Borussia Dortmund – Hamburger SV 1:4

Die Analyse eines der außergewöhnlichsten Spiele der Saison.

Der Hamburger SV konnte mit seiner Raute einen sensationell hohen Auswärtssieg gegen den amtierenden Meister einfahren. Dabei ging das Spiel durch eine lange Phase der Dortmunder Unterzahl und eine zweite lange Phase von 10-gegen-10. Das interessanteste am Spiel: Der HSV macht keines seiner vier Tore während der Überzahl. Oder besser gesagt: Nicht während der Gesamtüberzahl. Denn eine Überzahl im Mittelfeldzentrum hatten sie 90 Minuten lang und diese rüttelte die Dortmunder Defensive ordentlich durch.

Klopps Rauten-Gegengift

Dortmunds Plan gegen die Raute mit anfänglichen und resultierenden Überzahlbereichen.

Dortmunds Plan gegen die Raute mit anfänglichen und resultierenden Überzahlbereichen.
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Während der BVB in der vorletzten Saison gegen Rauten noch üblicherweise auf ein 4-3-2-1-System umstellte, um im Zentrum die Überzahl herzustellen, nutzt das Trainerteam der Borussen mittlerweile eine etwas subtilere Anpassung: Der Zehner nimmt eine tiefere Grundposition im Pressing ein, die Flügelspieler agieren enger in der Mittelfeldkette und so entsteht im Pressing aus der üblichen 4-4-2/4-2-3-1-Mischform eine klare 4-4-1-1-Grundordnung.

In dieser Ordnung steht die Mittelfeldkette in Überzahl gegen das offensive Mittelfelddreieck des Gegners, während der Sechser vom BVB-Zehner zugestellt werden soll, was Mario Götze gegen Rincon auch meist gut gelang. Damit soll das Aufbauspiel auf Außen geleitet werden, wo Dortmund dann durch den ausrückenden Flügelspieler attackieren kann. Währenddessen schiebt das Mittelfeld hinter den Zehner und so entsteht eine situative Raute, welche die gegnerische Zentrumspräsenz kontern kann. Die Gleichzahl wird durch einen ballnahen Überzahlbereich (Flügel mit ausgerücktem Außenverteidiger) und einen tornahen Überzahlbereich (situative Dreierkette gegen Zweiersturm) geschützt, sodass Anpassungsfähigkeit zwischen den Zonen gewahrt bleibt.

Hamburg dominiert über zweite Bälle

Dieses Konzept funktionierte insofern, dass Hamburg selten zu geordnetem Spielaufbau im Zentrum kam. Obwohl sich van der Vaart viel zurückfallen ließ, brachten die Gäste wenig Präsenz in diese engen Bedrängnisräume, da sich Dortmund flexibel und gut antizipierend in den Zonen bewegte. Situativ rückte Götze dann auch auf die Innenverteidiger auf und „zwang“ diese zum langen Ball.

Die Startformationen.

Die Startformationen.

Ob dieser Zwang ein so großer war, kann jedoch hinterfragt werden, da diese langen Bälle hervorragend funktionierten. Unter anderem deshalb, weil der HSV in Abwesenheit des so wichtigen Badelj nicht all zu stark auffächerte und sich der weniger spielstarke Ersatzmann Rincon im Aufbauspiel recht stark zurückhielt. Anstatt den Ball in den tiefen Räumen zu fordern, ging er vereinzelt sogar in höhere Zonen und „flüchtete“ vor dem Ball.

So behielt die Raute im Aufbauspiel oft eine recht hohe Kompaktheit, was sich bei zweiten Bällen auszahlte. Diese wurden gut vor die Dortmunder Abwehr geschlagen, sodass sie immer wieder ins Mittelfeld zurückprallten. Dort konnten die vier Hamburger, zwischen den Linien von den Stürmern unterstützt, extrem effektiv gegenpressen. So eroberten sie viele Bälle in den Mittelfeld-Zwischenräumen, von wo aus sie dann viele Winkel in die Spitze hatten und schnell den Raum hinter Dortmunds Abwehrkette attackieren konnten.

20. Minute: Aus dieser Szene entsteht Sons große Szene mit Pfostenschuss.

20. Minute: Aus dieser Szene entsteht Sons große Chance mit Pfostenschuss. Santana gewinnt locker das Kopfballduell gegen van der Vaart, aber Hamburg steht viel besser auf den zweiten Ball und kann ihn sofort von Blaszczykowski zurückerobern und umschalten.

Effizienz, Unaufmerksamkeiten und druckvolles Vertikalspiel

Da Son im Anschluss an die obige Szene jedoch am Pfosten scheiterte, konnte sich Hamburg durch dieses Mittel nicht direkt belohnen, im weiteren Verlauf ließ dieser Faktor nach (mehr dazu später). Zumindest aber sorgte es dafür, dass der BVB nicht zu Konterangriffen kam und Hamburg in der Anfangsphase überlegen war und mehr Spielkontrolle hatte als die meisten Dortmunder Gegner.

Ausschlaggebend für die vielen Hamburger Treffer war indes eine Mischung aus sehr hoher Effizienz (bzw. Abschlussglück), vereinzelten Dortmunder Unaufmerksamkeit und einer sehr präzisen Vertikalität im Hamburger Spiel, welche die Fehler direkt bestrafte.

Alle vier Tore sind taktisch schwer einzuordnen, da sie aus Situationen entstanden, in denen die Borussen eigentlich eine normale und kontrollierbare Spielsituation haben:

  • Beim 1:1 kommt Jansen nach einer Verlagerung auf dem ballfern geöffneten Flügel frei – prinzipiell ein taktischer Punkt, den Hamburg aber selten nutzen konnte. Tornahe Freiräume haben die Gäste dabei ursprünglich nicht, aber Piszczek und Hummels verpassen schlichtweg den Rückzugsmoment, sodass zwei Pässe zur Hamburger Großchancen reichen. Aogos hervorragender Lauf hinter die Abwehr, Rudnevs Belauern des Strafraums und Jansens direktes Spiel in die Tiefe nutzen die Fehler sofort aus.
  • Der Führungstreffer entsteht nach einem Konter – ebenfalls ein absolut seltenes Element des Spiels. Zudem hat Dortmund beim Ballverlust eine 5-gegen-3-Situation vor dem Ball, sodass sie eigentlich im Gegenpressing erfolgreich sein könnten. Dieses scheitert im ersten Umschaltmoment ganz einfach daran, dass Piszczek gefoult am Boden liegt und zu langsam aufsteht. Durch Kehls zu spätes zurückweichen und Hummels unnötig überriskante Zweikampfführung reicht Hamburg dieses Mal sogar ein einzelner Pass um durchzubrechen. Sons individuelle Qualität erledigt den Rest.
  • Das vorentscheidende 1:3 fällt nach einem Hamburger Freistoß, bei dem Reus die Mauer bildet und daher im weiteren Verlauf dem Schützen van der Vaart zugeteilt ist. Diesen lässt er stehen, als der Kopfball herausgeköpft wird. Hamburg holt aber den zweiten Ball und van der Vaart kann frei flanken. Bender sieht dann nicht gut aus, aber van der Vaarts überragende Flanke ist auch kaum zu verteidigen. Das späte 1:4 war dann ein Komplettaussetzer von Felipe Santana.

Das Gefasel von individuellen Fehlern und den Schwierigkeiten des Bundesliga-Alltags

Dass wir die Tore an dieser Stelle einzeln erklären, mag untypisch für Spielverlagerung sein. Oft genug werden andernortes unnötigerweise individuelle Fehler analysiert, wenn diese eigentlich tieferliegende Ursachen haben. Dass ein Abwehrspieler irgendwann einen entscheidenden Zweikampf verliert, wenn er alle paar Minuten ins eins-gegen-eins muss, ist kaum vermeidbar. „Fußball funktioniert nicht über Fehlervermeidung“ sagte Jürgen Klopp einmal.

In diesem Spiel ist diese banale Form der Analyse jedoch schwer vermeidbar. Da die Tore keinen wiederkehrenden taktischen Mustern entsprangen und es darüber hinaus fast keine weiteren Chancen gab – Weidenfeller bekam nur einen Ball zu halten! – kann man hier fast nur mit der Einzelanalyse arbeiten, um Dortmunds ungewöhnliche Anzahl von Gegentoren zu erklären.

