AC Milan unter Clarence Seedorf – der Start

Zum Start des neuen Milan-Trainers nach etwa einem Monat ein als Phasenanalyse angelegtes Mannschaftsporträt.

Seine Ausbildung in der Ajax-Schule, die erste Zeit in der dortigen Profimannschaft und später seine langen Jahre als Spieler bei Milan haben Seedorfs Karriere als Aktiver besonders geprägt. Nach dem Kunststück, mit drei verschiedenen Klubs drei Mal die Champions League gewonnen zu haben, stand der vielseitige Spielmacher zuletzt bei Botafogo in Brasilien unter Vertrag. Gerade die ersten beiden Saisondrittel in der nationalen Meisterschaft liefen für den Niederländer persönlich und das vielleicht kombinationsstärkste Team der Runde unter Trainer Oswaldo de Oliveira herausragend. Bereits dort wirkte Seedorf beratend auf verschiedene junge Akteure ein, ehe er nach einem vierten Rang in der Brasileirao-Abschlusstabelle schon im Januar die Zehnerposition gegen die Trainerbank tauschte. Nach einem Schnellkurs und einer Sondergenehmigung war aus dem Fußballer Clarence Seedorf binnen weniger Tage der Coach eines der größten italienischen Vereine geworden.

Milans Grundausrichtung unter Seedorf

clarence seedorf milan startAngesichts seiner Vergangenheit mag es wohl nicht wirklich verwundern, dass Seedorf seinem neuen Klub zunächst einmal vor allem ein strukturierte(re)s, aufgefächertes und häufig auch schematisch angelegtes Ballbesitzspiel verordnet hat, wenngleich dies keinesfalls in extremer Form praktiziert wird. Die zu Anfang der Angriffe noch recht breiten Stellungen des Teams sollen im Idealfall die gegnerische Abwehrlinie tief sowie flach zusammendrücken und den Gegner somit Präsenz im Mittelfeld einbüßen lassen. Im weiteren Verlauf verengen sie sich dann – oftmals auch nur lokal innerhalb einer ansonsten konstant bleibenden Gesamtstruktur – zusehends. So werden die engen und kombinativen Verbindungen eher temporär über kurzzeitige, dynamische Bewegungen hergestellt anstatt die Anordnungen etwas frühzeitiger als Muster aufzubauen und dann klarer durchzuspielen. Entscheidend sind dabei die Akteure der Offensivreihe des 4-2-3-1, wobei die beiden halblinken Kräfte – bisher meistens die situativ untereinander tauschenden Kaká und Robinho – eine etwas stärkere Interaktion pflegen als der leicht tiefere Mann auf rechts.

In der Sturmmitte hat sich Mario Balotelli unter Seedorf bisher sehr erfreulich entwickelt, indem er sich deutlich konstanter und konkreter in die mannschaftlichen Abläufe einbindet und taktische Aufgaben effektiver ableistet. So zeigte er in manchen Spielen trotz noch nicht optimaler Entscheidungsfindung gute spielerisch-kombinative Leistungen und timte seine zurückfallenden und anbietenden Bewegungen geschickt, wenngleich er in den letzten ein bis zwei Begegnungen verglichen mit der unmittelbaren Anfangszeit wieder ein wenig nachgelassen hat. Zusätzlich weicht Balotelli – dies zeigte sich bereits in mehreren Partien – in schematischer Manier einige Male nach links hinter dem dortigen Flügelstürmer aus, um diesen, der sich entgegengesetzt horizontal bewegt, mit klaren, zuarbeitenden Läufen geplant in den Halbraum zu bringen.

Hinter dieser Offensive agieren die Sechser – Nigel de Jong scheint gesetzt und wird normalerweise von Riccardo Montolivo ergänzt – zumindest in Bezug auf das letzte Drittel eher zurückhaltend, da sie in den ganz hohen Räumen eben wenig direkt in die Aktionen involviert sind. Auffällig ist bei diesem eher tiefbleibenden, untereinander zusammenhängenden Duo vor allem die Seitenaufteilung, die je nach Spielsituation wechseln kann. In der Mehrzahl der Begegnungen war die Logik dieser Mechanismen dabei so angelegt, dass Montolivo immer im jeweils aktiven Halbraum positioniert war, wo er spielmachend, antreibend und verteilend agieren sollte, während de Jong leicht ballfern versetzt absicherte.

Dabei gab es natürlich immer wieder auch schon einzelne Begegnungen, in denen dieses Grundmuster aufgebrochen und abgewandelt wurde, so wie es beispielsweise beim Auswärtssieg in Cagliari der Fall war. Hier agierten die beiden Sechser in den Offensivabläufen oftmals mit einer veränderten, quasi getauschten Positionsbesetzung. Nun bewegte sich vermehrt de Jong ballnäher und agierte tief auf der jeweils bespielten Seite absichernd, während Montolivo dann etwas mittiger und höher stand, um nach dem Aufrücken die Bälle diagonal nach vorne zu erhalten und mit etwas Raum einen Angriff durch die Mitte oder den Halbraum einleitend zu starten.

