Bayern München – Eintracht Frankfurt 2:0

Die Bayern gewinnen mit Mühe und etwas Glück gegen starke, aber zu inkonsequente Frankfurter.

Die Grundformationen

Ein furioses 6:1 unter der Woche in der Champions League veranlasste die Bayern nicht zu übermäßiger Euphorie und Jupp Heynckes nicht zur Rotation – dass Kroos für Müller in der Startaufstellung stand, war die einzige personelle Veränderung beim Rekordmeister. Auch die Gäste aus Frankfurt traten ohne große Überraschungen in der Anfangsformation an – beim eingespielten Aufsteiger ging es einzig um den Sturmposten, bei dessen Besetzung Armin Veh den schnellen Matmour dem eigentlichen Stammspieler Occean vorzog. Im Gegensatz zu den chancenlosen Nordfranzosen aus Lille schafften es die Frankfurter, den Bayern viel Mühe zu machen. In der ersten Halbzeit waren die Hessen sogar überlegen und verbuchten ein Plus an Torabschlüssen und –chancen.

Eine der interessantesten Fragen vor dem Spiel war, ob die Frankfurter auch in der Allianz-Arena auf ihr risikoreiches und breit angelegtes Aufbauspiel vertrauen würden – mit der Gefahr, auf die auch Trainer Veh und Sportdirektor Hübner vor der Saison allgemeingültig hinwiesen, sich gegen den Rekordmeister mehrere Gegentore einzufangen. Letztlich machten die Frankfurter ihre dann konkret vor der Partie geäußerte Intention wahr und verzichteten nicht auf riskante und mutige Angriffe aus dem eigenen Aufbau heraus – wenngleich diese natürlich etwas verändert gespielt und an die Bayern angepasst wurden.

Unkollektiv nach der Champions-League-Gala

Auffällig bei diesen war die lasche Defensivarbeit ihrer Offensivabteilung, die vor allem sichtbar wurde, wenn die Frankfurter sich etwas weiter nach vorne gespielt hatten. Wurde ihre eigentlich sehr stark im Pressing agierende erste Linie von der Eintracht überspielt, rückten die Offensiven kaum einmal mit nach hinten, sondern zockten vorne auf Ballgewinne und Konter, was insgesamt zu einer zweigeteilten Bayern-Mannschaft in weiten Teilen der Defensivarbeit führte.

So konnten beispielsweise die ballsicheren Frankfurter Sechser viele semilange Bälle in das geöffnete bayerische Mittelfeld spielen, wo der großgewachsene Meier und die immer wieder einrückenden Aigner und Inui diese Bereiche fluteten und sich die Zuspiele oder die daraus entstandenen zweiten Bälle sicherten. Gegen die selten nachsetzende Münchner Offensivreihe sowie aufgrund des teilweise übertriebenen Aktionsradius von Schweinsteiger konnten die Bayern die zentralen Räume alles andere als kontrollieren, weshalb es für die Frankfurter zu einfach war, das Spiel dann weiter nach vorne zu tragen.

Freiheiten für die Außenverteidiger

Es waren aber darüber hinaus die Frankfurter Außenverteidiger Jung und Oczipka, welche wohl am stärksten von dieser etwas nachlässigen Münchner Verteidigungsweise profitierten. Insbesondere Ersterer wurde kaum von Ribéry verfolgt oder nutzte bei Ausnahmen lange nicht mehr vom Franzosen gesehene Ungeschicktheiten in der Verteidigung. So bekamen die Frankfurter vor allem nach Diagonalbällen von Schwegler und Rode sowie Verlagerungen immer wieder Überzahlsituationen auf den Flügeln, woraus eine ganze Reihe an gefährlichen Hereingaben resultierten.

Bayerns Offensivspieler (gelb markiert) rücken nicht konsequent genug zurück, was Rode Raum vor der Abwehr und Jung Platz nach der Verlagerung gewährt. Die anschließende Flanke köpf Rode daneben, wäre von einem besseren Vollstrecker aber höchstwahrscheinlich verwandelt worden.

Dass die Bayern bei der Verteidigung dieser Flanken unsicherer als sonst wirkten, hatte dabei mit mehreren Faktoren zu tun: Erstens konnten Jung und Oczipka die Bälle aus hochwertigeren Positionen und mit mehr Zeit als viele andere Bayern-Gegner schlagen. Zweitens rückten bei den Bayern weniger Spieler konsequent zurück als gewohnt, während die Eintracht mit verhältnismäßig vielen Akteuren in die Angriffe ging. So konnten – drittens – insbesondere die immer wieder bis in den Sechzehner aufrückenden defensiven Mittelfeldspieler (Rode) für viel Gefahr beim Abschluss der Flanken sorgte, weil sie niemand durch den geöffneten Rückraum hindurch verfolgte. Das Problem bei der ganzen Sache: Die Abschlüsse waren schlicht ungenau und inkonsequent – nur zwei Bälle sollten schließlich auf das Tor von Neuer gehen.

Mutiges Pressing schnürt Bayerns Spielaufbau ab

Es ist ein besonderes Kompliment für die Frankfurter Offensivleistung, dass sie mit ihren guten Aktionen nach vorne die eigentliche Frage bei fast jedem Spiel des FCB ein wenig in den Hintergrund rückten – wie verteidigt die jeweilige gegnerische Mannschaft den Rekordmeister? Auch hier wählten die Frankfurter wieder einen sehr mutigen Weg, den kaum eine Mannschaft zu beschreiten riskiert, der den Bayern aber in der ersten Halbzeit ziemliche Probleme bereitete.

