Borussia Dortmund – Bayern München 5:2 | das DFB-Pokalfinale

Zum Saisonabschluss des deutschen Vereinsfußballs gab es abermals das große Duell der Dortmunder gegen die Bayern. Im Gegensatz zu den Duellen in der Liga war hier ein Unentschieden nicht genug und es zählte nur der Sieg. Einige Experten erwarteten sich deswegen leichte Vorteile für die Bayern. Sie spekulierten auf eine offensivere Ausrichtung Dortmunds und demzufolge mehr Räume für die Münchner. Außerdem hieß es, dass die Bayern „unmöglich fünf Mal in Folge gegen Dortmund verlieren könnten“. Jürgen Klopp und seine Mannschaft bewiesen jedoch das Gegenteil. Ein weiteres Mal legten sie mit der passenden Taktik die Bayern an die Kette. Doch obwohl das Ergebnis und die taktischen Ideen der Dortmunder eine andere Sprache sprechen mögen, so war dies keineswegs die stärkste Leistung der Schwarz-Gelben im Duell der Erzrivalen. Dennoch zeigten sie einige neue und hervorragende Gedanken, die zu Teilen sehr gut umgesetzt wurden. Allerdings spielten auch die Bayern leicht abgeändert.

Die Aufstellung der Bayern und ihre Spielidee

Die Formation der Bayern ist am ehesten als ein 4-3-3 zu bezeichnen.

die Bayern

Kroos spielte hierbei vor Schweinsteiger versetzt, hinter diesen beiden sicherte Gustavo ab. Es gab also eine klassische Aufgabenteilung zwsichen einem Zerstörer, einen Organisator und einen kreativen Mittelfeldspieler im letzten Drittel. Mit diesen drei Spielern sorgten die Bayern für ihre hohen Spielanteile. Kroos und Schweinsteiger hatten viele offensive Aufgaben und Freiheiten, Gustavo sollte hingegen defensiv absichern und die Löcher zustellen. Insbesondere bei Aufrücken der Außenverteidiger war es wichtig, dass er diese Räume mitbewachte.

Da die Bayern mit drei zentralen Mittelfeldspielern mittig orientiert waren, hätten die Außenverteidiger nach vorne aufrücken müssen. Bei Alaba ist dies kein Problem, dank seiner Laufstärke und Dynamik beherrscht er diese Rolle. Anders stellt sich dies bei Philipp Lahm dar: Defensiv zeigt er sich normalerweise auf einem hohen Niveau, offensiv ist er allerdings oftmals nicht durchsetzungsfähig genug und nicht so unbekümmert wie sein österreichisches Pendant. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft konzentriert sich lieber auf die Defensive und wirkt zu Teilen ängstlich in seinen Offensivbewegungen. Dabei wäre es wichtig gewesen, wenn er sich offensiv (noch) mehr zugetraut hätte. Mit Großkreutz und Schmelzer sind die Dortmunder etwas schwächer aufgestellt, als auf der rechten Außenbahn, können allerdings dank Lahms Vorsicht Robben fast zu einfach zu zweit oder gar zu dritt attackieren.

Arjen Robben und Franck Ribéry waren durchgehend unter Bedrängnis, zumindest Robben reagierte darauf mit der richtigen Spielweise. Vermehrt zog er etwas enger in die Mitte oder lief frei im Spielfeld herum. Dadurch wollte er lokale Überzahlsituationen erschaffen und sich von der engen Deckung befreien. Dies gelang jedoch kaum. Die Dortmunder verengten ihre Viererkette und ihre vertikale Kompaktheit schloss die Räume zwischen den Linien ab. Wenn Robben oder auch Ribéry sich ins Zentrum bewegten, fanden sie dort keine Räume vor und wurden entweder „vom Raum gefressen“ oder auf eine ungefährliche Position abgedrängt. Wenn der Ball dann verloren wurde, konterten die Dortmunder mit dem frühen Führungstreffer im Rücken blitzschnell.

Klopps Spieler attackierten die geöffneten Räume bei den aufgerückten Außenverteidigern oder den eingezogenen Flügelstürmern. Der Erfolgscoach wusste das schnellere Umschalten seiner Spieler und deren Athletik zu nutzen, um die Bayern zu knacken. Die Münchner benötigen teilweise eine Sekunde zu viel, um wieder auf die Defensive umzuschalten. Nur gewisse Spieler praktizieren ein individualtaktisches Gegenpressing, im Kollektiv ist dies fast nie beobachtbar. Da die Spieler der Bayern dann teilweise zu langsam sind, gestaltet sich das Rückwärtspressing ebenfalls schwierig. Die Dortmunder Außenspieler rücken in höchstem Tempo auf und hier müssten entweder die Außenverteidiger und die Mittelfeldspieler des Rekordmeisters nachkommen. Lahm ist teilweise zu langsam dafür, Kroos und Schweinsteiger ebenfalls. Aus dem Zentrum muss also Gustavo herausrücken, was allerdings Kagawa befreit. Der Japaner nutzt diese Räume extrem gut und öffnet weitere für Lewandowski und die aufgerückten Außenstürmer auf der ballfernen Seite.

Die Innenverteidiger der Bayern stehen dann vor einer extrem komplexen Aufgabe: Sie besitzen einen Geschwindigkeitsnachteil und müssen auf die Seite verschieben. Kagawa nutzt dies und startet diagonal in die Räume zwischen ihnen. Beim vierten Treffer erhält er den Ball, führt ihn nach vorne und spielt den Pass auf den aufgerückten Außenspieler nach links. Daraufhin zieht er sich schnell zwischen die beiden Innenverteidiger, während sich Lewandowski nach außen bewegte. Der Pole stand somit ballfern und wurde vernachlässigt, erhielt jedoch den Ball in weiterer Folge des Angriffes und traf zum 4:1.

Die Münchner mussten nach dem Rückstand viele Räume offen lassen, weswegen sie nicht dieses „Raumfressen“ der Gegner praktizieren konnten – doch sie taten dies bislang ohnehin noch nie.

Das Raumfressen Dortmunds

Das „Raumfressen“ der Dortmunder ist nichts anderes, als dass sich der Defensivverbund noch kompakter und tiefer gestaltet. Die Räume vor diesen zwei Viererketten werden größer, sind allerdings relativ geschenkt. Die Klopp-Elf nutzt dies, um die Räume zwischen den Linien inexistent zu machen sowie die gegnerischen Flügelstürmer bei ihren Rochaden oder freien Positionsinterpretationen zu neutralisieren.

das Dortmunder Raumfressen

Wenn sich Robben oder Ribéry mittig orientieren, so werden sie von einem der Sechser durch dessen frontales Anlaufen bei ihren inversen Querläufen auf die Seite abgelenkt. Weil er wegen des mitgehenden Außenverteidigers nicht Richtung Tor ziehen kann, bewegt er sich instinktiv ins Mittelfeld hinein. Der Sechser lässt ihn dann weiterhin in diese Richtung laufen, während sich die Mittelfeldviererkette der Dortmunder tiefer orientiert.

Aus der eigentlichen Suche nach einer Abschlussposition entsteht dann eine Situation für den ballführenden, dass er zwei kompakte Viererketten vor sich hat. Er kann nicht abschließen und findet sich weit außerhalb seiner eigenen Position wieder. Dadurch fehlt den Bayern Breite im Spiel und die Dortmunder können sich vertikal wie horizontal extrem kompakt stellen. Aufgrund der mangelnden Breite rücken die Außenverteidiger (allen voran Alaba) instinktiv noch weiter auf, was größere Lücken im Defensivverbund öffnet. Ribéry und Robben betreiben von ihrer zentralen Stellung kein Rückwärtspressing nach einem Ballverlust, da sie sich zumeist auf ihre ursprüngliche Positionierung in der Formation zurückbewegen. Der Außenverteidiger muss alleine riesige Räume im Rückwärtsgang zurücklegen, das Zentrum hingegen ist desorganisiert. Neben ihrer mangelnden Schnelligkeit gibt es zu Teilen auch eine schwache Organisation. Durch die vielen zentralen Spieler positionieren sich Schweinsteiger und Kroos manchmal weiter auseinander und dann gibt es auf der ballnahen Seite sogar nur einen Spieler, der aus dem Mittelfeld effektiv helfen kann.

Die Bewegungen des schwarz-gelben Sturmduos

Diese Schwächen nutzten Kagawa und Lewandowski äußerst effizient. Im Pressing stellten sich die beiden Spieler in einer Linie auf. Sie sperrten die Passwege ins Mittelfeld und zwangen Schweinsteiger, sich zurückfallen zu lassen. Dazu liefen sie die Innenverteidiger an und zwangen sie zu einem schnellen Aufbauspiel, was teilweise zu überhasteten Abspielen führte. Allerdings war dieses Pressing der beiden schwächer als in den letzten Spielen gegen die Bayern. Sie waren manchmal zu langsam im Attackieren oder nicht robust genug, allerdings machten sie dies mit ihrer Offensivleistung wett.

das 4:1 (ungefähr) in seiner Entstehung. Kagawa zentral, rechts Lewandowski, der breit geht und links Großkreutz, der rasend schnell mitaufrückt

Sie positionierten sich – wie Robben und Ribéry auf der gegenüberliegenden Seite – ungemein hoch. Insbesondere Lewandowski zog das Spiel in die Tiefe. Es entstanden Löcher zwischen Mittelfeld und Angriff bei den Dortmundern, wovon jedoch ihre Effizienz zu profitieren schien. Sie konterten schnell und nutzten diese großen Räume, welche ihnen die Bayern nach dem frühen Tor boten. Lewandowski bewegte sich hierbei viel, Kagawas Spielintelligenz schimmerte ebenfalls in nahezu allen Angriffen durch. Sie kreuzten, bildeten Pärchen, schoben den Ball auf die Außen und öffneten Räume für die aufrückenden Außenspieler.

Bei Kagawa war auffällig, dass er sich auf eine Halbposition auf die Außen zu bewegen schien, dann wieder schnell ins Zentrum zurückkam. Er versuchte sich von seinem Kettenhund Luiz Gustavo zu befreien. Indem er gestikulierte und diagonal in die Löcher schob, womit er zum Mittelstürmer wurde, lenkte er die Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidiger auf sich. Lewandowski konnte sich freilaufen und falls die Bayern ihn abdecken wollten, konnte ein Pass in den Lauf Kagawas als Alternative erfolgen. Es gehört zu den Stärken des Japaners, dem ballführenden Mitspieler zumeist zwei Optionen anzubieten – sich selbst in sämtlichen Kurzpassvarianten und einen Partner, für welchen er Raum schafft. Eine weitere Stärke ist, wie bei so vielen Borussen-Spielern, seine Laufarbeit. Defensiv ließ sich Kagawa hin und wieder ebenfalls zurückfallen, um die Arbeit gegen den Ball im Mittelfeld zu unterstützen.

Schwarzgelbes Defensivkreisel im Mittelfeldpressing

Mit Kagawa oder gar Lewandowski ließen die Dortmunder eine Fünferreihe im Mittelfeld entstehen, womit sie stärker Druck ausüben konnten. Doch auch ohne einen dieser beiden spielten sie seltener diese interessante Grundidee. Da sich Schweinsteiger im Aufbauspiel zurückfallen ließ und Zeit brauchte, bis er aufrückte, wurde er mit Gustavo früher gestellt. Einer aus Kehl oder Gündogan ging dabei nach vorne und lief sie vorsichtig an – allerdings nur, wenn der ballführende Spieler in einer Halbposition war.

das Mittelfeldkreisel in seiner ungefähren Umsetzung

Dann kam ein Ball auf den Flügel, wohin der Sechser sofort verschob und mit dem Außenspieler gemeinsam frühzeitig attackierte. Dies hatte zur Folge, dass die Dortmunder in diesen raren Pressingaktionen mehr Druck entfachten, allerdings höheres Risiko gingen.

Dies war trotz der Seltenheit insofern interessant, da Klopps Mannschaft von den zwei engen Mittelfeldviererketten abwich und sich flexibler aufstellte. Ein einziger Sechser blieb direkt vor der Abwehr, der andere bewegte sich leicht versetzt vor ihm stärker ballorientiert. Der Sinn und Zweck dieser Spielweise dürfte das Einkesseln des bayrischen Mittelfelds und das Verhindern des kollektiven Aufrücken in die Dortmunder Hälfte sein. Der Ball sollte zuerst auf die Außen und danach auf die Innenverteidiger zurückgespielt werden, was zu einem neuerlichen Aufbauspiel oder gar einer Konterchance führen könnte. Das Sturmduo der Borussia spekulierte ohnehin sehr viel auf Konter und solche Ballgewinne bei riskanten Pässen der Bayern, dies war nur die offensichtlichste Ausprägung dieser Spielweise.

Doppelung der Außenbahnen bei breiter und enger Flügelstürmerstellung

Wie immer war es die Frage vor dem Spiel, wie die Dortmunder Arjen Robben und Franck Ribéry zur Ineffektivität verurteilen. Wenn diese sich breit positionierten, dann spielte der BVB seine klassische Variante. Der Außenverteidiger verschob gemeinsam mit dem Außenmittelfeldspieler in Richtung der Dribbelkünstler, was eine disziplinierte Leistung des Mittelfelds benötigte. Damit ist nicht nur der Außenspieler gemeint, sondern das gesamte Zentrum, welches schnell genug nachschieben muss. Hält der Flügelstürmer den Ball zu lange und wird nicht hinterlaufen, kann er dann sogar mit drei Spielern attackiert werden. Der Sechser schiebt mit hinaus und attackiert ihn, weil es im offensiven Zentrum ohnehin Überzahl gibt. Die Dortmunder spielen mit zwei Innenverteidigern und zwei Sechsern gegen einen Mittelstürmer und einen hängenden Stürmer, was ihnen dieses „Dreifachen“ auf dem Flügel erlaubt.

eine Variante der Dreifachung mithilfe des ballnahen Sechsers

Wenn sich die Flügelstürmer enger positionierten und rochierten oder eine Seite überluden, sah dies natürlich anders aus. Es entstand eine lokale Überzahlsituation für die Bayern oder zumindest ein numerisches Patt. Dann konnte das Doppeln nicht praktiziert werden, die Dortmunder schoben dann die Viererkette in der Abwehr enger, jene des Mittelfelds etwas weiter auf außen. Dadurch waren die Schnittstellen geschlossen und die Angriffe der Münchner wurden im Idealfall auf die Flügel gelenkt. Dort konnten sie zwar auf Flanken spekulieren, insbesondere bei Alaba gingen diese jedoch ins Nichts. Die Flügelstürmer der Bayern flankten ohnehin nicht, sondern zogen ins enge Zentrum. Damit machten sie die Überzahl zunichte und der BVB konnte das „Raumfressen“ wieder praktizieren.

Gefährlich wurde es, wenn die Bayern drei Spieler auf einer Seite hatten und diese sich nahe aneinander bewegten. Dadurch kamen die Dortmunder in Bedrängnis und konnten nicht mehr so eng agieren. Sie mussten ihre symmetrische und kompakte Aufstellung aufgeben, was den Bayern ihre besten Chancen ermöglichte. Gomez suchte die Räume dann zwischen der zurückgebliebenen und der aufgerückten Verteidigung. Beim Pass zum Elfmeter lief er horizontal in exakt jenen Raum, als Schweinsteiger ihn bediente, wenngleich dies eher aufgrund mangelnder Kompaktheit und Konzentration der Dortmunder sowie Schweinsteigers hervorragendem Pass entstand. Dennoch sollte am Ende abermals ein Dortmunder Sieg stehen.

Fazit

Dieser Sieg wird von den Medien und Experten gefeiert, doch es war weder die Qualität noch die Intensität vorheriger Duelle vorhanden. Dies lag allerdings an beiden Mannschaften. Die Bayern spielten vorne etwas flexibler und kamen durchaus zu Chancen, waren defensiv einmal mehr überfordert gegen den Dortmunder Hochgeschwindigkeitsfußball. Die Klopp-Elf spielte wie gewohnt diszipliniert und mit vielen tollen taktischen Ideen und Mitteln, kam dennoch nicht auf das Niveau vorheriger Partien. Sie ließen mehr Chancen zu, auf den Außen- und den Halbpositionen waren sie offener und die Bayern rückten auf. Das Pressing war aufgrund zu weit entfernter Mannschaftsteile bei den Dortmundern schwächer und weniger ausgeprägt als sonst, weswegen die Bayern schnell über die Außenbahn kommen konnten. Dies könnte auch an der frühen Führung der Dortmunder gelegen haben. Dennoch kann sich der Beobachter trotz der vielen Tore nur eine Steigerung zu früheren Partien hoffen. Diese glichen oftmals einem Mittelfeldgeplänkel mit wenigen Toren, zeugten aber von mehr taktischer und individueller Klasse als diese Partie.

Daniel_D 4. Juni 2012 um 02:59

Man hat ja mit Schmelzer einen offensiven LV, der Linksfuß ist und theoretisch flanken kann.
Das ist meines Erachtens auch die Idee von inversen Wingern. Man lässt den AV hinterlaufen und zieht selber in die Mitte. läuft man die IV an, rechnet der Gegner mit einem Rückpass, dann kommt die Flanke, rechnet der Gegner mit einer Flanke und stellt den Stürmer zu, kommt der Rückpass.
Gibt es einen inversen Winger und Abwehrspieler, blockieren sich beide im Zentrum, hat man zwei flankende Flügelspieler, beraubt man sich des oben angesprochenen Überraschungsmoments.

Großkreuz wird aber ohnehin nicht wegen der offensiven Stärken gebraucht, sondern weil er durch seine Schnelligkeit und Zweikampfstärke ein guter Pressingspieler und Balleroberer ist und den defensiv meist schwächelnden Schmelzer unterstützt.

Das nicht nur Bayern, sondern viele Vereine sehr starke Flügelspieler haben, ist Großkreuz im Grunde eher ein zweiter Außenverteidiger.