Seine unterschätzten spielerischen Fähigkeiten nutzend, überzeugte er Nigel de Jong aber vor allem in den etwas ballfernen Bereichen durch seine balancierenden Positionierungen, mit denen er als schnelle Weiterleitungs- bzw. Umschlagstation auftrat, die – strategisch ein bisschen ähnlich wie Busquets – als Ausweichpunkt diente und die Bälle dann sehr klar und druckvoll wieder verteilte. Falls Milan das Leder in diesen Situationen verlieren sollte, konnte er situativ sehr einfach und effektiv mit diagonalen Sprints ins Gegenpressing hineinfallen. Wenn die offensiven Voraussetzungen gegeben sind, zeigt sich dieses Gegenpressing auch generell bereits als potentiell sehr ansehnlich. Es sind ein konsequentes Nachsetzen und die jagende Intention zu beobachten, auch wenn die lobenswerten Punkte weitgehend noch Grundlagen darstellen und nicht die große Intensität erreicht haben. Teilweise werden dem Gegner dann aber schon geschickt die Routen abgeschnitten, in lenkendem Stil bestimmte Passwege und Räume provoziert und dies alles insgesamt in starker Balance ausgeführt.

clarence seedorf milan start de jong

Honda dribbelt nach rechts und spielt aufgrund der Verfolgung durch zwei Gegenspieler auf de Jong. Der Niederländer erkennt die Situation und bringt einen sehr druckvollen Raumwechsel auf Kaká an, während Honda in entgegengesetzter Richtung wegläuft.

Individuell fügte sich bisher auch Linksverteidiger Emanuelson gut in dieses Gegenpressing ein, indem er sich – in Szenen, wo er ballfern agierte – häufig geschickt eingerückt positionierte und dadurch die Offensivkompaktheit erhöhte. Wenn die Mannschaft einen Angriff über rechts fuhr und dieser dann mehr zur Mitte zog, konnte Emanuelson in seiner eingeschobenen Position bei etwaigen Ballverlusten effektiv gegenpressen oder mögliche Abpraller bzw. gegnerische Klärungen aufsammeln. Überhaupt ist in diesem Sinne ein generelles Lob für den niederländischen Linksverteidiger angebracht, der sich für solche Situationen deshalb geschickt positioniert, weil er ein sehr feines, bedachtes Gespür für die Naturelle von Strukturen hat.

clarence seedorf milan start gegenpressing

Eine Szene aus dem Heimspiel gegen Hellas Verona. Nach einer missglückten Halbraumverlagerung von Robinho auf Honda, will der linke Verteidiger per Kopf zum Spieler vor ihm klären. Durch die aktiv nachrückenden Milan-Akteure wird dieser allerdings unter Druck gesetzt und muss zum grün markierten Kollegen zurücklegen. Auch dieser wird attackiert, schließlich von Balotelli und Honda zum tiefen Strafraumeck gejagt, wo er dann einen Ball ins Seitenaus spielt.

Generell lässt sich also festhalten, dass Milan die wirklichen Verbindungen für die Angriffsabläufe erst spät aufbaut, wenn ein Mittelfeldspieler oder eher noch einer der dann langsam eingerückten Außenstürmer im Halbraum den Ball führt und mit dem Starten einer Aktion die Bewegungen der Offensivmaschinerie erst so richtig in Gang setzt. Meistens sind dann nur die beiden Sechser und in etwa der Hälfte der Fälle auch der mitspielende Zehner wirklich eng und unmittelbar um den einleitenden Akteur herum positioniert, wozu sich schließlich noch der mitspielende Balotelli einschaltet.

Neben den Offensivleuten selbst sind es gelegentlich auch die Achter, die die Dynamikmomente der Angriffe einleiten und initiieren, indem sie direkte Vertikalpässe aus der Tiefe an die letzte Linie bringen, wo Balotelli, Kaká und Co. potentiell sehr stark, aber noch nicht gut genug synchronisiert agieren. Individuell tut sich hier vor allem der Weltfußballer von 2007 mit einigen herausragenden Aktionen und Weiterleitungen hervor, womit er gerade Montolivos teilweise herausragende Zuspiele immer wieder gut verwerten kann. Allerdings scheitern auch diese Angriffe mit kleinen Lokalballungen in den hohen Zehnerräumen noch zu häufig an nicht optimalem Ausspielen – die von Montolivo eingeleiteten, teilweise brilliant begonnenen Spielzüge bringen letztlich nichts Zählbares. Dies zeigte sich auch in der Pokalpartie gegen Udine, als immer wieder der eine entscheidende Akteur zum konstanten Mitspielen und für den Durchbruch fehlte.

Besondere Stellung der rechten Seite

Auf den Außenverteidiger-Positionen setzte Seedorf bisher fast immer auf Mattia de Sciglio rechts und seinen Landsmann Urby Emanuelson, der zuletzt gegen Bologna verletzt fehlte und von Kevin Constant nur bedingt überzeugend vertreten wurde, auf der linken Seite. Diese beiden agieren zwar sehr offensiv, schieben aber nicht unmittelbar hoch, sondern rücken erst im Laufe der Angriffe weit auf. Weil ihnen dies meistens recht balanciert gelingt und sie ihre Bewegungen schon ganz gut auf die gesamtmannschaftlichen Übergangsmomente ins letzte Drittel koordiniert bekommen, helfen sie effektiv dabei, den Gegner auch mit ihrem zeitlich versetzten Aufrücken nach hinten zu drängen.

Dabei agiert de Sciglio auf rechts in der Grundstellung ein wenig höher und trägt die Bälle nach vorne. Auf dieser Seite nutzt Milan das Freispielen der Außenverteidiger als taktisches Mittel zum Vorrücken. Zementiert wird die Besonderheit der rechten Seite und damit von de Sciglios höherer Rolle außerdem dadurch, dass der meistens auf jener Seite aufgebotene Honda sich leicht tiefer und mehr im Halbraum aufhält, wo er von den Offensiven die meisten Bälle erhält und am konstantesten die Kombinationen startet. Gelegentlich bleiben die Akteure auch etwas positionstreuer und klarer in der Viereroffensive. Dann versucht Honda mehr auf Einzelaktionen und raumgreifende Spielmacher-Szenen zu gehen – leicht aus der Statik heraus, mit weniger unterstützenden sondern etwas mehr nutzenden Aktionen der Kollegen, wobei de Sciglio hier natürlich sehr konsequent einen klassischen Außenverteidiger für mögliche Pärchenbildung gibt. Dem Japaner selbst kommen diese gelegentlichen Abschnitte entgegen, doch die beiden Brasilianer auf halblinks haben mit den Phasen, in denen diese recht schematischen Anlage vorherrscht, manchmal noch so ihre Probleme.

