Roman Neustädter | eine Spieleranalyse und Vergleich

Roman Neustädt-wer?

2009/10 kam der ablösefreie Neuzugang von Borussia Mönchengladbach zehn Minuten lang in der Bundesliga zum Einsatz. Im Jahr davor war er noch beim FSV Mainz 05 unter Vertrag, wo er 511 Minuten in der zweiten Bundesliga spielen durfte; in 16 Einsätzen wurde er 13mal eingewechselt.

2010/11 roch es nach Durchbruch, in zwanzig Spielen spielte er von Beginn an, doch erst im Folgejahr sollte sein Stern aufgehen. 33 Partien spielte der nun schon 23jährige unter Trainer Lucien Favre und wurde sensationell mit der Borussia Vierter – der Abstiegskandidat des Vorjahres erhielt plötzlich die Chance auf die Champions League.

Deutschlands Fußballwelt sprach allerdings nur selten von der Mannschaft, im Fokus standen Individuen: Überflieger Marco Reus, dessen Nachfolger mit Patrick Herrmann schon in den Startlöchern zu stehen schien; Torwarttalent Marc-André ter Stegen galt als designierter Nachfolger Oliver Kahns, Juan Arango als genialer Linksfuß und verkappter Spielgestalter, während der zweite Südamerikaner und seines Zeichens Abwehrchef Dante schon früh seinen Wechsel zu Branchenprimus Bayern München verkündete.

Einer jener namenlosen Akteure im Schatten dieses Quintetts war Roman Neustädter. Viel zu kritisieren gab es an den Gladbachern nicht, weswegen man sich vorrangig auf das defensive Mittelfeld einschoss. Zu wenig Kreativität, keine zündenden Ideen. Und wo ist die Dynamik? Gott bewahre, man muss doch dynamisch sein. Für die sorgten andere, nämlich primär Reus und Herrmann.

Roman Neustädt-wer?

Allzu gerne wurde die Stabilität übersehen. Thorben Marx? Havard Nordtveit? Selten las man zu den beiden ein Wort in den Medien, auch Neustädter wurde kaum erwähnt. Wieso auch? Hinten gab es Dante und ter Stegen, vorne gab es Arango und Reus. Mehr Namen zur Erklärung des überraschenden Erfolgs brauchte man schließlich nicht. Gut, einen vielleicht noch: Lucien Favre. Der hatte immerhin bei der Hertha Erfolge gehabt.

Der großgewachsene Sechser Gladbachs ging letztlich zu Gelsenkirchen. Ablösefrei, bislang hat Neustädter schließlich noch keinen Verein eine Ablöse gekostet. Man will ja auch nicht zu viel Aufhebens um sich machen, tun die anderen ebenso wenig. Bei Verkündung seines Wechsels waren die Gefühle bunt gemischt: die Gladbacher trauerten der mangelnden Überweisung aus Gelsenkirchen hinterher, während diese sich fragten: Neustädt-wer?

Eine wirkliche Meinung hatte keiner zu ihm. Gut, sicherlich ein solider Transfer für die Bank. Doch wollte man als international spielendes Team seinen Kader mit wandelnden Fragezeichen auffüllen? Die Ära Magath war doch schon vorbei!

Ich zitiere aus dem Transfermarkt.de-Forum, Stand Juni 2012:

Neustädter gilt und galt in seiner Zeit hier als jemand an dem Favre A) hängt und keiner weiß warum, oder b) Favre ihn nur einsetzt weil er nichts besseres hat. – AllanSimonsen, laut Wappen Gladbachfan.

Neustädter war im Aufbauspiel katastrophal. so gut wie keine Pässe nach vorne. schlechte technik am Ball und Null Komma Null Torgefahr. Was er kann ist laufen laufen laufen und kämpfen. Das wars dann aber. Eure zentralen MF sind alle besser am Ball als Neustädter. – Hugo80, laut Wappen Gladbachfan.

Ich weiß nicht wirklich, ob er es an Holtby Höger Jones und Moritz vorbeischafft. Bei BMG ist er mir jedenfalls nicht ins Auge gesprungen. Auch wenn er es zu einem soliden Bundesligaspieler schaffen könnte, weiß ich ihn nicht so wirklich einzuschätzen. Natürlich fehlen uns vernunftige DMs die den Spielaufbau beherrschen. Aber für unsere Konsolidisierung benötigen wir ein Team, das dauerhaft international spielt, und ich halte ihn da nicht wirklich für den Richtigen. Es kann natürlich auch sein, dass ich mich irre, aber ich erwarte nichts von ihm, außer eine Notlösung wie auch Moritz und Holtby im DM. Da favorisiere ich doch klar Höger… – MaxGR, laut Wappen Schalkefan.

Zugegeben, es gab auch viele Kommentare, die anders lauteten. Und noch zugegebener,  damals hätte wohl kaum einer Neustädters jetzige Leistungen prophezeit. Doch wenn man sich das geschilderte angebliche Spielerprofil Neustädters in diesen Kommentaren ansieht, fragt man sich unweigerlich: Neustädt-wer?

Zahlen, Daten, Fakten

Um nicht weiter pathetisch und fußballromantisch zu philosophieren, begeben wir uns ins Reich der Nummern. Damit ich meine Liebeserklärungen stützen kann, habe ich mir die Daten von 61 Sechsern oder defensiven Achtern aus Europas Top4-Ligen angesehen.

RMs Liste, Teil 2: Angriff der Defensivspieler

Ausgewählt wurden die populärsten oder Akteure von den aktuellen Topteams, desweiteren wurden zwanzig Akteure der Bundesliga gewählt. Als Quelle diente Whoscored.com, für die Minuten an Spielzeit nutzte ich transfermarkt.de und es wurden nur jene Werte und Minuten gezählt, die in der heimischen Liga oder einem europäischen Wettbewerb exkl. Qualifikation erreicht wurden.

Die Rubriken waren die Balleroberungen, Passunterbrechungen, Fouls, Befreiungsschläge und wie oft man ausgespielt wurde. Balleroberungen sind selbsterklärend, ebenso wie Passunterbrechungen. Fouls und Anzahl der erfolgreichen gegnerischen Dribblings wurden deswegen in die Statistik miteinbezogen, weil sie den Versuch einer defensiven Aktion zeigen. Sie wurden dann als erfolglos gewertet, während bei den Befreiungsschlägen dieser Aspekt mit 50% Wahrscheinlichkeit eines Ballverlustes beziffert wurde.

In der ersten Statistik wurde ganz banal die Anzahl der Defensivaktionen zusammengezählt und sie durch die Anzahl der Spielminuten geteilt, danach auf eine Partie hochgerechnet. Das gleiche wurde bei den erfolgreichen Defensivaktionen gemacht.

Defensivaktionen pro 90 Einsatzminuten

Was fällt auf? Richtig, kein Neustädter. Diese Statistik ist letztlich – wie eigentlich alle – Schrott, wenn sie nicht ordentlich interpretiert wird. (Wir gehen von der Annahme aus, ich wäre dazu imstande.)

Valon Behrami ist auf Platz 1. Er agiert in einer Doppelsechs mit weit aufrückenden Flügelverteidigern und drei nominellen Stürmern vor einer Dreierkette. Meine bescheidene Meinung dazu lautet, dass der enorm laufstarke Kosovare schlicht und einfach sehr viel auf die Flügel ausweichen muss, zentral ebenfalls viel arbeitet und prinzipiell auch ins individuelle Gegenpressing geht. Auffallend ist auch, dass viele andere Akteure in dieser Rubrik primär unter die Aspekte laufstark und bissig fallen. Hinzu kommt natürlich die mannschaftliche Ausrichtung. Wir haben uns aufgemacht, die relevanten Aspekte auf zwei Arten zu filtern.

Die erste Variante basierte auf der Annahme, dass die Anzahl der Aktionen zu stark vom Spielcharakter, eventuell der Liga und natürlich der kollektiven Ausrichtung abhängt. Darum untersuchte ich – ausgehend davon, dass die Spieler schon im richtigen Moment in den Zweikampf gehen würden – die Anzahl der Erfolgsquote in den defensiven Aktionen.