Sehr spannend wird sein, wen Klopp im nächsten Jahr dort aufstellt. Großkreuz sehe ich als Spezialisten an, bei bestimmten Gegnern wird er zum Einsatz kommen. Und sonst? Götze sehe ich eher auf rechts, Reus wird wohl eine False 10 geben wie Kagawa.

Durch Dortmunds lange Pässe aus der eigenen Abwehr sind flankende Flügelspieler im Vorteil. Hat der Gegner einen mitspielenden Torwart, wird der Raum zwischen der IV und ihm entsprechend klein. Pässe in die Halbräume sind da effektiver. Die erlaufen aber meist die Außen. Dafür braucht man aber Außen die in den Rückraum passen. Großkreuz fehlt dazu häufig das Auge für.

Ich denke Perisic wird gesetzt sein und am Häufgsten spielen. bei seinem Talent und seine nFähigkeiten sehe ich ihn früher oder später am Zug. Die Alternative wäre Götze auf die linke Seite, um das Dreieck Pitscheck, Kuba, Levi nicht zu zerreißen.
Ich denke aber dazu wird es kommen, da Kuba bei all seinen Fähigkeiten zu eindimensional ist. Flügelspieler können einfach zu leicht zugestellt werden.

In ein perfekt fluides offensives Mittelfeld braucht man im Grunde vier Spieler, die allesamt die fähigkeiten einer false 10 aufweisen. Götze ist dafür prädestiniert, aber auch Levi kann das super, wie er letztes Jahr mit Barrios vor ihm gezeigt hat. Reus sowieso. Kuba schätze ich nicht so ein.

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rotation 3. Juni 2012 um 16:52

Worin liegen eigentlich die Vor- und Nachteile der Dortmunder, dass sie in ihrer offensiver Dreierreihe (Großkreutz/Perisic, Kagawa, Kuba/Götze) nur Rechtsfüßer haben? Also ein Inverted Winger und einen klassischen Winger?

Wie wird diese Asymmetrie ausgeglichen, bzw. führt diese zu einem Vorteil?

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Jose Mourinho 3. Juni 2012 um 20:20

Erstens ist Perisic kein Rechtsfüßer, sondern wohl der einzig hundertprozentige Beidfüßer in der Bundesliga.
Zweitens wieso sollte dies eine Asymmetrie erzeugen?

Kuba ist wohl der einzige Dortmunder der halbwegs gut flanken kann desshalb spielt er rechts.
Großkreutz spielt links weil er einen guten Distanzschuss hat und nicht gut flanken kann.
Perisic kann überall spielen.

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rotation 3. Juni 2012 um 22:11

Wenn Großkreutz als Rechtsfuss als LA spielt, zieht er verständlicher Weise nach ins Zentrum, da er mit links nicht Flanken kann. Also entsteht hier mMn eine Asymetrie, im Gegensatz zu dem auf der Gegenseite zur Grundlinie laufenden Kuba.

Meine Frage war ob diese Asymetrie gewollt ist und somit Vorteile nach sich zieht, oder ob Klopp idealerweise einen Linksfüssler mit gleichen Qualitäten wie Großkreutz auflaufen lassen würde.

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nougat 19. Mai 2012 um 14:29

ausgezeichnete analysen zum spiel der beiden besten mannschaft der saison ! möge heute abend der fc bayern münchen seine chance nutzen im historischen finale. das wäre auch gut für die em, sagt die lichtgestalt beckenbauer, und der muss es ja schließlich wissen…

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CD 16. Mai 2012 um 23:37

So, ich habe wohl die Analyse gelesen, aber da ich gerade schon an etwas anderen Arbeite, hatte ich nicht die Zeit jeden Kommentar zu lesen, weshalb ich nicht auf eure Ausfuehrungen eingehen kann. Leider.

Zu der Analyse: Ich bin insgesamt ganz zu frieden mit dem Inhalt. Ich hatte bei RM wohl auch eine laengere Analyse erwartet, aber ich muss ihm zustimmen, dass das Spiel schon recht ‚komisch‘ war. 5:2 ist eigentlich ein klare Sprache und trotzdem gibt es Argumente, die nicht von der Hand zu weisen sind, welche aufzeigen, dass dieses Ergebnis der Leistung der Mannschaften nicht ganz gerecht wird.

Jedoch moechte ich noch eben auf Mueller eingehen und eine generelle Frage stellen – falls diese schon in anderen Kommentaren ‚bearbeitet‘ wurde, entschuldige ich mich mehr oder weniger^^

War die Einwechslung von Mueller ein gelungener taktischer Schachzug? Ich finde, dass RM sehr schoen herausgearbeitet hat, dass das Spiel des BVB sehr gut auf Rotationen eingestellt war. Gerade in diesen Rotationen sehe ich jedoch die Staerke eines Muellers, weshalb ich mich frage, ob diese Einwechslung wirklich sinnvoll war. Hat man mit dieser Einwechslung nicht sogar Dortmund in die Karten gespielt?!
Es stimmt aber sicherlich, dass die Alternativen nicht gerade groß waren!

Zum anderen: Warum hat es der FcB eigentlich nicht einmal mit einem extrem breiten Spiel versucht -also einen Rechtsfuß im ROM und einen Linksfuß im LOM. Scheitert dies an Ribery?

Ich glaube, dass es gegen diese kompakte zentrale sehr geholfen haette, wenn man ein ‚altmodisches‘ Fluegelspiel aufgezogen haette, da man so den Raumfressern des BVB nicht immer in die Arme gelaufen waere.

mfg

CD

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Robert 16. Mai 2012 um 00:37

Gomez ist bestimmt ein fairer Spieler – sein Einsteigen gegen Weidenfeler sehe ich mehr als Verzweiflungstat. Wer Alternativen hat, muss nicht versuchen, den Ball durch die Rippen des Torwarts zu kloppen.

Sehr interessantes Forum, gute Diskussionskultur.
Trotzdem tschüss – für heute bzw. dieses Spiel, so wichtig ist Fußball auch nicht 🙂

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Gitonga 18. Mai 2012 um 10:59

Na ja und Gomez trifft zu erst die Kugel und rutscht dann in den Englisch-Experten rein. Da von Absicht zu sprechen ist abenteuerlich. Aber weh getan hats bestimmt…

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Fänger 15. Mai 2012 um 14:12

Hat ja auf einem Taktik-Blog nichts zu suchen aber Gomez Unfairness bei der Aktion mit Weidenfeller vorzuwerfen ist ja abenteuerlich und wird ja auch nicht richtiger, nur weil der gute Roman das behauptet. Aber der hat ja auch schon gesagt, dass der Elfer in der Rückserie keiner war.

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Jose Mourinho 15. Mai 2012 um 18:13

Noch abenteuerlicher ist dass du Weidenfeller hier als Lügner bezeichnest, der Elfmeter in der Rückserie war 100% keiner!

Interessant auch dass die meisten Bayern-Fans es nicht verstehen, dass Dortmund aktuell einfach besser ist, aber man sucht ja immer nach ausreden…
Das 0:1 in der Hinrunde war angeblich ein 0:0-Spiel
Das 1:0 in der Rückserie war ungerecht weil man ja noch ein 1:1 durch den Elfmeter rausholen konnte..
Bein 5:2 war Bayern laut Lahm die bessere Mannschaft..

Wenn es so weiter geht dann wird Dortmund die nächsten Jahre alle Spiele gegen Bayern gewinnen, da bin ich mir sicher…

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sharpe 16. Mai 2012 um 07:55

ich glaube, dir fehlt hier die Neutralität. Die Dortmunder und speziell Weidenfeller haben in einigen Situationen in dieser Saison eine ganz eigene Beurteilung erkennen lassen, die von Objektivität weit enfernt ist.
Zu den letzten Spielen: Im Hinspiel in München war es ausgeglichen, aber der BVB hat eben eine Chance reingemacht. Im Rückspiel war der BVB speziell in der ersten Hälfte klar überlegen und hat verdient gewonnen. Im Pokalfinale hat der BVB auch verdient gewonnen, weil Bayern eindeutig zu viele Fehler in der Defense gemacht hat. Fehler, wie sie der BVB z.B. in Marseille oder gg Stuttgart auch gemacht hat. Zudem hatte der BVB eine optimale Chancenverwertung, was ja auch nicht unbedingt normal für sie ist, eher das Gegenteil. Und so kommt eben so ein Ergebnis zustande. Aber im Spiel selbst empfand ich die erste Hälfte bis auf die 2 Fehler als die beste Halbzeit der Bayern in dieser Saison gg den BVB und ich hab sie in der ersten Halbzeit auch als die bessere Mannschaft gesehen. Wie übrigens viele andere auch.

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Der Moment der Ballannahme 15. Mai 2012 um 12:14

Also ich habe nicht viele Chancen der Bayern gesehen.
Einen Kopfball an die Latte in der zweiten Hälfte. Einmal kam Langerak zu weit raus wo Robben vielleicht einen langen Heber versuchen hätte sollen, statt abzugeben.
Auch der Elfer war keine unmittelbare Torchance sondern eher ein dummer Fehler von Weidenfeller. Das Tor von Ribery war ne gute Einzelaktion, und auch eher der laschen Gegenwehr der Dortmunder Abwehr zu verdanken. sonst war doch da gähnende Lehre und Einfallslosigkeit.
Die Bayern sind einfach mit ihrem Spiel zu berechenbar.
auf die Aussen und Robben oder Ribery wird schon was einfallen. das ist zu simpel zu unterbinden. Den Robben Standardtrick kennt nun schon jeder Verteidiger, meist kann die Manschaft den Ball abschreiben wenn Robben den Ball hat, er macht nicht die richtigen Laufwege, hat nur einen Fuß zum schiessen, und ist auch sonst nicht besonders spielintelligent. Überhaupt die Laufwege ohne Ball, sind bei den Bayern sehr schlecht oder garnicht vohanden, Müller und Alaba jetzt mal ausgenommen.
Lahm ist auch meiner Meinung nach zumindest Schuld am 4:1. Großkreuz und Lahm stehen bei Ballverlust der Bayern auf gleicher Höhe 5 Meter vor dem Dortmunder Strafraum. Großkreuz läuft über den ganzen Platz und ist der entscheidende freie Mann, auf Lahms Seite, der dann den Ball auch bekommt, und unbedrängt auf Lewandowski passen kann.
Lahm trabt erst ein bischen mit und denkt sich wohl, die werden es schon richten da hinten.Wie soll man so etwas bewerten: Arroganz, fehlender Respekt vielleicht ?
Das 4:1 war auch der Knackpunkt im Spiel.
Für mich ist Dortmund an dem Tag besonders durch die gute Chancenauswertung aufgefallen.
Sonst brauchen Lewandowski & Co doch 10 Chancen um ein Tor zu machen.
Wenn Dortmund so eiskalt vor dem Tor ist, dann sehe ich sie noch weiter vorne, denn Torchancen kreiren könne sie ja immer.
Noch etwas zur Fairness auf dem Platz. Als Spieler sieht man ganz genau, ob man den Ball noch erreicht oder nicht. Das Einsteigen von Gomez gegen Weidefeller war Absicht, Gomez wusste genau, dass der Ball nicht am Torwart vorbeigehen würde, während er in der Elfmetersituation schön abhebt bevor Weidenfeller in berührt ( gut zu sehen in der Zeitlupe).
Ich selbst finde viele Spieler der Bayern sehr gut, aber dieses Anspruchsdenken, diese Arroganz bei den Chefs und bei der Mannschaft, lässt das Spiel zu oft verkrampfen.
die wirklich dummen Statements von Höneß und Co helfen niemandem in der Mannschaft.
Man sieht ja, dass man mit anderen Mitteln mehr aus den Spielern herausholt. siehe Klopp, Watzke, Zorc.

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Fussballnarr 15. Mai 2012 um 14:21

@Der Moment der Ballannahme
Hmmmm….also ich habe ein anderes Spiel gesehen. Das Spiel, das ich gesehen habe, kann man statistisch auf Who Scored nachsehen. Kann ich empfehlen, Zahlen und Fakten sind nicht vereinsfarben. Im Übrigen den Gomez Elfer als Schwalbe abzutun…..also im Ernst…Du musst ein anderes Spiel gesehen haben…. 😉

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Der Moment der Ballannahme 17. Mai 2012 um 11:39

erst gut durchlesen und verstehen, bevor man evtl. kommentiert.
ich schreibe nicht von einer Schwalbe, obwohl auch nach mehrmaligem Studieren der Zeitlupen, auch das nicht eindeutig auszuschliessen ist, sondern von Fairness im Sport. Das Abheben kann zum Selbstschutz dienen, aber auch dazu den Gegner nicht zu verletzen. Bei der ersten Szene rauscht Gomez, der den Ball vorher spielt in Weidenfeller hinein, bei der zweiten hebt er ab weil er sieht, dass er den Ball vorbeigespitzelt kriegt. Ich habe lange genug Fussball gespielt um zu wissen, dass ein Profi wie Gomez genau um die jeweiligen Konsequenzen weiß, auch intuitiv.
ach ja bevor ichs vergesse. Foulspiel kann sehr wohl taktisches Mittel sein. Barcelona spielt bei gegnerischem Ballbesitz viele Fouls schon im Mittelfeld.

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C 15. Mai 2012 um 14:33

Da hat aber jemand ne schwarz-gelbe Vereinsbrille auf. Man könnte dazu seitenweise Gegenargumente bringen.

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geco87 15. Mai 2012 um 15:55

Ich stimme „Moment der Ballannahme“ in vielen Punkten zu, die sehr gut beobachtet sind. Genauso sind aber auch „Riesenböcke“ drin.

Zum 4:1: Lahms Verhalten ist absolut richtig beobachtet, mir aber gar nicht aufgefallen, aber sein Umschaltspiel nach hinten ist schon öfters negativ aufgefallen. Und dennoch wird er immer als der absolute Weltklasseverteidiger dargestellt. Es ist auch symptomatisch dafür, dass das Umschaltspiel des BVB in beide Richtungen besser ist. Vielleicht ist die Mannschaft wirklich fitter, wie es der ansonsten grottig kommentierende Bela R. vermutet hat. Bei dem Tor kam aber alles zusammen. Badstuber verhält sich auch nicht geschickt, rückt für mich zu sehr bzw. zu früh ein. In so einer Kontersituation mit 3:3 an Spielern kann ich doch nicht den Raum decken, sondern muss mich an den Spielern orientieren. Zumal der Winkel für Lewy zum Tor alles andere als spitz war. So hätte es aussehen müssen: Boateng bleibt bei Kagawa, Schweini attackiert Großkreutz und Badstuber versperrt den Passweg zu Lewy bzw. orientiert sich zu diesem. Die Optionen für Großkreutz wären wesentlich schwerer gewesen. Zu allem Überfluss bekommt Schweini auch noch den Tunnel, was zwar keine Absicht, aber auch nicht zwingend ist.

Die Böcke:

1) Zu den Chancen: Was ist mit Lahms dicker Chance (um die 20.), als ein Dortmunder auf der Linie das Tor verhindert? Gomez Schusschance (freie Bahn, leicht spitzer Winkel) in die Wolken? Der zu feste Pass von Robben auf Gomez. Bayerns Elfer keine Chance? Gomez läuft zwar leicht vom Tor weg, aber er ist eigentlich an Weidenfeller vorbei. Das 5:2 war noch weniger eine Torchance. Also das Chancenplus der Bayern, so blöd das bei 5:2 klingt, sollte schon jeder gesehen haben. Der BVB hat nun mal so gut wie alle reingemacht, auch die, die eigentlich keine waren.

2) Der Elfmeter war glaaaaasklar. Weidenfeller spielt nicht den Ball, seine Hände sind im Weg und nicht einmal ganz am Boden. Willst du jetzt noch dem Stürmer vorschreiben, dass er in der Schnelligkeit da drüberspringt? Das wäre ja so, als wenn du jemanden umtrittst und ihm vorwirfst, dass sein Bein nun einmal gerade da war (Keine Übertreibung). Eine klassische Situation, in der man Elfer geben MUSS. Dass der Stürmer so spektakulär abhebt, ist doch eher ein Schutzmechanismus und absolut nachvollziehbar.

3) Dass du Gomez Unfairness und beim Einsteigen gegen Weidenfeller Absicht unterstellst ist der Gipfel der Frechheit. Der Ball war durchaus noch spielbar, du weißt, dass Gomez jedem Ball hinterhergeht und raumgreifende Schritte macht. So kommt es zu dieser Situation. Gomez ist mit Sicherheit einer der fairsten Spieler der Bundesliga. Es war das Los des Torhüters in dem Fall, bei der in solchen Zweikämpfen eher zu Schaden kommt.

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kurt 15. Mai 2012 um 19:01

Chancenplus für Bayern? 11 Torschüsse, davon waren wieviele nochmal genau zwingend? Ich denke der Elfmeter, der Kopfball von Gomez und der Schuss von Ribery. Mit Abstrichen noch der Schuss von Lahm, wobei man da klar sagen muss, dass der Schuss ja nicht mordsmäßig platziert war und Weidenfeller genau in der richtigen Ecke war.
Bei Dortmund gabs 5 Großchancen, die drin waren, ein Freistoß von Gündogan der knapp vorbei ging und Lewandowski hat noch eine versiebt.

Rechne das doch bitte selber auf.

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geco87 15. Mai 2012 um 23:22

@ kurt:

Du misst eindeutig mit zweierlei Maß. Außerdem: Chance hat doch damit nichts zu tun, was der Spieler draus macht… Wenn ein Spieler 2 m vorm Tor am Ball vorbeitritt, ist das auch eine Chance. Dann kannst du auch nicht sagen: Das war grottig, das zähle ich nicht als Chance. Lahms Schuss wird von der Linie gekratzt, das ist doch eine weitaus dickere Chance als Gündogans Freistoß, den Neuer wohl locker aus dem Eck geholt hätte. Wann hatte Lewandowski noch eine Chance? Gomez kam nach Subotic-Bock aussichtsreich zum Schuss (30.), den er leider viel zu hoch ansetzt. Aber in vielen Spielen würde er den locker machen. Dann kommt er noch zweimal nur einen Tick gegen die Torhüter zu spät. Ähnlich gefährliches habe ich von Dortmund gerade im 1. Durchgang nicht gesehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der BVB zwischen Minute

Summa summarum komme ich auf 4 dicke und 2-3 gute Chancen für Bayern. Vielleicht war es kein Chancenplus für Bayern, aber der BVB hatte definitiv nicht mehr Chancen und die Qualität dieser war insgesamt auch nicht höher.

