie es in der kleinen Gruppe noch ganz gut anstellten und Sampdoria etwas passiv verteidigte, kamen sie zunächst noch vorwärts, hingen dann aber kurz vor dem Strafraumeck oft in zugeschobenen, sehr unangenehmen Stellungen fest und hatten Glück, wenn sie noch den Rückweg zu Roncaglia fanden. Alternativ wurden eben zahlreiche Flanken von halbrechts an den zweiten Pfosten zum weit entfernten Pinilla geschlagen, der auf diese Weise sogar tatsächlich ein, zwei ordentliche Kopfballmöglichkeiten hatte. Auch in den vereinzelt klareren Umschaltmomenten suchte das Team überraschend stark diese Bereiche, hatte über einzelne Diagonalläufe von Edenílson oder kleinere Dribblings Perottis auch Ansätze, doch verschlossen sie sich hier teilweise selbst fest.

Demgegenüber zeigte sich Sampdoria in ihrer Offensivanlage deutlich weniger fokussiert und hatte darüber hinaus im Allgemeinen einige Probleme mit ihren Staffelungen, wurde letztlich aber ein wenig weiträumig aktiver und vor allem gefährlicher, so dass ihr knapper Sieg zumindest nicht ganz unverdient war. Einige Male hatten sie mit ihrem etwas nach links geleiteten Aufbau ein paar Probleme, wenn Rincón aus dem Pressing des Gegners neben Pinilla aufrückte und gegen Romagnoli, der viele Bälle erhielt, dabei wechselhaft agierte, seinen Deckungsschatten mitzog. Doch gerade gegen passivere, auch mal 5-4-1-haftere Stellungen des Rivalen fand die Samp doch zur einen oder anderen guten Szene aus dem Aufbau. Dabei gelang es ihnen, das gegnerische Mittelfeld zu entblößen und dies mit einigen gezielten Läufen zum Wegziehen der Mannorientierungen zu verstärken. So öffneten sich einige Male dann die direkten Passwege in die recht hochstehende und situativ von Obiang unterstützte Offensivabteilung. Diese agierte recht beweglich und hatte in Strafraumnähe den einen oder anderen guten Mechanismus, der dann beispielsweise von den asymmetrisch angeordneten Verteidigern bedient werden konnte. So kam der rechts aufgebotene eigentliche Mittelstürmers Gabbiadini gerne in die Mitte und ließ sich vom bulligen, ballhaltenden Neuner Okaka den Raum öffnen. Dadurch entstand teilweise ein genereller Rechtfokus, doch wurden viele der Offensivszenen abschließend nicht gut ausgespielt, so dass sich aus diesen Ballungen oft nur Freistöße herausholen ließen, mit denen der Gast sieben seiner neun Abschlüsse verbuchte. Passenderweise entsprang das Siegtor auf eher kuriose Weise aus genau einem solchen Standard von der rechten Seite. Somit war der Sieg in diesem äußerst intensiven, teilweise recht simplen, aber doch sehr interessanten Derby etwas glücklich, doch man könnte vielleicht sagen, dass die etwas bessere Gesamtanlage im letzten Drittel entschied.

Interessant zu beobachten: Pressing bei Bielefeld – Dresden

In der dritten Liga überraschte Arminia Bielefeld mit einem deutlichen 4:1-Heimsieg im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Dynamo Dresden. Die Bielefelder hatten zuletzt gewisse Defensivprobleme, die durch die recht hohen Positionierungen der Sechser und gewisse, nicht unbedingt flexible Mannorientierungen bedingt waren. Oftmals hatten sie auf den Raum direkt vor der Abwehr zu wenig Zugriff und der Gegner konnte hier einige Bälle festmachen, gegen die das Herausrücken der Verteidigung durch die Mannorientierungen eingeschränkt war. Beispielsweise bei ihren drei bisherigen Niederlagen, der wackeligen Endphase am vorigen Wochenende in Cottbus und auch dem entscheidenden Abstiegsspiel in der Relegation der Vorsaison waren diese Probleme gefährlich oder ausschlaggebend.

