Bayern München – 1. FC Nürnberg 2:0

Nürnberg parkt den Bus, vergibt jedoch seine einzige Chance. Bayern im flexiblen System dominant, geduldig, teilweise jedoch mit Abstimmungsproblemen.

Nürnbergs 4-4-2-0

Die Gäste aus Nürnberg taten als totaler Underdog genau das, was man von ihnen erwartete: Sie igelten sich hinten ein und versuchten, die Räume so eng wie möglich zu machen.

Vor Torhüter Schäfer reihte sich die Viererkette nur wenige Meter vor dem Strafraum auf. Die Mittelfeldkette, die durchweg mit Defensivspielern besetzt war – Plattenhardt und Feulner sollten auf den Flügeln ihre Erfahrung und Qualität als Außenverteidiger einbringen – agierte nur wenige Meter vor der Abwehr, sodass der Zwischenlinienraum auf ein Minimum beschränkt wurde.

Die vordersten Akteure der Nürnberger, Ginczek und Drmic, spielten ebenfalls zurückgezogen und fast ausschließlich in der eigenen Hälfte. Wiesinger ließ sein Team also in einem extrem tiefen und kompakten Zehnerblock spielen, der gut in der horizontalen verschob.

Bei Ballgewinn beschränkte man sich fast ausschließlich auf lange Bälle, die Ginczek einige Male gut gegen Dante, Boateng und Schweinsteiger behaupten konnte. Hier zeigte sich dann ein weiterer wichtiger Aspekt im Spiel der Nürnberger:

Sie rückten nur sporadisch nach, um Ginczek zu unterstützen. Einzig Drmic, vereinzelt Feulner und gelegentlich Plattenhardt schoben bei Ballbesitz in die gegnerische Hälfte. Die Ballbesitzzeiten der Nürnberger waren in der Konsequenz extrem kurz, Bayern konnte Ginczek in Überzahl nach wenigen Sekunden vom Ball trennen und das Spiel neu aufbauen.

4-3-3,  3-4-3 und 3-3-4 – Alaba und Lahm als Hybridspieler

Da Nürnberg im Offensivspiel die Flügel in der Regel nicht besetzte, verzichtete Pep Guardiola über weite Strecken des Spiels auf Breite in letzter Linie.

Grundformationen

Grundformationen

Im Aufbau agierte der deutsche Rekordmeister mit breiten Dreierketten, die unterschiedlich besetzt waren. Wie in den vorherigen Spielen ließ sich Bastian Schweinsteiger zwischen Dante und Boateng fallen und diente als zentraler Aufbauspieler.

Agierte Schweinsteiger höher, bildeten Alaba, Dante und Boateng eine breite Dreierkette, Lahm blieb im rechten Halbraum. Weil zwei Spieler zur Absicherung mehr als ausreichten, schaltete sich der ballnahe Außenverteidiger der breiten Dreierkette mit in die Angriffe ein.

Auf der linken Seite bearbeitete Alaba den kompletten Flügel, passend dazu driftete Ribéry immer wieder in die Mitte oder ließ sich in den Halbraum fallen. Boateng schaltete sich über die rechte Seite ebenfalls oft mit ein, ging dabei jedoch nicht so weite Wege wie Alaba. Grund dafür war die Positionierung Robbens, der seine Position stets lange hielt und den Bayern somit die Breite im letzten Drittel gab.

Das System schwankte also je nach Situation zwischen 4-3-3, 3-4-3 mit Raute und 3-3-4. Das 4-3-3 gab es nur in den wenigen Momenten zu sehen, in denen sich bei Nürnberg beide Flügelspieler einschalteten und Lahm und Alaba beide zurück in die Abwehrkette rückten.

Das 3-4-3 mit Raute im Mittelfeld ergab sich dann, wenn Alaba, Dante und Boateng die Abwehrkette bildeten, Schweinsteiger agierte hier hinter den Achtern Lahm und Thiago, während Götze die Spitze der Raute darstellte. Eine ähnliche Aufteilung ergab sich auch, wenn Schweinsteiger abkippte, Thiago den Sechserraum besetzte und Alaba zusammen mit Lahm in den Halbräumen spielte. Je nachdem, wie hoch Mario Götze agierte, entstand auch hin und wieder ein 3-3-4, das sich von dem Rauten-3-4-3 nur unwesentlich unterschied.