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kurt 16. Mai 2012 um 13:12

– Lewandowskis Chance 68. Minute (vor Gomez‘ Kopfball).
– Lahms Schuss wird nicht von der Linie gekratzt, höchstens vom Fünfmeterraum und in der Wdh. kann man doch sehen, dass der für Weidenfeller nicht unerreichbar war (im Gegensatz zu dem extrem platzierten Gündoganfreistoß, aber der ging ja vorbei, von daher kann man beide Szenen als gleichwertig betrachten).
– Wenn du schon Gomez ansprichst: Zwei Bälle waren für den Torwart ablaufbar, bei dem, der zum Elfmeter führt, muss der Torwart gar nicht rauskommen, da der Winkel extrem spitz ist. Wenn du schon so gerne im Konjunktiv argumentierst, hätte daraus nicht mal ne Chance entstehen müssen, wenn sich Weidenfeller richtig verhalten hätte. Also wirf mir bitte nicht eine einseitige Betrachtung vor, wenn du es doch offensichtlich selbst nicht hinkriegst zwischen „Was wäre wenn“ und Fakten zu differenzieren. Und ein Schuss aus spitzem Winkel wie der in der 30. ist doch bei Gomez bei weitem kein Selbstläufer. Wenn du hier von nem abgeprallten Schuss plus Abstauber geredet hättest, dann hätte ich dir zu 100% zugestimmt, aber doch nicht ein Schuss aus dem Winkel. Dann hättest du genau so noch Alabas Schuss 20 Meter übers Tor mitzählen können und alle Chancen von Bayern waren auf einmal zwingend, während Dortmund nur Dusel hatte …

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marus 15. Mai 2012 um 12:01

also özils passspiel soll schwächer als kroos‘ sein?das ist doch wohl ein witz…schau dir mal spiele von real madrid an…ich kenne nicht viele die mit özils übersicht und passgenialität mithalten können…ich finde kroos ist nicht so stark wie er gemacht wird.er kann mehrer positionen ordentlich spielen aber eben nicht bzw. selten überragend

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asti80 15. Mai 2012 um 11:09

Was die Rolle von Kroos angeht, ich denke als klassischer 10er ist er gut aufgehoben. Natürlich ist er durch sein fehlendes Grundspeed nicht geeignet für die Rolle eines „modernen“ 10ers a la Özil oder Götze, aber dafür hat er eindeutig das bessere Passspiel als die beiden genannten.

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Solid Snake 15. Mai 2012 um 15:38

Ich glaube das ist ein Vorurteil was die Grundschnelligkeit von Kroos angeht.Langsam ist er sicherlich nicht habs in der Sport Bild oder Kicker gelesen Ribery 32,x kmh ,Kroos 31,x kmh und Gomez 30,x kmh.

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Ruggeri 15. Mai 2012 um 10:07

Hallo an alle. Zuerst danke an die Autoren dieses Blogs. Außerdem sind auch die vielen Beiträge der Leser sehr interessant und sind meilenweit von dem Schmarrn entfernt, was man sonst in Foren (SPON, etc) lesen kann.
Im Gegensatz zu manchen hier, kann ich sehr voll nachvollziehen was Lahm nach dem Spiel sagen wollte. Im Pokalfinale hat Bayern endlich den Weg gefunden, wie Dortmund zu knacken wäre. Wenn man das letzte Bundesligaspiel zwischen Bay und Dor mit dem Pokalfinale vergleicht, dann gab es sowohl spielerisch, als auch taktisch. einen großen Unterschied, der am größten war, wenn man die ersten Halbezeiten der beiden Spiele vergleicht. Im Bundesligaspiel (Spielstand nach den ersten Halbezeit 0:0) hat Dortmund die Bayern klar dominiert, das Ergebnis hätte auch ein 3:0 sein können. Im Pokalfinale waren Bayern besser (auf jeden Fall mindestens gleichwertig) und es stand 3:1 für Dortmund. Außerdem wird die taktische Seite (und das Endergebnis des Spiels) der 2. Halbzeit des Pokalspiels überbewertet und seltsam falsch dargestellt. Also, es handelte sich um ein ein Entscheidungsspiel, mauern um hoffen auf ein mögliches Rückspiel geht nicht, die Entscheidung musste in diesem Spiel fallen und nach 3:1 haben beide Kontrahenten entsprechend der Situation gespielt. Dortmund hat noch defensiver gespielt (selbst die in der ersten Halbzeit offensive rechte Seite der Dortmunder stand sehr defensiv, die linke sowieso) und Bayern hatte keine richtige Lösung dafür gefunden. Die Probleme in Bayernspiel nach der Halbzeit sind nicht durch die Einwechslung von Müller (und Versetzung von Kroos nach hinten) entstanden, sondern durch eine noch defensive Spielart der Dortmunder. Und nach 4:1 nach taktischen Finessen zu suchen ist ein Unsinn.
Alles in allem, ein gutes Spiel der Dortmunder (vor allem sehr diszipliniert und effektiv) und ein taktisch verbessertes Spiel der Bayern, das wegen der Fehler und Dortmunder Effektivität zunichte gemacht wurde.
Für mich war Lahm der beste Bayern Spieler und Robben hat sein bestes Spiel (in letzten 5 Spielen) gegen Dortmund gemacht. Alle Lobeshymnen auf Kroos kann ich nicht nachvollziehen. Für mich ist er keinesfalls besonders gut wenn er auf 10 spielt. Da er eher langsam ist, kein Tempodribbling kann, wenig rochiert und keine Flanken aus dem vollen Lauf kann, sollte er bei Bayern (und in NM) eher eine Pirlo-Rolle spielen. Dafür bräuchte er aber noch einen Gattuso und das ist der Schweinsteiger nicht.
Bei Dortmund Lewa, Kagawa, Pisczcek und Gündogan sehr gut und die Innenverteidiger auch (Kuba in der 1. Halbzeit auch). Linke Seite der Dortmunder eher schwach, Kehl OK.
Und zum Schluss einen schönen Gruß an B.Rethy von ZDF. Soviel Schmarrn und Unwissen habe ich nicht mal von Steffen Simon gehört.

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Fussballnarr 15. Mai 2012 um 11:17

@Ruggeri
Yep. Habe genau das selbe Spiel gesehen!

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sharpe 15. Mai 2012 um 12:00

@Ruggeri

sehr guter Kommentar, so hab ichs auch gesehen. Nur Kroos find ich gg gute Gegner auf der 10 schon o.k.

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smerk 15. Mai 2012 um 12:34

Hi Ruggeri,
sehr gut geschrieben, sehe das auch so in weiten Teilen. Was mich zusätzlich noch nervt an Bayern und was auch im Vergleich zu Do auffällt, ist die tw nicht nachvollziehbare Schwäche mancher FCB-Spieler, den Ball ordentlich anzunehmen und dem Mitpieler vernünftig in den Fuß zu passen. Kenn mich aber mit dem Spielen an sich selbst def. nicht aus, da wäre ich für jede Erhellung mal dankbar.
I.S. Rethy: Ich finde, dass unser Statistikbrabbler echt ein Schmerz im Hintern ist. Aber wenigstes erkennt er die Spieler noch. Du musst mal auf Sky den Reif hören, glaub mir, du kotzt nach 1 Minute. Ich schalte den nur noch weg bzw. den Stadionsound an, weil das Geschwafel braucht kein Mensch.
Servus

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Nagus 15. Mai 2012 um 12:48

„Also, es handelte sich um ein ein Entscheidungsspiel, mauern um hoffen auf ein mögliches Rückspiel geht nicht, die Entscheidung musste in diesem Spiel fallen und nach 3:1 haben beide Kontrahenten entsprechend der Situation gespielt.“

Das kann ich einfach nicht verstehen. Wo haben die Bayern denn so gespielt als lägen sie 1:3 hinten? In der ersten Halbzeit kann man meinetwegen sagen, dass die Bayern ein wenig Pech hatten… auch wenn ich diese Meinung nicht teile, kann man das vielleicht mit ein wenig wohlwollen so sehen. Aber wie kommst du darauf, dass Bayern gut in die zweite Hälfte gestartet ist? Taktisch gesehen habe ich nicht einen Kniff gesehen den Jupp ausgepackt hätte. Es war einfach genau das Spiel was man erwartet wenn man Kroos/Schweinsteiger und Müller auf den Platz stellt. Die 4 stand exact so wie man es von den Bayern gewohnt ist und es gab keinerlei Anzeichen auf eine Besserung in der Offensive. Es gibt doch mittlerweile so viele Ansätze eine konternde Mannschaft mit einem modernen System zu verteidigen… und das sieht man bei den Bayern einfach überhaupt nicht.

Wie wäre es denn mit einem Manndecker für Kagawa bsw. Zusätzlich den abkippenden 6er weglassen und immer situationsbedingt eine 3er Kette bilden, bei der einer der Außenverteidiger den Weg nach vorne sucht? Also den bakippenden sechser einfach mal weglassen und eine Überzahl in der Mitte erzeugen? Müller neben Gomez stellen und den Gegner schon im Spielaufbau richtig drücken? Gegen welche spielstarke Mannschaft haben die Bayern denn mal richtigen Druck erzeugt? Also sowas gespielt wie phasenweise Real gegen Bayern? Von Barca müssen wir hier gar nicht reden. Also richtigen Hauruckfussball? Und genau sowas erwarte ich wenn ich eine Mannschaft 1:3 hinten liegt.

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Ruggeri 15. Mai 2012 um 13:28

Hallo Nagus,
Bayern hat gegen eine hervorragend organisierte Mannschaft gespielt, die auch sehr gute Einzelabwehrspieler hat. Wenn solch eine Mannschaft tief steht wird es für jede angreifende Mannschaft schwierig (siehe Barca-Chelsea, obwohl Barca ihre Chance schon hatte). Es gibt nicht viele Chancen und man darf kein weiteres Tor kassieren. Je länger das Spiel dauert wird man offener und man kann versuchen mit Brechstange zu spielen, aber nicht wenn es noch 45 Minuten zu spielen sind. Außerdem habe ich nicht geschrieben, dass es nach der Halbzeit besser war.
Nach 4:1 geht eher gar nix mehr.
Um gegen eine defensiv starke, tief stehenden, auf Konter lauernder Mannschaft kann man sicherlich mehrere taktische Varianten wählen, Heynckes wollte mit Hereinnahme Müllers wahrscheinlich Folgendes erreichen:
• One-Touch-Spiel in der Mitte verbessern. Kroos ist nicht schlecht, aber Müller kann es noch besser und L.Gustavo eben nicht. Wer das nicht glaubt (mit Müller), der soll noch einmal letztes Spiel D-Niederlande anschauen. Grundsätzlich gibt es das Problem bei Bayern, das sie extrem auf Ballbesitz spielen und zu wenige Spieler haben, die One-Touch –Spiel beherrschen und durch die Mitte kommen können (Riery kann es, Gomez überhaupt nicht, Robben eher schlecht, Schweinsteiger auch nicht besonders gerne und gut)
• Müller auf der Rechte Seite zu Grundlinie gehen und flanken (oder in Rücken der Abwehr zu spielen und Kroos oder Schweinsteiger aus zweite Reihe schießen zu lassen). Es hat auch ein Paar Mal geklappt, aber ohne Efekt. Das nächste Problem war, dass Ribery in der zweiten Halbzeit total indisponiert war (Ausnahme- Tor) und die Bayern haben ohn ihre stärkste Waffe gespielt.
• L.Gustavo war verunsichert und musste ausgewechselt werden.

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Der Moment der Ballannahme 17. Mai 2012 um 11:18

Eigentlich war nach der ersten Hälfte die Sache schon gelaufen.
Beim 4:1 kommt Lahm!!! und Kroos nicht mit zurück, und beim 5:2 ist die ganze Seite von Contento/ Ribery frei, Kuba und Pisczek sind nah am Sechzehner anspielbar obwohl das kein Tempovorstoß war.
Die Körpersprache der Bayern war, mit der Ausnahme von Ribery und später Müller, nicht mehr mit Siegeswillen erfüllt.
Gut zu sehen am Frustfoul von Schweinsteiger an Lewandowski in der zweiten Hälfte.
Die beste Taktik nützt wenig, wenn die Mannschaft das Spiel schon abgeschrieben hat.
Deshalb war die Einwechslung von Müller richtig. Man wollte der Manschaft einen Motivationsschub geben.
Das 3:1 kann jeder Manschaft mal passieren, vorallem wenn Spieler wie Kagawa solche Zuckerpässe spielen können. Der Bock am Anfang von Gustavo ist natürlich gerade dann ein Genickschlag für eine Mannschaft, wenns vorne eben nicht gerade einfach ist klare Torchancen zu erspielen.
Ausser direkt nach dem 1:1 bis zum 2:1, schien der Sieg von Dortmund nie in Gefahr zu geraten.

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Nagus 15. Mai 2012 um 14:04

Wie Bayern mit Kroos/Scheinsteiger/Müller spielt, weis man doch mitlerweile. Ist doch jetzt keine Quantenphysik. Immer der selbe Stiefel mit den immer gleichen Mustern. Das ist in meinen Augen auch einfach keine Taktik. Sondern ein Konzept von zweien! Und eigentlich auch nur die Variante 1.1 von der Besetzung Gustavo/Schweinsteiger/Kroos.

Ich spreche hier auch nicht von den Einzelspielern und ihrer Rolle. Sondern von einer Grundeinstellung, von einer taktischen Ausrichtung. Und hier erkenne ich einfach nicht, dass sich die Mannschaft in irgendeiner Form gesteigert hätte. Es gibt kein weiteres Konzept als 1.0 und 1.1.

Was du meinst ist, dass die Bayern nicht aufmachen wollten, weil sie Angst hatten ein 1:4 zu bekommen. Also das dies eine taktische Vorgabe war. Und das halte ich für einen riesen Fehler.

Mein Punkt ist einfach zu erklären. Wenn ich mit 2 Toren hinten liege nach 45min., muss ich zwangsläufig ein frühes Tor machen. Und das geht nur über mehr Risiko. Wenn ich mit 20-30 min Zeit lasse, dann sinken meine Chancen ganz einfach die zweite Bude zu machen in der verbleibenden Zeit. Wo ist denn mein Vorteil wenn ich das gleiche Spiel einfach weiterspiele? Und erst nach 30min. aufmache? es erhöhen sich doch nicht meine Chancen wenn ich länger warte, sondern senken sich signifankt.

Wenn du Recht hättest und Jupp wirklich nicht aufmachen wollte, dann halte ich das für einen riesen Fehler. Ich denke, dass er einfach kein Konzept mit der Mannschaft erarbeitet hat, welches zu so einer Situation passt.

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tom24 15. Mai 2012 um 08:10

@ bayern + dortmund fans
geile debatte!
aber mal im ernst: das ist hier ein fussball-taktik-blog und keine fanseite: unser verein ist doch der beste, geilste …… und dafür habe ich diese argumente ……

bitte lasst uns die rosaroten brillen mal ablegen und die spiele mit etwas abstand anschauen und analysieren.
und dann die aussagen treffen.

and keep on watching

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Statistik Liebhaber92 15. Mai 2012 um 00:41

PS: Neuer sehe ich schon seit längerer Zeit äußerst kritisch, im Gegensatz zum allgemeinen Konsens sehe ich bei ihm einige Defizite in der Strafraumbeherrschung und bin nicht der Meinung, jeder Weltklassetorwart hätte Schwächen. Er machte auf mich einen völlig übermotivierten Eindruck, vielleicht vergleichbar mit Adlers Herauslaufen gegen Argentinien. Ich gebe ihm die Schuld am ersten Gegentor, da Kuba zwar sicher einen starken Schuss hat und auch gut im Aufnehmen von Geschwindigkeit ist, allerdings ist Badstuber dies auch und wäre noch dagewesen. Bei einem Meter Unterschied zum Ballführenden bot er Kuba somit alle Optionen, wirklich todsicher zu treffen. Beim 3:1 finde ich ihn auch nicht glücklich agierend, sicher hat Lewandowski die Klasse einen Torwart zu tunneln, aber besonders fest und platziert war dieser Ball nun nicht geschossen. Auch war der Ball (Klagen auf sehr hohem Niveau) nach dem Abfälschen noch sehr lange in der Luft, zumindest hätte man versuchen können da nochmal hinterzuspringen/grätschen/nachzufassen. Zum 5 Tor der Dortmunder denke ich, ist der Fehler offensichtlich.

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Tank 16. Mai 2012 um 00:19

Nur mal zur These, dass nicht jeder Weltklassetorwart Schwächen hat:

Casillas: mit Ball am Fuß schwach
Buffon: inzwischen etwas hüftsteif, sonst siehe Casillas
Cech: mit ausgedehnten Formschwankungen
Hart: siehe Casillas
Valdes: ab und an ein Riesenbock, teilweise unglücklich beim Rauslaufen

Klar ist das nicht die gesamte Weltelite, aber ich denke doch einige der prominenteren Vertreter sind genannt. Schwächen haben sie alle. Ich will damit nicht sagen, dass Neuer diese Saison auf dem Niveau von z.B. Iker Casillas war, sondern mich nur auf die These bezüglich der fehlenden Schwächen beziehen. Ich persönlich sehe Neuer diese Saison schwächer als alle von mir genannten Torhüter exklusive Victor Valdes und auf dem anderen Ende des Spektrums Casillas als die derzeitige No. 1. Dieser hat zwar die Schwäche des schlechten Mitspielens, wenn er den Ball am Fuß hat, hat aber in allen anderen Bereichen eine Saison ohne nennenswerte Schwächen gespielt. Vom Talent her ist Neuer meiner Meinung nach aber ein Teil der Weltspitze und in manchen Bereichen sogar seiner Zeit voraus. Das konnte er letzte Saison aber besser abrufen, als in der aktuellen Spielzeit. Auf längere Sicht haben die Bayern mit ihm zweifelsohne einen super Fang gemacht. Er muss nur noch etwas stabiler in seiner Leistung werden. Aber im aktuellen Jugendwahn vergisst man ja manchmal, dass ein Torhüter mit 26 zwar kein Nachwuchsspieler mehr ist, aber erst am Anfang seiner großen Zeit steht.