Erfolgsquote der Defensivaktionen

Meine Suche schien beendet: eine Statistik, wo Roman Neustädter der Beste aller bekannter Sechser in Europa ist. Mit 74,52% liegt er sogar vor Weltklasseakteur Sergio Busquets, der auf Platz Zwei kommt. Auf den ersten Blick etwas überraschend folgt darauf Stefan Reinartz. Hierbei benötigen wir wieder etwas Taktik. Reinartz ist der zentrale von drei Sechsern, weicht nicht aus seiner Position und kommt selten in die Bedrängnis ausgespielt werden zu können.

Im Gegensatz zu Busquets und Neustädter ist er nicht ein einzelner Sechser (oder einer von zwei, wenn man Jermaine Jones zählt), sondern einer von drei in einem für diese Belange herausragenden System. Die Halbraumverteidigung Leverkusens öffnet Räume auf den Außen, wodurch der Gegner bei einem unter Druck gewonnenen Dribblings in die Mitte geht und dann dort viele einfache Bälle verschenkt. (Siehe hierzu Firminos Rolle gegen Leverkusen).

Mit Luka Modric, Ever Banega, Fernando Gago, Tom Cleverley und Xavi folgen wiederum allesamt Akteure, die über eine ungeheure Spielintelligenz verfügen, aber letztlich etwas offensiver und vornehmlich als gezielte Pressingspieler agieren. Ein Abstand zu Neustädter und Busquets ist aber bereits klar erkennbar. Dennoch darf der Aspekt der absoluten Zahl nicht vergessen werden – man will ja nicht, dass sich alle Sechser der Welt darum bemühen, nur die bestmöglichen Wege zu gehen und die individuell schlechtesten vermeiden, um ihre Statistik zu pushen.

Hierzu  haben wir den Begriff der „Pressingkompetenz“ erfunden. Die absolute Zahl der Defensivaktionen wurde viermal mit der Prozentzahl erfolgreicher Aktionen multipliziert, dann Quadratzahl des Ballbesitzes multipliziert. Letztendlich werden lediglich die unterschiedlichen Einflüsse gewichtet und aufgewogen: ein konstantes Pressing ohne Ertrag wird nicht belohnt, doch die hohe Aktivität kommt erst ab einem bestimmten Niveau wirklich zu tragen.

Der Ballbesitz fällt auch deswegen hinein, weil bei einem höheren Ballbesitz die Wechselphasen des Ballbesitzes – wo Zweikämpfe, Balleroberungen und Passunterbrechungen ja entstehen – deutlich geringer sind und gleichzeitig gezielter gesucht werden müssen. Hier geht es um eine Suche nach der Qualität in den Aktionen, welche die Quantität aber nicht vernachlässigen soll. Je höher der Wert, umso kompetenter ist der Akteur in seinem Pressing.

Pressingkompetenz

Plötzlich fällt Stefan Reinartz weg. Er befindet sich noch in der Topriege, musste aber bspw. Gago, Ignacio Camacho und auch Javi Martinez den Weg räumen. Sergio Busquets hingegen konnte Roman Neustädter überholen.  Aus dieser Gruppe an Spielern haben wir durch die letzten zwei Kategorien die „besten“ fünfzehn Defensivspieler gesucht.

Da ein Sechser nicht nur defensiv stark, sondern auch offensiv fähig sein soll, haben wir die jeweiligen Akteure nun auf ihre anderen Fähigkeiten untersucht. Aus dem bisherigen Material wählten wir 15 Spieler, die in ihren jeweiligen Vereinen vorrangig als tiefster Akteur auflaufen. Spieler wie Xavi fallen hierbei heraus, andere wie Milan Badelj haben wir ausnahmsweise noch dazugezählt, weil sie der Definition weitestgehend entsprechen.

RMs Liste Teil 3: die Rache der Offensivaspekte

Tore, Torschüsse, Torschussvorlagen, Dribblings, Anzahl der herausgeholten Fouls und auch negative Aspekte wie Stockfehler und Ballverluste wurden in dieser Datenbank gesammelt. Auch die Anzahl der Pässe in absoluten Zahlen, die gespielten Minuten und die Passerfolgsrate spielen in der später folgenden Interpretation und Bewertung eine Rolle.

Dabei haben wir jetzt die Sechser erst einmal wieder – ganz banal und wenig aussagekräftig – nach der Anzahl ihrer Offensivaktionen à 90 Minuten sortiert.

Offensivaktionen à 90 Einsatzminuten

Badelj als Spielgestalter des Hamburger SV natürlich ganz vorne, ihm folgt Zlatko Junuzovic, der bei Bremen wegen der sehr beweglichen und aufrückenden Halbspieler viele Offensivaktionen instruieren muss. Die drei Spanier Javi Martinez, Xabi Alonso und Mikel Arteta verwundern ebenso wenig.

Letztlich haben wir hier ebenfalls versucht, zwei Mal diese absoluten Zahlen zu relativieren. Beim ersten Mal übernahm ich wie oben das Prinzip, dass die Spieler schon das Richtige in Anbetracht der Taktik und Erwartungshaltung tun, weswegen ich lediglich die Erfolgsquote der offensiven Aktionen als Statistik nahm.

Prozentsatz erfolgreicher Offensivaktionen

Wenn ein Sechser schon nach vorne geht, soll es sich ja auch was bringen! In diesem Aspekt kippt die Grafik im Vergleich zur Vorherigen plötzlich: Busquets muss sich nur Reals tiefliegendem Spielmacher Xabi Alonso geschlagen geben. Der kratzt beinahe an der 80%-Marke, während Leon Britton, Alvaro Gonzalez und Stefan Reinartz nicht über die 60%-Marke kommen.

Roman wer? Ach ja, um den geht es ja hier. In beiden Statistiken kommt der Schalker auf einen stabilen Mittelfeldplatz. Wenig beeindruckend. Dennoch müssen die Aufgaben einer Sechs wohl noch genauer beachtet werden – soll sie kreativ wirken? Wie stark wird sie miteinbezogen in das Pass- und Offensivspiel ihrer Mannschaft?

In gewisser Weise könnte man sagen, dass man als alleiniger oder zumindest konstant tiefster Sechser – als Absicherung einer Offensivabteilung und ohne eine eigene – das Spiel stabilisieren soll. Um diesen Effekt darzulegen, wurden die Anzahl der Fehler in den Offensivgängen in Relation zu den erfolgreichen Pässen gesetzt. Dieser Wert wurde mit dem Prozentsatz der erfolgreichen Pässe multipliziert, um dem Wert eine stärkere Gewichtung zu geben, da ein sicherer Passgeber für die Stabilität sorgt.

Stabilitätsfaktor

Ins Auge sticht Sergio Busquets. Mit enormem Vorsprung liegt er hier auf Platz 1 und weist einen Wert von 90,48 auf. Weit dahinter folgen Mikel Arteta und Xabi Alonso; überraschenderweise zwei Akteure, die aktuell in einer (relativ) schwächelnden Mannschaft als nach wie vor unumstritten und mit als beste Akteure gelten. Unter Umständen wären ihre Werte noch deutlich höher, wenn ihre Mannschaften in besserer Form wären; besonders Alonso könnte hierbei nach der überaus schwierigen Champions-League-Gruppe einen Anstieg verzeichnen.

Joe Allen ist dann auf Platz 4 – bereits bei Swansea hatte er mit Leon Britton (stolzer Neunter!) das Ballbesitzspiel des Underdogs aufrechterhalten, bei Liverpool ähnliches. Und auf den Plätzen hinter Allen und vor Britton finden sich gleich vier Spieler aus der Bundesliga. Der unscheinbare und sichere Kvist, Sven Bender, dessen geringe Spielzeit die Statistik eventuell zu seinen Gunsten etwas verfälscht hat sowie natürlich 40-Millioneneinkauf Javi Martinez, der in den letzten Wochen immer stärker überzeugen konnte. Dennoch wird er von Roman Neustädter geschlagen, der nicht nur der zweit „pressingkompetenteste“ ist, sondern unter 15 der besten Sechser Europas in puncto offensiver Stabilität immerhin auf Platz fünf landete.

Inwiefern solche Statistiken sinnig oder unsinnig sind könnte man ebenso lang und breit diskutieren, wie das Vorkommen von acht Bundesligaakteuren (was eventuell am Pressingvorsprung liegt, aber wohl doch eher an der Anzahl der gewählten Akteure in der Stichprobe, nämlich ein Drittel der Population), vier La-Liga-Akteuren, einem Serie-A-Spieler und drei Engländern, die jeweils bei den drei bunten Hunden des Premier-League-Ballbesitzspieles (Arsenal, Swansea und Liverpool) angeheuert sind. Dennoch bieten die Zahlen einen Vergleichswert; ob aussagekräftig oder nicht.