Jedenfalls zeigt sich nicht nur hier, dass es ein generelles Kennzeichen der Mannschaft ist, dass der rechte der drei Offensivspieler eine etwas andere Rolle einnimmt als die beiden zusammenwirkenden Akteure auf halblinks. Als Valter Birsa gegen Udine anstelle von Honda auflief, hatte er eine Reihe an unterstützenden Aufgaben und Funktionen – so war er weniger dominant, hob sich damit aber gewissermaßen in der anderen Richtung von den Stellungen Kakás und Robinhos ab. Manchmal füllte er verschiedene Laufrollen aus, rochierte aus einem eingerückten Bereich raumschaffend und –besetzend weiter auf die Flügel heraus, bot sich für Bälle entlang der Linie an, zog vereinzelt in die Schnittstellen oder erhielt vom ausweichenden Balotelli nach direkten Pässen die Ablagen in den rechten Halbraum, so dass er zum Tor ziehen konnte.

Mehr Nachstoßen zum Abschließen von Ansätzen?

Generell lässt sich – gerade was die offensiven Abläufe betrifft – als charakteristisch für die aktuelle Entwicklungslage nach den ersten Wochen eine gewisse Ambivalenz festhalten. Es sind immer wieder sehr ansehnliche Kombinationsansätze vorhanden, die im Verlauf der Angriffe über ein Überladen der halbrechten Seite oder die Rochaden halblinks gestartet werden, wenn das Team langsam, vorbereitet und nach „warmwerdender“ Anlaufzeit in die Fluidität hineinkommt. Allerdings ist dann häufig noch das große Problem dabei, dass die letzte entscheidende Aktion ein wenig zu improvisiert weitergeführt und nicht organisch genug daran angeschlossen wird.

So bringen sich die Rossonieri häufig schon in gute Positionen und fangen die Angriffe kombinativ hervorragend an, aber müssten sie dann auch auf einem ähnlichen Niveau konsequent zu Ende führen. Bei seinen Aufstellungen wirkte beispielsweise Birsa in diesen Kontexten noch nicht optimal verknüpft und zeigte etwas zu gleichgerichtete, nur parallele Bewegungsmuster, die einzelne tote Stellen in der Offensivanlage offen legten und die Verbindungen schlussendlich zu sehr abreißen ließen. Die eigentlich guten Angriffsstellungen passten dann nicht mehr auf den veränderten Rhythmus und wurden unnatürlich. Generell wählen Balotelli und teilweise auch Kaká gelegentlich noch das falsch getimte, längere Zuspiel in einen anderen, strategisch nicht optimalen Raum anstatt das Angefangene konsequent fortzusetzen, was dieses obige Problem einerseits anfeuert, andererseits aber auch in gewisser Weise aus dessen Keimzelle und den stockenden Momenten der damit verbundenen Situationen erwächst.

Nach den gesamten Eindrücken aller bisherigen Partien scheint es – gerade angesichts der Tatsache, dass Montolivo derzeit die Konstanz fehlt und immer wieder auch mit kleineren Verletzungsproblemen zu kämpfen hat – notwendig oder zumindest nützlich, wenn sich von der Sechserposition noch ein weiterer Teilnehmer für diese Angriffe aus der Tiefe nachstoßend im letzten Drittel anschließen würde.

clarence seedorf milan start flache lücke

Szene aus der Partie gegen Bologna: Balotelli spielt auf Kaká, der auf Honda ablegt, und startet leicht nach links in die Mitte. Es fehlt eine zusätzliche mitspielende Kraft, die der Japaner alternativ anspielen könnte. So sind Kaká und Balotelli in der letzen Linie positioniert, aber schwer einzubinden. Hinter dieser flachen Reihe klafft eine Lücke, so dass sich Honda gegen die vielbeinige Defensive des Gegners nur mit einem Verlegenheitsschuss zu helfen weiß.

Gerade gegen Cagliari fiel auf, dass Milan auch schon mal vorausschauender, ein oder zwei Pässe vorher in offene Räume hineinziehen und nicht unbedingt auf das Starten durch einen der vorderen Akteure warten müsste. Auch das bisher letzte Milan-Spiel daheim gegen Bologna sollte sich hierfür als anschauliches Beispiel präsentieren. Zwar positionierten sich die beiden zentralen Mittelfeldmannen der Rossonieri hier deutlich höher und verbesserten so Kompaktheit wie Verbindungen, doch die entscheidenden Läufe fehlten weiterhin – eine der wenigen Ausnahmen führte zu dieser guten Situation, die dann aber nicht ausgespielt wurde.

clarence seedorf milan start monto-ausnahme

Ein Beispiel für eine Struktur, wenn man sie besser macht, wenngleich das Ausspielen auch hier nicht optimal war. Montolivo passte auf den sich in die Lücke bewegenden Balottelli und stieß nach. So entsteht ein Dreieck zwischen diesen beiden und Kaká. Auch Taarabt und Honda waren in der Nähe positioniert und hätten potentiell mitspielen können.

Passenderweise wäre wohl ausgerechnet der junge Clarence Seedorf selbst, der schon in seinen ersten Saisons bei Ajax beeindruckte, wenngleich noch nicht die Sicherheit in seiner genauen Spielweise gefunden hatte, jemand gewesen, der diese Aufgabe mit kleineren Rhythmusanpassungen auf interessante Weise hätte erfüllen können.