Die globale Frage, die aus dieser Fehlerreihe hervorgeht, ist wohl eine psychologische. Da es auch hin und wieder beim Pressing einige kleine Schlampereien bei Dortmund gab – dass beispielsweise zwei Spieler den Ballführenden seitlich anlaufen und dabei den Vorwärtsweg offen lassen – kann man in diesem Fall vielleicht berechtigt über diesen Faktor mutmaßen. Dass ein Spieler tatsächlich schon „an die Champions League gedacht hat“ dürfte nicht im Wortsinne stimmen, könnte aber den wahren Kern haben, dass die Konzentration für die Alltagsaufgabe Bundesliga nicht am absoluten Anschlag war. In den großen Spielen dieser Saison wirkte das Dortmunder Pressing bisher immer am stärksten und zeigte mehr Scharfsinnigkeit, Präzision und eine lebendigere Griffigkeit in der kollektiven Bewegung und Entscheidungsfindung. Aber zurück zu den eindeutiger zu beobachtenden Elementen des Spiels.

Dortmund im 4-4-1 – Defensive Verbesserung

Diese veränderten sich natürlich nach der roten Karte für Robert Lewandowski in der 31. Minute. Es folgte eine halbe Stunde Dortmunder Unterzahlspiel, welches die Borussen im standardmäßigen 4-4-1 bestritten. Dieses spielten sie aber auf herausragende Weise, sodass sie in dieser Phase sogar ein leichtes Schussplus verzeichneten und keinen weiteren Gegentreffer kassierten. Die Hamburger Raute büßte in Überzahl interessanterweise einige ihrer Vorteile ein.

Das Spiel ab der 30. Minute.

Das Spiel ab der 30. Minute.

Im Aufbauspiel versuchte Hamburg verstärkt, spielerisch durch das Zentrum zu kommen, sodass sie nun längere Ballbesitzphasen hatten. Durch das sehr geschickte Spiel des Dortmunder Mittelfeldes – manchmal rückten Kuba tief und Reus hoch in eine 4-3-2-artige Ordnung ein – fanden sie dort selten nach vorne und wurden oft auf die Flügel (vor allem über Jansen) gedrängt, die Dortmund mit den beiden Viererketten kontrollieren konnte.

So wurde die Borussia dann zwar im Mittelfeld öfter überspielt, aber sie agierten besser auf kritische Szenen und schalteten konzentrierter auf passives Zurückweichen um. So konnten sie sich nach misslungenem Pressing oft in einen tieferen Achterblock an den Strafraum zurückziehen und Hamburg kam nicht mehr vertikal hinter die Abwehr, da ihnen in Überzahl auch etwas der Zug nach vorne abhanden kam. Da die Ballverluste nun öfter in äußeren Bereichen lagen, kamen sie auch seltener an die zweiten Bälle und verursachten dadurch trotz größerer Spielanteile weniger Gefahr. Zudem spielten sie die gelegentlichen langen Bälle weniger konzentriert als vorher.

Dortmund im 4-4-1 – Offensive Veränderung

In der Offensive blieb der BVB wie bereits vorher mittelmäßig gefährlich. In der ersten halben Stunde versuchten sie meist über links zu kombinieren, wo das Dreieck Reus-Götze-Sahin den Ball zirkulieren lassen sollte, um die Raute auf diese Seite zu ziehen und anschließend auf den freien Piszczek zu verlagern. Das gelang teilweise gut, wie bei Götzes Riesenchance vor dem 1:0. Oft genug verpassten die Borussen aber auch den Moment der Verlagerung und spielten sich in der Enge fest oder verlagerten unnötig langsam hinten herum, wo Santana und Hummels gegen das direkte Pressing der hochstehenden Hamburger Stürmer keine Akzente setzen konnten.

Zudem hatte Sahin in der Anfangsphase immense Probleme ins Spiel zu finden (erster Pass in der zehnten Minute!), weil er gut zugestellt wurde und sich oft ungeschickt in die Nähe von Kehl bewegte. Die Probleme der Ähnlichkeit beider Spielertypen wurde in dieser Phase einige Male sehr deutlich. Dass sich sogar Kehl ein paar Mal zwischen den Innenverteidigern den Ball abholte und weit verteilte, anstatt diese Königsdisziplin von Sahin seinem Nebenmann zu überlassen, war schwer nachvollziehbar.

Alles in allem bekam der BVB gegen das hohe, riskante Pressing und die gegnerische Überzahl im Zentrum nicht die gewünschte Kontrolle ins Spiel. Trotz vereinzelter Torraumszenen aus den ballfernen Freiräumen funktionierte das Hamburger System also auch defensiv sehr ordentlich.

Gegen das 4-4-1 konnten die Gäste ihre Vorteile im Zentrum aber kaum noch in die Waagschale werfen, weshalb das Dortmunder Spiel auch nach vorne kaum an der Unterzahl litt. Aufgrund des nun fehlenden Zehners konnte der BVB nicht mehr die Kombinationen in den Halbräumen suchen und stellten gezwungenermaßen auf ein simpleres Bespielen des Flügels um. Meist liefen die Angriffe direkt über Piszczek den Flügel herunter.

Dort bildete er erst mit Kuba und nach der Halbzeitpause dann mit Reus ein Tandem, während der jeweils linke Flügelspieler in die Spitze stieß. Götze agierte situativ und versuchte die beiden Seiten über die Halbräume zu verbinden, besetzte selber mit die Spitze oder unterstützte aktiv auf dem rechten Flügel.

Diese Unterzahlangriffe waren logischerweise schwierig umzusetzen, da Hamburg immer Überzahl in Tornähe hatte, weshalb wenige hochwertige Chancen resultierten. Dafür spielte Dortmund die Angriffe konstanter und Hamburg konnte weniger Spielzüge frühzeitig verhindern, was sich mit dem Nachteil der Unterzahl etwa die Waage hielt.

10-gegen-10 – Dortmunds hybrides Überladungssystem

Nachdem Dortmund über einen Pass von Kehl – interessanterweise ein „dritter“ Ball – die rote Karte für Bruma provozieren konnte und Hamburg im sofortigen Anschluss das 1:3 erzielte, entwickelte sich eine druckvolle und zuweilen hektische Endphase, in der noch mal zwei sehr ungewöhnliche Systeme gegeneinander gestellt wurden.

Das Spiel ab der 65. Minute.

Das Spiel ab der 65. Minute.

Thorsten Fink brachte Rajkovic als direkten Bruma-Ersatz und nahm van der Vaart vom Feld. Skjelbred und später Arslan besetzten die Zehnerposition und Son ging nach rechts in die Raute. Im entstehenden 4-3-1-1 (bzw. manchmal durch Rudnevs Defensivbeteiligung 4-3-2) verteidigten sie etwas wechselhaft. Meist wichen sie passiv in Strafraumnähe zurück und pressten dort zwischen den Ketten recht wild, vereinzelt gingen sie auch wieder ins Angriffspressing.

Dortmund reagierte auf die wiedergewonnene Gleichzahl mit einem – siehe Grafik – extremen Mischsystem, irgendetwas zwischen 4-2-2-1, 3-1-4-1 und 3-2-3-1, wodurch der rechte Flügel überladen sollte. Blaszczykowski agierte als rechter Flügelläufer, der die Dreierkette Santana-Hummels-Bender situativ zur Viererkette verlängern konnte. Götze hatte eine Freirolle aus dem halbrechten Zehnerraum heraus, Reus ging vom linken Flügel in die Spitze, Sahin agierte als abkippender Sechser.

Durch die starke Besetzung des rechten Flügels konnte sich Dortmund nun jedenfalls reihenweise von dieser Seite in Richtung Strafraum kombinieren. Der HSV verlor auf die stetig wechselnden Anordnungen jeden festen Zugriff und der BVB kam in seine stärkste Phase.