In dieser Begegnung wurden die Schwächen weitgehend kaschiert, was auch durch die Aufstellung von David Ulm auf der Zehnerposition des 4-2-3-1/4-4-1-1 bedingt war. Der Neuzugang zeigte bei seinem ersten Startelf-Einsatz nicht nur gute Offensivansätze, sondern vor allem eine hervorragende Vorstellung im Pressing. Dabei positionierte er sich geschickt, beengte teilweise mehrere Passwege und übte im richtigen Moment gleichzeitig giftig wie balanciert Druck aus. Mit ihm wurde das Pressing der Arminia auf ein neues Level gehoben und die gegnerische Spieleröffnung konnte die Schwächen in tieferen Zonen weniger gezielt anvisieren. Dagegen hatten auf der anderen Seite die tabellenführenden und in dieser Saison bisher überzeugenden Dresdner diesmal überraschende Probleme gegen den Ball. Bisher zeigten sie hier gute Ansätze, konnten die gegnerischen Sechser einige Male effektiv kontrollieren und überzeugten vor allem in den zentralen Mittelfeldbereichen mit ihrer Stärke in gruppentaktischen Abläufen. Möglicherweise lag es an einigen personellen Umstellungen, dass diesmal beispielsweise das Herausrücken der zentralen Akteure untereinander nicht wirklich optimal abgestimmt wirkte, die Spitze nur gelegentlich Zugriff erhielt und vor allem die Abstände einige Male ungewohnt schwach waren.

Da die einzelnen Ketten zudem wenig Druck in ihren Positionierungen aufwiesen, konnten die im Aufbau insgesamt ordentlichen, aber nicht als durchgehend stark bekannten Bielefelder einige Male zu simple Pässe in die Zwischenlücken anbringen. Gerade auf halblinks kamen Mast, Ulm, der sich einige Male technisch stark in verschiedenen Situationen zeigte, verbindend wirken wollte, aber bei der Entscheidungsfindung noch inkonstant agierte, und gelegentlich auch mal der aufrückende Schütz zu Freiheiten. Zudem konnte Klos halblange Bälle relativ simpel weiterleiten oder kurz in Freiräume ablegen. Letztlich waren somit die unerwarteten Leistungsunterschiede der beiden Teams in Sachen Pressing ein wichtiger Faktor für den hohen Sieg der – ansonsten auch gerne mal konternden – Bielefelder in diesem Spitzenspiel. Der DSC unterstrich vor dem Derby gegen Münster seine Ambitionen, aber auch die Dresdener dürften mit der Rückkehr des gesperrten Comvalius und besserer Form bei Dürholtz nicht nur im Pressing, sondern auch offensiv bald wieder zulegen.

Wo es (eher) schlecht läuft: Offensivprobleme bei Espanyol und Real Sociedad

Espanyol und Real Socieadad sind zwei Teams, die man eigentlich eher in den oberen Tabellenregionen von La Liga beheimatet sehen würde. Bisher hatten sie in dieser Spielzeit allerdings noch einige Probleme und konnten in sechs Partien jeweils erst einen Sieg verbuchen. Wie schon an den vielen Remis zu erkennen, machte vor allem das Toreschießen mit nur etwa einem Treffer pro Partie besondere Schwierigkeiten. Im direkten Duell der beiden Mannschaften setzte sich diese Beobachtung grundsätzlich fort, auch wenn die etwas durchschlagskräftigere und früh in Führung gehende Heimmannschaft das Match mit 2:0 für sich entscheiden konnte.

Dennoch bestand das große Problem der Hausherren darin, dass sie in ihrer 4-4-2-Formation das Offensivzentrum kaum bzw. nur schlecht nutzten. Die Flügelspieler agierten häufig hoch und breit, während der offensivere Sechser zwar gerne weit mit aufrückte, allerdings selten Verbindungen dabei herstellte, sondern eher bei Möglichkeiten den Strafraum suchte. Insgesamt verwaiste der Zehnerraum über weite Strecken und wurde somit fast ausschließlich von den Dribblings der beiden beweglichen Angreifer gefüllt. Ablagen im Zusammenspiel mit tief einschiebenden Außenspielern gab es in diesem Raum kaum zu sehen. Aus dem Aufbau rückte das Team über eine ihrer beiden Standard-Routen auf: Entweder spielten sie sich über simple Pärchenbildungen auf links vorwärts oder sie brachten lange Bälle in den rechten Halbraum, wo sich die Stürmer und der hochgeschobene Lucas Vázquez ballten. Dieser war auch an der ersten Route immer entscheidend beteiligt, wenn er sich für die anschließenden Flanken von der linken Seite zusätzlich ins Sturmzentrum zog. Beim frühen Führungstor war dies entscheidend – bei einem Vorstoß über links wich auch noch der umtriebige Sergio García hinter den Außenverteidiger aus und konnte die Flanke hereinbringen. Diese verpasste seinen Sturmpartner sowie den aufrückenden Sechser, kam aber etwas glücklich – auch dank suboptimaler Verteidigungskoordination – zu Lucas Vázquez durch, der einnetzte. Beim zweiten Treffer in der Nachspielzeit verwandelte der eingewechselte Stuani ebenfalls eine Hereingabe von links.