Was die Statistiken nicht verraten

Eventuell fiel auf, dass ich mich trotz der vorsichtigen Nutzung von Zahlen immer wieder kritisch über Statistik äußere. Fußball ist nicht zu komplex, um in Zahlen erfasst zu werden – aber es ist wohl nicht effizient, die enorme Komplexität durch extreme Kategorisierung einzufangen, außerdem würde man dafür wohl eine ungeheure Zahl an Analysten, die auch die nötigen taktischen Qualifikationen benötigen würden, anheuern müssen. War man im Rückstand? Hat sich das Team angepasst? Welche Formation? Welche Höhe bei welcher Aktion? Was tat der Spieler nach dieser Aktion? Passte das zur mannschaftlichen Spielphilosophie? In den Kontext des Spiels?

Letztlich sind es eben solche Aspekte, die einem analytischen Betrachter  ins Auge fallen. Wie ruhig Akteure den Ball nach einem erfolgreichen Zweikampf noch sicher verteilen können ist eine unterschätzte Qualität. Ebenso, wie strategisch und wohlüberlegt sie dabei vorgehen; spielen sie den Ball nur ab, um keinen Fehler zu machen oder spielen sie ihn im richtigen Moment in die richtige Zone, wo man schnell Überzahlen herstellen kann? Wie gewichtet man unterschiedlich effektive Aktionen?

Es ist jene Magie, die gewisse Spieler – zumindest für uns Taktiker – versprühen. Roman Neustädter ist einer jener Unscheinbaren, die alles um sich herum besser machen. Christoph Biermann schrieb in seinem Buch „Die Fußball-Matrix“ über Shane Battier, den „No-Stats-Allstar“. Mit ihm sind seine Mitspieler besser, seine Gegenspieler schwächer und das alles, ohne dass Shane Battier hervorragende offensive oder defensive Statistiken aufweisen könnte.

Er schießt nur die einfachsten Schüsse, ansonsten spielt er den Ball weiter, bis jemand einen für ihn passenden Schuss abfeuern kann. Bei Rebounds steigt er nicht hoch, sondern überlässt das einem Mitspieler und behindert lieber einen Gegenspieler.

Blocks? Wie soll man Nowitzkis-Fade-Away blocken? Stattdessen nutzt Battier – ich habe ihn beobachtet – lieber andere Mittel. Er hält ihnen die Hand vor die Augen, bringt sie aus der Balance und drängt sie vor Schüssen einfach in ungünstige Positionen. Seine Mannschaft rechnet aus, welcher Spieler wie oft wohin zieht zum Werfen und wie erfolgreich er dabei ist. Battier sieht sich Videos an, lernt die Statistiken und befolgt sie. Er ist eine Maschine.

Busquets und Neustädter besitzen solche Statistiken wohl nicht. Stattdessen suchen sie instinktiv nach Schwächen bei der gegnerischen Mannschaft, nach Fehlbewegungen, nach Problemen oder unterbinden riskante Angriffe mit viel Raum für den Gegner, indem sie ihn Schritt für Schritt in ungefährliche Wege leiten, seinen Angriff verlangsamen und auf die Rückkehr ihrer Kollegen spekulieren oder ihm schlicht und einfach Fallen stellen.

Es sind keine messbaren und nur schwer erkennbare Aktionen, doch sie sind effektiv. Vicente Del Bosque, Pep Guardiola, aber auch hierzulande Jürgen Klopp und Jupp Heynckes (sh. Martinez-Transfer) wissen solche Aspekte, gepaart mit intelligenter Passkommunikation und starker Pressingresistenz, zu schätzen.

Wer weiß, vielleicht läuten sie eine neue Ära des Fußballs ein. Aus der anfänglichen chaotischen Ära entwickelten sich die Grundzüge des Fußballs. Dieser wurden immer wieder überarbeitet und der Fußball wurde schneller. Dem modernen Fußball haftet das Bild des hochathletischen und ultradynamischen Laufsport an. Fußballer haben den Ball weniger als eine Sekunde am Fuß pro Ballkontakt, haben ihn im Spiel weniger als zwei Minuten bei sich, laufen aber im Idealfall 25 Sprints und 12,5 Kilometer.

Vielleicht wird auch dank solcher Akteure eine neue Revolution kommen. Wie wir heute über frühere Aufnahmen Pelés und Beckenbauers schmunzeln und gleichzeitig lamentieren, dass wir ohne Bedrängnis und bei dem damaligen Spieltempo doch auch bei einer Weltmeisterschaft hätten brillieren können, werden unsere Enkel eines Tages Bilder von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi verächtlich betrachten und mit dem Kommentar versehen: „Och, schau einmal, die Gegner haben ja ihren Deckungsschatten nie durch Hinterherziehen vergrößert und den Raum nur in Vertikale und Horizontale zusammengezogen. Da könnte ich auch paar Solotore schießen, sind ja zig anlaufbare Räume offen.“

Schlechter Mathematiker 14. Juli 2016 um 09:50

Also wenn ich nachrechne komme ich ums Erbrechen nicht auf die Pressingkompetenz.
Defensivaktionen: 208
Erfolgsquote: 0,7452
Ballbesitz: 0,52

208 * (0,7452)^4 * (0,52)^2 = 17,28

Wie komme ich nun auf 0,97? 😀

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tobit 15. Juli 2016 um 07:50

Wenn man die Defensivaktionen pro 90 min nimmt, kommt man zumindest der Größenordnung Nähe (~0,83), aber den exakten Wert konnte ich bisher auch nicht reproduzieren.

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Jose Mourinho 19. Februar 2013 um 01:09

Wie ist es denn eurer Meinung nach zu erklären, dass Khedira so gar nicht vertreten ist? Einfach dadurch, dass er mittlerweile eine offensivere Rolle bei Real spielt als bspw. Busquets oder Neustädter in ihren Clubs? Denn sieht man sich die Anzahl der gelaufenen Kilometer an ist er bei Madrid eigentlich immer der Spieler der am meisten arbeitet und so rein vom gefühlten her auch die meisten Defensivaktionen zeigt. Gerade in diesem Jahr sehe ich ihn da sogar noch stärker als Alonso (der ja vertreten ist) und definitiv stärker als Modrig. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er weniger Balleroberungen hat als die Spieler auf der ersten Liste und auch bei der Erfolgsquote der Defensivaktionen liegt er meiner Ansicht nach sehr weit vorne. Was die Erfolgsquote der Offensivaktionen angeht hat er sicher das Problem seines doch eher schwachen Torabschlusses, aber mit 4 Toren und 5 Vorlagen lässt er eigentlich auch einen Alonso (4 Vorlagen) und Busquets (3 Torbeteiligungen) hinter sich. Natürlich sagt das erstmal nichts über die Quote, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Khedira mehr Offensivaktionen hat als Alonso, von daher scheint mir da die Quote nicht zu stimmen.

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JS 19. Februar 2013 um 08:36

Jose Mourinho kommentiert im fließenden Deutsch auf Spielverlagerung. Daraus folgt:

a) Auch Weltklasse-Trainer holen sich hier Inspiration.

b) Mourinho hat einen Sprachkurs belegt. Er bereitet sich wohl schon auf seinen Abgang bei Real vor und folgt Pep nach Deutschland. Nicht zufällig liest er doch die Analyse über Neustädter und Schalke braucht einen Trainer. *Zaunpfahl*

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Jose Mourinho 19. Februar 2013 um 22:25

Mou ist ein Sprachgenie, da dürfte Deutsch kein Problem sein. Aber Schalke tut sich doch kein vernünftiger Trainer an 😉

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MJK 18. Februar 2013 um 23:03

Als Barcelona Fan fühle ich mich dazu verpflichtet darauf hinzuweisen, dass bei „RM’s Liste Teil 3“ ein Fehler in der Statistik zu finden ist, da Busquets im Liga-Spiel gegen Atletico ein Tor geschossen hat.

Auf jeden Fall trotzdem ein sehr interessanter Artikel, der mir als Statistikfan besonders gefällt.

Weiter so!