Die Nachteile spät entstehender Kompaktheit

Dass sie in dieser Begegnung gegen Udine nach einem insgesamt guten Beginn später dann ein wenig zu sehr aus dem Rhythmus gedrängt wurden, steht exemplarisch für die noch fehlende Konstanz der Mannschaft. Allerdings wirken sich schlechtere Phasen meistens nicht gleichförmig, sondern exponentiell schwerwiegender aus, weil beispielsweise im Aufbau viele Bälle sehr früh verloren werden, bevor sie ihre Struktur verengen können, was dann das Gegenpressing und die Kompaktheit direkt um mehrere Leistungslevel schwächt. So gingen gegen Udinese die Rückeroberungen und der Zugriff zurück, das Gesamtkonstrukt wurde deutlich offener und in diese Lücken hinein drehte der Gegner im zweiten Spielabschnitt noch das Ergebnis – Milan war aus dem Pokal ausgeschieden.

Hinzu kommen in solchen Phasen dann auch einige andere Punkte, die einfach nicht mehr so gut funktionieren: Die generelle Raumnutzung und –besetzung verliert an Wirkung, manche Akteure versuchen mit übertriebenen Aktionen gegenzusteuern und es werden vermehrt falsche Entscheidungen getroffen. Gegen Udine war es eine schlechte und seltsame Phase mit unangenehmer Eigendynamik, die sich fast unmerklich in den Rhythmus eingeschlichen hatte und zu einer Abwärtsspirale wurde. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese mentalen, taktikpsychologischen und rhythmusgeprägten Aspekte weiterentwickeln und es bleibt zu hoffen, dass derartige Probleme sich nach einem etwas holprigen Beginn mit der Zeit legen.

Problematisch ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass sich die Mannschaft solche Phasen mit suboptimalem Vorgehen in bestimmten Spielmomenten manchmal auch selbst einbrockt – also sowohl in manchen Aufbausituationen als auch im offensiven Umschalten. Gerade wenn ein Gegner verhältnismäßig hohes und frühes Pressing praktiziert, traut sich das Team noch nicht zu, mit der nötigen Souveränität, die in der Tiefe sehr breiten und raumgreifenden Strukturen durchzuspielen, um damit dem Gegner die Angriffsfläche zu nehmen. Insbesondere auswärts bei Cagliari war auffällig, dass sie sich von einem solchen Pressing zu leicht zu einer Reihen an unnötigen langen Bällen drängen ließen. Da Milan in den ersten Aufbauphasen eben noch breiter steht als im weiteren Verlauf, hatten sie hier logischerweise geringere Chancen auf ein vernünftiges Gegenpressing der Abpraller, was die gesamte Thematik schwerwiegender machte.

Bei den zwischendurch durchaus gerne genutzten Konterszenen zeigten sich – abgesehen von einzelnen Ausreißern – bereits ordentliche Strukturen für diese Umschaltszenen. Gegen Cagliari ergaben sich auf diesem Wege – vor allem durch die starken Laufwege, die Robinho in jener Partie beisteuerte – eine Reihe an guten Torgelegenheiten und beim Pokalmatch mit Udine war sogar der frühe Führungstreffer durch Balotelli nach einem stringenten Gegenstoß gefallen. Problematisch sind aber die unvermeidbar vorkommenden gescheiterten Konter, die noch nicht gut genug abgesichert werden. Hier greifen auch die Gegenpressing-Möglichkeiten aus den hohen Zonen nicht, weshalb bereits einige Male nach Unsauberkeiten im Umschaltmoment gefährliche Gegenkonter hingenommen werden mussten, bei denen ebenfalls deutliche Lücken resultierten.

Es ist noch genug zu tun: die vielen kleinen Probleme

Die angesprochene Begegnung bei Cagliari war auch ein Beispiel für die fehlende letzte Durchschlagskraft und die vielen kleinen Schwierigkeiten, die Milan noch hat, aus der Menge an Ballbesitz konstant Gefahr zu entwickeln. So gab es beispielsweise von rechts in aussichtsreichen Situationen zu viele frühzeitige Flanken statt ein konsequentes Ausspielen der Strukturen, wenn Raum vorhanden und der diagonale Weg zum Tor möglich war. Als das Team später dann stärkere Phasen hatte und besser in die Kombinationen hineinfand, fehlte es etwas an Balance in den leicht chaotischen Abständen. Hinzu kamen das etwas zu drucklos angelegte Passspiel und die Tatsache, dass sich die Positionierungen der umliegenden Kollegen nicht anpassungsfähig genug umformten. Nach sinnvollen Verlagerungen in den ballfernen Halbraum, startete Kaká einige Male gut in die Schnittstellen, doch es wurde häufig die falsche Entscheidung getroffen, welches Tempo für das Weiterspielen der Szene gewählt werden sollte.

Oftmals sind es also viele kleine Details, die auf fast unmerkliche Art und Weise in vereinzelten, aber wichtigen Situationen für die entscheidende Nuance sorgen, durch die ein ganzer Angriff trotz vielversprechender Ansätze zum Scheitern gebracht werden kann. Wenn beispielsweise Robinho oder Kaká von halbrechts gegen die Verschiebebewegung der verteidigenden Mannschaft nach innen starten, ist ihre Grundpositionierung manchmal nur minimal zu hoch oder tief, was gegen einige der defensivtaktisch starken Serie-A-Teams aber sofort dazu führt, dass die minimale Verschlechterung des Passwinkels das Zuspiel in den Zwischenraum der gegnerischen Formation hinein deutlich erschwert, viel riskanter und leichter abzufangen macht.

Als Zwischenfazit Anfang Februar bot die Partie gegen Torino – passenderweise auch vom Ergebnis her ein von fehlender letzter Konsequenz geprägtes 1:1 vor heimischem Publikum –eine gute Gesamtzusammenfassung der bisherigen Situation und Entwicklung, denn auch hier waren die exemplarischen Eigenheiten und Aspekte auffällig. Aus dem recht schematischen und erst spät aus den Strukturen heraus Fahrt aufnehmenden Offensivspiel müssen die Mailänder eben noch kollektiv engagierter beim Starten der letztendlichen Angriffszüge und dabei sowohl in den konkreten Einzelsituationen als auch in ihrem Gesamtspiel noch balancierter sowie druckvoller werden.