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geco87 16. Mai 2012 um 20:34

„Auch war der Ball (Klagen auf sehr hohem Niveau) nach dem Abfälschen noch sehr lange in der Luft, zumindest hätte man versuchen können da nochmal hinterzuspringen/grätschen/nachzufassen.“

Sag mal, willst du mich verar… Sorry für die Ausdrucksweise, aber wo war der Ball denn lange in der Luft? Vom Tunnel bis zum Einschlag war es vielleicht eine halbe Sekunde. Außerdem kann man Neuer beim Stellungsspiel und Reaktionsvermögen bei dem Treffer nie und nimmer einen Vorwurf machen. Lewandwosky steht 6-7 m vor ihm!!!! Oh man, bei so Beiträgen fällt einem echt nichts mehr ein.

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Statistik Liebhaber92 15. Mai 2012 um 00:34

Vorneweg muss ich überglücklicherweise einfach mal sagen, dass ich Karten für ein vielleicht nicht wahnsinnig taktisch anspruchsvolles, aber dafür unfassbar unterhaltsames Spiel hatte. Ich wüsste allerdings sehr gerne, woran ihr das mit den großen Lücken im Dortmunder Pressingverbund festmacht, meiner Meinung nach war es nämlich genau diese situative, teilweise schon am gegnerischen Strafraum vorhandene Störung des Spielaufbaus, die die Bayern so sehr irritiert hat. Die zentrale Bedeutung der Fitness im Zentrum der Bayern war dabei sehr entscheidend. Schweinsteiger machte einen durchweg unfitten Eindruck, Lahm zog schon in der eigenen Hälfte in die Mitte und hielt den Ball einfach viel zu lange. Zu Kroos lässt sich sagen, dass bei ihm die Umschulung vom Offensiven auf den 6er einfach nicht funktioniert hat. Ähnlich wie bei Boateng ist sicher eine gewisse Klasse vorhanden, allerdings werden die Stärken dieser beiden Spieler überhaupt nicht eingebracht, ihre Schwächen (Kroos:Zweikampfverhalten; Boateng: Sprint plus Beweglichkeit) gnadenlos aufgedeckt, sodass sich immer ein Schlaftabletteneindruck bei deren Ballführung aufdrängt. Interessanterweise waren die Bayern bei langen Bällen mit Abstand am gefährlichsten, trotz der immensen Kopfballstärke von Hummels und Subotic, da Gomez immer wieder „den Lewandowski“ mimte und sich gut dazwischenschob, wie zB bei seinem Lattentreffer zu sehen. Nun kann man auch über Leidenschaft denken was man will, schwer vorstellbar, dass es, wenn es um so einen Pokal geht, manchen Spielern an Motivation mangelt, am Samstag war für mich allerdings genau das der entscheidende Faktor. Dortmund lief gefühlt doppelt so viel, und während sich bei Bayern einer auf den anderen verließ, sehr gut zu sehen bei Gustavos Hilflosigkeit vor dem 0:1, konnte sich jeder Dortmunder tatsächlich auf seinen Nebenmann verlassen. Die Übergänge von Grundordnung zu Abwehrdreieck bzw. Abwehrsichel waren derart fließend und schnell, dass selbst gut gedachte Spielverlagerungen, spontan fällt mir ein Ball von Schweinsteiger, Kroos und Robben ein, keinen Raumgewinn zur Folge hatten, sondern wie beim 1:3 sogar zum Risiko wurden. Meine Gedanken hier waren sicher etwas ungeordnet, vielleicht könnt ihr ja trotzdem etwas dazu schreiben, ich bin immer noch sehr überwältigt von der Kulisse, den Fans beider Seiten und dem Erlebnis schlechthin. Vielen Dank.

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Totti 15. Mai 2012 um 00:24

Lahm und Schweinsteiger leiden an Realitätsverlust. Wenn man ein Spiel mit 5:2 verliert und gegen den gleichen Gegner zum fünften Mal in Folge, dann war man eindeutig die schwächere Mannschaft. Es ist unerklärlich warum der FC Bayern nicht aus seinen Fehlern der letzten Spiele gegen den BVB lernt.
Dieses Spiel war zusätzlich noch voller eigener individueller Fehler, welche der BVB durch sein Forechecking jedoch provoziert hatte.
Gustavo mit 2 Fehlpässen vor dem 1:0. Vor dem Elfmeter zum 2:1 hatte Lahm den Ball bereits erkämpft. Anstatt den Ball mit einem langen hohen Ball zu klären versucht er Robben mit einem Flachpass anzuspielen. Robben war von 2 Gegenspielern bedrängt und hätte keine Anspielposition gehabt. Der Pass war aber darüber hinaus nicht einmal scharf genug und konnte abgefangen werden, sodass der abgefälschte Torschuss entstanden ist und das blinde Foul von Boateng.
Vor dem 3:1 spielt der BVB wieder einen langen Ball auf Lewandowski. Die Rückwärtsbewegung des FCB war wieder so schwach und langsam, dass sich aus dem langen Ball eine 2gegen1 situation entwickelt hat und kagawa nur noch auf Lewandowski durchstecken brauchte.
Das 4:1 direkt nach der Pause geht zu 100% auf Schweinsteiger und Lahm. Schweinsteiger verliert die Geduld und schießt einen Dortmunder Mittelfeldspieler an. Zunächst hat der BVB in der Offensive eine 2gegen2 Situation (Boateng, Badstuber – Kagawa, Lewandowski) doch Großkreutz sprintet auf der linken Seite im Volltempo mit nach vorne, währenddessen Schweinsteiger und Lahm nur locker zurücktraben und den ernst der Situation nicht erkannten. Hieraus entstand eine 3gegen2 Situation aus der am Ende Lewandowski frei vor dem Tor angespielt wurde. Zu allem Überfluss ließ sich Schweinsteiger dann noch tunneln, das kann aber nur passieren wenn man wie er viel zu spät zurückeilt und noch keine vernünftige Position in der Defensive eingenommen hat.
Das Tor zum 5:2 geht noch schön auf Neuers Kappe.
Insgesamt kann man sagen, dass der FC Bayern sich zum fünften mal in Folge selbst geschlagen hat. Wer die besseren Einzelspieler hat und nicht in der Lage ist als Mannschaft daraus Kapital zu schlagen ist wirklich schwach.

Es fehlen einfach die taktischen Varianten. Solange der FC Bayern nicht im Rückstand ist, ist es auch mal erlaubt selber tiefer zu stehen und auf Konter zu spielen. Gegen die tief und eng gestaffelten zwei BVB-Viererketten muss man auch mal ein Flügelspiel aufziehen was zu gefährlichen Flanken und Abschlüssen per Kopf führt. Neben Gomez sollte dann auch mal ein zweiter Stürmer auflaufen Außerdem sollte Robben mal über die linke Seite kommen um mit seiner Schnelligkeit auf dem Flügel durchzubrechen und Flanken in den Strafraum zu bringen.
Ich sehe jedes Bayernspiel und muss sagen 5 Gegentore in einem Spiel, das ist einfach nur peinlich. Sowas ist nicht FC Bayern würdig.

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Solid Snake 14. Mai 2012 um 17:46

Leute macht mal halblang mit euren Trainerweißheiten!!

Bayern hat 73 Punkte geholt stand im Pokalfinale und jetzt im CL Finale.

Das ist nicht schlecht wir sind auf dem richtigen Weg, da ändert auch die Niederlage gegen den BvB nix dran.

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Robert 14. Mai 2012 um 19:17

Die 5. Niederlage 😉

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RD 14. Mai 2012 um 22:16

Stimmt, die saison war gar nicht einmal so schlecht. Aber der bvb war eben noch ein gutes stück stärker (ausser in der CL)
Der FCB muss jetzt daran arbeiten , einen weg zu finden dem bvb wieder paroli bieten zu können.

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Solid Snake 14. Mai 2012 um 22:47

Seh ich nicht ganz so Bayern muss den kader weiter verbreitern um für 3 Wettbewerbe gewappnet zu sein.

Mit Shaqiri und Dante hat man schon 2 gute dazu noch jemand der Olic ersetzt und fertig.

Bei Dortmund glaub ich nicht das man Götze,Kagawa,Lewa und Hummels noch lange halten kann höchstens 2 Jahre dann wars das.

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geco87 17. Mai 2012 um 21:34

Bei Bayern hoffe ich zudem auf Giroud. Ich hoffe, Heynckes wird es dann öfter mit 2 Stürmer probieren oder auch mal nur mit Giroud, um Gomez eine Pause zu gönnen. Petersen sollte Spielpraxis bei einem anderen Verein bekommen. Leider hat er nur selten mal die Chance bekommen. Seine Torgefährlichkeit hat er ja z.B. in Bremen angedeutet, ich sehe ihn besser als viele andere (und auch Heynckes).

„Bei Dortmund glaub ich nicht das man Götze,Kagawa,Lewa und Hummels noch lange halten kann höchstens 2 Jahre dann wars das.“
Da stimme ich dir voll zu. Klopp mag ein Händchen haben und aus Talenten große Spieler machen, aber einen Götze und Hummels wird er so schnell nicht in der Form „heranzüchten“. Möge mich Kloppo Lügen strafen. Der BVB hatte übrigens das große Glück, dass Subotic und Hummels kaum verletzt waren und quasi nie beide (nicht dass ich es ihnen gönnen würde). Ich hätte gern mal gesehen, wie man sich mit Santana und Piszek (oder ähnlichem) geschlagen hätte.

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Pep 15. Mai 2012 um 08:50

Der Verein will keine guten Ergebnisse blabla sondern TITEL und POKALE. Das heisst bisher haben sie NICHTS erreicht. Für Leverkusen ist der Titel „Vizekusen“ ein Erfolg, mindetsens 13 andere Mannschaften träumen davon, Bayern ist als 2. aber erster Verlierer. Selbst schuld wenn man mit so einem beschränkten Kader und Trainer solche Ziele ausgibt.

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sharpe 15. Mai 2012 um 10:20

Wenn du auf Dauer in der Buli 73 Punkte holst und in den Pokal-Wettbewerben immer weit kommst, dann holst du auf Dauer auch Titel. Garantien gibt es nicht, aber Bayern hat die Vorraussetzungen, die Mannschaft, um Titel zu holen. Was du als beschränkter Kader und Trainer ansiehst, davon träumen die meisten.

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Fussballnarr 15. Mai 2012 um 10:23

@PEP:
es ist zwei Wochen her, da kam aus München der Satz: „Wir haben jetzt eine gute Saison, wenn wir einen Titel gewinnen, ist es eine sehr gute!“
Ehrlich: Deine Kommentare zu den Nicht Bayern Spielen sind bedeutend fundierter und machen Spass

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Daniel_D 14. Mai 2012 um 17:40

CR7 hat zwar seine Freiräume, wird aber auch ganz klar von Mou ins Konzept eingebunden.

Ich halte die Taktik beide Außenspieler zu isolieren für ineffektiv gegen gute Abwehrreihen. Wenn du weißt, dass der Gegner die Außen doppeln wirst, wieso spielst du ihm dann in die Hände?

Wir halten diesen Plan A nur für einen Plan B unter besonderen Umständen. Ziel muss eigentlich sein, dass wie bei Barca die Außen mit Doppelpässen blitzschnell durch den Strafraum kombinieren. Das ist doch das Prinzip von Ballbesitzfußball. Der Gegner wird in den eigenen 16er gedrückt, er steht natürlich extrem kompakt und lässt sich kaum durch eine Einzelaktion aus der Reserve locken.
Stattdessen muss man ihn auf engstem Raum ausspielen.

Aber wer Winger hat, die generell eher selber den Abschluss suchen und einen Stürmer, der nur auf das Zuspiel im 16er wartet, der spielt irgendwie entgegen dieses Konzeptes.

Man wollte in Bayern ein Konzept, man hat es bekommen mit van Gaal, man hat sich des Trainers entledigt und das Konzept spukt jetzt halbgar in den Hinterköpfen einige Spieler.

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labatnic 14. Mai 2012 um 17:29

Andere Frage, die in meinem Freundeskreis heftig diskutiert wurde:

Hätte Neuer den Elfmeter halten müssen?

Pro:
Hummels will Neuer ausgucken, verkackt dabei total, schiebt den Ball dann verhältnismäßig lasch und unplatziert aufs Tor. Neuer ist schon in der richtigen Ecke und hat ihn dann trotzdem nicht. Für einen angeblichen Elfmeterkiller und Weltklassetorwart zu wenig.

Contra:
Ein Torwart ‚muss‘ einen Elfmeter nie halten.

Wie seht ihr das? Ich tendiere zu Pro, wobei ich dabei natürlich hohe Maßstäbe an Neuer ansetze. Für mich war dieser Elfmeter aber haltbar und ich bin verdammt froh dass der dann doch noch reingegangen ist..

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geco87 14. Mai 2012 um 19:18

Müssen schon einmal gar nicht. Der Ball war doch relativ fest und nicht gerade unplatziert geschossen. Einen Vorwurf mache ich Torhütern, wenn sie sich sehr früh für eine Ecke entscheiden. Ich habe das Gefühl, dass dann immer öfter der Ball auch locker halbhoch in die Mitte geschossen/gelupft wird. Wenn der Torhüter lange stehen bleibt, kann er solche Bälle locker fangen.

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Blah 16. Mai 2012 um 10:59

In einem Kommentar, ich glaube zum Rückspiel gegen Real, hat jemand geschrieben, dass es einen Unterschied macht, mit welcher Hand der Torwart zum Ball geht.

Die Behauptung: Der Torwart hält den Ball eher, wenn er mit seiner starken Hand hin kann. Als Rechtshänder soll man so die Bälle rechts unten oder links oben leichter bekommen, vorrausgesetzt, man ist in der richtigen Ecke.

An den Elfer von Hummels war der rechtshänder Neuer nur mit seiner Linken rangekommen und konnte ihn möglicherweise auch deshalb nicht richtig abblocken.

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Kumbert 14. Mai 2012 um 16:02

Konstant auf der „richtigen Spielseite“ muss gar nicht sein. Sie sollten variabler sein und öfter mal im Spiel selbstständig tauschen. Insbesondere dann, wenn nach vorne wenig geht.

Der Gegner wäre zumindest ein paar Minuten lang etwas unsortiert, mehr Flanken würden von den jeweiligen Seiten nach innen fliegen, was Gomez wieder ein paar Chancen ermöglichen dürfte. Die beiden sind mir manchmal zu wenig variabel. Robben zieht gerne mal für paar Minuten nach links, ohne dass Ribéry nach rechts geht. Klar, wie oben im Artikel erwähnt, ist dann ein Doppeln nicht mehr möglich, aber Ribéry dürfte für meinen Geschmack mal gerne nach rechts ausweichen.

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geco87 14. Mai 2012 um 19:43

„Robben zieht gerne mal für paar Minuten nach links, ohne dass Ribéry nach rechts geht. “ Dieses Überladen der Seite ist doch durchaus gewollt und kann fruchtbar sein, um eine Überzahlsituation zu schaffen bzw. den Gegner auf diese Seite zu locken. Der dritte aus der offensiven Dreierreihe, ein Sechser oder der ballferne Außenverteidiger (z.B. Kroos, Müller oder Lahm) können dann den Raum auf der ballfernen Seite besetzen. Ich habe übrigens das Gefühl, dass nicht Robben öfter die Seite wechselt, noch Ribery.

Ich sehe allerdings noch ein anderes Problem bezügl. Robben und Ribery. Ihr Zusammenspiel ist untertrieben gesagt ausbaufähig, von blindem Verstehen wie z.B. bei Xavi/Iniesta oder Kuba/Kagawa ist da keine Spur. Dabei haben beide Spieler die technische und spielerische Klasse, 3-4 Gegenspieler im Zusammenspiel auszuschalten. Es ist aber doch offensichtlich, dass sie nicht die besten Freunde sind und dass sollte man auch im hochprofessionellen Fußball nicht unterschätzen.

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Kumbert 14. Mai 2012 um 21:46

Du hast Recht, hab ja geschrieben, dass das Überladen und die daraus folgenden Vorteile im Artikel oben ja bereits beschrieben worden.

Zum Zusammenspiel kann ich Dir ebenfalls nur beipflichten. Am besten haben die beiden im ersten Robben-Spiel gegen Wolfsburg 2009 gespielt – überspitzt ausgedrückt. Da kannten sie vermutlich ihre gegenseitigen Eigenheiten wohl noch nicht und mochten sich. Eigentlich traurig, dass so etwas eine Rolle spielt.

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Gitonga 14. Mai 2012 um 14:18

Ich sehe es ähnlich, dass Ribery und Robben das Problem in der Offensive darstellen. Beide haben in Ihren Bewegungen zur Mitte hin nicht die Option, den kurzen Steilpass in den Strafraum zu spielen (Müller/Gomez) und suchen (insbesondere Robben) immer als erstes den Abschluss. Gomez ist auch zu unbeweglich in diesen Momenten und müsste dann auch mal die Postion (mittig an der 16 meter Linie) verlassen. Müller macht das ganz gut, wenn er auf der 10 spielt, wird aber zu selten angespielt.
Sobald Ribery/ Robben nicht abschließen können, folgt lediglich der Querpass auf die andere Seite oder ein Rückpass auf die Sechser, die das ganze dann nochmal aufbauen.