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RM 18. Februar 2013 um 23:53

Das Tor erzielte er allerdings sechs Tage nachdem dieser Artikel veröffentlicht wurde. =)

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RM 30. Dezember 2012 um 14:54

Habe mit den Whoscored-Daten der letzten Saison Neustädters Pressingkompetenz im Gladbacher Trikot ausgerechnet.

Er wäre mit 0,79 europaweit auf Platz 5 gewesen und in der Liga Zweiter hinter Sven Bender; und klar vor Martinez. Wohlgemerkt bei den deutlich passiveren und nicht hoch pressenden Gladbachern. Schön, wie das in die Statistik einfließt und sie dennoch nicht stark abwertet; auch kann man ausgehen, dass er dieses Jahr mit mehr Erfahrung (erste volle Saison in der Bundesliga) besser wurde. War die Statistik doch nicht so übel. =)

P.S.: Würde man gelbe Karten noch negativ gewichten, müsste er wohl sogar noch stärker sein: diese Halbrunde 2, letzte Saison 2. Tat ich aber bewusst nicht, weil man gelbe Karten ja auch oft für taktische Fouls erhält. Wäre statistisch dennoch interessant.

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FUZ 21. Dezember 2012 um 05:43

Busquets/Neustadter style!?

http://www.youtube.com/watch?v=cJA2G9qpmfg

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RM 21. Dezember 2012 um 08:49

Wer ist denn der werte Junge?

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FUZ 23. Dezember 2012 um 03:47

einer, der gerne Busquets wär 😉

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Mojoe 21. Dezember 2012 um 12:52

Muss man aber natürlich auch vom Niveau der Teams abhängig machen. Dieses schätze ich laut Video nicht allzu hoch ein..
Aber ansonsten äußerst anschaulich!

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AP 19. Dezember 2012 um 10:21

Oh man.
Holtby gg seinen vorherigen Verein, garantiert motiviert, auf der Bank. Neustädter ausgewechselt. „Red“ Jones darf weiter zaubern. Barnetta auf Rechts. Matip ganz raus. Systemwechsel zum 4-4-2- mit Hunter in mega Topform und Marica seit Jahren der Goalgetter schlechthin… Mehr Kopfkino für die Winterpause geht nicht und dazu ein ganz ganz schlechtes Personalmanagement, was das neue Trainergespann sich da hat einfallen lassen. Das hätte gg müde Mainzer ein B-Jugend Trainer besser hinbekommen (Vorsicht Ironie).

S04 steht sich mal wieder selbst im Weg. Nach der Winterpause gehts weiter runter ihr Blauen.

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LeFlo777 18. Dezember 2012 um 23:27

Hallo,

ich bin ein großer Fan eurer Seite und das Niveau ist konkurrenzlos hoch. Die statistik-gestützte Analyse ist ein interessanter Ansatz, wenngleich ich sie jedoch etwas kritsch sehe.

Wie schon öfter erwähnt fehlen Formeln, denn Text alleine ist sehr schwer zu verstehen. Für Sätze wie „Die absolute Zahl der Defensivaktionen wurde viermal mit der Prozentzahl erfolgreicher Aktionen multipliziert, dann Quadratzahl des Ballbesitzes multipliziert“ hab ich eine gefühlte Ewigkeit gebraucht um sie halbwegs zu verstehen.
Die Auswertung dieser Daten (v.a. Kombination/Normalisierung) halte ich einfach für etwas zu „hemdsärmlig“ und wird zurecht von einigen Stastikern hier im Blog kritisiert.

Fußball ist meiner Meinung nach ein sehr komlexer Sport, der sich in vielerlei Hinsicht nur schwer in Statistiken ausdrücken lässt. Dazu kommt, dass viele Aktionen gar nicht erfasst werden (können):
taktische Kommandos an Mitspieler,
Psychotricks um Gegner aus dem Konzept zu bringen,
Zulaufen von Räumen,
clevere (taktische) Fouls,
Freistöße herausholen,
Tempoveränderungen,
entscheidende Aktionen (nicht unbedingt Tor & Torvorlage, sondern z.B. ist ein Ballgewinn im Mittelfeld mMn anders zu gewichten als ein „entscheidender“ Zweikampf in einer 1-gegen-1-Situation im Strafraum),
Treffen von richtigen Entscheidungen (Pass/Dribbling/Torabschluss, Tackling oder nur Ablaufen, etc)
und und und…

Meiner Meinung nach eignen sich Statisken hier nicht besonders. Schöner wären Videoanalysen, was dieser oder jener Spieler in bestimmten Situationen gut oder schlecht gemacht hat, was leider in einem Blog nur schwer zu realisieren sein dürfte 🙁

So, genug gemeckert 😉

Vielleicht könnt ihr die Zahl der Spieler in den Statistiken etwas reduzieren (Absolute Topleute + Mannschaften, die ähnliche Systeme spielen). Und dann besser die Unterschiede zwischen den wenigen Spielern herausarbeiten.

Gewundert hat mich, dass es Khedira nicht in Top-Liste geschafft hat. Habt ihr hierfür eine Erklärung?

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Journalist 14. Dezember 2012 um 12:24

Der Artikel ist mal wieder ein Traum, schafft so viel Mehrwert, gibt Gedankenanstöße. Zudem ist es großartig, dass Ihr so intensiv auf die User-Kommentare eingeht. Dies in Kombination mit der Recherche und Erstellung der Artikel ergibt einen so hohen Zeitaufwand, den ich mir gar nicht vorstellen möchte.

Ihr bringt den Fußball in Deutschland enorm weiter, das könnt Ihr Euch wirklich ans Revers heften.

Die Diskussionen der User unterhalb Eurer Artikel haben inzwischen eine so hohe durchschnittliche Qualität, das wertet Eure Seite nochmal enorm auf.

Inhaltlich möchte ich hinzufügen: Es ist vollkommen legitim, dass man bei der Betrachtung eines Spielers aus den hunderten Werten jene herauszieht, die besonders positiv (oder negativ) sind, um die eigenen Thesen zu stützen oder positive Eigenschaften zu belegen. Wenn ich einen Spieler behandle, von dem ich behaupte, dass er zu den besten auf seiner Position gehört, kann ich das kaum mit Durchschnittswerten veranschaulichen. Wenn man im Rahmen einer solchen Aktion „Adventskalender“ 24 Spieler behandelt, wählt man selbstverständlich jedes Mal aufs Neue die sich anbietenden Werte aus, die darstellen, wie und wo ein Akteur z.B. ein Alleinstellungsmerkmal aufweist. Das „konstruieren“ zu nennen, empfinde ich als unzutreffend, zumal Ihr häufig selbst u. bewusst eigene Aussagen im Laufe eines Artikels abschwächt, was Euch enorm objektiv wirken lässt. Weiter so!

Antworten

RM 14. Dezember 2012 um 14:24

Solche Kommentare sind auch der Grund dafür, wieso wir diesen Zeitaufwand gerne hinlegen…

Antworten

EssTeeGee 18. Dezember 2012 um 19:52

grandioser kommentar!
vollste Zustimmung!

Für mich ist diese Seite mittlerweile ein Genussmittel, wie gutes Essen oder Whiskey. Ich genieße die Artikel und viele der Kommentare gern mit guter Musik, im gemütlichen Stuhl nah an der Heizung, kein Witz. Weiter so RM, weiter so Spielverlagerung!

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ultraspin 12. Dezember 2012 um 20:49

Ich verstehe den Vergleich so, dass stets alle 61 6er verglichen wurden und damit auch Schweinsteigers Werte bei jeder Statistik untersucht wurde, er jedoch es unter die top ten schafte. Ist das so richtíg?

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RM 12. Dezember 2012 um 20:51

Es wurden weitere Sechser hinzugefügt – insgesamt 65. Diese wurden defensiv verglichen und die zehn defensivstärksten Sechser wurden dann offensiv untereinander abgeglichen.

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Pex 12. Dezember 2012 um 08:15

habt ihr den Khedira in der Studie nicht einbezogen oder kommt der nur nicht vor? Das waere insofern interessant, da er ja der Konkurrent in der deutschen Nati waere, wuerde der Loew auch so begeistert von ihm sein wie ihr….

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RM 12. Dezember 2012 um 10:21

Khedira ist drinnen, nur halt nicht unter den besten Zehn.