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Simpler Angriff über links ohne ballnahe Optionen beispielsweise im Halbraum. Der offensivere Sechser,Víctor Sánchez (Nr. 4), rückt ins Sturmzentrum nach.

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Ein weiteres Beispiel für das unterbesetzte Offensivzentrum

Mit diesem Ergebnis bleibt Real Sociedad weiterhin in einer angespannten Phase und konnte ohne Treffer auch die Offensivprobleme nicht entscheidend überwinden. Dabei gab es drei größere Hauptpunkte, auf die sich die Situation der Mannschaft von Jagoba Arrasate zusammenfassen lässt. Erstens funktioniert die Einbindung der zentralen Mittelfeldspieler aktuell nicht gut. Phasenweise rückt einer der beiden im Aufbau zu frühzeitig auf, während der andere zurückfällt, was die Verbindungen dann abreißen lässt. Wenn sie sich etwas gleichmäßiger positionieren, fehlen häufig aber die Staffelungen in den hinteren Zonen zueinander. Sie stehen zu normal im Raum und agieren insgesamt wenig strategisch in der Art und Konstanz ihres Ballforderns. Zwischendurch gibt es mal einzelne spielerisch gute Szenen und Zurutuza agierte in den höheren Zonen häufig auch sehr stark kombinationseinleitend, doch alles in allem weist das Bewegungsspiel der Sechser aktuell zu viele Schwachstellen auf.

Zweitens gibt es zwar viel Fluidität im zweiten und letzten Spielfelddrittel, wo die Offensivakteure immer wieder verschiedene Bewegungen oder versuchte Rochaden untereinander zeigen, doch sind diese Aktionen teilweise zu weitläufig und dadurch ballnah nicht dynamisch genug, um wirkliche Effektivität zu zeigen. In Teilen verpufft die viele Bewegung somit. Hinzu kommt, dass gerade auf einzelne Läufe mit Ball von den umliegenden Spielern nicht gut genug reagiert wird. Gegen Espanyol gab es viele aufrückende Aktionen der Innenverteidiger in die gegnerische Hälfte, auf die sich die übrigen Akteure aber zu inaktiv einstellten. So war dieses Aufrücken über die Halbräume überhaupt nicht an die kollektiven Mechanismen angeschlossen, weil das Bewegungsspiel der umliegenden Kollegen sich zu unambitioniert gestaltete. Allerdings verhielten sich auch die Innenverteidiger selbst dabei einige Male nicht gut, da sie zu vorschnell und überhastet durch offene Räume vorwärts liefen. Einige Male rannten sie damit an strukturellen Ansätzen vorbei und verbuchten zwar viel Raumgewinn, hatten vorne dann aber keine Optionen mehr und mussten abbrechen.

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Ein vorschneller Vorstoß überläuft die Kollegen und endet in der gegnerischen Mittelfeldkette

Drittens ist dies überhaupt ein Problem, wenn die Mannschaft über verschiedene Mittel – gerne genutzt werden neben solchen freischiebenden Aktionen für aufrückende Bewegungen auch Pässe auf den ins Zentrum dribbelnden Carlos Vela – den Weg in die vorderen Zonen gefunden hat. Hier passen die Staffelungen in der letzten Linie nicht optimal und das gelegentlich auftauchende unambitionierte Bewegungsspiel sorgt ebenfalls für Schwierigkeiten. Einzelne gute Szenen, die immer mal wieder auftreten, wie eine gute Kombination gegen Espanyol in der 30. Minute, können dies nicht aufwiegen. Dabei kommt auch etwas Pech im Abschluss dazu, dass diese Lichtblicke nicht auch mal direkt zu einem Treffer führen.

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Real Sociedad kommt über den ballführenden Vela ins letzte Drittel, hat aber keine optimalen Staffelungen

Vielen Dank an laola1.tv für das Bildmaterial zu Espanyol -Real Sociedad!

Mike 7. Oktober 2014 um 15:12

Erstens einmal ein großes Lob für die tollen Berichte und taktischen Analysen.