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asti80 14. Mai 2012 um 15:23

Ich sehe es ähnlich, wobei ich denke das es auch damit zu tun hat, das beide als inverse winger, einen Moment zum umschalten brauchen. Das kann bei aggressiv doppelnden Mannschaften wertvolle Zeit kosten.
Es wäre nicht verkehrt, wenn beide mal konstant auf ihrer „richtigen Spielseite“ spielen würden: Robben links, Ribery rechts.
Besonders bei Robben fällt es eklatant auf, das er mit dem rechten Fuss nix anfangen kann und somit sich selbst beschränkt.

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Schlicke 14. Mai 2012 um 15:43

Ich bin zwar Dortmund-Fan, aber die Aussage, dass Ribery und Robben ein Problem in der Offensive (sic!) darstellen, ist diplomatisch ausgedrückt sehr mutig. Sollte lieber Pranjic spielen? Beide stellen doch den Gegner vor ungemeine Probleme, sind klasse Techniker und effiziente Scorer. Ohne die beiden stünde Bayern nie im CL-Finale, ohne den ebenfalls kritisierten Gomez auch nicht. Real unter Mourinhi macht sich auch komplett von CR7 abhängig, der darf jeden Standard schießen, wenn er möchte und in der Verteidigung ein bisschen verschnaufen. Dieses Ungleichgewicht unter den Spielern muss ein Trainer ausbalancieren, dann kann diese Konzentration auch eine Taktik für große Erfolge sein. Ist eben eine grundlegende Frage, ob man diese Philosophie verfolgt.
Recht geben kann man euch insofern, als dass Robbery in unwichtigen Spielen nicht 100% geben und Diven sind, aber es obliegt dem Trainerteam diese Verhaltensweisen abzustellen.

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geco87 14. Mai 2012 um 19:35

Stimme asti voll und ganz zu. Ein inverser Winger ist m.E. einer zuviel. Man sollte es mal mit Robben links und Ribery rechts probieren. In der 1. HZ in Leverkusen hat Robben links gespielt und war deutlich unausrechenbarer. Er bereitete, wenn ich mich richtig erinnere, mindestens zwei Riesenchancen vor und hatte auch selbst eine. Für den Positionswechsel spricht viel, nämlich:

– Robben kann dann aus vollem Lauf flanken
– und nach Doppelpass und Weg in den Sechzehner auch draufschießen.
– Ribery kann mit links und rechts flanken und schießen (siehe 2:4!) und ist damit auf rechts genauso wenig ausrechenbar wie auf links.

– im Spiel können und sollten die Spieler dann immer noch rochieren und auf ihren ursprünglichen Seiten aufkreuzen.
Der einzige wirkliche „Nachteil“ ist, dass sie ihre inversen Läufe nach innen nicht machen können, um mit dem starken Fuß abzuschließen. Aber das kann auch nicht die primäre Angriffstaktik eines Spitzenteams sein.

Ich befürchte allerdings, Heynckes bleibt starrsinnig und lässt beide ewig auf ihrer Außenbahn.

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Kumbert 14. Mai 2012 um 14:17

Warum wird hier denn auf Teufel-komm-raus versucht, die Philosophien der beiden Klubs gegenüber zu stellen und einen „Kampf der Systeme“ herbeizureden.

Der BVB ist derzeit die klar besser organisierte und auf die einzelnen Spiele besser vorbereitete Mannschaft. Jürgen Klopp gelingt es immer wieder, seine Spieler genau auf die Schwachstellen des FCB vorzubereiten und Mittel und Wege zu finden, den Bayern-Code zu knacken. Respekt hierfür. Neben einem unglaublichen Teamgeist merkt man, dass Klopp von Anfang an das Ziel hatte „Ich knacke die Bayern“, soll heißen: Wenn es ihm gelingt, die individuelle Klasse der Bayern zu neutralisieren, dürfte es ein leichtes sein, gegen die anderen 16 Mannschaften der Liga gut auszusehen bzw. besser zu sein. Das ist ihm gelungen.

International war der BVB teilweise deswegen überfordert, weil er seinen Hurra-Fußball „einfach so“ auf die CL übertragen wollte. Gegen Arsenal daheim konnte noch die ganze Euphorie (eigenes Stadion, endlich-wieder-CL-Gefühl) vieles kompensieren, aber – und das hat Klopp ja auch selbst eingestanden – gegen eine Mannschaft wie Marseille, die mit „allen Abwassern gewaschen“ ist (Zitat Klopp), sowie unkonventionell auftretende Griechen von Piräus wurden dem BVB klar seine Grenzen aufgezeigt. Hier liegt (noch) das große Plus der Bayern – Erfahrung und Cleverness gepaart mit robuster Physis.

Allerdings sind das alles Dinge, die man sich aneignen kann. Deswegen sollte man in München nicht allzu lange auf die eigene Stärke in Europa verweisen – der BVB wird (im Interesse des Deutschen Fußballs) aufholen und vielleicht auch endlich ein würdiger Vertreter werden.

Will der FC Bayern national die Krone zurückerobern, gibt es nur eine Lösung: einen gestandenen Trainerfuchs engagieren, der bereit ist, sich intensiv mit sämtlichen Gegnern zu beschäftigen. Ich halte es für keine Schande, sein Spielsystem in vielen Fällen nach dem Gegner zu richten, statt ständig auf die eigene individuelle Klasse zu vertrauen. Siehe Chelsea vs. Barca bzw. Real vs. Barca.

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Gitonga 14. Mai 2012 um 14:25

Vollkommen richtig: die besten Trainer sind derzeit diejenigen, die taktisch das beste Verständnis haben. Und der Jupp ist halt nur nett und lässt Robben und Ribery die lange Leine…

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Pep 15. Mai 2012 um 08:47

Leider nicht. Die besten Trainer werden entweder dazu benannt (z.B. von Hoeneß & Co.) ODER durch Leistung. Dutt z.B. hatte taktisch sicherlich ein besseres Verständnis als Hyppiä.

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Robert 14. Mai 2012 um 13:59

Man muss ja nicht die Spieler tauschen … sondern kann die vorhandenen formen 🙂

Oder im Falle von Robben mal auf die Psyche einwirken. Der kann doch viel mehr, aber traut sich nicht.

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Robert 14. Mai 2012 um 11:50

Hallo zusammen,

mal ’ne Frage, weil hier des öfteren Robben und Ribery gelobt werden: Ich sehe gerade in diesen beiden Spieler die Ursache für Bayern Niederlage.

Als Flügelspieler sollten sie den Ball über die Flügel nach vorne bringen. Vorzugsweise in die Mitte auf Gomez passen, der dort auch immer rumläuft, als würde er massig Bälle von außen zugespielt bekommen.

Nun, R&R tun dies aber nicht. Ribery reibt sich in Zweikämpfen auf und Robben zieht nach innen. Habe ich nicht richtig aufgepasst? Lahm hat doch mehr Bälle in den Strafraum gespielt, als Robben? Gibt es da eine Statistik, um diese subjektive Einschätzung zu prüfen?

Und noch einmal Ribery: Technisch spitze, aber kann es sein, dass ein Podolsky effektiver ist???

Grüße,
Robert

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Kreisliga-Klaus 14. Mai 2012 um 12:33

Diese Einzeltäter-Theorie, dass das Spiel eh nur durch individuelle Fehler oder das Versagen einzelner Spieler so ausging, ist der sicherste Weg, dem BVB weiterhin 6 Punkte pro Saison zu bescheren.

Selbst wenn mal wieder 60 Millionen Euro auf dem Transfermarkt verblasen werden und da vier andere Spieler auf dem Rasen stehen, werden die genauso wenig einen Plan haben wie sie solche Mannschaften bespielen müssen. Das Problem ist doch nicht, dass Gustavo einen schlechten Tag erwischt hat, sondern dass 11+3 Spieler vorne nicht wussten wie sie durchkommen sollen und hinten grotesk desorganisiert standen. Wie soll die Erklärung dafür bitteschön lauten? Mangelnde Intuition in Drucksituationen? Lässt sich im Training erlernen. Wobei Defensivarbeit im Training natürlich überflüssig ist bei einer Abwehr, die nur 22 Gegentore in der Saison zugelassen hat…

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Merkur836 14. Mai 2012 um 11:44

Unglaublich, ein Chancen/Tore-Verhältnis von unter 3:1 , na war doch klar dass wenn das passiert, dass der BVB seine Spiele dann erst recht gewinnen wird, oder?

Man muss sich das doch einfach mal vorstellen, in einer Saison (eigentlich genau wie die letzten beiden davor) die Dominiert ist von Stürmen, war der BVB die einzige Ausnahme. Bayern hatte die stärksten Phasen wenn Gomez getroffen hat, Schalke war immer nur dann gut wenn Huntelaar getroffen hat, genauso wie Stuttgarts Wende durch Ibisevic oder Wolfsburg mit Helmes, Leverkusen und Kießling, Bremen und Pizarro, Hannover und Diouf, und so weiter und so weiter…

Wie gesagt, Dortmund, und mit Abstrichen Gladbach waren die einzigen Mannschaften die ihre Punkte auch dann geholt haben, wenn der Stürmer auch die 5te Großchance in Folge versiebt hat. Nicht auszudenken was ein Gomez oder Huntelaar da mit dieser schieren Anzahl an Großchancen ausgerichtet hätte… Ich finde es wirklich bemerkenswert dass die Deutschen Mannschaften so abhängig sind von ihren Stürmen… Man denke auch nur mal an Wolfsburgs Meistersaison, als sie mit Dzeko und Grafite einen 50 Tore Sturm hatten! Wenn beide nur jeweils 10 Tore weniger geschossen hätten, wäre Wolfsburg im Uefa-Cup gelandet. Oder Bremen in den letzten 10 Jahren, die immer nur davon lebten treffsichere Stürmer zu haben, und mit Pasanen, Prödl, Boenisch und was weiß ich nicht wenn noch alles dahinten wirklich nie probiert haben den eigenen Kasten sauber zu halten.

Und so erklären sich auch diese Große Schwankungen die die Mannschaften alle mit sich getragen haben. Alle Krisen der Mannschaften begannen mit nicht treffenden Stürmern und endeten wenn sie wieder trafen.

Ich sehe auch hier die Krankheit des deutschen Fußballs, denn auf dem internationalen Parkett braucht man mehr als nur nen treffsicheren Stürmer. Auch in der Bundesliga war es oft so dass wenn vorne nicht getroffen wurde, die 0 hinten plötzlich auch nicht mehr stand.
Der Grund liegt für mich in der strategischen (nicht taktischen) Ausrichtung der deutschen Mannschaften. Es kann doch nicht sein das durch die Bank durch kaum eine Mannschaft in der Lage ist, sich hinten so abzusichern das man über die Defensive und somit den Kampf Spiele gewinnen kann, auch wenns vorne mal Ladehemmungen gibt. Stürmer sind die Hoffnungen aller Mannschaften, das ist einfach zu wenig!

Dortmund und Gladbach waren die einzigen Mannschaften die auch dann Spiele gewonnen haben wenn die Stürmer nicht getroffen haben. Und das war ihr Mittel um konstant Punkte zu holen und am Ende so gut abzuschneiden wie sie abgeschnitten haben. Es ist einfach immernoch so: eine gute Offensive gewinnt Spiele, eine gute Defensive holt die Titel!

Ich seh in der Defensive wahnsinnigen Nachholbedarf – und das ausgerechnet in Deutschland! Es ist scheinbar echt so das man seine Kaderplanung hier in Deutschland am billigsten bestreiten kann wenn man sich lediglich einen guten Stürmer holt, der rest der Mannschaft ist dann billig zusammengewürfelt…

Oder lieg ich da falsch?

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Daniel_D 14. Mai 2012 um 11:30

dolan. Du siehst doch selber, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen der Mannschaft vom Samstag und der im letzten Herbst. Diese Mannschaft ist wesentlich stärker als das Chealsea, was ich in diesem Jahr gesehen habe. Glück für Bayern, ich denke sie holen die CL.

Im Übrigen ist die Vorstellung völlig abstrus man habe „besser“ gespielt, wenn der Gegner 5 Tore geschossen hat. Die Fehler des Gegners ausnutzen gehört zum Spiel dazu und wer das effektiv kann der spielt besser.
Und immer wenn Dortmnd den Ball schnell gemacht hat, dann hat Bayern einfach hinterher geschaut.

Dortmund dominiert Spiele ohne Ballbesitz. Das ist extrem laufintensiv, aber dadurch minimiert man die Chance ausgekontert zu werden. Wer den Ball nicht hat, kann ihn auch nicht verlieren. Und durch cleveres Pressing den Gegner genau die Pässe spielen lassen, die er spielen soll, ist auch eine Form von Spielgestaltung.

Mit welcher Abwehr spielt man gegen Dortmund? Wenn man zu hoch aufrückt, dann überspielen die Innenverteidiger einen mit hohen Bällen. Lewandowski und Kagawa können die perfekt annehmen und weiterleiten. Oder die schnellen Außenspieler, dann kann auch ein mitspielender Torwart nichts machen.

spielt man zu tief, wird der Abstand zwischen Verteidigung und Mittelfeld zu groß. Da die Dortmunder sich auch im Dribbling sehr gut durchsetzten und Doppelpässe spielen können, bzw. dann relativ einfach überladen können, wird man auch Schwierigkeiten haben. Außerdem lassen sich Pässe im Pressing leichter abfangen, wenn der Verteidider 20 Meter passen muss, um einen Mittelfeldspieler zu finden. Und sie werden schneller isoliert.

Dann könnte das Problem minimieren, in dem ein 6er oder ein 10er zurückläuft um sowohl kurzzeitig für Übergewicht zu sorgen, als auch sich als Anspielstation anzubieten. Aber solch einen dynamischen 6er hat Bayern nicht. Kroos sowie Schweinsteiger bewegen sich eher horizontal und Müller auf der 10 spielt fast wie eine Doppelspitze.

Es bleibt wieder das generelle Problem, dass man keine dynamischen Spieler auf den zentralen Positionen hat. Wenn man immer den Ball hat, dann wird das Problem nicht so entscheidend. Wenn aber der Gegner einen unter Druck setzt, dann sind die Spieler auf sich allein gestellt.

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domko 14. Mai 2012 um 10:00

Meiner Meinung nach kann man Dortmund und Bayern München nicht vergleichen, was Vereinsführung und Philosophie angeht.

Dortmund hat echt eine Klasse Mannschaft, wahnsinns Kollektiv, unglaublicher Tempo- und Pressingfussball. Zurecht Deutscher Meister und verdienter Sieger am Samstagabend. Zurzeit einfach das Stückchen besser als der FCB.

Aber man kann doch nicht alle Dinge, die die Dortmunder besser machen, zu einem Ball formen und den Bayern ins Gesicht werfen und sagen: Macht das so wie wir. Seht her, wir gewinnen damit! Eure Vereinsführung ist doch bescheiden.

Schaut einmal auf die Transferpolitik:

Klar, die meisten Transfers von Dortmund haben eingeschlagen wie ne Bombe. Großen Respekt für dieses Händchen bei der Auswahl neuer Spieler. Lewy ist zurzeit vielleicht der kompletteste Stürmer der Bundesliga.
Aber in der ersten Saison bei DO war er auch nicht der Brüller. Und jetzt überlegt mal, ob er bei Bayern noch die Chancen bekommen hätte. Klingt zwar komisch, weil der Lewy doch wirklich ein feiner Stürmer ist.
Jetzt gibt es dann viele Leute die sagen, dann muss man dem halt die Einsatzzeiten geben. Ja aber macht das mal, wenn man noch ein Gomez hat.
Oder gebt mal einem 300.000€ Japaner im Mittelfeld bei den Münchenern Zeit sich einzugewöhnen. Das klappt einfach nicht!

Was ich eigentlich sagen möchte ist doch Folgendes: Bayern München kann nicht dieselbe Transferpolitik wie Dortmund betreiben. Deshalb macht es auch häufig den Eindruck, als ob die Bayern in dieser Angelegenheit unbegabt wären.

Nun kann man die Einbindung vermeintlicher Talente bei Bayern kritisieren und sagen dass der Verein sich in dieser Hinsicht verändern soll. Durchaus ein Kritikpunkt. Aber ist man denn in den letzten Jahren so schlecht damit gefahren? Sollte man sich unbedingt ein Beispiel an DO nehmen? Was daran schlimm viel Geld in die Hand zu nehmen,wenn man es hat?
Dies wird zwar oft belächelt, aber ich denke DO bekommt es so langsam auch mit. Wenn man eine sehr gute Mannschaft noch besser machen will, und auch den Druck hat auf drei Hochzeiten zu tanzen, dann kann man nicht mehr „nur“ in Talente investieren. Siehe Marco Reus, der war ja nicht billig.

Fazit:
Die Dortmunder machen ihre Sache sehr gut. Die Bayern machen ihre Sache zurzeit nicht „erfolgreich“, trotzdem sind sie sehr gut. Bayern soll und kann sich nicht an den Westfalen orientieren, weil es verschiedene Typen von Vereinen sind. Abgesehn davon find ich nicht dass man bei Bayern das ganze Konzept über Bord schmeissen sollte. Man sollte sich als Fussballfreund freuen, dass es nun eine 2te absolute Topmannschaft gibt!!

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Fan 14. Mai 2012 um 12:36

kurze ergänzung meinerseits: lewandowski hätte sich möglicherweise beim bvb auch nicht durchgesetzt, wenn sich nich barrios verletzt hätte. davor hat er quasi keine rolle gespielt.

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jnk 14. Mai 2012 um 20:19

Für jemanden, der die komplette Rückrunde 10/11 für kagawa eingesprungen ist, ist das ein überhartes Urteil. Ohne Lewa wäre die Rückrunde 10/11 nicht so gelaufen.