Die vielen Strafraumszenen wurden aber nicht durch den Anschlusstreffer gekrönt, was auch mit dem Chaos der Situation zusammenhing. Das völlige Fehlen von Automatismen war dem improvisierten System natürlich stark anzumerken, was besonders das Spiel in die Spitze problematisch machte. Die Läufe in den Strafraum waren sehr wechselhaft und chaotisch, sodass die finalen Aktionen der Borussen meist ziemlich unsauber wurden und dementsprechend auch die Abschlusssituationen nicht klar genug waren. Zudem konnte Hamburg mit dem recht optionsorientierten Defensivsystem trotz wenig absolutem Zugriff viel Unruhe in die Angriffe bringen.

Ein grundlegend taktisches Problem war in dieser Phase zudem die Position von Felipe Santana. Durch Reus‘ Zug in die Spitze musste er in einigen Situationen für Breite sorgen und wurde mehrfach völlig verlassen auf links bedient. Seine fehlenden Offensivqualitäten ließen diese durchaus gefährlichen Situationen allerdings verpuffen.

Fazit

In der immer hektischer werdenden Endphase kassierten die Borussen noch das 1:4 durch einen merkwürdigen Aussetzer, anstatt den verdienten Anschlusstreffer zu erzielen, sodass das Ergebnis am Ende doch deutlich zu hoch ausfällt. Der HSV konnte dem BVB aber ein sehr unangenehmes Spiel aufzwingen, war bei Vollzähligkeit das gefährlichere Team und konnte in den entscheidenden Momenten mit viel individueller Klasse glänzen, sodass der Sieg klar verdient ist, auch wenn die Borussen mehr Torschüsse verzeichnen konnten.

Eine der wichtigsten taktischen Lehren aus dem Spiel: Eine Unterzahl in bestimmten Bereichen kann durch kluge Verschiebemechanismen ausgeglichen werden, solange der Gegner flach spielt, wird aber bei hoher Ansteuerung der Zonen trotzdem schnell zum Problem. Insofern könnte das Mittel der langen Bälle, welches bisher in der Hamburger Raute keine große Rolle spielte, noch ein interessanter Plan B für den HSV in den nächsten Monate werden.

Zudem lieferte der BVB wie bereits gegen Wolfsburg weitgehend eine Bilderbuch-Vorstellung von Unterzahlspiel ab – und konnte sich doch wieder nicht belohnen. Es bleibt ein Dortmunder Problem, dass ihre Effektivität stark von der Strukturiertheit der Angriffe abhängt. In wilden, improvisierten Situationen fehlt den gelungenen Einzelaktionen oft die letzte Präzision in Strafraumnähe.

Andrés 21 14. Februar 2013 um 10:34

Hast du Recht, ja

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Andrés 21 14. Februar 2013 um 10:11

Muss ich dir zustimmen. Obwohl Klopp zweifelsfrei ein klasse Trainer ist und man es nicht hoch genug loben kann, was er in den letzten Jahren in Dortmund aufgebaut hat, finde ich es teilweise sehr skuril wie er an der Seitenlinie den 4. ofiziellen bearbeitet.

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Strafraumautist 14. Februar 2013 um 10:24

Ich wollte ja erst schreiben, dass mir rumpelgestilze Klopps so egal sei, wie es die Frisur von Mario Gomez ist, aber mein zweiter Gedanke war, dass es ganz gut ist, das dieser Trainer sich nicht für den Erfolg schminkt, sondern so hässlich bleibt, wie er immer war. Insofern so er bitte weiterhin hüpfen, schreien und sabbern und bloß nicht auf die Idee kommen, eine Typberatung zu machen. Geschmacksneutrale Papageien gibt es schon genug in dem Geschäft.

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Andrés 21 14. Februar 2013 um 10:29

Ich finde auch gut das Klopp nicht einer dieser Durchschnittstypen ist die immer nur Ja und Amen in den Interviews sagt nur muss er sich bewusst sein das er nunTrainer einer Spitzenmannschaft ist und sich wenigstens den Schiedsrichtern mehr Respekt entgegen bringen muss!

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Billy 14. Februar 2013 um 10:31

Das sollte aber jeder und nicht speziell Trainer eine Spitzenmannschaft.

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florider 13. Februar 2013 um 14:46

Der Kommentar war wohl ein bisschen überflüssig oder?
Wenn du nicht über das Spiel reden willst, sondern nur deine Abneigung gegenüber der Dortmunder Bande ausdrücken willst, die sowieso immer arroganter wird. Angeführt auch noch vom Charakterschwein Mats Hummels, der uns ja sowieso die EM gekostet hat, dann versuch es bei SpiegelOnline

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Leonidas 14. Februar 2013 um 00:59

Ich kann es nur nicht leiden, dass dieser Typ bis zum Erbrechen gefeiert wird von allen, obwohl er seit Wochen ein Katastrophenspiel nach dem anderen abliefert. Heute hat er leider ein Tor geschossen und wird dafür auch wieder gefeiert. Aber ich hoffe es haben mal ein paar Leute genauer hingeschaut und gesehen was der teilweise für Bälle unbedrängt ins Aus kloppt oder sich überlaufen lässt. Er ist sicher kein schlechter Spieler, aber auch noch lange nicht so gut, wie man ihn hochredet.

PS: Über das Spiel HSV-BVB wurde genug geredet. Es wird doch aber wohl erlaubt sein sich über Klopps Gejammere über vdV aufzuregen, obwohl er wie ein Irrer an der Linie rumhüpft. Dein Kommentar war eher sinnlos, weil du kein bisschen auf meinen Inhalt eingegangen bist, sondern mich nur persönlich angegriffen hast. Kloppo-style, yeah!

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Billy 14. Februar 2013 um 08:40

Du entfernst dich alleine durch deine Ausdrucksweise einfach von jeglicher sachlichen und fachlichen Diskussion hier. Wo hast du denn bei Mats Hummels charakterliche und psychologische Schwächen erkannt? Und noch spannender: Wie hast du die erkannt? Weiter: Wo siehst du die Arroganz der „ganze[n] Dortmunder Bande“? Und an welcher Stelle wurde sich von Seiten des BVB über den HSV lustig gemacht? Wäre schön, wenn du solche Behauptungen auf Stammtischniveau mal belegen könntest, anstatt sie einfach aufzustellen.

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Leonidas 14. Februar 2013 um 09:55

Klopp hat in einem Interview scherzhaft gefragt, ob er bzw. Dortmund dem HSV helfen solle, eine so gute Entwicklung hinzulegen wie sie selbst. Das ist meiner Meinung nach respektlos dem HSV gegenüber und ziemlich überheblich.
Außerdem hat Klopp bei Sky über vdV’s Aktion gegen Lewandowski (nach dessen Foul) gesagt, dass es das schlimmste sei was in seinem ganzen Leben gesehen habe. Selbst wenn er das nur auf den Fussballbereich bezogen hat, ist das nicht nur lächerlich, sondern auch unverschämt, wenn man sieht wie er sich affenartig an der Seitenlinie bewegt. Oder etwa nicht?
Hummels ist mir sehr unsympathisch, weil er mir extrem abgehoben in Interviews vorkommt. Außerdem wird er unermüdlich von der Presse hochgejubelt, obwohl er wirklich extrem viele Fehler macht, vor allem in letzter Zeit.

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Billy 14. Februar 2013 um 10:15

Klopps Aussagen zu van der Vaart, dass das das schlimmste sei, was er gehört habe, war darauf bezogen, dass der Niederländer bewusst auf den Schiedsrichter eingewirkt hat, damit es keine gelbe, sondern eine rote Karte für Lewandowski gibt nach dessen Tritt.
Und weil du ihn unsympatisch findest, hat er charakterliche und psychologische Schwächen? Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Erst Recht nicht dahingehend das Argumen zu bringen, dass die Presse ihn hochlobt. Das hat ja wohl nichts mit seinem Charakter zu tun oder? Mal davon abgesehen ist Hummels einfach in der Lage sich anständig auszudrücken, ohne 10 Versprecher oder Verhaspler in einem Satz unterzubringen. Aber das ist meine subjektive Meinung dazu. Dazu, dass Klopp dem HSV seine Hilfe anbietet kann ich nichts sagen, weil ich das Interview nicht kenne. Wobei man ihm zu gute halten muss, dass er in den letzten Jahren mit dem BVB schon eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt hat. Was sein Verhalten an der Seite angeht finde ich auch, dass er teilweise über die Strenge schlägt.