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phy 11. Dezember 2012 um 18:59

Da verweist ihr auf den grandiosen Artikel über Battier und tappt (?) dennoch in die stats-falle 😉

Um die Analogie mit der (mann-)deckung Battiers zu Nutzen:
Ein moderner Sechser hat doch v.a. folgende drei Aufgaben:
a) Balleroberung (Zweikampf od. Interception)
b) Einleitung von Offensivaktionen (*)
c) Koordination des Pressings/Deckungsschattens

Hier wird a) jedoch (zumindest im vgl. zu c) ) überproportional gewertet weshalb z.B. Junuzovic als verkappter 6 od. 8er in nem fluiden Mittelfeld ne höhere Anzahl an Defensivaktionen hat als ein Baumgartlinger hat obwohl zweiterer in einem pressingkonzept (rein intuitiv) die besseren Wege läuft.

Ein Vorschlag für ne Erweiterung der Defensivleistung wäre demnach die Veränderung der Feldpositionen der zentralen (offensiven?) Mittelfeldspieler in Relation zur restlichen Mannschaft/der hauptsächlichen Passingrouten der gegnerischen Mannschaft – unter der Grundannahme, dass a) die Aussenbereiche des Spielfelds eine „geringere“ Gefahr darstellen als die Mitte und b) ein gutes Pressing zu einer tieferen Feldposition des Gegners führt..

(*) Torvorlagen/Tore sind halt untypisch für einen Sechser, aber wie schaut es mit assist-assists aus? Wie schaut es mit der Frage aus wieviele Gegenspieler pro pass überwunden werden? (Überlegung: Wie würdige ich z.B. Xabis offensive Qualität hinsichtlich seiner präzisen langen pässe?)

humm

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RM 11. Dezember 2012 um 19:21

Absolut. Und falls du mir die Statistiken dazu besorgt, mache ich dir jeden Artikel, den du willst 🙂

Antworten

phy 12. Dezember 2012 um 00:26

Wenn du mir die Daten besorgst mache ich dir jede Statistik 🙂

nö, ernsthaft: Gibts eigentlich ne Möglichkeit die Daten von bundesliga.de in ner numerischen Form zu bekommen? Wäre zwar nur Deutschland aber es wäre mal ein Anfang/ne Spielwiese…

Antworten

Jose Mourinho 12. Dezember 2012 um 15:15

Machs wie RM: Strichliste.

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phy 12. Dezember 2012 um 22:31

da sitz ich ewig.. :/

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Sebastian Schecker 11. Dezember 2012 um 15:06

Werde mir am Samstag Neustädters Leistung unter dem Eindruck dieser Tabellen besonders zu gemüte führen… mal schauen ob er hält, was er verspricht. Oder ob es doch statistische Tricks waren…

Antworten

Sebastian Schecker 17. Dezember 2012 um 18:05

Das direkte Duell war eindeutig: Schuster ist besser als Neustädter… ich finde Roman Neustädter wird hier überschätzt. Er ist kein Leader, läufts gut dann auch bei ihm und umgekehrt. Jones wäre eher der Leader im def. MF von S 04 doch der war ja gesperrt am sa.

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RM 17. Dezember 2012 um 18:14

Also ist Jones besser als Neustädter und Schuster wäre bei Schalke besser, als Neustädter? So kann man das mMn nicht bewerten. Schalke spielt ja nicht den Stärken Neustädters entsprechend – und auch sehr gute Spieler dürfen eine Schwächephase haben, falls er denn eine hat. Und falls du denkst, wir überschätzen ihn – wie gut finden wir ihn denn?

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livenoten 10. Dezember 2012 um 23:48

Interessanter Artikel!

Bei Neustädter fällt mir unabhängig von Zahlen immer wieder auf, dass sein Spiel sehr von seinem Selbstvertrauen abhängig ist. Gelingen ihm einige anständige Aktionen in der Anfangsphase des Spiels, macht er meistens auch ein sehr gutes, fehlerfreies Spiel. Läuft aber etwas schief, unterläuft ihm Fehler auf Fehler.

In der Thematik sollte man vielleicht auch das Spielsystem der Mannschaft noch mehr beachten. Für Neustädter wäre es, meiner Meinung nach, noch effektiver in einem 4-3-3 als „Sechser in der Mitte“ zu spielen. Für Offensivaktionen wären dann im Spiel die anderen beiden Mittelfeldspieler überwiegend zuständig. Seine Qualitäten im Stellungsspiel und in der Defensive würden da wahrscheinlich noch mehr zum Zuge kommen.

Ich finde es auffällig, dass Junuzovic in den Statistiken bei den Offensivaktionen sehr weit vorne wiederzufinden ist, wo er doch eigentlich als alleiniger Sechser eher für die Defensive zuständig sein sollte. Klar: Junuzovic ist kein Gelernter auf der Position (so weit mir bekannt), trotzdem ist das vielleicht einer der Hauptgründe, warum Werder, auch in dieser Saison, wieder einmal Probleme in der Defensive hat.

Generell fällt es uns bei livenoten.de auch schwer die Sechser zu bewerten. Wir versuchen einen Spieler direkt bei Betracht des Spieles live zu benoten. U.a. ist ein Grund, dass es viele verschiedene Spielertypen auf der Position in der Bundesliga gibt und jeder Spieler seine Qualitäten hat. Manchmal fallen die Qualitäten bei dem einen Spielertyp eher auf als bei einem anderen. Naja vielleicht schaut ihr mal rein…

Antworten

gabste 10. Dezember 2012 um 22:09

Guten Abend,

da Du schon die User-Kommentare der letzten Saison zitierst, würden mich auch mal die Statistiken Neustädters aus ebendieser. Ich hab selber als Gladbach-Fan jedes Spiel live verfolgt und bin zu ähnlichen Einschätzungen gekommen.
Defensiv war ihm selten etwas vorzuwerfen, doch sobald es in die Offensive ging, traf er doch selten die richtige Wahl beim Abspiel und der Torabschluss schien auch sehr verbesserungswürdig.
Gerade, da mit Harvard Nordveit, sein Partner auf der 6, ein ebenfalls offensiv unauffälliger (zumindest in der letzten Saison) Spieler agierte, wäre hier ein Neustädter, so wie er sich jetzt auf Schalke präsentiert wichtig gewesen.
Gerade deshalb und der im Gegensatz zu Reus eher unsauberen Trennung vom Verein, hat ihm in Gladbach zunächst kaum jemand eine Träne nachgeweint.
Freut mich trotzdem für ihn, dass er in Schalke eine solche Entwicklung genommen hat und hätte mir das gerne auch schon in der letzten Saison von ihm gewünscht.

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BS 10. Dezember 2012 um 16:02

Meint ihr Martinez hätte bei den Bayern ähnliche Einsatzzeiten und positive Statistiken gehabt wenn sich Gustavo nicht verletzt hätte?

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mischl87 10. Dezember 2012 um 15:46

„Hierzu haben wir den Begriff der „Pressingkompetenz“ erfunden. Die absolute Zahl der erfolgreichen Pressingaktionen wurde hoch Vier genommen, dann durch die gesamte Zahl hoch Drei dividiert und mit der Quadratzahl des Ballbesitzes quadriert. Letztendlich werden lediglich die unterschiedlichen Einflüsse gewichtet und aufgewogen: ein konstantes Pressing ohne Ertrag wird nicht belohnt, doch die hohe Aktivität kommt erst ab einem bestimmten Niveau wirklich zu tragen.“

Ihr quadriert zwei Zahlen miteinander? Vermutlich multipliziert? Grundsätzlich, wie hier auch gerade angesprochen von TW , finde ich es sehr schön, dass ihr euch an Gewichtungen herantraut, wie, ist aber zu kritisieren bzw. verbesserungsbedürftig. Verstehe ich deine obige Formel dann richtig? eP^4/P^3*B^2

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mischl87 10. Dezember 2012 um 15:49

„Joe Allen ist dann auf Platz 4 – bereits bei Swansea hatte er mit Leon Britton (stolzer Neunter!) das Ballbesitzspiel des Underdogs aufrechterhalten, bei Liverpool ähnliches. Und auf den Plätzen hinter Allen und vor Britton finden sich gleich vier deutsche Spieler.“

vier Spieler der Bundesliga

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RM 10. Dezember 2012 um 15:53

Jetzt müsste es klarer sein – das war nicht die Formel, sondern im Endeffekt, was mit den Zahlen gemacht wurde. Nun steht die Formel drinnen, was es einfacher machen sollte.