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Pep 14. Mai 2012 um 08:36

Die Sprüche „Bayern wird niemals 5x in Folge gegen Dortmund verlieren“ und „Bayern hat die größere Erfahrung“ waren wirklich lächerlich und Dortmund hat wieder einmal gezeigt, dass es Bayern in allen Belangen überlegen ist. Ja nicht nur überlegen, Dortmund ist Weltklasse, Bayern eben nicht. Da kann man Trainer, Spieler oder Funktionäre vergleichen. Vielleicht begreift Hoeneß jetzt auch mal, dass Dortmund doch Topspieler hat und hinterfragt man seine Möchtegern-„Stars“.
Als Sportler sage ich zwar, dass Bayern bei einem Sieg nächsten Samstag den CL Pokal verdient hätte, dem Titel wären sie jedoch nicht würdig.
Als Leverkusenfan über dessen Verein nach der Barca Pleite gelästert wurde kann ich nur sagen… DAS war peinlich Bayern!

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Mitch 14. Mai 2012 um 10:24

Ja klar, da spricht die Profilneurose.

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Pep 15. Mai 2012 um 08:41

Karl-Heinz Rummenigge: „2:5-Niederlage kein Zufall oder Pech, sondern Blamage.“

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sharpe 15. Mai 2012 um 09:40

@Pep

eindeutig einer der schwächsten Kommentare auf dieser Seite

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Pep 21. Mai 2012 um 13:27

@sharpe Denke ich auch über deinen. Und was bringt das nun? Schwach!

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dolan 14. Mai 2012 um 02:55

Macht Lahm das 2:1, geht dieses Spiel anders aus. Tja, das ist nun einmal Fussball…..

Jedoch waren weder das 1:0, das 2:1, noch das 5:1 herausgespielt und defensiv standen die Dortmunder keineswegs „nahezu perfekt“. Die lassen in den Spielen gegen die Bayern immer Möglichkeiten zu, die diese aber auch mal nutzen müssen.

„Meiner Meinung nach hat Dortmund sich in diesem Jahr zu einer der stärksten nicht auf Ballbesitz orientierten Mannschaften Europas gemausert“,

die in den europäischen Wettbewerben keinerlei Rolle spielt?

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Mitch 14. Mai 2012 um 10:27

Man muss ehrlich sein: Das war auch Pech, dass der BVB so sang- und klanglos ausgeschieden ist. Dortmund hat zu Beginn nicht richtig gepunktet, obwohl die Chancen da waren. Dann standen sie plötzlich unter Druck und mussten mehr nach vorne spielen. Und dann ist es plötzlich nicht mehr so einfach. Solange der BVB aber keinen Druck hat, sind sie sehr stark. Vielleicht kommen ja kommendes Jahr mal wieder zwei deutsche Vereine ins Halbfinale der CL…

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Kreisliga-Klaus 14. Mai 2012 um 12:45

Au weia, die hoeneßsche Europäischer-Wettbewerb-Erweiterung von Godwin’s Law hat zugeschlagen.

Wie sauber waren eigentlich das 1:1 und das 4:2 ausgespielt? Oder die zahlreichen (1) Treffer der Bayern in den vier Partien davor? Dünnes Eis. 🙂

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Tank 15. Mai 2012 um 18:36

@dolan:

Jap, genau. Natürlich spricht ein Ausscheiden im Europapokal nicht dafür, dass Dortmund so stark ist, wie ich und andere es behauptet haben, aber gleichzeitig kann das Abschneiden in einer Europapokalsaison keinesfalls ein verlässlicher Indikator für die Qualität einer Mannschaft sein.

Dazu ein Beispiel aus diesem Jahr: In der Gruppenphase, und sogar in der gleichen Gruppe, sind dieses Jahr Manchester City und Villareal ausgeschieden. Für Villareal entspricht dieses Abschneiden zweifelsohne ihren diesjährigen Leistungen. Sie waren in der Champions League genau so schlecht, wie in der Liga und sind am Ende sogar abgestiegen. Manchester Citys Abschneiden in Europa kann hingegen kaum als guter Indikator für die Leistungsfähigkeit der Mannschaft herhalten. Immerhin haben sie, in den Augen der meisten Kommentatoren auch verdient, eine der zwei stärksten Ligen der Welt gewonnen.

Um die von dir scheinbar implizierte Aussage, dass Dortmunds frühes Ausscheiden ein hinreichender Grund ist, um sie nicht zu den defensivstärksten Mannschaften Europas zu zählen, aufrecht erhalten zu können, müsstest du also auch behaupten, dass City nicht zu den stärksten Mannschaften Europas zählt. Was meiner Ansicht nach eine unhaltbare Aussage wäre.

p.s.: Oder du argumentierst, dass das Abschneiden in Europa nur für die Beurteilung der defensiven Stärke von Mannschaften entscheidend ist und nicht auch genauso für die allgemeine Klasse von Mannschaften. Somit würde mein Vergleich zu City nicht funktionieren, da ich da ja über die allgemeine Stärke eines Teams schreibe und bei Dortmund ursprünglich nur über die defensive Stärke. Der Schritt erscheint mir aber auch nicht plausibler.

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Solid Snake 14. Mai 2012 um 02:35

Erstmal wieder Gratulation an Dortmund da haben wir Bayernfans ja mittlerweile gute Übung drin.

Zum Artikel 2 Sachen :
In der Einleitung steht „Ein weiteres mal legten die Dortmunder den FCB mit einer gelungenen Taktik an die Kette“
Dazu ich weiss ihr seit ein Taktikblog aber um das zu verdeutlichen, fehlen mir ehrlichgesagt die Thesen im Artikel, die diese Aussage bestätigt.

Exemplarisch dafür findet man im Artikel auch nur die erläuterung zum 4:1.Welches gut herausgespielt war,was man von den anderen 4 Toren nicht unbedingt behaupten muss.

Ihr relativiert das Spiel des BvB zwar im Fazit, aber alles in allem geht mir der taktische Aspekt zu weit.

Klar gesagt hat Bayern es sich selbst verbockt, Robben hats gut auf den Punkt gebracht.Bei sovielen Fehlern ist es nicht möglich ein gutes Ergebnis zu erzielen und das hatte nix mit Taktik zu tun.

Trotzdem Danke RM

gruss Snake

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Flowbama 14. Mai 2012 um 05:55

Sehr richtig. Genau deswegen bin ich auch eher nicht der Ansicht, dass Dortmund die Bayern „dominiert“ hat. Bayern machte unfassbar viele, von Dortmund nicht unbedingt immer erzwungene, Fehler. Der BVB hat sogar, wie ja im Artikel auch richtig geschrieben wurde, auf einem taktisch schwächeren Niveau gespielt, als dies bei den vier vorhergehenden Niederlagen der Münchner der Fall gewesen ist. Von daher kann man die 5 Gegentore schon rein logisch nicht allein der Dortmunder Taktik-Raffinesse zuschreiben, wie manche das anscheinend gern machen.

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asti80 14. Mai 2012 um 07:25

Ich sehe es ähnlich. Bayern war spielerisch besser als Dortmund, insofern haben die Aussagen von Lahm und co. seine Richtigkeit. Das was Bayern aber am Ende das Genick gebrochen hat, war die Dortmunder Effektivität, da sie aus jedem Konter ein Tor geschoßen haben.
Das wiederum war zwei Punkten geschuldet, meiner Meinung nach:

1. die fehlende bayerische Konzentration: Mir scheint das Heynckes die Spieler falsch oder ungenügend auf den Gegner einstellt. Bayern tritt gegen den BVB „mit angezogener Handbremse“ an, immer bedacht keinen Fehler zu machen. So verlieren die Spieler den Überblick über das Geschehen und schießen oft kapitale Böcke, wie Gustavo vor dem ersten Tor. Wenn die Spieler mit totaler Konzentration zu Werke gehen würden, hätte der BVB weniger Raum in die Tiefe vorzustoßen, da Bayern automatisch die Räume dicht machen würde. Da müsste Dortmund um den eigenen Strafraum herumspielen und Bayern hätte somit die Möglichkeit Dortmund unter Druck zu setzen.

2.: Die zu hohe Verteidigung: Es ist ja schön und gut, das Bayern mit einer sehr hohen Verteidigung spielt. Somit kann man entschieden schneller den Gegner unter Druck setzen. Nur rächt sich solch riskantes Spiel gegen Gegner wie Dortmund und auch Gladbach, wenn die Abwehr, und in diesem Fall die Innenverteidigung, nicht auf der Höhe des Geschehens ist.
Die Fehler von Boateng waren nicht umsonst spielentscheidend. Eine bisschen tieferstehende Abwehr und das defensive Mittelfeld hätten somit den Dortmunder Offensivspielern um Kagawa und Lewandowski sehr schnell das Leben schwer gemacht. Vorallem wäre die Konteranfälligkeit minimiert worden, da beide Reihen viel enger und schneller zusammenrücken könnten.

Ich denke, wenn man beide Kritikpunkte berücksichtigt, wird schnell klar, das Bayern es sich gegen den BVB selbst schwer macht, das Spiel zu gewinnen. Dabei gibts sehr wohl Mittel und Wege dem BVB die Luft abzuschnüren, siehe die Partie gegen Augsburg. Hätte Bayern mal das 4-1-4-1 probiert, wäre das Dortmunder Kombinationsspiel am stärkeren Bayern-Mittelfeld lahmgelegt worden.

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Lyri Caris 14. Mai 2012 um 09:02

@asti80
Ich stimme dir eigentlich in allem zu, bis auf die Sache mit der tieferen Abwehr. Ich hab eigentlich genau den gegenteiligen Eindruck, die Bayern-Abwehr muss höher stehen. Und das schon die komplette Saison.
Es stimmt zwar dass es generell „einfacher“ ist für Verteidiger in einer tiefen Abwehr zu spielen, doch die Tore die gefallen sind hängen eigentlich nicht damit zusammen dass man zu hoch stand. Im Gegenteil, das Zauberwort lautet eigentlich Kompaktheit.
Lewandowski und Kagawa haben einfach zu viel Platz. Wenn man mal Lewandowski beobachtet (der mich in dieser Saison unglaublich überzeugt hat) sieht man, dass er sobald ein langer Ball auf ihn kommt, diesem immer entgegenkommt. Da er diesen Weg geht hat er dem Abehrspieler gegenüber einen großen Vorteil, da dieser hinter ihm steht und keine Zeit hat vor ihn zu kommen um den Ball abzufangen.
Hat dann Lewandowski den Ball kann er diesen kurz halten und dann Kagawa oder den einrückenden Flügelspielern zuspielen, die in diesem Bereich meist nur einen Gegenspieler haben, Gustavo. Der Raum den dieser abdeckt ist aber zu groß, eben weil die Abwehr so tief steht und gleichzeitig die defensiven Mittelfeldspieler zu hoch.
Deshalb spielt ja eigentlich jede Manschaft, die auf Ballbesitz spielt mit einer hohen Abwehr. Der zu bespielende Raum wird kleiner, Gegenpressing wird deutlich leichter, die defensiven Mittelfeldspieler können mehr aufrücken, dadurch wird die Verbindung von Defensive und Offensive besser und es wird einfacher Konter abzufangen. Natürlich kann es passieren, dass Bälle über die Abwehr gespielt weren, dies kann allerdings durch gutes Verteidigen verhindert werden.

Wie gesagt sonst stimme ich zu, vor allem bei der Idee des 4-1-4-1. Der Raum, den Dortmund zwischen den Linien bietet ist meist einfach zu klein um dort einen Spieler zu postieren. Heute war das zwar in den ersten ca. 30 Minuten ein bisschen anders, deshalb spielte auch Kroos in dieser Zeit ganz gut, aber generell ist das einfach ein verschenkter Spieler.

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Daniel_D 13. Mai 2012 um 22:48

zu Bayern. Immer schreiben Leute davon, dass sich die Philosphie ändern muss. Die Philosphie heißt aber Van Gaalscher Ballbesitzfußball und die ist bestimmt nicht schlecht. Man muss nur genau wissen wie man das umsetzt. Ich weiß nicht , wie denn Heynkes und sein Team in diese Philosophie involviert sind.

Die wenigen einstudierten Andgriffe und die unsystematische Verteidigungsarbeit machen eher deutlich, dass man es mit van Gaalschen Automatismen nicht so hat.

Da ist aber genau die falsche Lösung. Eine Philosophie muss konsequent verfolgt werden, sonst bringt sie überhaupt nichts.

Van Gaal hat Kroos auf der 6 gesehen und da gehört ein langsamer intelligenter Spieler auch hin. Van Gaal hat Usami geholt. Heynkes weiß mit ihm nichts anzufangen, dabei ist solch ein Spieler, genau das, was auf der 10 fehlt.

Beispiel: Kagawa und Özil sind auf der 10 nicht nur Vorbereiter und schießen Tore, sondern sie sind auch extrem dynamisch, können sich spielerisch gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen, auf den Flügel ausweichen und das Spiel aus der Tiefe beschleunigen, dabei auch super Pressing spielen.

Bayern hat solch einen polyvalenten Spielertyp nicht. Ein Müller ist technisch nicht so gut, stärker ohne Ball, er ist zwar schnell aber er kann kein Spiel gestalten.
Ein Kroos kann letzteres wunderbar, ist aber nicht dynamisch genug.
Die Flügelzangen sind als 10er verschenkt. Außerdem seh ich vor allem Robben nicht so stark ohne Ball.

Wenn ich das Spiel beherrsche macht der Gegner die Räume eng, Deswegen brauche ich 5 Spieler, die in all diesen Bereichen zumindest eine gewisse Klasse haben damit mein Spiel unberechenbarer wird.

Bayern hat einfach zu viele Spezialisten. Ein Strafraumstürmer, zwei inverse Winger.

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Tank 14. Mai 2012 um 01:50

Sehr schöner Kommentar zum Einfluss von van Gaal. Wie sehr die Bayern seinen Fußball auf makrotaktischer Ebene noch verinnerlicht haben, zeigt u.a. der europaweite Ballbesitzvergleich. Es ist ja nicht so als wären die Bayern halt die Bundesliga-Mannschaft die a bisl mehr Ballbesitz hat. Nein, sie sind da europaweit ganz vorne dabei. Genau wie du, sehe ich das auch als keine notwendig falsche Art des Fußballspielens. Ich würde es sogar begrüßen, wenn die Bayern ihre Starrköpfigkeit in diesem Fall mal beibehalten und nicht gleich ihrem erfolgreicheren Konkurrenten in allen möglichen Belangen versuchen zu imitieren.

p.s.: Es ist schon ein Treppenwitz der Taktikgeschichte, dass van Gaal, der vielleicht krasseste Vertreter des Systemfußballs seine Mannschaft mit zwei der eindeutigsten Heroenfußballer des modernen Spiels, Ribery und Robben, hat antreten lassen.

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smerk 14. Mai 2012 um 17:25

Das mit dem Treppenwitz, …. köstlich köstlich, sehr gut.

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Mitch 14. Mai 2012 um 10:38

Sehr interessante Gedanken, denen ich nur zustimmen kann. Ich hätte mir auch gewünscht, dass man Usami verpflichtet und vielleicht mal ein Jahr nach Nürnberg ausleiht, wenn er noch nicht so weit ist. Angedeutet hat er ja wie gut er sein kann.

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Tulpengeneral 13. Mai 2012 um 21:44

Also ich glaube, Lahm hat gestern mit seiner Aussage, die Bayern hätten das Spiel „kontrolliert“, diese Diskussion losgetreten, wer das Spiel nun dominiert hat. Also klar ist, dass die Bayern mehr den Ball hatten und klar ist auch, dass das natürlich völlig egal ist (braucht man wohl nicht zu diskutieren). Aber es ist sicher auch nicht so, dass alles was auf dem Platz geschehen ist, von Dortmund so geplant war. Also da waren schon für Dortmund gefährliche Situationen, die Bayern schlecht ausgespielt haben. (Bsp: Der schlecht gespielte Pass von Robben auf Gomez, den Langereck abfangen kann, was Robben so gut wie nie passiert).
Also ich mag dieses Hypen von Leistungen nicht, und das ist auf dieser Seite ja zum Glück meist ja auch nicht der Fall.
Ich kann mich auch noch gut an das Bayern-Spiel gegen Manchester City erinnern. Da wurde die Leistung der Bayern auch dermaßen in den Medien gehyped und City vernichtet, dabei hatte City absolut beeindruckend gespielt. Nur haben die Bayern dort eben zwei Tore geschossen, die sie sich nicht erarbeitet haben, sondern die eben durch City-Fehler gefallen sind. Diese Tore hätten aber auch auf der anderen Seite fallen können (wir wissen ja mittlerweile, dass auch ein Neuer nicht jeden Ball festhält^^).
Gestern hat Dortmund vor der Pause zwei Tore gemacht, die für mich auch auf der anderen Seite hätten fallen können. Und wenn man gegen Mannschaften wie Bayern oder eben Dortmund mal zwei Tore hinten liegt, dann sieht man verdammt schlecht aus.
Also wenn ich an das Rückrundenspiel denke: Wenn dort am Ende der ersten Halbzeit das Tor gefallen wäre nach deutlichem Übergewicht (auch durch Torchancen ausgedrückt), dann ist es das Ergebnis von Dominanz, aber das gestern war eher Zufall.

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rotation 13. Mai 2012 um 21:16

Mich würde mal ein Artikel interessieren, wie man diese Defensivtaktik der Dortmunder umgehen kann, bzw. welche Aufstellung/Taktik erfolgsversprechend wäre?