Bayerns häufigste Angriffsmuster

Bei Angriffen über die rechte Seite waren in der Regel Boateng, Lahm, Götze, Robben und Mandzukic integriert. Boateng gab die Breite im Aufbau, während Lahm sehr eingerückt agierte und im Zentrum dank seiner Pressingresistenz zu jedem Zeitpunkt anspielbar war. Robben stand wie schon beschrieben sehr breit, um gegen die sehr kompakt stehenden Nürnberger bei einem Anspiel ins Laufen zu bringen.

In das Dreieck, das Boateng, Lahm und Robben bildeten, bewegte sich Mario Götze immer wieder hinein und versuchte so, die Seite zu überladen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Götze die meisten seiner Pässe auf Robben und die zweitmeisten auf Lahm spielte.

Mario Mandzukic nahm wie üblich die Rolle als Unterstützer ein und bewegte sich viel in der Horizontalen. Kombinierten Lahm, Robben und Götze auf dem rechten Flügel oder im Halbraum, suchte der Kroate häufig die Schnittstelle zwischen Pinola und Pogatetz. Robben und Götze chippten den Ball einige Male in diese Lücke und boten sich direkt wieder zum Doppelpass an, die Gelegenheiten verpufften wegen schlechter Abstimmung oder technischen Ungenauigkeiten jedoch fast immer.

Auf dem linken Flügel gab es ebenfalls nette Ansätze und offensichtliches Potenzial für die Zukunft, jedoch auch einige Abstimmungsprobleme, die für das Scheitern oder zumindest Verschleppen von Angriffen sorgten. Alaba, Thiago und Ribéry waren in dieser Zone die Hauptakteure, die immer wieder unterschiedlich angeordnete Dreiecke bildeten.

Mal ging Alaba im Vollsprint die Linie entlang, während Ribéry enger an Thiago heranrückte, mal wich der Spanier auf den Flügel aus und befreite Ribéry aus der Doppelung durch Feulner und Chandler, mal agierte Alaba auch diagonal und spielte den breit stehenden Ribéry frei.

Häufig sah man jedoch auch Spielsituationen, in denen die Aufteilung der drei Akteure nicht optimal war. Alaba wurde bei seinen diagonalen Läufen in den Halbraum des Öfteren von Thiago behindert, der es in jenen Szenen verpasste, auszuweichen. So ergaben sich unnötige Engen, aus den sich Alaba dann mit Rückpässen befreien musste. Teilweise ließen sie den linken Flügel auch komplett verwaisen, sodass Feulner und Chandler noch weiter in das ohnehin schon überfüllte Zentrum gezogen wurden.

Als weiteres Stilmittel nutzten die Münchener Diagonalbälle und Halbfeldflanken gegen die Verschiebebewegung des Gegners. Hier lief Mandzukic immer wieder den langen Pfosten an und kam auch einige Male zum Kopfball. Seine Torversuche waren jedoch ebenso ungenau wie seine Ablagen auf den in die Spitze stoßenden Götze.

Bayerns Arbeit gegen den Ball

Nachdem die Bayern im Eröffnungsspiel gegen Gladbach teilweise große Konterräume anboten, zeigten sie sich letzte Woche in Frankfurt stabiler. Gegen Nürnberg verbesserten sie sich ein weiteres Mal und ließen überhaupt keine Konter zu. Dies lag im Wesentlichen am starken Gegenpressing, welches von der variablen und engen Spielweise erleichtert wurde.

Der Sieg war wichtig. Ich bin zufrieden – vor allem mit der zweiten Halbzeit und unserer Spielkontrolle. Wie in Frankfurt haben wir nur wenige Konter zugelassen, darüber habe ich mit der Mannschaft mehrere Male gesprochen.

Pep Guardiola

Durch die eingerückte Positionierung Alabas und Lahms konnte Bayern nach Ballverlusten sofort nachsetzen und Überzahl in Ballnähe herstellen. Neben den oft versuchten Überladungen wurde diese Überzahlbildung auch von den breit stehenden, weit vorrückenden Außenspielern der Dreierkette begünstigt.

Besonders Jerome Boateng glänzte in dieser Hinsicht und konnte mit seiner Schnelligkeit und Zweikampfstärke sowohl in hohen Positionen, als auch bei Kontern über Bayerns rechte Abwehrseite beim Ballgewinn helfen.