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Leonidas 12. Februar 2013 um 00:13

Interessante Analyse, sie trifft es wahrlich auf den Punkt. Fussball ist nunmal mehr als nur Taktik. Klopp hat selber Schuld und die ganze Dortmunder Bande wird ohnehin immer arroganter. Wenn man sich vorm Spiel noch über den HSV lustig macht, danach aber rumweint, weil dieser mit Einsatz spielt oder sich beim Schiedsrichter über wütende Lewandowski-Tritte aufregt, obwohl man selbst regelmäßig vierte Offizielle regelrecht anspuckt, dann hat man auch in dieser Höhe eine Niederlage hochverdient! Das Hummels enorme defensive und psychologische bzw charakterliche Schwächen hat, wurde nach diesem Spiel wieder einmal schön offengelegt.

Ich hoffe nur, dass der BVB ordentlich von Donezk zusammengeschossen wird.

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Hope 11. Februar 2013 um 22:10

Meiner Meinung nach hat der HSV in der Zeit der Überzahl bewusst auf eine stärker ballorientierte Spielweise umgestellt. Die beiden Außenverteidiger und Rincon standen nicht mehr ganz so hoch wie zu Anfang der Partie, zudem wurden deutlich weniger lange Bälle gespielt.
In der Folge hatte die Dortmunder Defensive zwar mehr Zeit sich auf die Hamburger Angriffe einzustellen, andererseits wurde Dortmund zu einem extrem laufintensiven Spiel gezwungen, was man der Mannschaft dann in der letzten Viertelstunde auch deutlich anmerkte.
Natürlich ist Dortmund auch in der Zeit immer wieder gefährlich geworden, insbesondere nach der Halbzeit. Aber ein taktisches Konzept, welches die Entstehung dieser Chancen forcierte, war eigentlich nicht erkennbar. Eher resultierten sie aus einer Mischung aus individueller Dortmunder Klasse gepaart mit Hamburger Nachlässigkeiten bzw. Unzulänglichkeiten.

Interessant wäre wohl gewesen, wie Hamburg auf einen Ausgleich reagiert hätte. Ich glaube nicht, dass sie den Mut aufgebracht hätten zur riskanteren Spielweise der ersten halben Stunde zurückzukehren, auch in Kenntnis der Tatsache, dass der Borussia irgendwann der Sprit ausgehen würde hätte man wohl weiter auf den ballorientierten Fußball gesetzt.

Ein Punkt der dem HSV in diesem Spiel stark in die Karten spielte war der Geschwindigkeitsvorteil der beiden Stürmer. Nachdem die Angriffe langsamer vorgetragen wurden, ging dieser natürlich weitestgehend verloren. Andererseits wusste man beim HSV, dass dieser Vorteil mit fortlaufender Spieldauer an Bedeutung gewinnen wird, wenn man nicht in Rückstand gerät.

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TW 11. Februar 2013 um 20:42

Eine Frage an MR: Nach Bender/Gündogan im Spiel gegen Leverkusen, nun Sahin/Kehl. Wieso erkennen Klopp/Buvac die von Dir geäußerten Jäger/Jäger- bzw. Sammler/Sammler-Probleme nicht auch? Oder glaubst Du, da steckte jeweils System dahinter?

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MR 11. Februar 2013 um 21:03

Bin mir ziemlich sicher, dass die das genau so sehen wie ich. Zuvor gab es nämlich genau diese beiden Konstellationen kein einziges Mal, während alle anderen Möglichkeiten schon mehrfach durchprobiert wurden.

Gegen Leverkusen hab ich sogar vermutet, dass es Bender und Gündogan geben wird. Das 4-3-3 hat ja keinen Zehner und Leverkusen ist vor allem in den Halbräumen stark, heißt: Die Sechser müssen aus ihren Räumen heraus verteidigen und die Absicherung des Zentrums ist nicht so wichtig. Daher beide „Jäger“ gebracht.

Gegen Hamburg wäre es logisch gewesen wenn man positionsorientierter, passiver und tiefer verteidigt hätte, was ich nach Verkündung des Personals auch erwartet hatte. Also keinen Zugriff aktiv erpressen, sondern den Gegner in der Enge auffangen und dann mit langen Bällen auf die Flügel kontern, dafür wären Kehl und Sahin logisch gewesen. Da man das nicht getan hat, waren wohl andere Faktoren ausschlaggebend: Erschöpfung Gündogans aus dem Länderspiel, fehlende (defensivstarke) Alternativen auf LV weshalb Bender gebunden war, Sahins Qualitäten für Verlagerungen. Evtl auch bisschen Schonung Gündogans für die CL.

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TW 11. Februar 2013 um 21:13

Interessant. Danke für die Ausführungen. Gegen Leverkusen hatte ich in den Kommentaren bereits die gleiche Vermutung geäußert. Im Nachhinein ist es wirklich verwunderlich, dass nicht positionsorientierter und passiv verteidigt wurde. Durch zwei tiefe raumtreue Sechser hätte man sicher auch die zweiten Bälle besser verteidigen können. Gerade nach der 1:0 Führung eigentlich ein sehr guter Plan…

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Tobias 11. Februar 2013 um 18:01

Ich finde es sehr erstaunlich, dass Klopp eine Doppelsechs aus Sahin und Kehl überhaupt in Betracht zieht. Sicherlich war dies vor allem der Tatsache geschuldet, dass Bender als Linksverteidiger eingesetzt werden musste, aber Sahin/Kehl hat eigentlich noch nie gut ausgesehen.

In Sahins bester Saison haben wir zu beginn mit Kehl + Sahin häufig schlecht und wackelig gewirkt da beide einfach zu sehr die gleichen Räume suchen und meiner Meinung nach das Verständnis für ausgleichende Bewegungen fehlt. Erst nach der Verletzung von Kehl ist Sahin damals aufgeblüht da Bender eine andere Dynamik ausstrahlt.

Hier zeigt sich meiner Meinung nach auch eine klare Stärke von Gündogan. Er ist sehr flexibel in seinen Freilaufbewegungen und kann sowohl abkippen, als auch vorstoßend agieren und gleicht so die Bewegungen seines jeweiligen Partners sehr gut aus.

Ein ehr psychologischer Aspekt des Spiels war für mich die fehlende Konzentration und der 100% Einsatzwillen (oder physische Einsatzmöglichkeit?)

Ich fand es extrem auffällig das die Dortmunder nach einmaligen Überspielen durch die sehr guten und direkten Hamburger, nur mit mittelmäßiger Geschwindigkeit (Hummels!) nachrückten um den Strafraum zu verteidigen.

Ich denke übrigens das in solchen Spielen ein Kevin Großkreutz einen großen Unterschied machen kann. Gerade in Spielen in denen Reus, Götze und Co eventuell schon gedanklich bei der CL sind, kann es wichtig sein Spieler wie Kevin zu haben die immer 100% geben, unabhängig vom Gegner.

Mann sollte die Hamburger und Trainer Fink übrigens für ihre Risikobereitschaft loben, ohne die offensiven Außenverteidiger hätte die Raute denke ich nicht so gut funktioniert, deswegen Respekt für den Mut der sich am Ende ausgezahlt hat. Etwas unschön fand ich allerdings, die Zweikampfhärte. Ein akzeptables Mittel, allerdings sind Aogo und auch Rincon da etwas zu weit gegangen.

Verdienter Hamburger Sieg und ich freue mich darauf die Mannschaft ohne Lewandowski zu sehen, um vielleicht einen Ausblick auf die nächste Saison zu erhalten.

Ich persönlich halte nichts von der Idee Götze oder Reus als spielmachende Neun aufzustellen. Ich würde mir wünschen, das Schieber sich beweist, ich denke das er die Anlagen für die Lewandowski Rolle hat. Ansonsten würde ich mir einen dynamischen Stürmer wünschen, der durch Läufe in die Tiefe die vertikal Kompaktheit der Gegner reduzieren kann. Ich denke das Dortmund immer noch besser mit schnellem, dynamischen Spiel in die Spitze bedient ist als mit dem krassen Ballbesitzfußball ala Barcelona.