Milan gegen den Ball

clarence seedorf milan start defensiv

Schematische Darstellung einer Defensivvariante

Es sind die für schnelle gegnerische Angriffe offenen Bereiche nach ungünstigen Ballverlusten vor dem Zusammenziehen der eigenen Formation, die Milan aktuell in der Defensive die meisten Sorgen machen. Dagegen hat sich die Verteidigung gegnerischer Aufbausituationen bisher als weitgehend effektiv erwiesen, wenngleich die hier genutzte Abwehranlage noch recht unkollektiv aufgebaut ist. So tauchen immer wieder kleinere Schwachstellen auf, doch den Umständen und dem Aufwand entsprechend, hat die Defensive bisher durchaus ihren Dienst erfüllt. Meistens ziehen die Norditaliener eine nicht ganz kollektive 4-4-1-1-Formation auf, die für manche Akteure einzelne kleinere Freiheiten vorsieht. Dabei setzen sie dies in sinnvolle Asymmetrien um und entscheiden immer wieder situationsbedingt, an welchen Stellen und in welchen Räumen eine etwas zurückgefahrene Mitarbeit verschmerzbar ist.

Über Aspekte wie beispielsweise die wiederkehrenden Ansätze von diversen Mannorientierungen, die in vielen Fällen angepasst ausgespielt werden, ergibt sich insgesamt eine variable Abwehrarbeit. In diesem Zusammenhang gab es gegen Cagliari einige gute Defensivrochaden auf der linken Seite, aus denen manches Mal situativ umgeformte Mannorientierungen eingegangen wurden. Die jeweils gerade weniger aktiven Offensivspieler bringen sich gelegentlich dann sehr plötzlich doch wieder in die Verteidigung ein, was vereinzelt in Form von Rückwärtspressingaktionen geschieht. Allerdings ziehen sich die Kollegen manchmal etwas zu frühzeitig weit an den Sechzehner zurück und verlassen sich auf die Strafraumverteidigung, was solchen vereinzelten Aktionen der vorderen Offensivkräfte aber ein wenig die Grundlage und den Überraschungseffekt entzieht, weil die Abstände vor dem Mittelfeld dann etwas zu groß werden.

Spitzenspiel mit Napoli

Für das Topspiel bei Napoli vor eineinhalb Wochen hatte Seedorf mit der Aufstellung Ignazio Abates auf der rechten Offensivposition eine defensivere Variante der normalen Ausrichtung parat. Dabei sorgte der italienische Nationalspieler nach vorne meistens nur für Breite oder startete einzelne Läufe, während er gegen den Ball ebenfalls vor allem seine Seite sicherte. Nur gelegentlich und situationsbedingt rückte er etwas ein und verschob mit – meistens ließ er die gegnerischen Akteure auch die Bälle nach Verlagerungen im Halbraum aufnehmen und verzögerte nur das Durchschlagen auf der Seite, bis die Doppel-Sechs die nötigen Lücken schließen konnte.

Aus diesen interessanten Ansätzen heraus generierte Milans Defensive dann auch einige starke Ballgewinne, die aber zu selten in gefährliche Konter umgesetzt werden konnten – Adel Taarabts früher Treffer nach einem gelungenen raumnutzenden Lauf war hier eine Ausnahme, was den offensiven Umschaltmoment anging. Ansonsten präsentierten sie sich hier in beide Richtungen wenig überzeugend. Durch eine Reihe an unsinnigen Vorwärtsläufen einzelner Akteure, die nach Ballgewinnen in ungünstige Situationen hineinzogen, und dazu schlechte, unabgestimmte Positionierungen der Kollegen wurden diese Probleme in den Transitionsphasen verschärft. Die Folge waren die schon zuvor einige Male auftretenden Lücken und einige Male auch gefährliche Gegenkonter. In dieser wohl schlechtesten Begegnung unter Seedorf war diese Unkompaktheit allerdings genereller Natur und nicht nur durch Probleme in bestimmten Offensivphasen verschuldet, was auch bereits an den bloßen Abständen zwischen Abwehrreihe und Sechsern ersichtlich wurde.

Große Probleme hatten die Gäste vor allem mit der Absicherung ihres Rückraums, da wegen des breiten Abate ein kleines Formationsloch zur Mitte entstand und die Optionen für diagonale Rückwärtsaktionen zur Unterstützung der Doppel-Sechs fehlten. Da Robinho – diesmal Zehner – und Balotelli teilweise noch etwas höher standen als gewohnt, wirkte sich dies sogar stärker aus und mündete beispielsweise unmittelbar in den Ausgleichstreffer von Gökhan Inler. Auch die Ausrichtung in der ersten Verteidigungsphase bei – verglichen mit der Art und Weise, wie das Tor von Inler gegen die tiefe 4-4-Stellung am Strafraum fiel – noch höheren und kohärenteren Positionierungen bereitete gegen Napoli Schwierigkeiten. Hier setzten die Mailänder weitgehend auf ihre Mannorientierungen, die aber fast ausschließlich von den hinteren Reihen bzw. den Viererketten praktiziert und relativ passiv ausgeführt wurden. Ausgenommen waren grundsätzlich nur Balotelli und Robinho, der beim situativen Attackieren des zweiten Innenverteidigers ansatzweise mit dem Deckungsschatten gegen Napolis Sechser arbeitete. Dadurch wurde die Teilung der Mannschaft allerdings schon wieder ein wenig angedeutet, wobei auch das etwas zu drucklose Ausspielen dieser Mannorientierungen nicht förderlich wirkte.