Grundsätzlich variierten die Frankfurter dabei die Höhe und die Intensität ihres Pressings, so dass sie manchmal Neuer unter Druck setzen und zu vielen langen Schlägen zwangen, manchmal aber auch „nur“ ein etwas vorgezogenes Mittelfeldpressing praktizierten. Unverändert blieb dabei allerdings jeweils das hohe Aufrücken der Abwehrlinie sowie Matmours rechtsseitige Position – der Algerier orientierte sich strikt an Dante und hielt somit das Aufbauspiel durch das Zustellen des Brasilianers von diesem weg, während der etwas weniger aufbaustarke Boateng durch den für ihn gelassenen Raum dazu gedrängt werden sollte. Dies war eine gut funktionierende Maßnahme, die sich letztlich auch statistisch wiederspiegelte: Gegenüber den 66 Pässen, die Boateng und später der für ihn eingewechselte van Buyten spielen mussten, kam Dante nur auf die deutlich geringere Zahl von 25. In diesem Zusammenhang war es trotz der Kopfballstärke van Buytens etwas überraschend, dass Heynckes ausgerechnet den Belgier einwechselte und nicht beispielsweise Martínez nach hinten zog.

Darüber hinaus rückte das Frankfurter Mittelfeld weit und teilweise riskant nach vorne auf, um das bayerische Spiel schnell und konsequent zuzustellen. Dabei konnte Meier bei Bedarf Überzahl herstellen, zusätzlichen Druck aufbauen oder gravierende Lücken schließen, während Schwegler und Rode sich stark an Javi Martínez und Schweinsteiger orientierten und diese weit und aggressiv verfolgten. Somit kam Bayern kaum einmal zu Ruhe und Rhythmus im Spielaufbau, da beide Sechser sich selten wirklich befreien konnten, während Kroos durch die meistens dennoch kompakt bleibenden Mittelfeldspieler der Eintracht nur wenige Bälle zwischen den Linien erhalten konnte. Weil dieser Raum durch die hohe Abwehr der Veh-Truppe trotz der mutigen Spielweise von Schwegler und Co. ohnehin recht klein war, konnte Kroos´ relativ geringer Bewegungsradius durch situatives Herausrücken der Abwehrspieler aus der Viererkette ausreichend verteidigt werden.

Beispielhafte Szene der Frankfurter Pressingbemühungen: Matmour bleibt bei Dante, die Mittelfeldspieler decken Bayerns Sechser eng ab, dominieren deren Bereich und lassen trotz der Orientierung auf die Gegenspieler keine einfachen Passoptionen (blau). Zwar riskieren sie einen offenen Raum (rot), doch wird dieser von den Bayern nicht konsequent genutzt, sondern kann situativ durch einen herausrückenden Verteidiger gedeckt werden.

Bayerns Offensive und der Irrtum des schnellen Spiels

Insgesamt hätten die Bayern das Pressing der Frankfurter besser aufbrechen müssen. Doch waren beispielsweise die vielen verschiedenen Bewegungen von Ribéry, welche normalerweise eine von mehreren Möglichkeiten dafür sind, in dieser Partie nicht im gewohnt hohen Maße zu erkennen. Zwar hatte der Franzose neben Schweinsteiger weiterhin die wohl variabelste Rolle im Team der Hausherren und rochierte auch einige Male auf die halbrechte Seite hinüber oder kippte spielmachend in den defensiven Halbraum ab. Aber alles in allem bewegte er sich überdurchschnittlich viel in seinem Grundraum auf der linken Offensivseite.

Hier zeigte sich ein generelles Problem der Bayern im Angriffsspiel – gegen die durchaus riskant spielenden und hoch aufrückenden Frankfurter versuchten die Offensivspieler immer wieder zu vorschnell und zu wenig auf die Situationen bezogen, den Raum hinter der Abwehr zu attackieren. Sie verhielten sich dabei – wohl instinktiv aufgrund der Assoziation, dass das offensive gegnerische Spiel zwingend mit schnellen Gegenstößen wortwörtlich gekontert werden müsste – zu unreflektiert und dogmatisch, was in sehr hohen und formationstreuen Positionierungen der vier primären Angriffsspielern endete. Dadurch hatten die Bayern aber selten günstige Staffelungen und beraubten sich besseren Kombinationsmöglichkeiten, mit denen das teilweise offene Frankfurter Mittelfeld ebenso hätte geknackt werden können. Stattdessen wurde es häufig mit längeren und/oder gechippten Pässen überspielt, welche aufgrund guter Frankfurter Abwehrarbeit, zu ungestümen Vorgehens und fehlender Abstimmung auf diesen Stil allerdings meistens in ungenauen Zuspielen oder Abseitspositionen endete.

Wenn beispielsweise Ribéry dann einmal die noch gegen Lille so effektiven Bewegungen in die Zentrale machte, fuhren die Frankfurter sofort die Intensität ihres Pressings zurück, um die Lücken für den Starspieler zu verringern, was aufgrund der eingerückten Stellung von Inui und Aigner auch sehr gut gelang – diese halfen, die überladenden Bewegungen Ribérys in beiden Halbräumen zu kontrollieren. Doch wie bereits erwähnt, brauchten sie dies gar nicht so häufig tun – und konnten daher die meiste Zeit die aggressiveren Versionen ihres Pressings spielen.