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mischl87 10. Dezember 2012 um 16:18

„Hierzu haben wir den Begriff der „Pressingkompetenz“ erfunden. Die absolute Zahl der Defensivaktionen wurde viermal mit der Prozentzahl erfolgreicher Aktionen multipliziert, dann Quadratzahl des Ballbesitzes multipliziert“

es fehlen immer noch einige Füllwörter 😉 Ich bin kein Statistiker, jedoch Biomathematiker und modeliere sehr viel. Mir versteckt sich aber immer noch die Erklärung, warum ihr die Formel so erstellt habt und werde nachher noch ein wneig darüber grübeln, finde es aber klasse, dass ihr euch die zeit nehmt, solche Artikel zu schreiben

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RM 10. Dezember 2012 um 16:44

Die absolute Zahl der Defensivaktionen ist ja wichtig – wenn einer nur einen Zweikampf macht, ihn aber gewinnt, wäre er bei der Erfolgsquote weit oben. Andererseits gibt es Mannschaften, die besonders fokussiert sind auf die Balleroberung, was die Werte ebenfalls verzerrt – Barcelona ist da ja das Gegenteil, die führen durch ihren Ballbesitz weniger Defensivzweikämpfe, logischerweise. Wir haben also die absolute Zahl * Erfolgsquote * Erfolgsquote * Erfolgsquote (Qualität geht ja über alles) * Ballbesitz * Ballbesitz, um dann diese Aspekte halbwegs zu relativieren. Dass das natürlich nur eine Annäherung ist und keine gute, ist dann eine andere Geschichte.

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DAF 10. Dezember 2012 um 16:35

@RM:
In welchem Zeitraum wurden diese Daten erhoben…vermutlich in der bisherigen Saison, oder? Man muss natürlich bei der Interpretation sehr viele Komponenten berücksichtigen, bspw. mussten sich Neustädter und Martinez bei neuen Teams mit ganz anderen Philosophien zurechtfinden.
Find den Artikel ganz große Klasse, solche Spielerporträts wie auch schon bei Huntelaar sind wirklich hochinteressant.

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TW 10. Dezember 2012 um 17:05

RM, jetzt ich verstehe Deinen Ansatz. Der Indikator wird perfekt, wenn Du vor dem Produkt aus absoluter Zahl und multiplizierten Quoten noch die 5-te Wurzel des Produktes nimmst. Das verbessert die Interpretation, da Du nun tatsächlich so etwas wie die erfolgreichen Defensivaktionen pro Gegnerischer Ballbesitz bekommst. Auf die Reihenfolge hat dies natürlich keinen Einfluss, und somit auch nicht auf die Analyse.

Bei dem Stabilitätsindikator würde ich die Fehler eher mit der Anzahl Ballkontakten normalisieren, aber wahrscheinlich ist die Korrelation zwischen Pässen und Ballkontakten eh so hach, dass das kaum einen Unterschied macht.

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RM 10. Dezember 2012 um 19:34

Danke, sehr konstruktiv und hilfreich. Das mit den Ballkontakten hatte ich als Idee, aber die fand ich nirgendwo aufgelistet – und jedes Spiel aller Akteure durchzugehen? Uiui.

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db 10. Dezember 2012 um 17:10

auch mir drängt sich hier der eindruck auf, dass schon vor der untersuchung das ergebnis feststand (neustädter ist super) und anschließend die statistischen indikatoren dann entsprechend passend gebaut wurden.

Hierzu haben wir den Begriff der „Pressingkompetenz“ erfunden. Die absolute Zahl der Defensivaktionen wurde viermal mit der Prozentzahl erfolgreicher Aktionen multipliziert, dann Quadratzahl des Ballbesitzes multipliziert.

mir fehlt hier jegliche plausible begründung für die entwicklung dieser formel. warum mal vier? warum ballbesitz quadriert? das erscheint mir ziemlich willkürlich und kaum statistisch/wissenschaftlich fundiert.

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RM 10. Dezember 2012 um 19:40

Hätte ich die Statistik auf Neustädter ausgerichtet, wäre der Ballbesitz nicht reingekommen bzw. hätte ich die Pressingkompetenz gar nicht geschaffen – sondern lediglich auf seine Fehlerquote hingewiesen, die ja am höchsten ist. Auch die zweite Statistik hätte man sicherlich irgendwie so deichseln können, dass Neustädter als der stabilste Spieler angesehen wird oder man bspw. die langen Bälle o.ä. in die Pässe mitreinimmt, oder weiß der Teufel was.

Mal Vier = Damit die Qualität stärker gewichtet wird. Ballbesitz * 2, weil das Defensivspiel ja stark vom Ballbesitz abhängt. Ganz einfach. Ohne Ballbesitz oder *1 wäre Neustädter bspw. vl. 1. oder hätte eine größere Distanz auf Martinez und Co. Solche Unterstellungen empfinde ich dann doch etwas unfair, ohne zu wissen, wann die Statistik entstand – MR und ich (vorrangig Ersterer) haben schon vor Wochen und Monaten sehr viele Statistiken, Kategorien und Formeln erfunden. Pressingkompetenz ist übrigens wohl der schlechteste, aber einer, den man auch mit den spärlichen im Internet auffindbaren Daten messen kann.

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TW 10. Dezember 2012 um 17:27

Wo ich das grad schrieb. Anstatt mit dem eigenen Ballbesitz aufzuwerten, hättest Du eher durch den gegnerischen Ballbesitz teilen sollen. So hättest Du wirklich die Defensivaktionen pro gegnerischer Ballbesitz bewertet. Grad bei extremen Verhältnissen ist 1-x doch deutlich verschieden zu 1/x. Bei 75 % Ballbesitz müsste also durch 1/4 geteilt werden, was einem Faktor von 4 entspricht, während bei 50/50 der Faktor 2 wäre. Du würdest jedoch den Wert nur mit 0.75 statt 0.5 malnehmen, was deutlich weniger als Faktor 2 ist. Busquets ist also noch besser als er ohnehin schon darsteht 😉

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TheSoulcollector 10. Dezember 2012 um 17:35

Wenn ihr solche Portraits von Spielern noch öfter bringen wollt, solltet ihr die Gleichungen und Berechnungen wirklich als Formel irgendwo festhalten. Sonst gewinnt man vielleicht den Eindruck, dass ihr für jeden Spieler eine entsprechende Formel konstruiert.

Habt ihr diesbezüglich auch vor, eine Statistik zu führen über die gesamte Saison hinweg? Wäre sehr anschaulich, wenn man die Werte nach jedem Spieltag einmal einsehen kann. Vielleicht könnt ihr auch einfach einen Artikel machen, in dem ihr die Formeln auflistet (für Offensiv- und Defensivspieler) und die Quellen für Laufleistung, Fouls usw. angebt. Dann müsst ihr eine solche Statistik nicht führen, aber jeder kann sich selbst eine eigenen Excel-Tabelle mit Spielern, die ihn interessieren erstellen.

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RM 10. Dezember 2012 um 19:32

Die Formel steht ja im Text und in meiner Excel! 😀

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TheSoulcollector 10. Dezember 2012 um 19:43

Ja schon, aber es werden doch bestimmt noch weitere Spieler folgen und bei Huntelaar gabs ja auch ein paar Statistiken.

Da wär es ganz sinnvoll, wenn ihr die Formeln und Werte nicht jedes Mal neu erklären müsst, sondern möglicherweise eine Seite macht, auf der alle relevanten Formeln stehen. Sonst dürft ihr in jedem Artikel die selben Fragen benatworten.
So ein Grundkurs, wie ihr die Formeln entwickelt und welche Werte ihr berücksichtigt wär ganz nett. Wenn ich da lese man nimmt diesen Wert hoch 4 und den anderen quadriert man usw. wüsste ich gern wieso ihr das so gemacht habt. Bei den Befreiungsschlägen z.B. war das ja ganz gut erläutert weshalb ihr da mit 0,5 rechnet.

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HW 5. Januar 2013 um 19:36

Ich bin durch den Artikel zum Gegenpressing auch auf die „Pressingkompetenz“ gestoßen. Eine Herleitung der Formel würde hier sicher helfen die Statistik zu verstehen und evtl. Fehlgewichtungen zu erkennen.

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TW 10. Dezember 2012 um 14:13

Hallo RM,

die Analyse ist vom Inhalt sehr interessant und es ist beeindruckend, dass Du in der Lage bist, Eindrücke beim Zusehen mit den Zahlen zu belegen.