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JimmyDream 13. Mai 2012 um 21:36

Da schließe ich mich an 🙂

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mtoteaxmax 13. Mai 2012 um 22:22

dito

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RM 13. Mai 2012 um 23:15

Anti-Dortmund und Anti-Barcelona scheinen ja sehr erwünschte Themen bei der Leserschaft zu sein. Man wird sehen, der Sommer ist lang, wüst und leer …

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smerk 14. Mai 2012 um 17:21

yeahhhhhhhhhhhhhh, mach mach mach machmach machmach machmach machmach machmach machmach machmach mach

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MR 14. Mai 2012 um 00:44

Meine Vorschau zum Ligaspiel Dortmund-Bayern hatte ansatzweise diese Thematik. -> https://spielverlagerung.de/2012/04/10/vorschau-borussia-dortmund-bayern-munchen/

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flo 13. Mai 2012 um 20:05

die abwehrreihe von dortmund verschob sich ballseitig. so das schmelzer auf „höhe“ des innenverteidigers stand. piszczek wurde somit von subotic verdrängt, so dass piszczek weiter vorn agieren konnte. mit den zwei sechsern wurde der raum dann auf riberys seite extrem eng. robben war nicht schlau genug und drängte sich dazu.

schnelle spielverlagerung wären bayerns rezept gegen dortmund gewesen. dortmund spielt hingegen stets auf außen um den ball dann ins zentrum zu bringen.

lahm muss trotz robbens defensivqualität einfach mehr nach vorn gehen. es war ein endspiel. alles oder nichts.

fazit: bayern taktisch sehr unklug,sonst hätte es klappen können

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mtoteaxmax 13. Mai 2012 um 20:41

taktisch sehr unklug ist an sich richtig, finde aber das „taktisch unklug“ so klingt, als ob die Bayern versagt hätten mit ihrer Taktik.
Das haben sie einfach nicht (zumindest in der ersten Hälfte). Die Taktik war sehr gut für ein Unentschieden oder einen 1-Tore-Rückstand gewählt. sprich für ca 43 Minuten war das die perfekte Taktik gegen Dortmund.
Danach stimme ich dir zu, nach dem 3-1 konnte ich keine großartige Veränderung in der Taktik sehen und ab dem Moment war es taktisch Unklug, sprich ab der 2ten Halbzeit.

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Datschge 13. Mai 2012 um 21:53

„versagt hätten mit ihrer Taktik“ nimmt an, dass sie eine hoffentlich eingespielte Taktik versucht hätten. Bayern zeichnet mir in dieser Saison aber bestenfalls durch überragendes individualaktisches Verhalten aus, während gruppentaktisches Verhalten mehr oder weniger dem Zufall überlassen bleibt und damit auch erst so stark von den einzelnen eingesetzten Spielern abhängig ist.

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mtoteaxmax 13. Mai 2012 um 22:27

klar 4-2-3-1
ist und bleibt eine gruppendynamische taktik.
ohne gruppentaktik geht da gar nichts bzw gruppentaktische aspekte wie rochieren, verschieben und abstimmung der 6er usw.
aber in der sache mit dem individualismus stimme ich dir voll und ganz zu. Es ist einfach so, dass bei den Bayern viel von den Einzelspielern und deren Ideen abhängt aber das ist auch nur so weil diese Einzelspieler ein so hohes Niveau haben (weltklasse) und dadurch kann man die gruppentaktischen Elemente ein wenig bis mehr vernachlässigen, aber deswegen verliert man halt gegen Mannschaften wie Dortmund, da diese Mannschaft den Individualismus und die Gruppentaktik nahezu perfekt kombinieren.

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Kreisliga-Klaus 13. Mai 2012 um 23:19

>>“schnelle spielverlagerung wären bayerns rezept gegen dortmund gewesen. dortmund spielt hingegen stets auf außen um den ball dann ins zentrum zu bringen.“

>>“lahm muss trotz robbens defensivqualität einfach mehr nach vorn gehen. es war ein endspiel. alles oder nichts.“

Richtig, insbesondere in HZ2 kamen auch mehr lange Bälle aus Bayerns dominanter linker Seite rüber auf Robben. Der kann von Schmelzer aber mittlerweile wieder lange genug beschäftigt werden, bis der Defensivverbund sich wieder verschoben hat.

Genau da wäre es Lahms Aufgabe gewesen, das Spiel bis zur Grundlinie durchzuziehen und den Spielern zentral und links ein Einbrechen in den Dortmunder Strafraum zu ermöglichen. Tat er allerdings nicht, aus der Angst heraus, bei einem abgefangenen Ball die rechte Münchener Abwehrseite völlig entblößt zu hinterlassen. Das ist kein Problem der robbenschen Defensivkünste, sondern der Absicherung im Rückraum. Hinten wären nur die Innenverteidiger, dazu Gustavo/Kroos und höchstens noch Schweinsteiger gewesen – und Dortmund ist jetzt nicht unbedingt bekannt dafür, weite freistehende Räume in seinen Kontern nicht zu berücksichtigen.

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Peterchen 13. Mai 2012 um 19:10

Es ist immer eine endlose Diskussion, was statistische Werte über Dominanz und Spielvorteile aussagen. Für mich stand Dortmund gut, wenn auch nicht sehr gut wie sonst. Bayern hatte wie immer Probleme, Konter abzufangen bzw. diese nicht zuzulassen und dann eben mit Boateng, Badstuber, Schweini, Kroos ein zu behäbiges Zentrum, das den BVB dort stoppen kann. Offensiv zu berechenbar, da oft gedoppelt. Der Sieg war für mich nicht überraschend.

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wombat 13. Mai 2012 um 21:44

behäbig trifft es gut.
wird es eng im mittelfeld, kann sich bayern fast nie mit raumgewinn befreien, es folgen entweder ballverlust, quer- oder rückpässe.
wenn man dortmund oder barca sieht, merkt man erst, wie eklatant den bayern ein schlüssiges defensiv-konzept abgeht und wie fruchtlos der ballbesitz-orientierte stil ist.
wird die individuelle klasse der spieler erfolgreich bekämpft und wird schnell verschoben, kann man die passquote von neuer erhöhen, mehr aber nicht.

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fussballdiaspora 16. Mai 2012 um 20:40

Beim 3:1 habe ich zwölf Sekunden gezählt von der Balleroberung am eigenen Strafraum bis zum Torschuss.

Vorangegangen war übrigens ein Konter der Bayern – man kann schön die unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Spiel beider Teams sehen, in beiden Richtungen.

Mit „individuellen Fehlern“ hat das nur insoweit zu tun, dass Individuen im Verbund mit anderen spielen – Mannschaftssport eben.

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Karl pass 13. Mai 2012 um 19:09

Erstaunlich wie die Sichtweisen auseinandergehen. Ich fand auch den bvb sehr dominant. Nach dem ausgleich fragte ich mich noch ob das spiel jetzt kippt. Das Gegenteil war der fall.

Was mir noch aufgefallen ist

Bvb

Vor dem 4:1 schnappt sich kagawa im mittelfeld den ball und nimmt fahrt richtung tor auf. In seinem Rücken starte links großkreutz. Rechts vor ihm läuft sich lewa frei. In dem moment als großkreutz im potenziellen sichtfeld links vorbeizieht schaut kagawa nach rechts zum enger markierten lewa. Spielt dann aber den ball nach links in den lauf auf großkreuts. Dieser past hart auf lewa der den ball eng! Am Fuß annimt und erfolgreich abschließt.
Ergänzende anmerkung. In ähnlichen situationen springt gomez der ball oft meterweit vom fuß, was den abschluß natürlich enorm erschwehrt. Erstaunlich daß er trotzdem soviele tore schießt.

Ähnliche Situation bei Bayern
Gomez kommt im letzten drittel der 2. Hz im mittelfeld an den ball und geht richtung tor, jedoch nicht wirklich dynamisch. Links tut sich für ewiglange sekunden eine riesen Lücke auf in der robben in aussichtsreicher position anspielbar ist und sich gut bewegt. Gomez sieht dies nicht und spielt den schlechteren ball nach rechts wo ein bayernspieler von drei dortmunder umzingelt ist.

Ribery robben egoismus und ausrechenbarkeit:
Ich glaube mann kann den beiden das innefektive Flügespiel nicht ankreiden.
Die beiden werden meist angespielt und dann alleingelassen. Wenn man allein gegen bis zu drei gegenspielern auf dem flügel spielt und keine anspielstationen hat kann eigentlich nichts dabei herauskommen.

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Flowbama 13. Mai 2012 um 19:16

„Gomez kommt im letzten drittel der 2. Hz im mittelfeld an den ball und geht richtung tor, jedoch nicht wirklich dynamisch. Links tut sich für ewiglange sekunden eine riesen Lücke auf in der robben in aussichtsreicher position anspielbar ist und sich gut bewegt. Gomez sieht dies nicht und spielt den schlechteren ball nach rechts wo ein bayernspieler von drei dortmunder umzingelt ist.“

Ja das ist mir auch aufgefallen. Ich habe mit lautstark darüber aufgeregt^^, da selbst so offensichtliche Gelegenheiten fahrlässig liegengelassen wurden.
Ribery und Robben kann man aber durchaus kritisieren, wie ich finde. Sicherlich fehlte in vielen Situationen die Unterstützung der Mitspieler, aber manchmal wurden die (wenn auch selten) hinterlaufenden Außenverteidiger einfach ignoriert. Oder Ribery, der mit seine technischen Klasse durch die Dortmunder Abwehrreihen dribbelt, ohne den entscheidenden tiefen Pass auf Gomez, Müller, Robben oder sonstwen zu spielen. Bei Bayern mangelt es einfach an Automatismen, an spielerischen Mitteln um massierte Abwehrformationen aufzubrechen.

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smerk 14. Mai 2012 um 17:19

Na endlich einer, der das Problem der Bayern und den großen Unterschied zu Dortmund anspricht: Automatismen. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Unter LvG (dem ich nicht nachweine, nicht missverstehen) waren in der 1.Saison einstudierte Spielzüge und automatisierte Abläufe zu sehen, nicht nur, aber jedenfalls deutlich mehr als jetzt. Bei Dortmund habe ich den Eindruck, dass die sich – scheissegal wer spielt – einfach BLIND verstehen. Da weiss jeder, wie der andere läuft, wie er wo hin abgeht und dann legen sie sich die Bälle schön in den Lauf, spielen sich meistens aufm richtigen Fuß an und – sagt Klopp – „meine Jungs können richtig gut kicken..“. Eben. Ausserdem ist das eine exzellent funktionierende Mannschaft, die kleinere Fehler eher ausbügelt als der FCB trotz der teilweise besseren Einzelspieler. Abgesehen davon: Ich würde Gustavo gegen jeden der Benders eintauschen und Boatang sofort gegen Hummels. Ähhh ja, wo haben die nochmal vorher gespielt? Bei 60 und beim FCB, genauuuu. Und was haben die nochmal an Ablöse gekostet bzw. gebracht? Ich könnte kotzen. Wenn ich dann lese, dass der Herr Präsident v.a. einkaufen will, um die Strukturprobleme beim FCB zu lösen, dann meine ich, dass da mindestens einer den Schuss nicht gehört hat.
Klopp`s System wird nicht eeig der Burner sein, es wird Mannschaften geben, die Dortmund aushebeln, egal wie, dass es geht haben zuletzt die Stuttgarter bewiesen. Aber diese Bayern vom letzten Samstag in dieser Verfassung, sorry, das geht nicht. Mein rotes Herz blutet…..

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vastel 13. Mai 2012 um 19:18

„Erstaunlich wie die Sichtweisen auseinandergehen. Ich fand auch den bvb sehr dominant. Nach dem ausgleich fragte ich mich noch ob das spiel jetzt kippt. Das Gegenteil war der fall.“

-> Ich weiß auch nicht woran das liegt. Ich möchte auch nicht polemisch oder beleidigend werden. Meine Vermutung ist:

In den letzten Jahren hat sich in den Köpfen einiger Leute anscheinend die Sichtweise durchgesetzt, dass nur eine Spielweise wirklich dominant ist: das ballbesitzorientierte Spiel mit Barca als Idealvorbild.

Mitnichten ist das so! Dortmund hat gestern gezeigt wie man auf völlig andere Art und Weise Dominanz ausstrahlen kann. Insofern möchte ich auch auf Daniel_D’s Beitrag verweisen, der es wie ich finde perfekt auf den Punkt trifft.

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Tank 13. Mai 2012 um 19:54

Volle Zustimmung. Und das von einem Barca-Fan. Dominant ist, wer agiert. Dortmund tat genau dies, und zwar ohne Ball. Bayern hat, und zwar mit dem Ball, nur auf das von Dortmund bestimmte Spielgeschehen reagiert. Und zwar so, wie Dortmund es vorhergesehen hatte und auszunutzen wusste. Meiner Meinung nach hat Dortmund sich in diesem Jahr zu einer der stärksten nicht auf Ballbesitz orientierten Mannschaften Europas gemausert. Ihre defensive Organisation kann, was die Anzahl und Planmäßigkeit der Synergieeffekte zwischen den einzelnen Positionen und den sie bekleidenden Spielern mit so ziemlich jedem Gegner mithalten. Ich würde sie, im bestmöglichen Wortsinne, als eine super Defensivmannschaft bezeichnen.

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vastel 13. Mai 2012 um 20:03

Danke.

Schon witzig, dass die Dortmunder die Bayern so subtil für sich spielen lassen haben, dass sie es nicht mal mitbekommen haben… 😉

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sharpe 15. Mai 2012 um 09:07

ich habe die Befürchtung, dass sich viele Dortmunder dieses Spiel zu sehr auf Grund des Ergebnisses schön reden. Ich habe eher gesehen, dass Bayern das Dortmunder Pressing am Samstag viel besser umspielt hat, als in den Partien vorher. Dortmund hat von Bayerns individuellen Fehlern profitiert und von ihrer unglaublichen Chancenverwertung. Haben nicht alle in der Vergangenheit immer über die Chancenverwertung des BVB geschimpft? Und gerade in diesem Spiel sind die ersten 4 Troschüsse im Tor. Diese schier unglaubliche Chancenverwertung und die für Bayernverhältnisse ebenso unglaublichen individuellen Fehler haben dazu geführt, dass der BVB natürlich verdient gewonnen hat. Aber ich würde mir wünschen, dass Bayern taktisch gg Dortmund immer so spielt und wenn dann Dortmunds Chancenverwertung wieder normal ist und Bayerns Abwehr normal spielt, sehe ich eher Vorteile für Bayern.

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Daniel_D 13. Mai 2012 um 19:05

Auf einem Taktikblog sollte nicht nach Ausreden gesucht werden. Und sarkastische Bemerkungen bringen auch nichts.

Generell sind die Statistiken bis auf die Zweikampfstatistik bedeutungslos. Und die demonstriert hier im Grunde nur, was viele schon wussten, dass nämlich ein Großteil der Bayernspieler individuell stärker sind.

Dortmund hat fast durchgehend im Spiel geführt, warum sollten sie dann das Spiel machen und Ballbesitz anstreben? Es ist doch viel effizienter den Gegner zum Spielen zu zwingen und dann schnell und effektiv zu kontern.

Und natürlich hat der FCB bei mehr Ballbesitz auch mehr Pässe zu verzeichnen.
Und natürlich kommen beim FCB mehr Pässe an. Ihr ganzes Spielkonzept ist horizontaler ausgelegt. Die schnellen Pässe in die Spitze bei Dortmund bedeuten eben auch, dass der Ball mal verloren wird. -Das hat einfach mit den unterschiedlichen Spielphilosophien zu tun.

Bis auf die Schwächephase nach dem 1:1 in der ersten Halbzeit hat Dortmund das Spiel gänzlich beherrscht. Wer den Gegner nur den Ball hin und her schieben lässt, ohne, dass nennenswerter Raumgewinn entsteht, der beherrscht das Spiel. Ballbesitz ist nur dann effektiv, wenn er Räume schafft, in dem er den Gegner von den Mitspielern wegzieht. Deswegen funktionieren die tötlichen Pässe bei Barca. Wer ständig die Angriffe abbrechen muss, weil sich keine Anspielstation bietet und wer sich in sinnlosen 1:3 Situationen auf den Flügeln aufreibt, der betreibt keinen vollwertigen Spielaufbau.

Bayern wurde nach dem 4:1 vorgeführt. So sehr, dass sogar Schweinsteiger sich zu einem Frustfaul genötigt sah.

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vastel 13. Mai 2012 um 19:21

Auf den Punkt getroffen! Klasse Beitrag! 🙂

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Kreisliga-Klaus 13. Mai 2012 um 22:57

Bereits letzte Saison hat Klopp höchstpersönlich in einem Fernsehbeitrag erläutert, dass die Quote gewonnener Zweikämpfe weniger entscheidend ist als deren Anzahl und Ort des Zweikampfs. Sollte auch niemanden mit einem Fünkchen Mathematikkenntnis erstaunen. Zweikämpfe die ich schon in des Gegners Hälfte führe, lassen den Ball gar nicht erst in die Nähe meines Tores kommen. Und um den Spielaufbau zu unterbinden braucht der Zweikampf auch nicht gewonnen zu werden. Badstuber kann 100mal von Lewandowski angelaufen werden und 100mal sicher zu Neuer zurücklegen – dann habe ich 100% meiner Zweikämpfe verloren und den Ball nicht einmal in Strafraumnähe gehabt. Hier ist Quantität > Qualität.

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Kai 13. Mai 2012 um 16:43

Dortmund hat verdient gewonnen, aber nicht weil sie spielstärker waren, sondern weil Gustavo, Boateng und Neuer einen rabenschwarzen Tag hatten und deren Fehler auch mit der besten Taktik nicht aufzufangen sind.

Der Blick auf die Spielstatistik zeigt eindeutig, dass Bayern das aktivere Team war, häufiger aufs Tor geschossen hat und auch die Zweikampfstatistik für sich entscheiden konnte.

Mag sein, dass die Dortmunder taktisch klüger spielen. Dass man aber mit 8 Torschüssen 5 Tore erzielt, dürfte aber selbst mit „Wunder-Trainer“ Klopp nicht häufig gelingen. Aber wenn man, wie man so schön sagt „einen Lauf hat“, gelingen eben auch solche Dinge.