Durch Nürnbergs zögerliches Herausrücken bei Ballgewinn konnte Bayern das Zentrum etwas vernachlässigen und mit vielen Spielern auf die Seiten schieben, da Ginczek und Drmic weit weg vom Rest des Teams waren. Folge: Bayern eroberte viele Bälle auf den Flügeln zurück, noch bevor der lange Ball auf die Stürmer kommen konnte. Starke 21 der 49 Balleroberungen fanden in der gegnerischen Hälfte statt.

Müller und Kroos sorgen für mehr Struktur und Klarheit, das 1:0 für die Entscheidung

Nach einer guten Stunde brachte Guardiola Thomas Müller für Mario Götze. Müller agierte in den gleichen Räumen wie Götze, fungierte aber nicht als zusätzlicher Kombinationsspieler für Boateng, Robben und Lahm. Aus dem rechten Halbraum heraus übernahm er Mandzukics Aufgabe (siehe oben), die ballnahen Räume hinter der Nürnberger Abwehrkette anzulaufen.

Toni Kroos kam wenig später für Thiago, der nun rund sieben Wochen verletzt ausfallen wird. Kroos agierte nicht so verspielt und Trickreich wie der spanische Neuzugang, stimmte sich aber besser mit Ribéry und Alaba ab, was die linke Seite der Münchener sichtlich belebte.

Nur kurz nach der Einwechslung der beiden Nationalspieler erzielten die Bayern das erlösende und vorentscheidende 1:0. Nachdem Alaba und Ribéry sich auf dem linken Flügel bis zur Grundlinie durchkombiniert hatten, folgte abermals eine Hereingabe, die an gefühlten zehn Spielern vorbeiging. Im Nachsetzen bauten die Bayern den Angriff über rechts aber neu auf, Lahm kam zum Flanken und fand am langen Pfosten Ribéry, der per Kopf einnetzte (69. Minute).

Mein Spiel ist nicht offensiver geworden, auch letztes Jahr habe ich viele Tore vorbereitet. Aber mein Spiel ist anders geworden.

Philipp Lahm

Mit dem 1:0 war das Spiel entschieden, denn Nürnberg musste nun etwas weiter herausrücken. Die Räume hinter der letzten Linie wurden logischerweise größer, doch auch zwischen den Linien gab es nun mehr Platz für die Münchener. Dieser wurde noch größer, als Wiesinger seine defensiv ausgerichteten Flügelspieler mit den beiden offensiven Akteuren Kiyotake und Frantz besetzte. Die Doppelung gegen Ribéry und Robben war passé, Bayern ließ den Ball geduldig zirkulieren, bis irgendwann eine Überzahl oder zumindest eine Eins-gegen-Eins-Situation entstand.

Als Arjen Robben zehn Minuten nach dem Führungstreffer auf dem rechten Flügel angespielt wurde, hatte er nicht mehr drei Gegenspieler in unmittelbarer Nähe und mindestens fünf weitere Nürnberger im Strafraum, sondern war allein gegen Pinola, den er stehen ließ. Nachdem er Tempo aufgenommen hatte, war er für die zu Hilfe eilenden weiteren Nürnberger Abwehrspieler nicht mehr zu bremsen und erzielte das 2:0.

Dass Bayern gerade im Ballbesitz eine Maschine ist, war uns klar. Im Laufe der zweiten Halbzeit ist uns etwas der Sprit ausgegangen. Es hat mich beeindruckt, dass die Bayern nicht die Geduld verloren haben.

Michael Wiesinger

Nürnbergs Schlussoffensive war damit beendet, bevor sie beginnen konnte. Bayern ließ den Ball weiter laufen, erspielte sich den Bundesliga-Ballbesitzrekord von knapp 81% und vergab noch einige gute Chancen (z.B. Pfostenschuss Shaqiri).

Zusammengefasst

Fazit

Bayern musste lange auf das Führungstor warten und hätte mit Pech in Rückstand gehen können (Lattenschuss Ginczek). Positiv aus Sicht der Münchener ist, dass sie keine richtig klare Torchance zugelassen haben (Ginczeks Schuss kam aus der Distanz und die Schussbahn war durch die Verteidiger eigentlich gut begrenzt) und die Nürnberger geduldig müde gespielt haben.