Aus datenanalytischer Sicht sind Deine Indikatoren jedoch extrem mit Vorsicht zu genießen. Werte wie die Anzahl der Defensivaktionen, die ja nicht selten weit über 20 oder 30 liegen, in höheren Potenzen zu verwenden, ist aus meiner Sicht numerisch extrem kritisch. Der Unterschied zwischen 20 und 21 wird dann schnell zu 160.000 zu 194.481, also einem Unterschied von deutlich über 20 %. Wenn Du verschiedene Indikatoren gewichtet zusammenführen willst, solltest Du normierte Werte (z.B. Anteil Defensivaktionen/Durchschnitt der Stichprobe) verwenden und diese dann in eine lineare (gewichtete Summe) oder nichtlineare (Wünschbarkeitsfunktion, polynomielle Nutzenfunktion) zusammenführen.

Entschuldige die Klugscheißerei aber ich muss beruflich mit Mehrzieloptimierung umgehen und bekomme bei solchen Indikatoren stehende Nackenhaare ;-).

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RM 10. Dezember 2012 um 14:38

Hallo!,

danke für die interessante Einsicht in die Zahlen. Allerdings hätte ich eine Gegenfrage aus Interesse bzw. bzgl. Richtigkeit meiner Zahlen 🙂
Kritisierst du hierbei das Potenzieren der Zahl von Defensivaktionen? Das habe ich ja nicht gemacht. Ich habe die absolute Zahl der Defensivaktionen mal der Prozentzahl des Ballbesitzes (also *0,55 bspw.) und der Erfolgsquote (bspw. *0,68) multipliziert und das je nach Gewichtung dann mehrmals. Ist das dann auch so problematisch? Wäre mir neu, habe es bewusst diesbezüglich schlicht gehalten.

Liebe Grüße

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TW 10. Dezember 2012 um 16:16

Okay, dann habe ich es falsch verstanden. Was Du konkret bildest ist also ein gewichtetes geometrisches Mittel. I = a^w1*b^w2*… Das ist für Verhältnisse in [0,1] ein akzeptiertes Vorgehen, wird zum Beispiel bei den vorher genannten Wünschbarkeiten verwendet. Um die Zahlen interpretierbarer zu machen, solltest Du das Ergebnis der so gewichteten Werte, bevor Du sie mit der absoluten Zahl multiplizierst, noch einmal mit der Summe der Gewichte potenzieren. Dann hast Du wirklich ein geometrisches Mittel.

Wo ist die Formel im Text? Ich hab sie auf die Schnelle nicht gefunden.

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Pablo Polska 10. Dezember 2012 um 16:32

Komme aus Polen, deshalb ist mein Deusch nicht perfekt und mein wortschatz begrenzt 🙂

Tw hat schon recht. Du hast verschiedene Variablen (Zb. X1 – Balleroberung, X2 – Fouls) – besser wahre es wen du die Werte Normaliesierst (habe das direckt aus dem polnischem ubersetzt). Dann kan man ein funktion draus machen, die aus mehreren Variablen besteht. Wer dann den hochsten wert hat – wuerde (theoretisch) der beste „6“ sein. Man kann das so nicht zusammen rechnen wie schon TW geschrieben hat, weil man das nicht vergleichen kann. Ein ganz anderes proble ist, das wir hier Variable haben die Stimulieren (also je hocher der wert desto „besser“ – balleroberungen), oder die detimulieren (je hocher desto „schlechter“ – wie viele mal ein sechser ausgespielt wurde). Ansonsten sehr viele Daten die man besser verwende konnte 🙂

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Sebastian Schecker 10. Dezember 2012 um 13:51

Ich weiß nicht nach welchen Kriterien die defensiven Mittelfeldspieler ausgewählt worden sind, aber mich würde interessieren, wie Sebastian Rode und Julian Schuster im Vergleich dazu stehen, die ich in dieser Hinrunde als gute und für ihre Teams spielentscheidende Akteure ausmachen konnte…

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RM 10. Dezember 2012 um 14:12

Sebastian Rode hat eine Pressingkompetenz von 0,45 und liegt damit vor Lars Bender, Bastian Schweinsteiger, etc. Schuster „nur“ 0,23.
Rodes Erfolgsquote ist mit 63,87% auch sehr gut, der Mittelwert liegt bei 61%. Schuster kommt auf 55,2%. Bei der absoluten Zahl an erfolgreichen Defensivaktionen pro 90min sind beide im Durchschnitt – immerhin, sind ja auch 64 der besten Sechser und defensiven Achter Europas in der Statistik drinnen.

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Sebastian Schecker 10. Dezember 2012 um 15:46

Danke für die ergänzenden Infos

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blub 10. Dezember 2012 um 13:48

Das sieht aus als hättet ihr beherzt nach berechnungsmethoden gesucht um Neustädters statistik zu verbessern.^^
das war bestimmt nicht völlig trivial.

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RM 10. Dezember 2012 um 14:02

Dann wäre Neustädter noch vor Busquets gelandet, wäre auch relativ einfach gegangen. Ballbesitz bei der Berechnung weglassen und er wäre wohl vor dem Spanier.

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Taktikfreak 10. Dezember 2012 um 12:27

Meiner Meinung nach spielen Reinartz und Busquets die gleiche Position, nämlich alleine auf der 6 in einem (grob gesagt) 4-3-3-System. Der Unterschied liegt für mich darin , dass Xavi und Iniesta (offensive 8er) bei Barca offensiv stärker sind als Bender und Rolfes (defensive 8er oder gar zwei weitere 6er), was auch notwendig ist, da Barcas Spiel auf Ballbesitz ausgelegt ist, Bayers Spiel eher auf Konter. Somit ist der Vergleich zwischen Busquets und Reinartz durchaus an. Aber der Vergleich mit Neustädter verzerrt, da dieser auf Schalke meistens in der Doppelsches neben Jones spielt meist (4-2-3-1). Somit ist seine Position sowie seine Aufgabe und die daraus folgenden Statistiken nur bedingt vergleichbar.

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RM 10. Dezember 2012 um 12:39

Natürlich, ist auch ein Argument, aber kann man auch anders sehen, wenn man es auf die defensive Phase reduziert, wo Neustädter wie Busquets als alleinige Absicherung dient.

Barcelona verteidigt mit einem 4-3-3 im Pressing und sehr selten (wenn Pressing fehlschlägt und der Gegner nicht umgehend kontert) erkennt man auch ein 4-1-4-1; letzteres wird bei Schalke auch praktiziert, weil der werte Herr Jones immer weit nach vorne geht.

Bei Leverkusen hingegen sind es in der defensiven Phase drei Sechser, denn Reinartz agiert nur marginal tiefer als die ebenfalls tiefen Bender und Rolfes. Ihre Formation ist ein 4-3-2-1/4-5-1; außerdem geht’s ja nur bedingt um die Formation. Reinartz hat ja auch gewisse Vorteile, weil die Leverkusener deutlich stärker auf das Spiel ohne Ball ausgerichtet sind sowie ihre Pressingvariante sich stark von Barcelona und Schalke unterscheidet (bzw. von nahezu allen Mannschaften), was Reinartz in die Karten spielt (mMn). Selten muss er alleine so große Räume covern, wie es Neustädter und natürlich besonders Busquets tut (der gestern gegen Betis einmal mehr hervorragend war).

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barcaberlin 10. Dezember 2012 um 11:29

Interessanter Ansatz die Statistiken zu nutzen. Da ich selbst auch der Meinung bin das Statistiken wenn clever gebraucht ziemlich viel über Fußballer aussagen hätte ich mal ein Frage zu whoscored.
Weißt du zufällig wie sich bei denen der Score-Wert zusammensetzt? Teilweise decken sich Score-Wert nämlich überhaupt nicht mit dem was ich so in einem Spiel sehe andererseits wenn man die Daten über eine Saison betrachtet dann treffen sie ziemlich häufig zu und geben wieder wer der wichtigste Spieler war.
Kennst du zufällig auch eine Website wo die Laufdaten praktischer aufgelistet sind als bei Bundesliga.de ?

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RM 10. Dezember 2012 um 11:56

Soweit ich weiß gibt es bestimmte Punkte für ein Tor, eine Vorlage und jeweils ab bestimmten Passzahlen, dazu natürlich Abzüge bei Fehlpässen u.ä. Wie genau das kategorisiert wird, weiß ich leider nicht, steht auch nicht in deren Glossar.