Zweitens eine Frage:

Sind in naher Zukunft Analysen zu RB Leipzig und Ingolstadt geplant? Die beiden sind für mich, was das taktsiche betrifft, zurzeit sehr interessante Mannschaften. Vor allem die taktsichen Bewegungen von RB Leipzig sind hoch interessant und eine Analyse würde eventuell auch einmal von den unnötigen Kommerz Vs. Traditionsdiskussionen etwas ablenken 😉

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TW 7. Oktober 2014 um 16:00

Eine Analyse zum Spiel zwischen RB Leipzig und Heidenheim kommt im Laufe des Abends

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TR 7. Oktober 2014 um 18:53

Zu Ingolstadt haben wir zudem vor einigen Wochen auch schon etwas verfasst: https://spielverlagerung.de/2014/08/28/ein-kurzer-blick-auf-den-fc-ingolstadt/

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woody10 7. Oktober 2014 um 14:55

Hallo,

mich freut es ja immer, wenn ihr diese BüdT-Serie fortführt. Immerhin schon zum 20. Mal, nur weiter so!

ich kann diesmal gar nichts zu den Spielen an sich sagen, stelle hier aber kurz mal jene Notizen rein, die ich mir von Espanyol und La Real in dieser Saison gemacht habe. (sind halt eher auf die einzelnen Spiele bezogen, die generellen Spielweisen nehm ich da meist nicht rein)

Espanyol: vs. Getafe: Espanyol mit Caicedo als Physisstürmer nominell hinter Sergio Garcia, Canas auf der Doppelsechs mit Victor Sanchez und Salva Sevilla von links sehr stark einrückend, Vazquez als RA bei Espanyol leider mit schlechten Bewegungen (Rücken zum Tor anspielen lassen) gegen die Mannorientierungen der kurzzeitigen 5erkette(weil Flügelstürmer mannorientiert), zerschlägt so selbst die Verbindungen der eigenen Mannschaft, insgesamt zu viele Spieler in letzter Linie bei Espanyol, Sieg Espanyols wegen des Ausnützens der leichten Mannorientierungen der Getafe-6er auf jene Espanyols bei langen Bällen, Salva rückte in den ZWlinienraum ein, holte sich dort den 2ten Ball und spielte Lob über die Verteidigungslinie, der starke Sergio Garcia (toller Stürmer, obwohl er schon abgeschrieben wurde vor ca. 3 Jahren) machte das entscheidende Tor.
vs. Cordoba: Espanyol halt wie Espanyol, unrhythmisch, physisch, einzelne Akteure spielstark, ansonsten eher defensiv ausgerichet, weniger Ballbesitz

RSSS: vs. Real Madrid:RSSS stellte die Halbräume dann schon recht hoch zu, Real fehlte danach Ordnung und Rhythmus war auch nicht gut für die Königlichen. sie kamen über Flanken und Standards
vs. Valencia: RSSS hätte sich angeblich den Sieg verdient, was ich gesehen habe war aber die Schlussphase und da war Valencia etwas überlegen, Valencia mit einem ziemlich coolen jungen MF als Nadelspieler, RSSS wurde zu sehr auf die Flügel gedrängt als dass sie gut spielen konnte in die Mitte, Diagonalität fehlte
vs. Almeria: Schlussphase, RSSS offensiv nach 0::2 Rückstand, Almeria Mann Dubarbier geht mit Gelb-Rot, danach gut Fall- und HR-Bewegungen der vielen Offensivspieler von RSSS, sehr viele gingen auch an die letzte Linie, Flanken und Einzelaktionen sogar noch ein paar Chancen zum Ausgleich

bei RSSS ist Arrasate ja schon ziemlich angezählt, einige meinen, dass unter Montanier alles besser war, was mMn nicht der Fall ist. der Griezmann-Abgang ist natürlich schon ein Problem (obwohl Vela in der Vorsaison definitiv besser und wichtiger war), weil damit das System zu Grunde ging. Nun gibt es eine Art Vela-dependencia und alle Gegner versuchen halt den Mexikaner zu isolieren, was recht einfach ist und auch recht erfolgreich angewendet wird.
mit Griezmann waren sie halt im Konterspiel sehr durchschlagskräftig. Generell waren sie in ihrem 4-2-3-1 recht zweigeteilt. Aber zu den zwei individuell starken Vela und Griezmann, die für die meisten Aktionen und Läufen sorgten und hierbei auch recht gut eingebunden waren kam mit Xabi Prieto ein sehr unterstützender Spieler, der das System balancierte, und mit Agirretxe ein sehr mannschaftsdienlicher, bulliger Stürmer.
Nun müssen/wollen/sollen eben andere Spieler quasi mehr machen, es gibt aber eine schlechtere Basis des Systems dafür.
Generell spielen sie etwas mehr auf Ballbesitz, was zwar natürlich von den Gegnern auch abhängt, aber im Moment bringen sie das nicht gut genug rüber (viele Ursachen).
Wobei eine Raute/Tannenbaum mit Pardo auf der 6, Granero und Chory Castro als asymmetrisch angelegte Halbspieler, Canales auf der 10 nach links tendierend und Vela als eine Art rechter Halbstürmer hinter dem nach links ausweichenden Agirretxe schon was hätte…

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TR 7. Oktober 2014 um 18:52

Ui, interessant, hast ja auch ziemlich viel gesehen insgesamt, gibt es da einen besonderen Grund für?