Mit dem Führungstor war das Spiel entschieden, da Nürnberg nun Räume öffnen musste und mit einer gestreckteren Formation keinen Zugriff auf die passsicheren Münchener bekommen konnte.

Lobanowskyj 26. August 2013 um 22:12

Die Entwicklung von Lahms Rolle finde ich äußerst interessant. Diese Variante gegen Nürnberg werden wir vielleicht immer häufiger sehen. Während er ja schon in der Vorbereitung als Achter seine Kombinations- und Pressingresistenzfähigkeiten zeigen konnte, ist die momentane Rolle vielleicht noch besser geeignet, weil er als Hybrid zwischen AV und 8er alles zeigen kann. Das Ganze hat ja, wie du gezeigt hast, starke Parallelen zu Barca. Nur eben vielleicht defensiv etwas cleverer, weil Lahm sehr stark im Halbfeld ins Kombinationsspiel eingebunden ist und trotzdem noch jederzeit ganz gut absichern kann. Da sieht das klassische Guardiola-Spiel mit aufgerückten AVs (eigentlich immer die größte Gefahr bei Barca) gar nicht mehr so riskant aus, weil er eben schon weiter vorn viele Versuche des Gegners abwürgen kann. Womöglich hat Pep auf dieser Position tatsächlich bei den Bayern eher den Spieler, den er für seine Vorstellungen braucht, als das bei Barca der Fall war. Alves war halt gefühlt immer ein bisschen zu vertikal, zu viel als Flügelstürmer im Einsatz. Vielleicht auch, weil Bayern die besseren „richtigen“ Flügelstürmer hat? Pedro und Alexis ging das klassische Flügelspiel ja immer irgendwie ab. Ich stelle jetzt mal die gewagte Prognose in den Raum, dass man irgendwann mal über die Pep-Zeit sagen wird, dass es eines seiner größten Verdienste war, Philipp Lahm auf ein neues Niveau zu heben: vom weltbesten AV zum bälleverteilenden „Quarterback“.

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C 27. August 2013 um 13:58

Lahm hat diese Rolle als inverser LV ja bereits früher gespielt nur in den vergangenen Saisons unter Heynckes und Van Gaal als RV war er etwas schwächer weil hier mit 2 6ern schon jmd in diesem Raum war der bereits Bälle verteilt hat, dennoch gefällt er mir so wesentlich bisher am besten auch wenn ich eig schon ganz gern Martinez im Mittelfeld sehen würde.

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geco87 27. August 2013 um 16:31

Naja, der Quarterback ist für mich ganz klar BS31. Ich glaube, Lahms Umstellung hat großes Potenzial, da seine Ruhe am Ball und Passsicherheit als (Quasi-)Achter besser zum Tragen kommen und er trotz seiner durchaus vorhandenen Schnelligkeit ohnehin nie ein besonders vertikaler AV war.
Vermutlich hätte sich kein anderer Trainer auf der Welt dazu getraut oder wäre darauf gekommen, ihn derart zentral spielen zu lassen, aber Pep hat halt (zumindest potenziell) geniale Ideen. Lahm an sich wird sicher nicht besser durch seine neue Rolle, aber Bayern wird durch die Umstellung offensiv wie defensiv wahrscheinlich besser.
Wobei man abwarten muss, ob man sich gegen große internationale Mannschaften das Fehlen eines breiten AV leisten kann. Das hängt m.E. vor allem davon ab, ob Bayern es auch international wieder schafft, auch Topteams spielerisch und hinsichtlich Ballbesitz zu dominieren.

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geco87 27. August 2013 um 16:37

Sorry für den Doppelpost, mir ist gerade noch etwas eingefallen.
Ich glaube, die Umstellung von Martinez nach hinten wird Bayern gut tun. Im zentralen Mittelfeld sind jetzt unter Pep die etwas spielstärkeren, kreativeren und wendigeren Spieler wie Lahm, Thiago, Götze, Shaqiri oder Kroos gefragt.
Martinez ist prädestiniert für die Rolle Boatengs gegen Nürnberg als Hybrid zwischen Innen- und Außenverteidiger, vermutlich noch etwas zentraler als Jerome, oder als vertikal agierender rechter IV, so dass er seine Zweikampf- und Kopfballstärke zeigen kann und sich bei Vorstößen mit BS31 und Dante abwechseln kann.