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schumja 11. Februar 2013 um 15:39

Für mich lag das Problem darin, dass Bender LV spielen musste. Ich meine mich zu erinnern, dass er einmal vorher in der N11 AV gespielt hat und das auch shcon zu aller Überraschung und auch nicht gut.
Warum nicht ein Kuba bringen, der dieses Rolle zumindest schonmal hin und wieder (Ich erinnere mich an mindestens eine Handvoll Testspiele) gespielt hat?
Dann kann man mit gleichem Personal eine 4-3-3 spielen oder anstelle von Kehl einen Leitner oder Bittencourt oder sogar Schieber bringen und dann entweder 4-2-3-1 oder sogar mal ein 4-4-2 spielen?

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hps 11. Februar 2013 um 16:45

Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke du verwechselst gerade Lars und Sven Bender. Lars Bender hat in der Nationalmannschaft schon mal LAV gespielt.

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FL (aka LeFlo777) 11. Februar 2013 um 17:09

Fast. Er lief als RAV auf.

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schumja 11. Februar 2013 um 18:06

In einem Freundschaftsspiel hat Sven aber auch mal eine HZ oder eine halbe Stunde als RV gespielt und das obwohl Lars auch noch auf der Bank saß

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schumja 11. Februar 2013 um 18:11

Es waren nur 15 minuten seh ich gerade, im SPiel letztes Jahr gegen die Schweiz

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„Linke Klebe“ 11. Februar 2013 um 14:36

Moin,
seit es spielverlagerung.de gibt, schätze ich diese Seite sehr. Immer wieder wird auf hohen oder sehr hohen Niveau analysiert und kommentiert.

Leider ist es jetzt das erste Mal, daß ich mich veranlasst sehe zu kritisieren bzw einige Fragen an den Autor ( welchen ich sehr schätze ) zu stellen.

Zur Kritik:
Zurecht wird häufiger auf dieser Seite auf den Trainer Klopp eingegangen und dessen taktische oder strategische Pläne und „Kniffe“ hinterfragt, erläutert und erklärt.
Auch das Spiel Dortmund vs HSV hat es verdient dieser Vorgehensweise zu huldigen“!
Aber wo bzw in welcher Weise wird sich mit dem Gegner bzw dessen Trainer und Mannschaft in adäquater Weise auseinandergesetzt?
Oder will der Autor ernsthaft suggerieren, daß es eben nur diese zweiten Bälle waren, gepaart mit Glück, individueller Klasse der HSV – Stürmer bzw Fehlern der Dortmunder Gegenspieler? War kein System zu erkennen im HSV – Spiel. Hat sich dessen Trainer keine Gedanken gemacht und seine Spieler eingestellt und taktische bzw strategische Richtlinien vorgegeben? Glaubt man dem Autor, scheinbar nicht, bzw wenn, waren diese so marginal, daß Sie keiner Erwähnung wert waren.
Fragen:
1. War es nicht relevant, wie die Pärchenbildung Aogo / Jansen bzw Diekmeyer / Skylle ausgerichtet war. ( Schwerpunkt auf den „Flügeln“ schnelle Gegenstöße bei Ballgewinn und Offensivpressing mit den beiden Stürmern und der Spitze der Raute?
2. War es keiner Erwähnung wert, als es hieß 10 gegen 10 zuspielen und Arslan eingewechselt wurde, welcher defensiver und zentraler agierte ( um Rincon zu unterstützen und zu entlasten ) als Skyelle?
3. Hat der HSV – Trainer umgestellt ( während der Überzahl – Zeit bzw bei „Gleichstand“der Spieler auf dem Platz, aber es war keiner Erwähnung bzw Erläuterung wert? ) Oder hat Fink nicht auf die Unterschiedlichen Situationen für seine Mannschaft reagiert?

So, jetzt bin ich diese Fragen und Anmerkungen „losgeworden“!
Und, keine Frage, in meinem Herzen schlägt deutlich erkennbar die Raute!

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MR 11. Februar 2013 um 18:17

1. Pärchenbildung Aogo-Jansen war ein Punkt, ja. Hab ich leider nicht mehr reinbringen können, bzw es auch nicht dringend versucht, da es zum einen ja eher ein individueller Punkt und kein taktischer war (durch diese Pärchenbildung gab’s ja keine Überzahlsituationen o.ä, sondern die beiden haben halt gut gespielt, was beim 1:1 angesprochen wird) und zum anderen auch nicht zu vielen Situationen fernab der Tore geführt hat. (Wohlgemerkt fallen bei uns in jeder Analyse ein halbes Dutzend solcher Punkte unter den Tisch, wir könnten immer vier Mal so viel schreiben…)
Evtl hab ich dabei wegen des Sky-Schnitts was übersehen. Warst du im Stadion? Es gab zwei, drei Situationen wo tatsächlich einfach nicht gezeigt wurde, wie der Ball auf Hamburgs linken Flügel kam.
2. Dort steht doch, dass Arslan eingewechselt wurde. Den seh ich aber nicht defensivstärker als Skjelbred, hat auch an der Gestalt des Spiels nichts weiter geändert, meiner Meinung nach.
3. Ich hab bei Hamburger Überzahl keine Anpassung gesehen, was auch nachvollziehbar ist, wenn man in Gleichzahl schon überlegen war.

Zudem ist der Dortmundfokus eben damit zu erklären, dass Dortmund sich die ganze Zeit versucht hat einzustellen, es gab ja drei verschiedene Systeme und schon das Startsystem war anders als üblich. Dementsprechend ist da zwangsweise mehr zu zu sagen.

Die Stärke des HSV war das aktive Verteidigen in der Raute, das hohe Zustellen der Innenverteidiger, die Überzahl im Zentrum und die Vertikalität im Angriffsspiel, was alles angesprochen wird.

Übrigens ist die Analyse fast doppelt so lang wie unsere durchschnittlichen Spielanalyen. Also selbst wenn hier also drei Mal so viel BVB wie HSV drinstecken würde, wäre der HSV immer noch in einem für uns normalen Umfang diskutiert.

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Erkan 11. Februar 2013 um 13:44

Die ersten beiden Tore wurden gut beschrieben, aber dennoch wurden beim ersten Tor alle Regeln der Kettenverteidigung missachtet.
Die restl. beiden Tore waren wirklich eher unter Konzentrationsprobleme einzuordnen, für mich stellen sie ehrlicherweise aber auch den Unterschied zwischen individ. Weltklasse und rein mannschaftl. Weltklasse dar.

Das sind alles vllt. keine Details oder Spielzüge die sich ständig wiederholten, dennoch wurde mE mannschaftstakt. Grundlagen missachtet, wenn man nicht früh genug Zugriff bekam fiel man im Umschaltspiel aufgrund des direkten HSV-Spiels sofort in die letzte Phase des Verteidigens zurück.
Ein möglicher Auffangmechanismus wie die von euch oft angesprochene richtige Positionierung der Spieler bei Ballbesitz fehlte mir da etwas.
Bender als Schmelzer-Ersatz und das MF aus Kehl-Sahin hat hier wohl auch eine entscheidende Rolle gespielt…

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H3rby 11. Februar 2013 um 13:03

Manchmal frage ich mich, wozu wir eigentlich sowas wie Ersatzspieler haben. 1. wird immer nur auf der Doppel-6 bzw. offensiven Dreierreihe gewechselt. (In gefühlt 80% der Fälle 2x Dreierreihe und 1x Doppel-6).
Zweitens haben 3 unserer Spieler die Woche über fast nicht trainiert. Also warum nicht mit Halstenberg, Kirch, Leitner und Bittencourt spielen? Dann hätte das Spiel vielleicht nicht so ausgesehen, aber ein 1:4 hätten die Spieler auch hinbekommen.
Und warum ein Löwe verkauft wird, ohne auch nur den Ansatz eines 2. Spielers für Links hinten in Petto zu haben (bzw. Halstenberg spielt dies in der 2. Mannschaft), verstehe ich Null. Hier kann man doch nicht 6 Monate damit geplant haben, bei einem Ausfall von Schmelle mit Großkreutz oder Bender zu spielen??