Gegen dieses Mittel konnten die Hausherren über die ungestörten Verteidiger oder situativ zurückfallende defensive Mittelfeldspieler dann häufig direkte lange Bälle hinter die Abwehr anbringen – zum Beispiel auf die vorlaufenden Außenverteidiger oder die einrückenden Callejón und Mertens. Über dieses Mittel erarbeiteten sich Rafael Benítez´ Mannen dann entweder direkt Tormöglichkeiten oder nutzten diese Bälle zumindest für das Aufrücken. Dass Milan sich phasenweise ziemlich anfällig gegen diese Ausrichtung zeigte, hing entscheidend mit der Tatsache zusammen, dass ihre mannorientierten Verfolgungen gegen derartige Vorstöße des Gegners zu unbalanciert waren. Es fehlte ein wenig die Gesamtübersicht, um taktisch überlegt das richtige Gespür dafür zu finden, wann man sich um einzelne Läufe ballferner Gegner eher weniger kümmern brauchte oder sich unbedeutende Vorstöße auch mal sparen konnte und stattdessen Übergeben oder Umschiebungen vornehmen sollte. Dies führte auch ganz allgemein dazu, dass Milan im Defensivspiel in den strategisch wichtigen Hauptbereichen manchmal eben nicht griffig genug war.

Vorne ging aufgrund des defensiv ausgerichteten und ohnehin breit agierenden Abate vieles über die linke Seite, wo Taarabt ein starkes Debüt feierte und ein Sechser häufig ankurbelnd zu unterstützen versuchte. Allerdings reichte dies nicht, um Abates Rolle zu kompensieren, so dass man nur ziemlich schwer überhaupt in die Ansätze und Dynamiken der Angriffe hineinkam. Bevor sich die Positionierungen und Laufwege in den Offensivbereichen miteinander verknüpfen konnten, war das Leder meistens schon wieder weg und die Versuche der Milan-Akteure in den Unterzahlsituationen isoliert. Genau solche konnte Napoli trotz der Unterstützung von Essien auf links immer wieder herstellen, wenn sie enorm unangenehm mit ihrer Mittelfeldkette dorthin verschoben.

Die aktuelle Situation

Seitdem ist bisher eine weitere Partie vergangen, bei der sich Milan am Freitagabend daheim gegen Bologna zu einem dominanten, aber mühsamen 1:0 arbeitete. In der Grundausrichtung gab es nur kleinere Änderungen: Kaká half beispielsweise konstanter auf den Seiten, neben Honda fiel auch Taarabt phasenweise häufiger in den tiefen Halbraum zurück, was allerdings noch nicht abgestimmt genug mit dem restlichen Mittelfeld synchronisiert war, und nach dem Seitenwechsel tauchten immer häufiger alle drei Offensivleute frühzeitig in einem Halbraum auf. Ansonsten war vor allem die Rolle von Adil Rami als linkem Innenverteidiger auffällig, der sowohl defensiv als auch offensiv etwas aus der Abwehrreihe herausgeschoben agierte. Gegen den Ball durfte er Mannorientierungen teilweise sehr weitgehend ausführen, während er in den Angriffsabläufen gerade zu Beginn konsequent hinter das etwas höhere Mittelfeld nachzurücken versuchte. Manchmal erschloss er mit Ball kleinere Lücken, manchmal kümmerte er sich vor allem um die Offensivkompaktheit und manchmal blieb er etwas normaler positioniert.

Weiterhin gab es aber die Probleme im Detail, die die funktionierenden Grundlagen überstrahlten. Trotz einer sehr stabilen Dominanz und der verbesserten Raumbesetzung bereitete das Ausspielen der Strukturen, Optionen und Räume weiterhin einige Schwierigkeiten. Viele Aufbausituationen wurden dabei mit schlechten Entscheidungen oder verfrüht gespielten Vertikalpässen, wenn das Kollektiv noch gar nicht auf solche Zuspiele eingestellt war, verschwendet. In diesem Zusammenhang passten auch die wohl von Seedorf vorgegebenen Direktpässe der Außenverteidiger hinter die Löcher der gegnerischen Dreierkette nicht wirklich gut, wenngleich das Mittel an sich natürlich sinnvoll war. Bei den daraus folgenden Ballverlusten brachen die Offensivbemühungen somit ab, bevor die kollektiven Strukturumformungen ins Laufen kommen konnten, was weiterhin das Kernproblem bei den recht guten Ansätzen bleibt.

Hierfür gibt es neben dem gesamtmannschaftlichen Aspekt noch zwei weitere Hauptgründe. Der eine betrifft die ankurbelnden Einzelspieler, die sich durch einzelne Gegner, die in bestimmte Richtungen laufen, dann bei ihren von außen startenden Bewegungen manchmal zu einfach ablenken lassen. Außerdem bieten sie sich bereits vor Beginn der letztlichen Angriffsdynamiken ein wenig zu breit an, sind dann beim Starten der Aktionen schon etwas zu weit außen und abgedrängt. Gegen Bologna wurde dies noch verstärkt, weil Kaká und Balotelli für die Direktpässe hinter oder neben die letzte Linie gelegentlich präventive Vorwärtsläufe zeigten und die Zehnerräume somit in den Übergangsphasen inkonstanter besetzt waren als in manch anderer Begegnung.

Zum anderen müssen hier auch die geringeren Auf- und Nachrückbewegungen aus den Achterräumen in den Blick genommen werden. Wenn die gesamte mannschaftliche Stellung ohnehin sehr aufgerückt positioniert ist und dann gerade die vorderen Kräfte praktisch schon an der letzten Linie agieren, müssen die beiden dortigen Mittelfeldmänner einfach mal konsequenter über kleinere Distanzen kurz in Freiräume vorstoßen und dadurch die Dynamik der Angriffe entzündend erzeugen. Immer wieder gibt es schöne Kombinationen der vorderen Akteure an der letzten Linie, bei denen dahinter aber ein flaches Loch klafft und somit die Bewegungsoptionen für das Offensivquartett eingeschränkt sind.