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VS 2. September 2013 um 15:09

Ich denke nicht, dass Martinez prädestiniert für den IV-AV-Hybrid ist, denn dafür ist er meiner Ansicht nach zu langsam. Falls Lahm als Quasi-Achter spielt, ist Boateng für diese Hybrid-Position schon die bessere Alternative.
Interessant wäre, wenn Martinez auf Dantes Position rückt, dann hätte man zumindest situativ die letztjährige Doppel-6 auf den beiden hintersten Positionen. Wäre taktisch natürlich eine visionäre Sache, aber ob diese Umstellung auch erfolgreich wäre, ist natürlich nochmal etwas anderes.

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gyore 27. August 2013 um 19:33

Der Quarterback ist Schweinsteiger. 😉

Lahm Position hat glaube ich schon einen Namen: Außenläufer.

http://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fenl%C3%A4ufer_(Fu%C3%9Fball)

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Izi 26. August 2013 um 20:43

Ich bin mal gespannt, welche Teams nicht den Bus vor dem Strafraum parken, wenn sie gegen die Bayern spielen! Kann man bestimmt an einer Hand abzählen 😉

Es scheint zunehmends, als würde Bayern zu einer Mannschaft werden, die – wie seinerzeit Barça – auch gegnerische Fans in Staunen versetzt und verzückt.

Wie immer ein toller Bericht! 🙂

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Fabian 26. August 2013 um 21:41

Zunehmends? Als Nicht-Bayer-Fan muss ich sagen, dass sie mich letztes Jahr sehr beeindruckt haben (welch Wunder, als Tripelsieger). Momentan sehe ich noch nicht, dass sie unter Guardiola besser werden (als Anfang 2013).
Mal ehrlich, dass Bayern gegen Nürnberg und Frankfurt problemlos gewinnt, erwartet man doch jedes Jahr. Gladbach hat sie schon vor Probleme gestellt und der wahre Prüfstein wird Dortmund sein. Interessant wird auch Mainz, Leverkusen oder gut aufgelegte Wolfsburger oder Hoffenheimer (die sind für mich immer noch Wundertüten, entweder es gibt ne Klatsche, oder ne Sensation). Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Freiburg anreist um ein 0:0 mitzunehmen. Hertha ist vielleicht frech genug was zu versuchen, Hannover und Schalke sind vielleicht dumm genug 😉 Ich hoffe also auf eine interessantere Saison.
Die Wahrheit, wie verzückend Bayern dieses Jahr wird, steht eh am Ende in der Championsleague, wenn es gegen einen der großen 5 geht.

Und nochwas, „seinerzeit“ und ‚Barca“ in einem Satz, tut in der Seele weh. ich glaube immer noch, Barcas große Jahre sind noch nicht vorbei, sie legen nur eine Pause ein (I still believe…)! 🙂

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Izi 28. August 2013 um 14:26

Da hast Du auch wieder Recht! 🙂 Wenn ich meinen Post so nochmal sehe, könnte man fast glauben, ich sei Bayern-Fan. . . Aber ich muss zugeben, dass ich Angst habe, mein VfB kriegt wieder 6 Gegentore – immerhin waren es 23 in den letzten 5 Spielen. . . :s

Bei Mainz, Leverkusen und Dortmund bin ich absolut bei Dir, bei Wolfsburg und Hoffenheim denke ich aber, dass sie noch Zeit brauchen und frühestens in der Rückrunde eine Chance gegen Bayern haben.

Was Barça betrifft, so hoffe ich das auch. Auf mich scheint Gerardo Martinez bisher einen guten Job zu machen. Aber können sie international noch mithalten, wenn la Liga so schwach ist? Es wird Zeit für die Gruppenphase der Champions League! 🙂

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blub 26. August 2013 um 19:08

Sehr gute Analyse. Großes lob dafür.