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FL (aka LeFlo777) 11. Februar 2013 um 12:36

Ich verfolge die Bundesligaspiele meist nur am Rande. Spielt Dortmund eigentlich immer so gegnerorientiert? Ich hatte eigentlich meist den Eindruck, dass sie viel normalerweise mehr ihr spiel „durchzudrücken“.

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seils 11. Februar 2013 um 11:51

„In der ersten halben Stunde versuchten sie meist über links zu kombinieren, wo das Dreieck Reus-Götze-Sahin den Ball zirkulieren lassen sollte, um die Raute auf diese Seite zu ziehen und anschließend auf den freien Piszczek zu verlagern.“

Heißt das, Hamburg behielt in der Defensive seine Raute bei? Ungewöhnlich, oder? Das lässt sich durch Breite und entsprechende Verlagerungen doch recht einfach überspielen. Steht insgesamt vergleichsweise viel zur defensiven Ordnung Dortmunds; bin aber nicht so recht schlau geworden, wie es offensiv aussah. Wäre es bei Ballbesitz nicht klüger gegen eine Raute das Spiel extrem breit zu machen?

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MR 11. Februar 2013 um 18:07

Schwieriges Thema. Die Sache ist die, dass „breit machen“ irgendwie umgesetzt werden muss. Einfach nur den Flügel hochschieben ist ja nicht die ganze Story und es ist auch entscheidend, wie die Raute darauf reagiert.

Wenn du auf einer Seite aufbaust und dann auf die andere verlagerst, dann machst du das Spiel ja breit. Dass man zudem noch Kombinationselemente einbaut, macht es im Optimalfall noch effektiver, da die Raute weiter einrücken muss. Andernfalls kann der ballferne Halbspieler breiter bleiben und dann wieder Verschieben. Aber da die Balance zu finden ist schwierig. Oft scheitert das Bespielen der Raute vor allem an der Verbindung zwischen Außenverteidiger und Spitze, wie auch hier vereinzelt, aber nicht immer.

Will hier nicht alle Details ausbreiten, dazu kommt mal ein Artikel.

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TW 11. Februar 2013 um 20:38

Schau Dir mal die Artikel zu Mainz an. Da wurde ausführlich auf das Pressing mit der Raute eingegangen. Ähnelt mehr einem 4-3-3 als einem 4-4-2. Wenn alle mitspielen, kann damit direkt nach dem Pass auf den AV sehr viel Druck gemacht werden. Leider finde ich den Artikel nicht, in dem das ausführlich mit vielen Bilder beschrieben wurde.

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MR 11. Februar 2013 um 20:41

Das spielt Hamburg aber nicht so 4-3-3-artig. Zeigt aber eben, dass das schwer zu verallgemeinern ist. Manche Teams spielen es auch sehr 4-1-3-2-artig. Bei Hamburg entsteht manchmal sogar eine Art 4-0-4-2 aus der Situation.

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der_bräter 11. Februar 2013 um 11:45

irgendjemand hat mich bei nem anderen Artikel letztens gefragt, ob ich den Son tatsächlich „so gut“ finde (weil ich ihn als Transferkandidat für Bayern gehandelt hatte). Ich glaube er hat die Antwort auf dem Platz gegeben 😉

Krasses Spiel, ein bißchen seltsam was mit dem BVB in letzter Zeit so los ist….sowohl mental als auch taktisch.

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FL (aka LeFlo777) 11. Februar 2013 um 11:59

Das war ich – da hab ich mal wieder mit geballter Fußballkompetenz geglänzt 😀
Trotzdem: eine Schwalbe macht noch keinen Frühling (5 Euro ins Phrasenschwein) und schauen wir mal, wie er sich weiterentwickelt!

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der_bräter 11. Februar 2013 um 12:26

mit der Schwalbe hast du generell sicherlich recht 😉

Der Son ist mir allerdings schon mehr als einmal aufgefallen (schon letzte Saison), ich finde man sieht einfach schon an seinen Bewegungen, seiner Körpersprache, seiner Schusshaltung etc. dass er das Zeug zu einem größeren Verein als dem HSV hat – aber er muss es natürlich auch umsetzen.

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Billy 12. Februar 2013 um 11:44

Habe das eigentlich auch ähnlich wie Flo gesehen vor dem Dortmund Spiel. Wenn man dagegen das vorherige Spiel sieht, wo Son gefühlt 5 Chancen dadurch versiebt, dass er genau so einen Kunstschuss aus 20 Metern versucht, anstatt die Chance auszuspielen, kann man auch anderer Meinung über ihn sein.

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hsvfan 11. Februar 2013 um 11:30

die risiken beim gegenpressing hat man deutlich gesehen. wenn die pässe früh und schnell gespielt werden, läuft das pressing ins leere, bzw. öffnet dann räume hinter der pressinglinie, die dann sehr gut im offensiven aufbauspiel genutzt werden können. um die pressing fehler im mittelfeld anschließend zu kompensieren, muss die abwehrreihe aufrücken, was wieder zu freien räumen auf den flügeln führt.

das schnelle spiel des hsv sorgte dafür, dass die offensive seltener in zweikämpfe musste, bzw. durch gute laufwege der spitzen für kontrollierte ablage der langen bälle ins mittelfeld sorgen konnte.

soviel zur taktik 😉

entscheidend waren aber eher zum einen die schläfrigkeit der dortmunder (passwege nicht konsequent zugestellt sowie einige fehlpässe und missverständnisse), aber auch die hamburger haben die pässe heute so früh und schnell wie noch nie in dieser saison gespielt.

beispiel 1:1
im sturmzentrum wird nach pass von westermann auf jansen aus einem 3gg5 durch jansens direktspiel auf aogo ein 3gg1 (4 dortmunder gepennt???), das rudnevs zum direkten ausgleich nutzt. son wäre in der szene noch eine alternative für aogo gewesen.

beispiel 2:1
son setzt sich gegen hummels im mittleren aussenfeld durch und kann eigentlich schon direkt weit auf rudnevs flanken, wodurch in der spitze mit vdv ein 2gg1 entstanden wäre. das tor (des monats?) von son muss man feiern, war aber taktisch die riskantere alternative.

beispiel 3:1
rudnevs steht bei der flanke zunächst auf höhe des kurzen pfostens gg 2 spieler und köpft den ball dann hinter dem langen pfosten stehend gg die 2 ihn begleitenden AV dem torwart durch die beine ins netz.

der vollständigkeit halber noch zum 4:1:
son steht völlig allein in der mitte, nach ballverlust des bvb im 4gg2 an der eigenen eckfahne und 3gg2 vorm tor…

von daher wäre max. das 2:1 einem taktischen fehler geschuldet (sofern son eben auf rudnevs geflankt hätte und daraus ein tor gefallen wäre)

die toren waren also alle zunächst augenscheinlich nicht der taktik geschuldet. es bleibt aber dennoch die frage, welche taktik die schlechte tagesform des bvb besser ausgeglichen hätte…

deutscher Meister in den letzten beiden spielzeiten, die letzten 4 heimspiele gg hsv gewonnen, perfekter rückrundenstart, revanche für die unglückliche hinspielniederlage, startdebüt des verlorenen sohns, … wer will da auf unentschieden spielen???

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Poly 11. Februar 2013 um 11:28

finde die analyse sehr gelungen, vor allem nachdem man in diversen anderen foren lesen musste, dass Klopp sich komplett vercoacht hätte, etc…

denke dass ein entscheidender faktor in der schwierigen vorbereitung auf dieses spiel lag, abwesenheit der nationalspieler, viele krankheitsbedingte ausfälle und die CL im hinterkopf dazu noch das störfeuer rund um lewandowski… aber das sind alles spekulationen und natürlich nicht objektiv zu beurteilen…

empfand unser spiel in unterzahl aber auch sehr ansprechend, nur war die abschlussschwäche der defensivspieler schon mehr als auffällig…

erschreckend war für mich die anbindung von sahin an das spiel, aber da darf man wohl noch nicht zu viel erwarten, der zugriff im MF ging mMn komplett dadurch verloren, dass man mit kehl und sahin zwei so ähnliche spielertypen aufstellte die ihre stärke beide nicht im anlaufen haben sondern eher räume schließen dadurch konnte das gegnerische kreativspiel im zentrum nicht nachhaltig gestört werden…

bin jetzt sehr gespannt ob Klopp in den kommenden spielen auf Schieber setzt und ob dieser dann in der lage ist seine chance zu nutzen

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Dave 11. Februar 2013 um 11:15

Gute und treffende Analyse – wenn auch für meinen Geschmack mit ein wenig zu viel Fokus auf die Dortmunder-Seite. Letztlich kann man die meisten Aussagen auch umdrehen und landet dann bei der Hamburger-Seite.