Gerade der Teil zu Espanyol deckt sich dabei ja auch ziemlich mit meinen Beobachtungen, ist insgesamt eine etwas seltsame Mannschaft. Weiß man noch irgendwas Besonderes zu diesem Sergio, der bei denen Trainer ist?

Interessanter Kommentar zu Real Sociedad unter Arrasate, den ich insgesamt von meinen wenigen Eindrücken aber schon nicht ganz so stark einschätzen würde wie Montanier. 4-3-1-2/4-3-2-1-Hybride sind prinzipiell natürlich ohnehin schon mal ziemlich nice und auch in der Besetzung hört sich das nett an, auch wenn ich Canales und Castro nicht so ganz einschätzen kann. Xabi Prieto wäre doch in so einer Ausrichtung wohl auch durchaus interessant, vielleicht könnte sich auch Zurutuza dort besser entfalten. Mich hat ja gewundert, dass sie noch Finnbogason geholt haben, wenn schon Agirretxe da ist – wie wollte man den denn ursprünglich einbinden bzw. wie spielte man in den Partien mit ihm bzw. wie plant man jetzt aktuell, weißt du da was?

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woody10 7. Oktober 2014 um 22:38

Ne, kein besonderer Grund. Ich sehe einfach relativ häufig den spanischen Fußball, Espanyol und RSSS sind da gar nicht so top bei mir/interessieren mich nicht so. und ja meine Notizen sind auch nicht allzu ernst zu nehmen, ich schreib da einfach irgendwelche Sachen auf, die nur geringe Relevanz besitzen, über die generelle Spielweise notiere ich wenig. Hab die Spiele auch nicht über 90 min gesehen.

In letzter Zeit hab ich auch kaum Interviews/generell online-Zeitungen gelesen, aber ich glaube mich zu erinnern, dass Granero vor Saisonbeginn angab, dass man nun mit einem neuen System spielen möchte, sprach da aber auch nur so allgemein über Spieler wie Vela oder Finbogasson und lobte diese. Erwähnte, dass man als Team stärker sein möchte usw.
eher allgemeine, zweckoptimistische Dinge eben

ich finde Arrasate auch etwas schlechter als Montanier, aber eben nur ein bisschen. Montanier ist für mich ja auch nicht der über-drüber-Trainer.

ja Xabi Prieto wäre hier durchaus auch interessant, vielleicht sogar als Halbspieler, aber eigentlich dann doch eher als 10er. Hab hier aber einfach Canales genommen, da ich ihn insgesamt etwas cooler finde, obwohl Xabi Prieto natürlich auch ganz ok ist.
Zurutuza? komischer Spieler, ich finde es allgemein recht schwierig einen Typen wie ihn dauerhaft gut einzubinden.

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CL 6. Oktober 2014 um 21:20

Sehr interessanter Blick über den Tellerrand 🙂
Ich frage mich nur immer wie ihr solche Spiele wie das Genua-Derby überhaupt als interessant herausfiltert, ihr könnt ja nicht alle Spiele aller Ligen ansehen..
Habt ihr vielleicht ein paar externe Leute die euch solche Spiele empfehlen?

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TR 7. Oktober 2014 um 11:18

Nein, haben wir eigentlich nicht, wir bekommen nur gelegentliche Hinweise zu Teams, über die vielleicht ein Mannschaftsporträt interessant wäre. Das Genoa-Derby wurde eigentlich nur wegen des „Namens“ und der Derby-Konstellation her geschaut. Dass es dann von solchen asymmetrischen Dreierkettensachen geprägt war, passte natürlich gut, aber hätte eben auch anders sein können. Ein wenig guter Hoffnung auf etwas Ungewöhnliches war ich allerdings schon, weil in der letzten Saison beide mit zwei 3-5-2s gegeneinander spielten, was auch ganz interessant war (wie in der verlinkten Folge 14 von BÜDT zu lesen).

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