Bei der Zitatesammlung hast du aber eines vergessen, von Hiroshi Kyotake, im Vorfeld des Spiels:
„Mal sehn wie oft wir an den Ball kommen.“

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hankie 26. August 2013 um 15:02

Hallo,

eine tolle Analyse!
Wie der Unterschied zwischen Goetze und Mueller beschrieben ist, fand ich besonders hervorstechend. Sonst hatte man selbst bei euch gelesen Mueller deutete den Raum oder soetwas aehnliches.
Mir fehlt nur wieso es dann sofort zu besseren Chancen kam. Mueller uebernahm die Rolle von Mandzukic. Veraenderte Manzukic dann seine Rolle? Kann man sagen, dass das Bayernspiel bessere Chancen kreierte, weil jetzt 2 Spieler in den Schnittstellen der Abwehr standen? Wenn Goetze an der gleichen Stelle wie Mueller stand suchte er den Pass und Mueller suchte den Abschluss?
Tut mir leid, dass ich soviele Fragen stelle, jedoch haben schon viele ueber Mueller geschrieben. Der McGyver des Fussballs, der fuer jede Situation eine neue Erfindung macht, ist halt schwierig zu beschreiben, wenn man sachlich bleibt und nicht in poetische abdriftet, was oftmals passiert.

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PP 26. August 2013 um 15:13

Müller ging bei den beschriebenen Angriffen über rechts in die Lücken, in die Mandzukic vorher gegangen ist. Letzterer konnte sich dafür im Zentrum anbieten = höhere Strafraumpräsenz + Binden von Verteidigern.

Zu sagen, dass Müller den Abschluss suchte und Götze den Pass, wäre zu pauschal. Durch Müller gab es eben mehr Läufe in die Tiefe (wenn man die paar Meter zwischen Torauslinie und der Nürnberger Abwehrkette so bezeichnen möchte), was zu neuen Aufgaben für die Verteidiger führte. Müller suchte den Abschluss, brachte aber auch einige Bälle hart und flach vors Tor, Götze aber auch. Wäre ja zu einfach, wenn der eine nur schießt und der andere nur passt, oder 😉 ?

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Henny89 26. August 2013 um 15:45

Schöne Analyse. Wobei ich eine kleine Anmerkung hätte: Müller kam für Thiago und Kroos löste kurz danach Götze ab.
Wie habt ihr den Thiagos Auftritt gesehen, bis auf das in den Weg stehen?

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PP 26. August 2013 um 15:56

Oh, da liegst du richtig.

Ich fand ihn okay. Hat viele Bälle gefordert, teilweise aber zu lange gehalten, die Sache mit der Abstimmung wurde ja schon im Artikel angesprochen. Toll aber, wie er mit kleinen Körpertäuschungen vor oder während der Ballannahme ganze Pressingsituationen auflöst, bevor sie entstehen.

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TW 26. August 2013 um 18:01

Wo wir schon über Einzelspieler diskutieren. Wie fandet Ihr Götze? Er hat ja viele Passfolgen durch Sololaufversuche beendet, wobei er meist an seinem Gegenspieler hängegeblieben ist. Da diese Sololäufe häufig auf Vertikalpässe aus der Abwehr folgten, wurde so oft die Chance auf Raumgewinn durch einen Querpass verschenkt.

Denkt Ihr hier, dass dieses Verhalten von Guardiola gewollt war und er Götze tatsächlich wie Messi einsetzen will. Auch bei Messi habe ich oft den Eindruck, dass er mit plötzlichen Dribblings seine Gegenspieler beim Tika-Taka-induzierten Verschieberhythmus überraschen will: Quasi Einlullen und dann schwindlig spielen.

Auch die 3-4-3 Raute mit Messi als Spitze gab es im Spielaufbau von Barca schon. Mandzukic hat dann quasi als Villa bzw. Fabregas-mäßiger Blocker die IV gebunden. Es steht ja auch in der Analyse, das er in die Räume vor dem Strafraum halbrechts besetzt hat, während Götze die halbrechten Räume etwas tiefer angesteuert hat.

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hankie 26. August 2013 um 19:20