So wurden die Bayern fast ausschließlich über Kontersituationen gefährlich, bei denen sich der schnelle Angriff lohnte und bei denen sich das Zocken der Offensivspieler bezahlt machte – so wie beim Führungstor kurz vor der Pause. Gerade Ribéry, aber auch einige Male Kroos fanden im Rücken von Jung Freiheiten und konnten in einigen Szenen den Ball neben der zurückweichenden Frankfurter Abwehr nach vorne tragen. Diese ließen aber die Durchbrüche auf Außen geschehen, verteidigten sehr abwartend sowie passiv und entschärften letztlich die meisten dieser Szenen dank der Konzentration auf die Schließung des Zentrums, guter Einzelverteidigung durch die Viererkette, einer Portion Glück und hervorragenden Paraden von Kevin Trapp.

Alabas Konterchance, die durch Pizarros schwachen Laufweg zerstört wurde: Alaba leitet die Szene ein und fängt antizipativ einen missglückten Diagonalball von Oczipka in Richtung des weit aufgerückten Jung ab. Alaba köpft das Leder zu Schweinsteiger, welcher Ribéry bedient. Dieser hat gegen Jung gezockt und auf einen Ballgewinn spekuliert – erfolgreich, stehen ihm doch nun immense Räume (rot) offen. Erneut auch zu erkennen ist die hohe Stellung der restlichen Bayern-Offensive, die nicht mit nach hinten rückt (gelb markiert).

Zweite Halbzeit

Nach dem Seitenwechsel drückten die Bayern dann der Partie mehr und mehr den eigenen Stempel auf. Bei den Frankfurtern schwanden die Kräfte, so dass einerseits Jung und Oczipka nicht mehr so konsequent nach vorne marschieren konnten, während andererseits auch die defensive Spielweise deutlich schwerer aufrechtzuerhalten war. Das in Kauf genommene Freilassen von Räumen und die riskante Spielweise mussten notwendigerweise über eine aggressive Haltung ausgeglichen werden, die allerdings bei schwindender Kraft nicht mehr in der Intensität des ersten Durchgangs zu gewährleisten war.

Daher musste die Eintracht tiefer stehen, bekam weniger Zugriff und hatte längere Wege zum gegnerischen Tor. Weil sie aufgrund des Rückstandes von nur einem Tor und der weiterhin vorhandenen Chance auf Punkte dennoch Optionen nach vorne behalten wollten, blieben durch unentschlossenes Verhalten der Frankfurter einige Räume für die Bayern geöffnet.

Durch die Einwechslung von Müller, der beweglicher agierte als Pizarro und für neue Unruhe sorgte, wurden die Münchener ohnehin stärker und durch die neuen Bewegungsimpulse zu flüssigerem Gesamtspiel und mehr Kombinationen angeregt. In diesem Zusammenhang schien Heynckes ohnehin das ungünstige Verhalten seiner Spieler angesprochen zu haben, die sich anschließend balancierter postierten. Vor allem die rechte Offensivseite wurde für die verbesserten Kombinationen genutzt, mit denen Frankfurt einige Male überladen werden konnte. So entstand auch der schmeichelhafte Elfmeter zum 2:0 nach einem Spielzug über Robben und Ribéry auf der rechten Seite, von wo anschließend auf den halblinks und raumfüllend agierenden Schweinsteiger verlagert wurde.

Fazit

Eine starke Leistung des Aufsteigers, der wohl keinen rasanten Fall eines Überraschungsteams erleben wird. In der ersten Halbzeit war die Eintracht die bessere Mannschaft, hätte einen Treffer verdient gehabt und demonstrierte vor allem, wie der Rekordmeister zu knacken war – nicht nur über die von Leverkusen praktizierte Anpassungsfähigkeit, tiefe Stellung und Verringerung der Chancenqualität, sondern auch über einen höheren, aggressiveren und riskanteren Ansatz. Allerdings muss angemerkt werden, dass die beiden Ideen gar nicht so unterschiedlich sind, sondern auch ihre Parallelen haben – gewisse Risiken, die Stärkung und primäre Schließung des Zentrums oder die situative bzw. gar vernachlässigbare Verteidigung der Flügel. Der spielentscheidende Unterschied fand sich dann vielleicht im Ergebnis der Offensiven von Leverkusen und Frankfurt: Bayer blieb gegen eine defensiv besser und kompakter arbeitende Münchner Mannschaft lange ohne Chancen, hatte aber großes Potential und nutzte dies mit viel Durchschlagskraft. Die Eintracht fand mehr Räume vor, strahlte konstanter Gefahr aus, hatte mehr Abschlussversuche, machte daraus aber weniger und ließ die Leverkusener Konsequenz vermissen – wenngleich die Chancen nicht qualitativer schlechter waren. Allerdings muss hier auch noch ein Wort zu den Bayern gesagt werden, deren defensives Zocken zwar belohnt wurden, die aber mit der wenig kollektiven Defensivarbeit den Frankfurtern Chancen eröffneten und wenig souverän agierten.

CH 12. November 2012 um 11:11

Es war schön zu sehen, dass die Eintracht ihrem Stil auch gegen die Bayern treu bleibt.
Ich hoffe sie schaffen es in dieser Saison, dieses Niveau auch auf die Ersatzspieler zu entwickeln. Der begrenzte Stamm könnte irgendwann Probleme (wg. Verletzungen, Form) machen. Ansonsten gilt für mich immer noch:
Die zweite Saison nach dem Aufstieg ist immer die schwierigste …

Antworten

NeZ 12. November 2012 um 16:17

Da stimme ich dir zu. Soweit gefällt mir die Dreisigkeit und die Risikobereitschaft Frankfurts. Erinnert an die erste Hoffenheimer Saison (die imho nun eher auf einer Stufe mit Wolfsburg stehen). Ich hoffe, sie verkaufen nicht plötzlich zuviele gute Spieler, zusätzlich zum gestiegenen Verletzungsrisiko, den ein Wechsel in die 1. Bundesliga bedeutet.