Ich glaube neben den genannten Gründen im Spiel sind die Dortmunder auch nicht so fit ins Spiel gegangen. Letzte Woche war teilweise von 6 Stammspieler die Rede, die u.U. fehlen würden. Dazu kam, dass die Hamburger ein sehr frühes Pressing angesetzt haben und die Dortmunder zu Fehlern und Ungenauigkeiten im Passspiel zwangen. Wenn nun beides zusammenkommt, wird es für eine so spielstarke und nicht fitte Mannschaft schwer.
Auf Hamburger-Seite ist die Umstellung von Badelj auf Rincon für mich ein Schlüssel zum Sieg gewesen. Wenn Hamburg anfällig war, dann weil sie zu offensiv nach vorne gespielt haben und hinten riesige Lücken aufkamen. Badelj als spielstarker 6er schaltet sich oft mit in den Angriff ein. Rincon hingegen war nur defensiv unterwegs und eher aufs „Verhindern“ als aufs „Einleiten“ bedacht. Dadurch konnte Dortmund schwieriger / gar nicht kontern.

Insgesamt ein sehr schönes und spannendes Spiel – auch für den neutralen Beobachter.

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katsche 11. Februar 2013 um 11:09

Die Hamburger haben, gerade zu Beginn, ein sehr hohes Pressing gespielt und den Gegner zu Fehlern gezwungen. Das war in dieser Saison bisher noch nicht zu beobachten. Daraus resultierend sind auch alle vier Tore für Hamburg gefallen.

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BigK 11. Februar 2013 um 14:02

Ja, habe ich auch so gesehen. Mir ist vor allem aufgefallen, dass Jansen und Diekmeier extrem hoch standen und so auch immer die beim BVB oft gesuchten AV aus dem Spiel nahmen. So musste Weidenfeller oft lange Bälle schlagen, die meist beim HSV landeten. Das ging natürlich noch besser auf als Lewandowski gehen musste.

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MR 11. Februar 2013 um 17:59

Kein einziges Tor fiel aus einem hohen Ballgewinn.

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BigK 12. Februar 2013 um 02:31

Das habe ich auch nicht behauptet. Es hat aber das BVB-Spiel empfindlich gestört und um die „Rebounds“ wurde dann im Zentrum gekämpft. Weidenfeller hat ja oft gehadert beim Spielaufbau und dann den langen Schlag wählen müssen. Habe keine Zahlen dazu aber das ist mir mehrmals aufgefallen.

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MR 12. Februar 2013 um 05:30

Bezog sich auf deinen Vorredner bzgl „Daraus resultierend sind auch alle vier Tore für Hamburg gefallen.“

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Der_Gebratene 11. Februar 2013 um 10:43

Oh je, da steckte in meinem letzten Posting zu Dortmund viel mehr Wahrheit, als ich vorher gedacht hätte. Der Führungstreffer für Dortmund fiel tatsächlich, weil „ein langer Ball durchrutschte“. Ein nur etwas aktiverer Westermann und Lewandowski hat nie die Chance, an den Ball zu kommen (ABER: Lewandowski setzt nach und spekuliert auf einen Fehler. So muss man es als Stürmer halt machen).

Der Ausgleich war einfach nur schlecht verteidigt. Rudnevs setzt sich gleich gegen zwei Verteidiger durch und kommt an den Ball. Dem Führungstreffer von Son ging ein eklatanter Abwehrfehler von Hummels voraus, den man so auch nur selten von ihm sieht. Weidenfeller war gegen den „robbenesken“ Schuss dann chancenlos. Auch beim vierten Gegentreffer wird Son im eigenen Strafraum alleine stehen gelassen…

Um dann doch nochmal -nicht ganz ernst gemeint- beim „Vorbild“ zu bleiben: Wie soll das denn erst gegen stärkere Gegner aaussehen? Da muss einem ja Angst und Bange werden… 😉
(Ich glaube übrigens daran, dass sich der BVB gegen Donetsk durchsetzen wird)

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FL (aka LeFlo777) 11. Februar 2013 um 11:36

„Dem Führungstreffer von Son ging ein eklatanter Abwehrfehler von Hummels voraus, den man so auch nur selten von ihm sieht.“

Leider nein. Dieser Fehler kann wohl langsam nach Hummels benannt werden. Alleine bei der EM hat er zwei mal diesen Fehler gemacht (gegen Holland und Italien). Er geht volles Risiko und verliert. Dadurch ist die Seite offen und Son kommt zum Abschluss.
Wenn er den Mann stellt und abläuft, passiert wohl wenig. So genial ich Hummels finde, hier zeigt sich doch Verbesserungspotential.

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Leperon 11. Februar 2013 um 12:24

Der Fehler hat mich auch direkt sehr an das Verhalten vor dem 1:0 von Balotelli im Halbfinale erinnert. Allerdings ist das immer noch nicht genug um es als regelmäßig zu bezeichnen, die Fehler brennen sich halt nur deswegen ein, weil Sie so selten sind.

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Hans 11. Februar 2013 um 16:40

Vor allem wundert mich, dass Hummels nicht schneller zurückläuft. Immerhin ist er Innenverteidiger, fehlt nach seinem Fehler aber hinten. Ein kurzer Sprint und er kann Son noch am 16 abfangen (der ja erst noch einen Zweikampf gegen einen anderen Dortmunder führen musste).

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LH 11. Februar 2013 um 03:15

Problematisch bei der Aufstellung von Kehl/ Sahin auf den beiden 6er Positionen war, das beide ziemlich tief den Raum gesichert haben und so in manchen Spielsituationen der Zugriff auf den Gegenspieler mit Ball gefehlt hatte.Deshalb hat Sahin zu keinem Zeitpunkt einen wirklichen Zugriff aufs Spiel gehabt.

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OJDD 11. Februar 2013 um 10:49

Den Eindruck hatte ich allerdings auch! Sahin hat dem Spiel der Dortmunder in diesem Falle wirklich nicht gut getan…andererseits muss man ja irgendwann anfangen, ihn wieder zu integrieren.

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ekejegehegel 11. Februar 2013 um 03:14

Bin zwar ein ziemlicher Laie, aber mir kam es während des Spiels wiederholt so vor, als sei die Dortmunder Taktik, den HSV auf die Außen zu drängen stellenweise nach hinten losgegangen weil dann im letzten Verteidigen bei der Flanke die Disziplin fehlte. Daher auch das 3:1 und 4:1, die beide nach Flanken fielen. Hab mich offengestanden nicht wirklich auf Taktik konzentriert bei dem Spiel – bin halt seit langen Jahren BVB-Fan, war ne emotionale Sache gestern – würde aber trotzdem gerne wissen ob jemand meinen Eindruck teilt.

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jan 11. Februar 2013 um 08:55

geht mir ähnlich… dortmund war ja schon immer aufgrund ihrer Taktik eher anfällig für Spiel über die Außen und aufgrund des starken Verschiebens auch gegen gut gespielte Seitenverlagerungen.. Allerdings sind wir gegen Leverkusen und gegen den HSV nach Spielverlagerungen schon extrem in Bedrängnis gekommen.. Nutzen die Gegner das jetzt einfach besser aus?? also bekannt war es ja schon länger hat ja beispielsweise Bayern auch immer wieder versucht oder (eher meine Meinung) an den ganz vielen kleinen Dingen, wie auch im Artikel angesprochen. Die letzten 5 % machen meiner Meinung nach hier den Unterschied.. was meint ihr??