Wenn ich die Statistiken auf http://www.fourfourtwo.com richtig lese, kam nur ein Torschuss von Goetze. Ausserdem hat er nur eine Chance kreiert. Mueller hatte 3 Torschuesse und ebenfalls eine Chace kreiert.
Trainerwechsel der Mannschaft, mangelnde Kenntnis der Mitspieler, mangelnde Fitness und lange Zeit ohne Wettkampfpraxis machen es Goetze trotz unumstrittener Qualitaet sehr schwer. Das was er konkret gespielt, kann nicht das gewesen sein, was Guardiola sich vorgestellt hat. Entweder fehlt ihm noch fehlt ihm noch zu viel Fitness sich 1 zu 1 durchsetzen zu koennen, oder die Dribblings sind eher aus der Verlegenheit heraus entstanden. Letzteres glaube ich eher. Die ganze Mannschaft hat das neue System noch nicht verinnerlicht. Pass- und Laufwege der ganzen Mannschaft sind noch am Anfang der Entwicklung und somit fehlerbehaftet. Das macht es fuer Goetze nicht einfacher. Es gab ja durch den tiefstehenden Gegner quasi keinen Raum. Ungenauigkeiten wurden sofort bestraft. Bayern holte den Ball zwar sofort wieder zurueck. Goetze wurde durch den Gegner ins Dribbling gezwungen, er hatte schlichtweg keine Anspielstation.

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hankie 26. August 2013 um 17:41

Hallo,

danke fuer die schnelle Antwort. Es ist zwar ,,meckern“ auf hohem Niveau…
Dann ist aber die Aussage, dass Goetze und Mueller in den gleichen Raeumen gespielt haben fuer den Leser etwas irrefuehrend.
,,Laienhaftes“ gucken des Spiels Artikel und Kommentar haben zum Aha-Effekt gefuehrt. Danke!

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capi 26. August 2013 um 13:36

Wie seht ihr die Taktik des Bus parkens seitens Mannschaften wie Nürnberg und Konsorten?
Das man gegen Bayern nicht mitspielen kann ist klar aber 90 Minuten mauern klappt ebenso nicht. Am Ende fehlt Kraft und Konzentration sodass man sich vorher sehenden Auges der Niederlage ergibt.
Wäre ein mutiges, die Bayern überraschendes attackieren zu Beginn des Spiels nicht effektiver wodurch man vllt auch ein paar Standards provozieren kann? Das wird in der Mehrzahl der Fälle auch schief gehen aber dann hat man es wenigstens versucht.

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Jojo 26. August 2013 um 14:32

Ich glaube die Problematik ist auch, dass man mit etwas Pressing, etwas mitspielen keinen Zugriff bekommt.
Die meisten Mannschaften sind schlicht nicht stark genug im Pressing, um Bayern den Ball streitig zu machen oder Umschaltmomente zu erzeugen. Was passiert wenn man die Räume aufmacht, sieht man ja oft, wenn Bayern dann das 1:0 hat, auch wenn sie in dieser Saison da noch zu viele Chancen vergeben haben.
Wenn ich logischerweise das Zentrum dicht machen muss/will, wenn ich dazu die Außen doppeln will und noch weiß das Bayern stark in den Zwischenlinienräumen ist, dann wirds halt schwierig da nicht sehr tief zu stehen.

Man könnte mehr mit einem Mittelfeldpressing agieren, zumindest solange die Bayern in den direkten Kombinationen noch nicht die letzte Präzision haben. Aber das kostet wohl noch mehr Kraft, wenn man es so intensiv macht, dass es auch was bringt.

Ich denke es könnte ein Ansatz sein Phasen mit starkem Pressing und höherer Position einzustreuen, allerdings muss das eine Mannschaft erst einmal können. Wenige Mannschaften können einfach so aus der sehr tiefen Stellung einfach so in eine höhere Stellung mit mehr Pressing switchen. Mainz wäre so ein Kandidat wo man sich das vlt vorstellen könnte.

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capi 26. August 2013 um 14:58

Ich gebe dir Recht was deine Zweifel an der Umsetzbarkeit angeht. Wenn ich als Trainer aber mit Plattenhardt und Feulner auf den Außen beginne, setze ich aber auch schon von Beginn an ein Zeichen Richtung Ziel ist ein 0:0. Dies ist im letzten Jahr nebenbei bemerkt KEINER Mannschaft gelungen.
Wenn ich weiß, ich werde fast nur Unterzahlangriffe fahren und dann aber nicht auf die Dribbelstärke/Standards von Kiotake setze ist das für mich eine weiße Fahne vor den Bayern schwenken. Zumal es gerade Nürnberg in der letzten Hinrunde selbst noch gezeigt hat (mit mutigem Spiel nach vorne). Mal sehen wie der Rest der Liga damit umgeht. Ich hoffe der Spannung willen nicht jeder ist mit einer knappen Niederlage zufrieden.