Was die zweite Bundesligasaison nach Aufstieg angeht: St. Pauli und ab Mai 2013 auch Augsburg können ein Lied davon singen.

Antworten

BVB3000 11. November 2012 um 22:25

Was Bayern kann und zur Zeit leistet ist in den letzten Wochen und Tagen ja vielfach unter anderem auch hier auf spielverlagerung beschrieben und euphorisch diskutiert worden. Denke aber sie werden den CL Titel 2012/13 trotzdem nicht holen! Warum?
Weil sie kein Defensivverhalten haben, welches Ihnen erlaubt, selbst nach Führung, durch lange Passserien in den ersten beiden Dritteln (ja, tiki taka) dem Spiel bzw. dem Gegner die Luft rauszunehmen. Dies wäre wie Barca immer wieder gezeigt eine enorm effiziente Verteidigungsstrategie. Also über Passspiel und Ballbesitz eine defensive Sicherheit herzustellen, und so das Spieltempo zu verschleppen und das Spiel zum erlöschen zu bringen. Barca konnte das unter Pep teilweise meisterhaft, nichts langweiliges, pure defensive Effizienz und nur darum gehts, um am Ende zu gewinnen.

Stattdessen lässt man sich ein (wildes) hin und her wogendes Spektakel aufzwingen das gewonnen oder aber auch verloren werden kann, obwohl man auf dem Papier die bessere Mannschaft ist. Bestes Beispiel hierfür ist das CL Finale 2010 gegen Inter; hat gezeigt wieviel Ballbesitz Bayern auch immer hat sie, treiben den Ball ohne Geduld im Spielaufbau nach vorne, und verlieren so durch Ballverluste langsam den Zugriff auf das Spiel.
Inter hatte Bayern genau da wo sie sie haben wollten, ein Spiel wo es rauf und runter ging fast schon wie zwei ‚broken teams‘ bzw. zwei Boxer die sich richtig kloppen und der Fight durch einen Lucky Punch beendet wird.

Nun, eine grosse Mannschaft müsste das können und ich hoffe die Bayern arbeiten ein bischen an Ihrer Spielphasenkontrolle!
Seh in diesem Bereich eigentlich keine so grossartige Weiterentwicklung seit LvG, vom Defensivverhalten, AV-verhalten etc. schon aber eben nicht in der Spielphasenkontrolle!

Nochmal zum Vergleich wie es richtig gemacht wird um ein Spiel zu ‚ersticken‘:
youtube.com/watch?v=lGuaQ1khn2k

Zeigt auch warum Bayern auch wenn momentan soviel darüber geredet wird, wie Barca like sie doch sind und in den Passstatistiken sind sie ja auch meist #2 trotzdem ein ganz anderes Spiel als Barca spielen offensiv wie defensiv.

Antworten

CJ 12. November 2012 um 00:49

Das Spiel gegen Frankfurt war atypisch für diese Saison, denn in fast allen anderen Spielen hat Bayern insbesondere nach eine Führung das ganze recht souverän runtergespielt. Oft wechselt Heynckes in der Schlussphase auch ganz gezielt, um statt Spektakel mit Ribery und Robben ein kontrollierendes Mittelfeld mit z.B. Kroos auf dem Flügel zu haben. Natürlich sieht das ganze dann nicht wie tiki taka aus, aber Bayern ist eben nicht Barça. Diese ewigen Diskussionen, wieviel Barça steckt in Greuther Fürth oder was macht eine grosse Mannschaft aus, halte ich im übrigen für ziemlich überflüssig.

Was im Artikel durchklingt ist, dass Bayern vielleicht zum ersten Mal in dieser Saison ein wenig taktische Disziplin vermissen liess. Ob die Meisterschaft dieses Jahr spannend wird oder nicht, hängt wohl in erster Linie davon ab, ob Bayern es schafft dank Rotation Konzentration, Laufbereitschaft und taktische Disziplin Woche für Woche aufrechtzuhalten.

Antworten

mapka 12. November 2012 um 10:32

Das erklärt auch warum Bayern seit ca 40 Spielen oder so nicht mehr nach einer 1:0-Führung verloren hat.
Und das CL-Finale vor 2 Jahren ohne Ribery als einzigen „Beleg“ zu finden sagt dann ja auch alles 🙂

Niemand will gegen Barca hinten liegen. Aber gegen Bayern ist das keinen Deut besser.

Antworten

NeZ 12. November 2012 um 16:14

Ich möchte doch mal an das traurige, mittlerweile legendäre Finale Dahoam erinnern (Ja, das Finale war traurig und schade. Ich als Münchner, der die proppevollen, totenstillen S-Bahnen nach dem Spiel gesehen hat, kann das definitiv beurteilen.):

Dort hat Bayern nach einer 1:0 Führung die letzte Konsequenz und Konzentration vermissen lassen.

In so wichtigen Spielen darf das einfach nicht passieren. Und mindestens 3 wichtige Spiele (gegen den BVB & Schalke in der Liga) kommen noch. Gegen Frankfurt zu gewinnen war zwar nicht einfach, aber das waren vergleichsweise unwichtige 3 Punkte.