Die phasenweise Rolle von Rami gegen Bologna, der dadurch geöffnete Mittelfeldräume vor allem zu Beginn einige Male vorstoßend absicherte, letztlich aber nicht konstant so agierte, könnten vielleicht darauf hindeuten, dass dieses Problem bei Seedorf ziemlich weit oben auf der Agenda steht. In Ansätzen versuchte der wohl wieder deutlich besser in Form kommende Montolivo eine solche Spielweise auch anzuwenden, ließ sich manchmal aber unnötig von der gegnerischen Mittelfeldkette zurückdrängen, während er in anderen Momenten zu früh vorging, damit die Dynamiken nicht ideal waren und eher die Verbindungen zu de Jong durch übertrieben auseinander gestaffelte Positionierungen unsicher wurden. Dies war in anderen Partien schon besser gewesen, als die beiden Sechser zu einem passenderen Ausgleich zwischen Nähe für Anspielbarkeit und Verbindungen sowie Weite für das Öffnen von Räumen gefunden hatten. In den Mittelzonen zeigen sie generell immer mal wieder sinnvolle und effektive Freilaufbewegungen für das Aufbrechen gegnerischer Stellungen oder anfälliger Deckungsschatten, was hier aber nicht balanciert genug ablief.

Alles in allem bleibt es wohl dabei: Seedorfs Mannen haben immer wieder gute Ansätze und Kombinationen, an deren Ende zu oft aber keine konkreten Tormöglichkeiten stehen, sondern aufgrund kleinerer Probleme nur Halbchancen, aus denen man dann häufig noch einmal unpassend verlagern muss, oder Szenen, bei denen man kurz vor dem Durchbruch steht, aber auch aufgrund fehlendem Nachstoßen nicht immer weiß, wie es dann weitergehen soll und deshalb Fehlentscheidungen trifft. Wenn es dann in einer Kombination von einem dritten oder vierten Mann aus der Peripherie des Systems schon einmal unterstützende Läufe ohne Ball gibt, verlaufen diese zu ungerichtet und gehen häufig eher leicht nach außen weg anstatt gezielt in synergetische Lücken.

Nun steht am heutigen Mittwoch für Seedorf die erste internationale Begegnung als Trainer auf dem Programm. In der Champions League empfängt man mit Atlético Madrid einen äußerst unangenehmen Prüfstein – mal sehen, wie sich die Rot-Schwarzen in diesem Kräftemessen schlagen. Derzeit wirkt vieles noch etwas drucklos, leicht unüberzeugt, nicht immer empathisch – aber  der Durchbruch scheint nicht mehr weit entfernt.

NanLei 26. Juli 2014 um 10:04

Jetzt trat nun die Entlassung in Kraft. okay eigentlich wäre der freie Thomas Tuchel ein guter Trainer für Ac Milan, aber das wird wahrscheinlich nichts. Aber durch Berlusconi wirkt AC Milan immer wie seine Familie, trotz coole Spieler und so. Inzaghi ist auch ein Stürmer und neu im Trainerdasein. Aber Inzaghi ist immer: der hinfällt. Sehr unangenehm; als Trainer kann er hoffentlich unangenehme Taktik entwickeln und zeigen ob Ac Milan noch konkurrenzfähig wäre. Sie waren immer gut als der FC Bayern sehr schwach war, jetzt ist es wieder wie 1999 bis 2001 2002 Bayern sehr stark und Milan relativ schwach nach dem alten Zyklus müsste die Wende dann im Jahre 2018 oder 2020 kommen. Im direkten Duell haben sie Bayern unter Felix Magath und Ottmar Hitzfeld geschlagen; van Buyten 2 zu 2 Ballack 1 zu 1 und Tarnat2003; aber da war Bayern noch nicht erstarkt; während um 2000 herum AC vor allem mit Oliver Bierhoff international in der Champions League unter Zacharonni keine Rolle spielte. Die beiden Finale gegen Liverpool waren gut auch das erste Finale gegen Juve. Trotzdem ein Spiel AC Milan gegen FC Bayern auf Augenhöhe mit Fc Bayern als Sieger fehlt noch zum Revanche. es wäre gut ein Viertelfinale Hin und Rückspiel mit Bayern Siege genauso wie Bayern gegen Juve oder Inter zuletzt siegte. Bayern könnte Berlusconi zeigen wo es langgeht.
damals so 1994 herum hatte AC Milan alles besiegt vor allem im Finale gegen Barca gleicht vier mal klar getroffen zweimal Savicevic und Solo Desailly der um die 20 war. Seit dem Finale war Barca dann erst wieder mitte 2006 oder um 2007 mit Frank Reikhart den Lama; aber Suarez ist jetzt in Barca der Beißer; als Trainer zurück im Finale. 10 Jahre war Barca international nicht zu sehen auch 1998 99 gegen Bayern und Manchester
und der Anfang war die Niederlage gegen AC Milan. leider ist AC Milan momentan nicht so richtig konkurrenzfähig und wenn sie in Jahren dann mitspielen wird Bayern nicht mehr mit dieser Mannschaft spielen. Somit wird es nie ein richtiges Milan Bayern spiel geben.

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mrb 27. Mai 2014 um 10:21

werte Spielverlagerer, werte Mitleser,

hat einer die Entwicklung des AC Milan unter Seedorf weiter verfolgt und mag seine Meinung darüber teilen?