Zu Laufdaten weiß ich leider nichts.

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Diggler 10. Dezember 2012 um 17:07

Ich halte es generell für sinnvoll das Spiel in Zahlen zu packen und das sind ja hier nur deskriptive Zahlen. Mit ökonometrischen Kenntnissen kann man auch noch mehr draus machen. So lange man die richtige Geschichte dazu erzählt und erklärt was die Zahlen nicht erklären können sehe ich überhaupt kein Problem darin. Auch die Gewichtung muss ja irgendwie erfolgen.

Allerdings, und drum antworte ich hier, hatte ich auch schon das Vergnügen whoscored Daten recht ausführlich auszuwerten und ich habe starke Zweifel ob der Qualität. Die Daten haben sich oftmals nicht so aufaddiert wie sie sollten oder standen im Widerspruch zu einander. Am Seitenende stehen die Quellen mit denen ich aber nichts anfangen kann. Tolle Seite, aber wie gesagt, die Qualität der Daten hat mich stutzig gemacht.

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AlexF 10. Dezember 2012 um 10:11

Sehr guter Artikel, aber wohl nur für Interessierte, da sehr Statistiklastig.
Das Spiel in Zahlen zu fassen erweist sich als sehr kompliziert, da die Aktionen nicht klar definierbar sind bzgl. Qualität, wie zum Beispiel der Pass, zurück ist einfach hat aber gerinegn Mehrwert, nach vorne schwierig. Ebenso die Zahl der Ateure und die bespielbare Fläche sind zu groß. Da ist es im Basketball schon einfacher. Dies begünstigt auch die hohe erreichte Punktzahl. Im Fußball wäre z.B. ein +/- Score überhaupt nicht möglich.
Ebenso gibt es Aktionen, die gar nicht erfassbar sind. Ich denke dabei an eine Situation bei dem Spiel FCB-BVB in der ersten Halbzeit, bei der Martinez in der nähe des eigenen 16-Meterraums angespielt wird, mit dem Rücken zum Spielfeld, sich zwei Dortmundern gegenüber sieht, und dann mit einer Körpertäuschung beide verläd, und so den gesamten Raum öffnet. So eine Aktion zeichnet Spieler wie Martinez aus, und ist wichtig für das Spiel, ist aber statistisch wertlos, da es keine messbaren Parameter gab.

Eine Sache hast du bei deinen Statistiken leider gar nicht betrachtet, die ich aber für aussagekräftig halte und zwar die unterbrochenen Pässe.

Alles in Allem ist wohl Neustädter einer jener Spieler, die das Gespür für das Spiel haben. Paradebeispiel ist wohl Thomas Müller, der sich durch keine Qualität besonders hervortut, aber wie kein anderer ein Gespür für Raum hat.
Um da noch mal den Basketball heranzuziehen, wo es als Basketball-IQ bezeichnet wird, habensolche Spieler wohl einen hohen Fusball-IQ.

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Padh1j0 10. Dezember 2012 um 11:15

Klasse Arbeit, danke schön!
Möchte ich als erstes auf:
„Paradebeispiel ist wohl Thomas Müller, der sich durch keine Qualität besonders hervortut, aber wie kein anderer ein Gespür für Raum hat.“ eingehen. Also Iniesta ist klar und deutlich der Spieler, von dem man sprechen muss, wenn es um Gefühl für Zeit und Raum auf dem Platz geht: wie der Defensivreihen auseinanderzieht (mir vor Augen: vor allem mit Ball) ist fantastisch. (vllt gibt es da noch bessere Müller ist jedenfalls nicht das Aushängeschild dafür)

Zum Artikel:
Die Zahlen zeigen, dass Neustädter Defensivaufgaben sehr gut macht. Nun wird er u.a. von der FAZ mit dem „Spielstils“ Beckenbauers in Verbindung gesetzt. Ich dachte, dass Beckenbauer sich auch in der Offensive stark ausgezeichnet hat. Die Statistiken zeigen jedoch, dass Neustädter offensiv sich nicht „auszeichnet“. Ich bin kein Beckerbauer-Experte, würde dankbar sein für Verständnishilfe.

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RM 10. Dezember 2012 um 11:24

Franz Beckenbauer war in der Offensive herausragend, falls das die Frage war.

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AlexF 10. Dezember 2012 um 16:05

Das war etwas ungenau formuliert meinerseits.
Iniesta ist natürlich auch ein Meister seines Fachs, jedoch wird er auch durch Dribblinqualitäten wahrgenommen.
Bei Müller ist es so, dass du wahrscheinlich für alles wie z.B. Dribbling, Flanken, Kopfballstärke usw einen Besseren findest. Nur keiner hat so ein Gefühl für offene und zu bespielende Räume. Klar wirds wahrscheinlich immernoch nicht, ich merke gerade dass es auch schwer zu verdeutlichen ist was ich sagen will.

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Marc 11. Dezember 2012 um 20:59

@AlexF Ich würde es bei Müller durch eigene Läufe Räume für die Mitspieler öffnen nennen.

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RM 10. Dezember 2012 um 11:24

Die abgefangenen Pässe sind doch in der Statistik drinnen…

…ansonsten hast du natürlich Recht.

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Padh1j0 10. Dezember 2012 um 11:34

abgefangene Pässe gehören aber in die Kategorie Defensivaktionen

na ja, ich meine ja nur, dass der Beckenbauer-Neustädter-Vergleich dann noch bissle hinkt, wenn man die Offensivstatistiken zu Rate zieht.

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Ein Zuschauer 10. Dezember 2012 um 11:39

Wenn ich das merkwürdige Zuordnungssystem hier richtig durchschaue, dann bezog er sich auf AlexFs Kommentar und nicht auf deinen.

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RM 10. Dezember 2012 um 11:45

Nein, AlexF schrieb ja „Eine Sache hast du bei deinen Statistiken leider gar nicht betrachtet, die ich aber für aussagekräftig halte und zwar die unterbrochenen Pässe.“, was ich nicht ganz verstehe.

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AlexF 10. Dezember 2012 um 16:00

Ja sie sind in der Statistik drin, ich meinte aber, dass du im Text nixht weiter darauf eingehst. Ich halte sie aber schon für sehr aussagekräftig bzgl Neustädters Qualitäten.
Deine dann angestellte statistsihe Auswertung stellt natürlich deutlicher seine Qualitäten heraus.

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Alex 10. Dezember 2012 um 12:48

in einer der letzten 11freunde war ein artikel zu finden, der ein +/- System im Fußball etablieren wollte. Hörte sich zumindest nach einem interessanten Ansatz an.

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firedo 10. Dezember 2012 um 14:08

Das hatte ich auch gelesen in der 11freunde. das system war glaube cih von castrol oder sonnst wem gesponsert. mir kam das aber schon ein bisschen hokus pokus mäßig vor

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TW 10. Dezember 2012 um 17:09

Wenn es möglich ist auf Basis von ähnlichen Positionen Referenzstichproben in der Datenbank zu definieren, dann ist der Weg zu einem +/- System sehr kurz:
(Wert des Spielers-MittelwertStichprobe)/ StandardabweichungStichprobe

Da gehen natürlich noch nicht die Eigenheiten der einzelnen Mannschaften, etc. ein (was aber über eine multiple lineare Regression mit kategoriellen Variablen möglich wäre ;-)). Aber man hätte einen akzeptierten statistischen Wert (standardisiertes Residuum).

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GoalImpact 14. Dezember 2012 um 22:09

Der Artikel über den +/- Score im Fußball in 11Freunde-Saison-Sonderheft war über meinen Algorithmus. Er basiert auf einem Interview zwischen mir und Christoph Biermann, dem Autor der Fußball-Matrix. Ich nenne den +/-Score GoalImpact, weil er die Korrelation zwischen Spieler und Tordifferenz misst.

Ich fand diesen Artikel auch sehr interessant und habe mal eine Tabelle mit dem GoalImpact einiger der genannten Sechser hier gepostet:

http://www.goalimpact.com/2012/12/re-roman-neustadter-eine-spieleranalyse.html

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Diggler 10. Dezember 2012 um 17:04

An die Aktion von Martinez kann ich mich auch noch gut erinnern, ich glaub aber meinen eigentlich Post besser woanders zu platzieren.

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