Antworten

ex 13. November 2012 um 00:09

du bist so eine laberbacke 🙂

Antworten

ZiZaraZu 11. November 2012 um 20:17

Sehr gute Analyse. War im Stadion und kann eigentlich alles ‚bestätigen‘.

Zwei Sachen die mir besonders aufgefallen sind:

In der ersten Halbzeit wurde es immer dann brandgefährlich, wenn sich Rode mit eigenschalten hat. Seiner Dynamik konnte Schweinsteiger (aber auch Martinez) nichts entgegensetzen. Auch die Übergabe an die (Innen-) Verteidiger war nicht besonders gut. Gegen so einen Spielertypen wäre ein Gustavo mit seiner Dynamik sicher Gold wert gewesen.

Außerdem habe ich mich über die Rolle von Toni Kroos gewundert. Im eigenen Aufbau hat er sich oft auf Höhe von Pizarro aufgehalten (wie auch in der Grafik schön zu sehen ist) und hat teilweise im eigenen Angriff auch auf Lochpässe gewartet. Dies ist mir auch schon teilweise im letzten Bundesligaspiel gegen Hamburg aufgefallen. Ich kann mir nur vorstellen, dass es eine taktische Vorgabe vom Trainer war, weil er sonst die Position doch ganz anders interpretiert (eher als Achter). Wenn die Position – vom Trainer gewollt – wirklich so gespielt werden soll, dann hätte meiner Meinung nach eher ein Müller oder Robben (oder gleich ein zweiter echter Stürmer) spielen sollen. Kroos ist ja nicht unbedingt für seine Dynamik bekannt, die für eine solche Interpretation der Position notwendig wäre. (Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Kroos die Dynamik generell absprechen. 😉 )
Mit einem Kroos, der mehr als Achter agiert, hätte man das Pressing evtl. besser umgehen können. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde zweimal versucht, das Pressing der Frankfuter zu umspielen, indem direkt auf Kroos gespielt wurde. Beidemal hat er aber mit einer unsauberen Ballannahme den Ball nicht ordentlich kontrollieren können.

Antworten

sharpe 12. November 2012 um 08:37

habe das mit Kroos genauso gesehen, hab mich oft gefragt, wo ist Kroos?, warum bietet er sich nicht an? Er hat viel zu weit vorne gespielt und hätte Schweini im Spielaufbau viel mehr helfen müssen.
Ich kann auch die Kritik des Autors an Ribery nicht ganz teilen. Nur weil Frankfurt so offensiv und mutig gespielt hat, hätte Ribery jedesmal mit vollem Tempo Jung folgen müssen? Ich weiß nicht, Ribery arbeitet diese Saison sowieso viel mehr defensiv, aber seine Stärke ist immer noch die Offensive und er darf sich aus meiner Sicht nicht das Spiel von Jung aufdrücken lassen. Genauso wie es bei Real gg BVB war, wo Ronaldo ja noch viel weniger Pisczek hinterher gelaufen ist.
Frankfurt war sehr stark, besser als Leverkusen, aber Bayern hätte sich in der ersten Hälfte schneller und besser auf ihr Spiel einstellen können. Das wäre möglich gewesen, wenn Kroos in den Spielaufbau integriert worden wäre und wenn Robben und Pizarro sich öfter als Anspielstation angeboten hätten. Insgesamt fällt mir auf, dass die Spielanlage beider Teams in vielen Belangen sehr ähnlich war. Die offensiven Außenverteidiger, das frühe Pressen, das schnelle Spiel nach vorne. Frankfurt spielt als Aufsteiger wie eine Spitzenmannschaft, ist sehr gut organisiert und hat viel Selbstvertrauen. Lob an Veh. Ich hoffe, sie bekommen in den nächsten Spielen wieder Punkte als Lohn für ihr Spiel und lassen sich nicht von ihrem Stil abbringen.

Antworten

ZiZaraZu 12. November 2012 um 19:25

Wobei sich meiner Meinung nach Alaba und vor allem Lahm in der Offensive doch sehr zurückgehalten haben. Dies hat dann (mit dem ‚Zocken‘ der Offensivspieler) auch zu der beschriebenen Zweiteilung der Mannschaft geführt.

Antworten

Jourl 11. November 2012 um 18:02

Ich sehe auch nicht wo Frankfurt die bessere Mannschaft gewesen sein soll, klar haben sie gut gespielt, aber ich selber kann mich nur an 2-3 wirklich Gefährlichen Aktionen der Eintracht erinnern (Halbchancen zählen für mich in einem Fußballspiel nicht).

Habe mir auch einmal die Statistik herausgesucht:

TORSCHÜSSE

Bayern Frankfurt
mit dem Kopf 4 5
Innerhalb gesamt 13 5
Innerhalb mit dem Fuß 9 0
Außerhalb gesamt 7 8
Außerhalb mit dem Fuß 7 8
Gesamt 20 13

Natürlich hatte Frankfurt ungewöhnlich viel Ballbesitz gegen Bayern (welche davor auch ein CL Spiel bestritten haben) aber das Frankfurt besser war halte ich doch von weit hergeholt.

Antworten

TR 11. November 2012 um 20:14

Im Text steht doch explizit und ausdrücklich, dass sich „Frankfurt war die bessere Mannschaft“ (und wohlgemerkt auch nicht in riesigen Abständen) ausschließlich auf die erste Halbzeit bezieht.