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juventino 27. Mai 2014 um 13:00

Ich fand Seedorfs Arbeit eigentlich sehr spannend und habe mich eigentlich auch über den Aufwärtstrend bei Milan gefreut. Anscheinend wurde er nun aber entlassen und Pippo übernimmt seine Stelle. Hat jemand dessen Karriere als Jugendtrainer verfolgt? Kann ihn jemand einschätzen? (Btw, könnte auch jemand mal eine kleine Spieleranalyse Inzaghis machen? Fand ihn schon immer einen extrem interessanten Spieler)

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king_cesc 27. Mai 2014 um 14:27

Bei der Youth-League hat man die Arbeit Inzaghis etwas beobachten können. Kann da jemand mehr sagen?
Ich hab nur das Spiel in Barcelona kurz gesehen, kann mich aber an nichts besonderes mehr erinnern 🙁

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Trequartista 25. Februar 2014 um 01:38

Honda rechts ist ist nicht optimal, der ist zentral stärker, Robinho in einem 4-2-3-1 links vorne ist auch alles andere als optimal, Montolivo spielt eine schwache Saison, selbst die Milan Fans sind enttäuscht und schimpfen.

In der Liga murkst man weiter vor sich hin wie auch zuvor, das Spiel gegen Ateltico soll bisher das beste unter Seedorf gewesen, habe aber nur den Großteil der zweiten Hälfte gesehen, und man hat Fitness Probleme, sieht man gegen Ende der Spiele, wirkt sich auch auf die Konzentration aus, dafür kann natürlich Seedorf nix, das kann er nur in einer Saisonvorbereitung ändern falls er dann noch Trainer ist.

Letztlich bleibt zu sagen ist sein impact bisher bescheiden geblieben, mal sehen was passiert wenn einige Verletzte zurück sind, ändern muss er jedenfalls einiges.
Das alles kommt mir zu wenig oder gar nicht rüber im Artikel, der doch recht lang zun spezifisch ist, mit der kritischen Frage ob das immer nötig und auch sinnvoll ist, vor allem falls Aspekte die angesprochen werden sollten zu kurz kommen.

Ich wünsche mir da einen einfacheren Ansatz wie man die Artikel schreibt.

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blub 20. Februar 2014 um 13:30

Gute Übersicht, hat mir sehr gefallen. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt.

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Seedorf hat 4 mal die Champions League gewonnen
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NanLei 20. Februar 2014 um 09:47

Mal sehen wie die langzeitliche Entwicklung dann aussieht. Gegen Diego Costa und Atletico M reichte es nicht aus und man verlor verdienter Maßen aufgrund der oben genannten Schwächen, aber wenn Clarence mehr Zeit bekommt und nicht entlassen wird bzw sonstige Probleme könnte er nach zwei drei Jahren und Saison als einen der wenigen ausländischen Trainer in Italien sich einen Namen machen. Noch ist er Novize und der Druch wächst

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Bernhard 20. Februar 2014 um 10:48

„verlor verdienter Maßen“
Also darüber lässt sich streiten. Milan hatte ein paar gute Tormöglichkeiten. Ich bin sogar der Meinung,mehr und qualitativ hochwertigere Chancen als die Spanier.

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TR 20. Februar 2014 um 13:18

Ich nehme mal an, dass ihr beide das Spiel gesehen habt? Könntet ihr dann vielleicht noch etwas mehr dazu sagen, also ungefähre Ausrichtung und die eine oder andere Auffälligkeit? Habe nur kurz in Highlights und die Statistiken reinschauen können, aber schien mir bei Milan schon anders angelegt als zuletzt.

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Bernhard 20. Februar 2014 um 14:16

Puh,also vorab ich habe bis jetzt nur wenige Spiele der beiden Mannschaften gesehen,deswegen ist mein Urteil entsprechend wenig fundiert.
Bei Atletico war das Umschaltspiel von keiner besonderen Qualität, im Vergleich zu anderen Spielen. Die Defensive Ordnung war ebenfalls nicht so stark, wie noch in anderen Spielen der Simeone-Elf.
Auch das Spiel nach vorne wirkte uninspieriert. Meiner Meinung nach, hätten sie viel aggressiver pressen müssen, um somit mehr Ballbesitz zu erlangen. Vor allem da Montolivo fehlte, wäre dieser Schachzug besser für die Rojiblancos. Dennoch, gegen Milans Offensive, vor allem die rechte Seite mit De Sciglio/Abate, fanden sie sich nur schwer zurecht. Vor allem Kaka war in den Halbräumen, hier besonders im rechten, sehr präsent.
Überhaupt hätte ich nicht gedacht, dass Milan so proaktiv agieren würde. Mehr Ballbesitz, mehr gespielte Pässe, mehr Torabschlüsse, sind in der aktuellen Situation, gegen einen derart (vermeintlich) starken Gegner, eine gute Leistung.
Hoffe dir geholfen zu haben 😉

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CF 21. Februar 2014 um 14:41

Habe eine kleine Anaylse zu dem Spiel auf meinem Blog gemacht: http://konzeptfussballberlin.de/2014/02/21/ac-milan-atletico-madrid-01/

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Bernhard 20. Februar 2014 um 09:43

Wieder einmal ein aufürlicher TR-Artikel,danke dafür!
Ich war skeptisch, ob Seedorf nicht bloß eine populistische Lösung von Berlusconi/Galliani sein wird, aber die Richtung die der Niederländer vorgibt, stimmt. In meinen Augen, hat der Kader genügend gute Spieler, die ein ballbesitzorientiertes Spiel betreiben können. Schade, dass viele wichtige Spieler verletzt sind. Ob Seedorf auch in der neuen Saison Milans Trainer sein wird, steht in den Sternen, da die Teilnahme am internationalen Wettbewerb unrealistisch erscheint. Über die Liga werden sie die CL nicht erreichen, 18 Punkte Rückstand auf Napoli ist viel Holz. Die EL erscheint möglich, sieben Punkte auf Inter könnten sie noch aufholen.

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