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Jojo 26. August 2013 um 17:33

Ja Capi, ich gebe dir schon Recht, dass das keine sehr erfolgversprechende Taktik war. Es war halt auch einen 0:0 hoffen und beten. Wie du ja sagst, kann man ja aber empirisch nachweisen, wie selten das klappt, gegen Bayern. Allerdings habe ich in der jüngeren Vergangenheit auch sonst noch kaum erfolgsversprechenden Ansätze von stark unterlegenen Gegnern gegen die Bayern gesehen (das beweist ja schon ein Blick auf die Tabelle Ende letzter Saison).

Ich denke es ist auch einfacher, wenn man sich stark umstellen muss, weil man gegen Bayern spielt, sich dann simpel hinten rein zu stellen. Gegen solche Dominanz und Ballkontrolle, wie sie sonst in der BuLi nur Dortmund ähnlich hat, haben die meisten Teams keinen anspruchsvolleren Plan in Petto. Ist auch irgendwie logisch, weil deine Punkte gewinnst du ja vor allem gegen alle anderen. Bayern istnicht die Nrom, sondern die Ausnahme. Jetzt plötzlich ein spezielles System, welches mehr auf starkem Pressing, als auf sehr tiefer Stellung beruht zu spielen ist aus dem Stegreif für die meisten Teams unmöglich, weil die Abläufe dafür gar nicht vorhanden sind.

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Clemens 26. August 2013 um 14:56

Naja ich denke das Mannschaften wie der FCN lieber Mauern und auf einen glücklichen Konter setzen und mit ein wenig Glück mit 0:0 heimfahren
wollen.

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Joe 27. August 2013 um 11:20

Ich hoffe dass genau das bei den anderen Mannschaften in der Buli nicht passiert. Ich als Bayernfan hoffe zwar vor jedem Spiel dass sich Mannschaften wie Nürnberg oder Frankfurt hinten reinstellen und durch 2 tiefe Viererketten alles dafür tun kein Gegentor zu kassieren, jedoch ist es langfristig und im Hinblick auf die Ausgeglichenheit und die taktische Entwicklung der falsche Ansatz. Deshalb hoffe ich und würde mich seehr freuen wenn Mannschaften wie Freiburg und Mainz mit ihren sehr mutigen Trainern Streich und Tuchel, andere Wege suchen um gegen die Bayern bzw die Dortmunder zu bestehen. Ein schönes Beispiel sehe ich in Augsburg. Sie haben in den letzten Jahren nie schlecht gegen die großen 2 ausgesehen, da sie immer wieder versucht haben durch starkes Pressing in der eigenen Hälfte und schnelles und bewusstes Umschalten über die Außen Torchancen zu kreieren.
Denn meiner Meinung nach ist es weitaus sinnloser darauf zu hoffen dass Robbery und der Rest der Staroffensive die Bude nicht treffen, als ihnen den Spaß und die Kraft zu nehmen, indem man sie hart und konsequent attackiert und sie dazu verpflichtet, den langen Weg nach hinten anzugehen.

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Capi 27. August 2013 um 21:11

Das war doch ein guter Anschauungsunterricht der Freiburger wie man gegenüber Bayern spielen kann um sie zu ärgern. Auch wenn es sicher auch personell bedingt war, hat es Spaß gemacht zuzugucken wie die Freiburger aufgetreten sind.

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Jonny 27. August 2013 um 22:42

Naja, in meinen Augen war es auch ein Spiel, in dem man von Anfang an auf Unentschieden gehofft, allerhöchstens an einen Sieg durch Glück geglaubt hat.
Bayern war immer noch sehr geduldig und haben sich gute Chancen rausgespielt, die Verwertung ist einfach unter aller Sau.
Bei aller Liebe für die Freiburger, ich habe für sie nur 3 Chancen (4 mit Fernschuss, was für mich nichts herausgespieltes in dem Sinne war) gezählt. (Oder hab ich mich verzählt?)
Das wäre eine Quote von 33% – Bayerns große Chancen habe ich nicht gezählt, aber bei einer Quote von 33%, hätten die Freiburger nicht mal ansatzweise Land gesehen.
Aber ich will die Spielweise der Freiburger auch nicht schlechtreden, sie haben auf jeden Fall bessere Ansätze als Nürnberg gezeigt.

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