Und wenn du dich dann schon auf die Torschüsse beziehst: Bis zum 1:0 (in der 44. Minute) hatte Frankfurt fast doppelt so viele Torschüsse wie Bayern. Von daher kann man auch angesichts der großen Probleme im Spielaufbau sowie der Anzahl der Frankfurter Möglichkeiten (vielleicht nur deshalb als solche wahrgenommene Halbchancen, weil die eigentlich glänzenden Positionen total schwach abgeschlossen wurden?? Frankfurt kam mehrfach völlig frei aus zentralen Positionen etwa 10 m vor dem Tor zum Kopfball – im Normalfall fällt da mind. 1 Tor) wohl davon sprechen, dass Frankfurt IN HALBZEIT EINS die bessere Mannschaft war.

Dies auch als Erklärung an die Vorkommentatoren!

Antworten

DAF 11. November 2012 um 21:57

Ich seh das aber auch für die erste Halbzeit etwas anders:
Frankfurt hatte letztlich zwei gute Chancen in der ersten Halbzeit: die Kopfbälle von Aigner und Meier, da hätte locker einer drin sein können.
Demgegenüber stehen bei Bayern der Außennetzschuss von Robben aus vier Metern, die Glanzparade von Trapp gegen Ribéry, das Tor und die Doppelchance von Kroos und Ribéry kurz vor der Pause. Ich komm da auf ein Chancenverhältnis von 4:2 (wenn man die erwähnte Doppelchance als je eine betrachtet sogar 5:2).
Dass Frankfurt doppelt so viele Schüsse bis zum 1:0 hatte kann schon sein, aber ich kann mich an keine weitere Chance desselben Kalibers wie die oben genannten erinnern.

Antworten

CG 12. November 2012 um 00:27

alabas freistoss haste vergessen. oder schweinsteigers schwachen linksschuss, wenn man wie bei den frankfurtern zählen würde. oder van buytens kopfballtor, bei der er 30 zentimeter im abseits steht. oder die aktion wo pizarro alaba irritiert.
ich hab mir heute die zusammengefassten chancen noch einmal angeschaut, außer aigner war da einfach bei den frankfurtern echt wenig. ich hab jetzt die anderen spiele nicht mehr vor augen, aber die aussage, dass die sonst aus zwei anspielen in diesen räumen halte ich auch für übertrieben. der bisher einzige gefährliche torjäger ist halt meier, und der kam nicht wirklich in guter position an den ball. wenn die frankfurter lahm 10mal von der strafraumgrenze hätten köpfen lassen, würde doch auch keiner riskanter abwehrtaktik sprechen.

Antworten

TL 12. November 2012 um 08:31

Ach du meine Güte. Alabas Freist0ß? Der, der fast genau auf Trapp ging, aus 35 Metern?
Schweinsteiger „schwacher Linksschuss“, der in keiner einzigen Zusammenfassung auftaucht?? Ein Abseitstor und eine Aktion, wo weder Alaba noch Pizarro überhaupt zum Abschluss kommen?? Ist das wirklich dein Ernst?
Hast du nicht noch die Großchance vergessen, wo Trapp den weiten Pass von Martinez abfängt? Der hätte ihm auch durch die Hände rutschen können und dann – wer weiß…
Oder der weite Befreiungsschlag von van Buyten. Der wär auch fast ins Tor gegangen. Wenn er ein wenig weiter geflogen und kein Torwart im Tor gewesen wäre…

Wenn bei deiner „Zusammenfassung“ wirklich nur die Aigner Chance gezeigt worden wäre, wäre das einzig und allein ein weiterer Beleg dafür, wie gerne in solchen Berichterstattungen die „Chancen“ der Bayern überproportional häufig darfestellt werden.

Die Bayern hatten in der ersten Hälfte 3 richtig gute Chancen – und alle 3 durch Ribery.
Weder die Chance von Robben (spitzer Winkel und selbst wenn er den Ball noch rum bekommen hätte, wer Trapp da gewesen), noch Kroos‘ Schuss von außerhalb des Strafraums direkt auf Trapp kurz vor der Pause waren wirkliche Großchancen. Und der Kopfball von Ribery (den ich mitgezählt habe) war von der Chancenqualität mit Sicherheit auch mit keinem der 3 Kopfballchancen vergleichbar, die die Frankfurter in der ersten Hälfte hatten und leider alle neben / über das Tor gesetzt haben.

Antworten

DAF 12. November 2012 um 22:06

@TL
Du bist aber mal überhaupt nicht objektiv. Der Schuss von Kroos war nicht von außerhalb, sondern völlig unbedrängt von der Höhe des Elfmeterpunkts.
Der Kopfball von Ribéry war von der Qualität mit dem von Aigner vergleichbar, er kommt aus vielleicht sieben Metern frei zum Kopfball.
Und wenn du bei drei Kopfballchancen allen Ernstes den Rode- Flugkopfball aus zwölf oder dreizehn Metern mitzählst, dann kann man in der Tat auch Alabas Freistoß nennen.