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Axel 11. Februar 2013 um 10:19

Denke ich auch, die wichtigen letzten Prozent fehlen. Und wie in der großartigen Analyse (Danke dafür!) geschrieben, sind diese psychologischen Faktoren nicht wirklich direkt beobachtbar. Mein Eindruck war immer, dass das System des BVB zwar wirklich beeindruckt, wenn es voll konzentriert und mit totaler Hingabe gespielt wird, aber dass es auch anfälliger als andere Systeme ist, wenn einzelne Spieler auch nur ein wenig nachlassen. Das kann ein Nachlassen im Kopf sein, aber auch eines, das durch Kraftverschleiß verursacht wird. Deshalb frag ich mich auch immer noch, ob der BVB jemals den Beweis antreten wird, Liga und CL gleichzeitig erfolgreich bestreiten zu können.

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der_bräter 11. Februar 2013 um 11:58

naja, das ist ja im Grunde das, was seit 2011 gesagt wird und was man nicht hören wollte: die Spielweise des BVB ist halt extrem aufwändig und eigentlich nur mit 110% Einsatz über längere Zeit hinzukriegen. Mich persönlich wundert es eigentlich, dass sie es überhaupt so lange geschafft haben ohne deutlich abzufallen. Dabei hätte die Mannschaft ja eigentlich durchaus das Potential, mittelfristig mit den Bayern um die Meisterschaft zu streiten und auch in der CL was zu holen, aber man müsste halt irgendwann mal von diesem unschuldigen Klopp’schen Hurra-Fußball lösen und akzeptieren, dass langfristiger Erfolg in mehreren Wettbewerben nur mit einem größeren Kader und einer anderen (langfristigen) Strategie drin ist. Man muss Spiele halt auch mal mit 60% Leistung gewinnen können. Mit der Einstellung „bei uns ist immer jeder inkl. Ersatzspieler vollkommen glücklich weil wir so eine tolle junge aufstrebende Truppe sind und deswegen rennen wir alle bis zum Umfallen“ kommt man halt einfach irgendwann nicht mehr weiter….

Nichtdestrotrotz und gerade deswegen wünsche ich dem BVB weiterhin das Beste, ohne diese Mannschaft wäre der deutsche Fußball deutlich ärmer.

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FD 11. Februar 2013 um 21:58

Dabei muss man aber auch bedenken, dass Götze, Reus, Piszczek, Gündogan und Weidenfeller angeschlagen waren, dazu noch Bender auf einer fremden Position und Sahin das erste Mal von Anfang an. Da fehlen schnell mal 5%.

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Michael Konstabel 11. Februar 2013 um 02:27

der Sieger hat etwas mehr Beachtung verdient: das direkte Spiel über die außen, um hinter die aufgerückte Viererkette des BVB zu kommen, war genial – nicht nur beim Ausgleich. Dieses Spielprinzip hatte System und sah ziemlich einstudiert bzw. eintrainiert aus. Kompliment, Herr Fink, wenn es so war.

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Gorginaldo 11. Februar 2013 um 09:56

Das ist sogar einstudiert, ich bin fast jedes Spiel beim HSV auf der Haupttribüne, Jansen versucht das seit Wochen andauernd Aogo so anzuspielen, aber es hat selten geklappt. Gegen Dortmund fand ich es sehr interessant, diesen Spielzug schon wieder zu sehen, zum Glück hat er dieses Mal funktioniert 😉

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theboss 11. Februar 2013 um 02:24

Die parteiischste Analyse, die ich je auf Spielverlagerung.de gelesen hab (die 2 Texte nach Barca-Chelsea waren keine Analysen…). Kann man als Dortmund-Fan sicherlich so machen, fällt halt nur schon stark auf wenn man die Niederlage auf „individuelle Fehler, die halt mal passieren und nicht schlimm sind und Abschlussglück des Gegners“ herunterbricht und nebenbei die großartige Leistung der 10 BvBler hervorhebt, die in Unterzahl ganze 0 Tore geschossen haben.

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MR 11. Februar 2013 um 02:34

Wo steht was von „halt mal passieren und nicht schlimm sind“? Ich werfe der Mannschaft hier sogar im Grunde fehlende Einstellung vor, das dürfte in der Hinsicht eine der kritischsten Analysen überhaupt sein. (Und die zahlreichen kritischen Punkte bezüglich des Offensivspiels auch sehr geschickt überlesen…)

Es waren halt keine taktischen Muster zu erkennen für mich bei Hamburgs Toren. Alle unterschiedlich entstanden, alle kaum in ähnlich entstandenen Chancen wiederzufinden. Bin für Vorschläge offen. Wodurch wurden die Tore taktisch verursacht?

Abgesehen davon steht da auch was von Hamburgs Überlegenheit bei zweiten Bällen, die eben zufällig keine Tore wurden.

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ZeugeYeboahs 11. Februar 2013 um 21:30

Sorry, boss, aber ich denke du überinterpretierst. Ich – nicht BVB Fan – hab von dem Spiel die ‚Zusammenfassung‘ auf DSF gesehen, und habe auch den Eindruck, dass das Ergebnis von 4:1 für den HSV viel zu hoch ausgefallen ist.
Ich habe für den HSV 5 oder 6 Torchancen gezählt, und die machen halt mit Glück/Können 4 Tore draus. Das Spiel hätte problemlos 4:4 enden können. Allein Hummels hatte zwei 100%ige Chancen bei Läufen aufs Tor. Der BVB war vielleicht einfach unkonzentriert, aber gute Torchancen hatten sie mindestens genausoviele wie der HSV…

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LKL 11. Februar 2013 um 01:45

Mal wieder eine tolle Analyse.
Was meint ihr, wie Klopp auf die Lewandowski Sperre reagieren wird? Kriegt Schieber, der bislang arg enttäuschte eine Chance oder wird ein weiterer Mittelfeldspieler kommen? An sich haben wir mit Reus und Götze zwei Spieler die durchaus in die Spitze stossen können und ein variables Offensivspiel ermöglichen könnten, dabei verzichten wir allerdings auf das Mittel der langen Bälle, von Hummels, da keiner der Offensivspieler die Vorraussetzungen hat, solche festzumachen.

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MR 11. Februar 2013 um 01:48

Ich find nicht, dass Schieber bisher „arg enttäuschte“, denke aber, dass die BVB-Anhängerschaft so langsam aus Fällen wie Gündogan und Lewandowski mal was lernen sollte. 😉

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Stefka 11. Februar 2013 um 06:42

Ääm, was für Fälle? Hab ich was verpasst?

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MR 11. Februar 2013 um 06:50

Gündogan war als gescheiterter Sahin-Ersatz totgeschrieben, Lewandowski hatte über eine Saison lang einen Ruf als Chancentod weg. Keine zwei Jahre später sind beides internationale Topspieler. Und jetzt wird Schieber wieder nach einem halben Jahr totgeredet, obwohl er es wegen Lewandowskis konstanter Verfügbarkeit grad mal zu ZWEI Startelfeinsätzen bringen konnte – Resultat nebenbei ein 5:0-Sieg gegen Gladbach und das Siegtor gegen den englischen Meister.

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CH 11. Februar 2013 um 10:03

Find ich auch. Heutzutage braucht ein Spieler fast ein halbes Jahr Spielpraxis um in einer Mannschaft „anzukommen“.

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Stefka 11. Februar 2013 um 18:15

Danke, für die Erklärung, war noch früh am Morgen. Deshalb die lange Leitung 😉

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Thomas 13 11. Februar 2013 um 09:06

Eine treffende Anaylse und ich kann meinen Vorredner nur zustimmen. Schieber konnte noch nicht enttäuschen, da er wenig Chancen hatte sich auszuzeichnen. Jetzt kann er zeigen, dass er durchaus eine Alternative sein kann. Auch er ist technisch stark, schnell und weicht gut auf die Flügel aus um den Weg für Götze oder Reus freizumachen … Dortmund wird nicht geschwächt – dafür hat man eine Bank 🙂

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knorke 11. Februar 2013 um 10:35

Die Frage bleibt ob Klopp mit Schieber als nominellem „Stoß-Stürmer“ antreten wird, ihn eher in ein offensives Mittelfeld mit falscher 9 einbindet, oder ob er ganz was anderes macht. Ich sehe Schieber schon als Spieler, der als echte 9 eingesetzt werden kann, wenn seine Stärken auch woanders liegen als die von Lewandowski.

Den Samstag habe ich aus meiner Erinnerung gestriche. Alesia? Es gibt kein Alesia…

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