Antworten

CG 13. November 2012 um 14:03

@TL: Ich hab die ersten 70 minuten live gesehen und am tag drauf nochmal zusammenfassungen.
und ja, die chancenverwertung bei alaba, kroos, schweinsteiger waren oll, aber was unterscheidet diese von den frankfurter versuchen, die hier als indiz für überlegenheit in der ersten hälfte herangezogen wurden? am ehesten noch, dass die müncher den ball zumeist mit dem fuß vergeigten, die frankfurter eher mit kopf. die positionen, aus denen abgeschlossen wurden waren so unterschiedlich nicht, insofern spricht das alles pro bayern.
mir isses letztlich völlig egal, ob frankfurt die erste halbzeit leicht besser/gleichauf/leicht schlechter war. aber ich erinnere an das spiel gegen leverkusen, wo die bayern 20 torschüsse hatten, aber gut 10-15 davon so gar nix taugten. die qualität der 4-5 abschlüsse der leverkusener war da doch eine ganz andere (auch wenn sie dusel beim zweiten tor haben). und kaum jemand wird erzählen wollen, dass bayern aufgrund der anzahl der torschüsse 3-4 mal stärker war. sie waren offensiver, erfrischender, unterhaltsamer (naja, meiner meinung nach), aber die leverkusener defensivarbeit war saustark, indem sie halt keine großchancen zuließen. gleiches gilt halt jetzt für die bayern. die einzige wirklich gute abschlusspoistion hatte aigner. der ganze rest kann mal reingehen, wenn alles klappt, und wir haben genug phantastische/sonntagsschüsse und kopfbälle gesehen, aber das ist doch kein indiz für die qualität der taktischen umsetzung bzw. der torgefahr, die eine mannschaft ausstrahlt.

Antworten

Alexander 11. November 2012 um 17:31

Hallo!

Ich hätt einen Frage beim Bild zum beispielhaften Frankfurter Pressing und hoffe dass sie auch beantwortet wird.
die Frankfurter Verteidiger hinter dem roten Raum spielen ja gegen drei Bayern-Angreifer..ich hab das Spiel nicht gesehen:
1) war das immer so?
2) wenn ja das ist doch sehr riskant (v.a gegen das Dreieck Kroos-Pizzaro-Robben)

PS: Top-Analyse! 🙂

Antworten

TR 11. November 2012 um 20:10

1) Nein, wie gesagt wurde das Pressing immer sehr variabel und in verschiedenen Höhen sowie in situativer Anpassung an die Bayern gespielt. Es gab aber durchaus eine Reihe solcher Situationen, von daher ist die Grafik natürlich repräsentativ.
2) Natürlich ist das riskant. Wird doch im Text mehrfach erwähnt, ebenso wie drinsteht, warum manche riskante Szenen bereinigt werden konnten und wieso aus anderen wiederum gute Chancen für die Bayern entstanden.

Antworten

juwie 11. November 2012 um 16:19

Tolle Analyse. Chapeau!

Antworten

Hans 11. November 2012 um 14:16

Den Frankfurtern kam sicherlich auch zu Gute, dass die Bayern unter der Woche noch ein CL-Spiel hatten. Da ist man vielleicht noch etwas müde in den Beinen und wohl auch im Kopf, so dass Zweikämpfe vielleicht nicht in der letzten Konsequenz geführt werden, wie sie es eigentlich sollten.

Dies soll aber natürlich nicht die Leistung der Frankfurter schmälern, die gerade in der ersten Halbzeit ein bärenstarkes Spiel abgeliefert haben. Einzig die Mängel im Abschluss haben hier wohl einen Treffer verhindert.

In der zweiten Halbzeit sind die Bayern dann aber endgültig aufgewacht. Der Elfmeter war allerdings keiner.

Antworten

martin 11. November 2012 um 14:04

FRF ich seh das ähnlich wie du, eines der Probleme der Bayern in der letzten Saison war häufig das zu statische Spiel. Wenn Kroos die 10 besetzt und von robben und Ribery flankiert wird neigen sie dazu wieder in alte Muster zu verfallen. Das ist mir persönlich gestern zwar nicht so extrem aufgefallen und ich würds auch nicht an Kroos aufhängen. Ich seh derzeit lieber Müller auf der robben Position, dadurch wird das Spiel m.M.n. deutlich variabler.
Auch gustavo überzeugt mich derzeit sehr.
Seht ihr lieber Martinez oder Gustavo auf der 6er Position neben schweinsteiger?

Antworten

IF Kroos 11. November 2012 um 14:26

Ihr scheint aber alle eine Sache zu vergessen nicht Robben,Schweinsteiger oder Lahm machen den Unterschied sondern Ribery.Wenn Kroos neben Ribery aufläuft spielt er seine besten Spiele.Ribery hat es auch selber schon betont dass er sich mit Kroos am wohlsten fühlt.

Antworten

Hans 11. November 2012 um 15:26

Gustavo spielt derzeit sehr stark. Ich bin der Meinung, dass er von Martinez sehr profitiert. Wieso? Weil der Martinez-Transfer mMn dafür sorgt, dass Gustavo um seinen Stammplatz kämpfen muss. Gustavo nimmt diesen Kampf an und spielt hochkonzentriert.

Antworten

FRF 11. November 2012 um 12:55

Ich habe es auch so gesehen, dass Bayern doch auch in Halbzeit 1 das leicht bessere Team war, zumindest nicht schwächer. Es schien so, als hätte gestern die Laufbereitschaft etwas gefehlt bei den Bayern. Außerdem finde ich, dass es gegen relativ gut spielende Mannschaften Probleme gibt, wenn Kroos spielt. Das Bayern Spiel ist dann zu steif und deutlich weniger variabel als mit Müller. Kroos agiert dann meist wieder phlegmatisch und seine Pässe sind unpräzise.

Antworten

Max Krause 11. November 2012 um 12:46

Ich komme aus Frankfurt, bin aber trotzdem ein Arsenal Fan. Gestern musste ich das Eintracht Spiel aber dem Arsenal Speil vorziehen, grade weil ich mich sehr für Taktik interresiere.

Antworten

Häschber 11. November 2012 um 14:13

Aha.

Antworten

CG 11. November 2012 um 11:05

Sehe das ähnlich wie makaki, bayern in der ersten halbzeit als schlechtere mannschaft hinzustellen entspricht nicht so ganz dem spiel, dass ich gesehen habe.
was das zocken angeht, fand ich frankfurts hohes spiel nicht weniger riskant und letztlich nur durch die diesmal schlecht getimeten vertikalpässe/zu frühes reinlaufen der münchner offensiven nicht bestraft. und schaut man sich die abschlüsse an, zeigt sich auch, dass die münchner mit robben, ribery, alaba gegenüber den kopfballversuchen der frankfurter schon vor dem 1:0 gefährlicher waren.
mMn ist die hohe verteidigung gegen eine so konterstarke mannschaft wie münchen ne einladung. so gut war das pressing der frankfurter dann nämlich auch wieder nicht, bzw die pressingresistenz der iv und 6er bei bayern zu stark. an nem anderen tag mit bayern in besserer oder trapp in etwas schlechterer form wären die nachteile der gewählten taktik auch im ergebnis deutlicher gewesen.
unabhängig von diesen anmerkungen ne gute analyse, wenn sie sich auch etwas zu sehr auf die, definitiv vorhandenen, schwächen der münchner konzentriert.

Antworten

Makaki 11. November 2012 um 09:29

Vielen Dank, sehr interessante Details vor allem hinsichtlich der Defensivarbeit der Offensivabteilung vom FCB bzw. der aufgrund des Pressings von Frankfurt entstandenen 2-geteilten Bayernmannschaft.
Wobei ich einige Aspekte nicht ganz so kritisch (aus FCB Hinsicht) sehe:

Ich fand ich auch nicht, dass Frankfurt in der ersten Hälfte das bessere Team war.
Selbst die erste Halbzeit kann man in drei Phasen unterteilen:
In den ersten 15 Minuten versuchte Bayern, wieder einmal in einer frühen Drangperiode, das erste Tor zu erzielen. Das war eine überlegene Phase der Bayern.
Als dies nicht gelang, zog man sich bewusst zurück (man kann den Druck nicht über 90 Minuten spielen bzw. der Gegner kann sich auch darauf einstellen), und ließ Frankfurt kommen. Das ein Frankfurter aber einmal so frei zum Kopfball kommt, war sicher nicht geplant, das war einfach ein Stellungsfehler des Abwehrspielers. Sicherlich spielte Frankfurt in dieser Phase sehr stark, sehr kompakt…aber Frankfurt rückte sehr weit auf, was Bayern durchaus entgegenkommt.
Wie man es von den Bayern so häufig sieht, ziehen die in den letzten 10 Minuten einer Halbzeit wieder das Tempo an…ich bin mir relativ sicher, dass Bayern zwischen der 35 und 45 Minute regelmäßig die meisten Tore schießt. Dieser (bewusste) Rythmuswechsel zeichnet Bayern in dieser Saison aus, Bayern gestaltet Ihre Spiele in Wellen.
In der zweiten Halbzeit ging den Frankfurtner nach 60 Minuten der Dampf aus, Bayern spielte einfach seinen Stiefel herunter.

Eines möchte ich noch erwähnen, weil es für mich der größte Unterschied im Leistungsvermögen des FCB im Vergleich zu den letzten Jahren ausmacht:
Schließlich ist mit dem Ausfall von Boateng und der gleichzeigen Verletzung von Badstuber die komplette Standard-Innenverteidigung des letzten Jahres weggebrochen. Bayern kann das in diesem Jahr sehr variabel kompensieren, mit Dante hat Bayern sowieso ja eigentlich 3 gleichwertige Innenverteidiger, ein wiedergenesener Van Buyten kann auch einspringen, auch ein Martinez wäre eine Alternative.
Letztes Jahr wäre Bayern schon wieder am Zahnfleisch dahergekommen, nunmehr ist es lediglich eine kleine Schwächung.

Antworten

BigK 11. November 2012 um 02:42

Letzte Saison hat sich Schweinsteiger oft zwischen die beiden IV fallen lassen und eine zusätzliche Anspielstation dargestellt. Das hat mir gestern etwas gefehlt. Hätte sich dann auch Kroos auf Höhe Martinez fallen lassen, hätte Bayern die erste Pressinglinie besser durchbrechen und die Eintracht dauerhaft zurückdrängen können.
Bayern sollte aus dem Spiel viele Erkenntnisse ziehen und daraus lernen. Ich nehme an, dass der BVB ähnlich spielen wird in München und die lassen diese Chancen nicht so einfach liegen…

Antworten

Amateur 11. November 2012 um 01:17

Bin zwar eifriger Leser von euch, aber doch Taktikamateur. Habe folgende Frage:

kann es für die individuell unterlegene Mannschaft von Vorteil sein den Gegner in ein „wildes“Spiel zu locken?

Hintergrund ist, dass ich aus der Analyse herauslese, dass die Bayern aufgrund der offenen Räume zu überhasteten Aktionen verleitet wurden. Ähnliches ist dem BVB in Frankfurt in der 2. Hz passiert.

Antworten

RM 11. November 2012 um 00:54

Grandios!

Antworten

Schreibe einen Kommentar zu CG Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*