Hoffentlich können die Dortmunder diese Form konservieren und überstehen nächste Saison mal die Gruppenphase in der Champions League. Dann wird man auch sehen, wie sie mit der Belastung zurecht kommen. Zur Info: Bayern hat acht Pflichtspiele mehr auf dem Buckel als die Dortmunder.

Ballbesitz
Borussia Dortmund: 38,9 %
Bayern München: 61,1 %

Zweikämpfe
Borussia Dortmund: 49 %
Bayern München: 51 %

Torschüsse
Borussia Dortmund: 8
Bayern München: 11

Pässe (davon angekommen)
Borussia Dortmund: 262 (75 %)
Bayern München: 549 (85 %)

Die meisten Ballkontakte:
1. Philipp Lahm (101)
2. Holger Badstuber (90)
3. Toni Kroos (86)

http://www.handelsblatt.com/sport/fussball/nachrichten/pokalsieg-gegen-bayern-die-kleine-dortmunder-wachabloesung/6626054.html

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Flowbama 13. Mai 2012 um 18:24

Endlich mal jemand der erhellende Statistiken bringt. Angesichts des Ergebnisses könnte man ja einen falschen Eindruck vom Spielverlauf bekommen. Fußball definiert sich zwar über die erzielten Tore, aber die Art und Weise WIE diese Tore erzielt worden sind, verrät meistens noch viel mehr.

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vastel 13. Mai 2012 um 18:36

Können wir uns dann aber bitte auch mal darauf konzentrieren WIE die Bayern ihren Ballbesitz ausspielen? Dass der BVB das Spiel überhaupt gar nicht machen wollte, weil man vom statischen Ballbesitzspiel der Bayern keine große Angst haben muss? Dass die Bayern trotz des hohen Ballbesitzes einfach nicht wirklich wussten, was sie mit dem Ball anstellen sollen, weil die Dortmunder Defensive nahezu perfekt stand? Dass man so viele individuelle Fehler erzwang, weil man mit enormen Tempo auf die gegnerische Abwehrreihe zulief, die einfach nur noch reagieren konnte?

Aber ja, wenn man das nicht berücksichtigt, waren die Bayern natürlich die bessere Mannschaft…

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Flowbama 13. Mai 2012 um 19:01

Hast du den oben stehenden Artikel überhaupt gelesen? Du wiederholst hier ständig die angeblich „perfekt“ stehende Dortmunder Defensive. Von „perfekt“ war das, insbesondere im Vergleich zum üblichen Spiel der Dortmunder gegen Bayern, weit entfernt. Das Bayern Probleme hat, sich gegen tief bzw. kompakt stehende Mannschaften Chancen zu erarbeiten, ist ja nun wirklich nichts Neues. Eklatant war dann allerdings die bajuwarische Anfälligkeit bei den schnellen Dortmunder Gegenstößen. Das lag aber vor allem an den Bayern selber, bei denen dieses mal ungewohnt viele Fehler im Defensivverhalten gemacht worden sind. In der Liga waren sie immerhin die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren.
Aus dem Artikel-Fazit: „Die Klopp-Elf spielte wie gewohnt diszipliniert und mit vielen tollen taktischen Ideen und Mitteln, kam dennoch nicht auf das Niveau vorheriger Partien. Sie ließen mehr Chancen zu, auf den Außen- und den Halbpositionen waren sie offener und die Bayern rückten auf.“

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vastel 13. Mai 2012 um 19:13

Nicht zu fassen…

Ja, bitte LIES doch den Artikel und schau dir an was Klopp und der BVB für geniale Mittel hatten, um die Bayern-Offensive zum erLahmen zu bringen und das Spiel auch ohne Ball zu lenken:

das „Raumfressen“:
„Wenn sich Robben oder Ribéry mittig orientieren, so werden sie von einem der Sechser durch dessen frontales Anlaufen bei ihren inversen Querläufen auf die Seite abgelenkt. Weil er wegen des mitgehenden Außenverteidigers nicht Richtung Tor ziehen kann, bewegt er sich instinktiv ins Mittelfeld hinein. Der Sechser lässt ihn dann weiterhin in diese Richtung laufen, während sich die Mittelfeldviererkette der Dortmunder tiefer orientiert.“
-> SPIELKONTROLLE OHNE BALL!

Kagawa/Lewandowski:
„Die Bewegungen des schwarz-gelben Sturmduos

Diese Schwächen nutzten Kagawa und Lewandowski äußerst effizient. Im Pressing stellten sich die beiden Spieler in einer Linie auf. Sie sperrten die Passwege ins Mittelfeld und zwangen Schweinsteiger, sich zurückfallen zu lassen. Dazu liefen sie die Innenverteidiger an und zwangen sie zu einem schnellen Aufbauspiel, was teilweise zu überhasteten Abspielen führte. Allerdings war dieses Pressing der beiden schwächer als in den letzten Spielen gegen die Bayern. Sie waren manchmal zu langsam im Attackieren oder nicht robust genug, allerdings machten sie dies mit ihrer Offensivleistung wett.“
-> SPIELKONTROLLE OHNE BALL!

Defensivkreisel:
„Dies war trotz der Seltenheit insofern interessant, da Klopps Mannschaft von den zwei engen Mittelfeldviererketten abwich und sich flexibler aufstellte. Ein einziger Sechser blieb direkt vor der Abwehr, der andere bewegte sich leicht versetzt vor ihm stärker ballorientiert. Der Sinn und Zweck dieser Spielweise dürfte das Einkesseln des bayrischen Mittelfelds und das Verhindern des kollektiven Aufrücken in die Dortmunder Hälfte sein. Der Ball sollte zuerst auf die Außen und danach auf die Innenverteidiger zurückgespielt werden, was zu einem neuerlichen Aufbauspiel oder gar einer Konterchance führen könnte.“
-> SPIELKONTROLLE OHNE BALL!

Außenbahnen:
„Wenn sich die Flügelstürmer enger positionierten und rochierten oder eine Seite überluden, sah dies natürlich anders aus. Es entstand eine lokale Überzahlsituation für die Bayern oder zumindest ein numerisches Patt. Dann konnte das Doppeln nicht praktiziert werden, die Dortmunder schoben dann die Viererkette in der Abwehr enger, jene des Mittelfelds etwas weiter auf außen. Dadurch waren die Schnittstellen geschlossen und die Angriffe der Münchner wurden im Idealfall auf die Flügel gelenkt.“
-> SPIELKONTROLLE OHNE BALL!

Also beim nächsten mal nicht nur das Fazit lesen, sondern sich mal mit dem gesamten Artikel in voller Gänze auseinandersetzen und das Gelesene auch verstehen.

Der BVB kontrollierte über weite Strecken auch ohne Ball das Spiel und ließ die Bayern so spielen wie man sie spielen lassen wollte und das, lieber Flowbama, ist für mich Dominanz!

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Flowbama 13. Mai 2012 um 19:44

Ganz ehrlich, du betrachtest immer nur die Dortmunder Seite. Die Kontertore der Dortmunder sind durch individuelle Fehler der Bayern entstanden, die unfassbar unsortiert standen. Das war in den vorherigen Duellen der beiden besten deutschen Mannschaften meist anders.
Beispiel: das erste Dortmunder Tor. Vollkommen unbedrängt verursacht Gustavo die Chance.
Zweites Tor: Boateng geht wie ein Holzfäller zur Sache. Elfmeter.
Drittes Tor: Bayern steht abermals vollkommen unsortiert. Ein einziger langer Ball reicht, um eine 2:2 Situation entstehen zu lassen.
Jede Mannschaft versucht, die Spielweise des Gegners in eine bestimmte, dem eigenen Vorteil dienende, Richtung zu beeinflussen. Dass Dortmund damit abermals erfolgreich war, un zwar dieses mal auch in der Höhe, liegt zu einem beträchtlichen Teil auch der Sturheit der verantwortlichen bei Bayern München, was das Spielsystem betrifft, aber auch an in diesem Spiel einer ungewöhnlichen Häufig individueller Schwächen. Oder denkst du, Neuer verliert den Ball beim 5:2, weil Dortmund so „geniale taktische Mittel“ anwendete?

Von daher kann ich deiner Dominanz-These nach wie vor wenig abgewinnen, obwohl du sie ja ausführlich begründet hast.

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vastel 13. Mai 2012 um 20:00

Ok, lassen wir das.

Du hast natürlich Recht: Dortmund war nur so gut, weil die Bayern schlecht waren und alle einen miserablen Tag erwischt haben. Man hatte eben keine Lust sortiert zu stehen, sondern dachte sich: „Heute gegen den BVB sind wir mal voll unsortiert – das wär doch mal was – sollen ja ne Chance haben die Bienen!“ Wäre ja gelacht, wenn die Borussen aus Dortmund tatsächlich den überragenden bajuwarischen Ballbesitzfußball unter Kontrolle bekommen und die Bayern für sich rennen lassen…neee, das geht ja gar nicht. Wo gibt’s denn sowas? 😉

Aus Dortmunder Sicht kann man nur hoffen, dass die Bayern ähnlich starrköpfig, beratungsresistent und unreflektiert mit ihrer eigenen Leistung umgehen…

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Flowbama 13. Mai 2012 um 20:14

Deine arrogante Polemik wird dir hoffentlich noch auf die Füße fallen. Weil ich deine Einschätzung nicht teile, heißt es, ich sei „beratungsresistent“. Wer redet denn hier bitte von „überragendem bajuwarischen Ballbesitzfußball“? Man könnte denken, ich hätte geschrieben, der BVB sei eine schleimige Ausgeburt der Hölle, die grundsätzlich durch Glück gewinnt.

Zur Sache: Ich bin lediglich der Auffassung, dass Sie, Eure Hoheit, möglicherweise etwas viel hineininterpretieren, was das „lenken“ des bayrischen Spiels zugunsten der Dortmunder betrifft. Im Endeffekt ist die alte Diskussion, ob jemand so gut war, weil der Gegner so schlecht war, oder der Gegner so schlecht, weil der andere so gut war (gab’s schon öfter hier in diesem Blog).

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vastel 13. Mai 2012 um 20:25

Meine Ironie im letzten Beitrag sollte dir nicht entgangen sein… 😉

Jedenfalls ist es ein himmelweiter Unterschied, ob der BVB durch die Bayern in die Defensive gezwungen wurde (was nicht der Fall war) oder ob Dortmund sich freiwillig zurückzog, den Bayern den Ball überließ und dennoch das Spiel kontrollierte. Im ersteren Fall hätte man davon sprechen können, dass Bayern die bessere Mannschaft war, die Pech hatte. Im letzteren Fall, also im wirklichen Spiel, war Dortmund schlichtweg die clevere und bestens organisierte Mannschaft, die den Spielverlauf kontrollierte und dominierte.

Ich habe dir mehr als genug Argumente geliefert, du dagegen bis auf eine wenig aussagekräftige Statistik jedoch keine. Andere haben das Spiel ähnlich wie ich gesehen – das reicht mir als Bestätigung, dass ich nicht völlig blind sein kann und das Dortmunder Defensivspiel richtig gedeutet und (nicht über-)interpretiert habe. Die Analyse hier gibt weitere Indizien für meine Ansicht.

Wenn du das nicht so sehen kannst oder willst, ist das deine Sache und anhand der Faktenlage würde ich dies schon als etwas „beratungsresistent“ bezeichnen.

Die Diskussion ist hiermit beendet.

Antworten

Flowbama 13. Mai 2012 um 20:33

Angesichts der „Faktenlage“? Wie lächerlich ist denn das bitte? Was für eine „Faktenlage“? Eine Mehrheitsmeinung zu vertreten, ändert überhaupt nichts an der Diskussion. Im Übrigen habe ich dir mehrere entscheidende Spielsituationen genannt, auf die du nichts eingegangen bist. Stellt sich die Frage, wer hier ignorant ist.
Wer übrigens sagt „Die Diskussion ist hiermit beendet“ disqualifiziert seinen Gesprächspartner damit ein weiteres Mal ab, da er seine Meinung als allgemeingültige und unumstößliche Wahrheit hinstellt, über die es nichts weiter zu diskutieren gäbe. Dies ist bedauerlich.

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Kreisliga-Klaus 13. Mai 2012 um 22:49

Nur dass in diesem Fall die trivialtaktischen „Analysen“ der Fußballfernsehschaffenden nicht viel aussagen und im Grunde genommen keine Analysen bieten, sondern lediglich Werte. Da greift die banale Formel „Mannschaft mit mehr Ballbesitz = spielbestimmende Mannschaft“ ähnlich viel wie Mario Baslers Saisonprognosen in der BLÖD-Zeitung.

Gerade die Spiele zwischen Bayern und Dortmund machen nun schon seit zwei Jahren deutlich, dass Spielkontrolle auch mit praktisch gar keinem Ballbesitz möglich ist, wenn (so wie in diesen Spielen mittlerweile regelmäßig zu beobachten, so wie es der spanische FCB in dieser Saison in manchen Auswärtsspielen erlebt hat) die verteidigende Mannschaft der angreifenden Mannschaft den Ort ihrer Durchbruchsversuche diktiert. Und das ist bei der Simplizität der Dortmunder Defensivtaktik (Mitte dichtmachen, Spiel nach außen verlagern, außen abriegeln, Rückpass zur Innenverteidigung, rinse, repeat) erschreckend, dass die Bayern kein Mittel dagegen finden. Zumal die verwendeten Varianten des eigenen Spielstils (Spielverlagerungen von Flügel zu Flügel, Zusammenziehen der offensiven Außenspieler zur Bildung lokaler Überzahl auf einem Flügel) entweder – wie im Artikel beschrieben – entweder nicht fruchten, oder – wie die dubiose Rolle beider Außenverteidiger – katastrophale Auswirkungen auf die eigene Defensive haben.

Und überhaupt diese Argumentation, bei Rückstand müsse man in der Abwehr auf Risiko spielen und seine Spieler nach vorne peitschen. Um einen Rückstand aufzuholen ist es zuallererst äußerst hilfreich, ihn nicht noch größer werden zu lassen. Was bringt es, die eigenen Außenverteidiger und das Mittelfeldzentrum so offensiv zu stellen, dass ein schnöder Abpraller die eigene Abwehr in eine nicht zu verteidigende 3-gegen-3-Situation in der Rückwärtsbewegung bringt? Sowas ist fußballerischer Selbstmord.

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vastel 13. Mai 2012 um 23:25

Kreisliga-Klaus, ich ziehe meinen virtuellen Hut. Bester Beitrag hier bis jetzt!

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Wunderheiler 13. Mai 2012 um 19:55

Die Belastungs Ausrede also. Gut das dieses Jahr EM ist, hat man also schon einen Grund, warum es nächstes Jahr nicht läuft ;).

Ernsthaft: Bayern hat also in 10Monaten 690Pflichtspielminuten mehr in den Beinen. Ein Profi-Team sollte das deutlich wegstecken. Wobei, vielleicht sollten wir die gelaufenen Kilometer vergleichen. Ich bin überzeugt, dass der BVB trotz weniger Spielen da mehr geleistet hat!

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kurt 15. Mai 2012 um 08:20

Das sehe ich nicht so. Welche Statistik spricht denn jetzt nochmal genau dafür, dass Bayern spielstärker war?
Allein, dass Bayern mehr Torchancen hatte, heißt ja nicht, dass das auch die gefährlicheren Chancen waren. Da hatte Dortmund sogar eher noch ein leichtes Plus, jeder der 8 Torschüsse war ne Großchance, während Gomez aus spitzem Winkel auch mal weit vorbeigeschossen hat.
Ich fand eher Dortmund spielstärker, weil sie sich in Unterzahl zu den Toren kombiniert haben.

Die angesprochenen Fehler sind ja schön und gut, aber ihr müsst auch mal sehen, dass die nicht von Ungefähr kamen. In der ersten Szene verspringt Gustavo gegen zwei attackierende Gegenspieler der Ball z.B.. Ist ja nicht so, als ob das ein riesen Fehler wäre. Da hat Dortmund mit der Spielweise auch viel dafür getan, um diese Fehler zu provozieren. Zudem standen sie immer so eng, haben so shcnell umgeschaltet und waren so SPIELSTARK, dass sie solche Fehler auch ausnutzen konnten.

Bayern war in HZ 1 teilweise sehr gut, besser hab ich sie gegen Dortmund noch nicht gesehen. Die Außenverteidiger haben extrem offensiv gespielt, weshalb Bayern auf den Flügeln endlich mal kombinieren konnte, trotz Trippelns. Aber ob sie so aufgespielt hätten (mussten Risiko gehen), wenn Dortmund nicht früh 1:0 in Führung geht, steht ja auch nur im Raum. Fakt ist nämlich, dass Dortmund da viel zu wenig getan hat nach der Führung, insofern relativiert das auch wieder ein Stück weit die Einschätzung von DIR und von den Bayern, sie wären spielstärker gewesen …

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Fan 15. Mai 2012 um 11:33

Nur etwas zu deinem letzten punkt: ich glaube nicht, dass das 1:0 großartig was an der taktik beider mannschaften geändert hat. wenn man 20mins vor schluss son tor kriegt muss man klar aufmachen, keine frage. aber in der 3. minute oder wann des war hat glaub ich bayern nicht sofort angefangen, offensiver zu spielen, als geplant, genauso wenig wie ich mir vorstellen kann, dass dortmund sich gesagt hat hey, jetz sinds nur noch 87mins, machen wir noch mehr hinten zu.

is aber natürlich nur meiner persönliche einschätzung

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kurt 15. Mai 2012 um 08:22

Zumal die Ballbesitzzahlen und Passstatistiken ja auch NULL Aussagekraft haben, das ist das Spiel von Bayern. Dortmunds Spiel ist das schnelle Umschalten, Pressing/Gegenpressing. Da hat man nicht die hohen Ballbesitzwerte. Die Frage ist doch einfach nur: Wer hat seinen Fußballstil besser runtergespielt? Der war dann auch spielstärker. PUNKT.

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Philipp 13. Mai 2012 um 16:30

Also, ich habe in der ersten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe gesehen. Die Bayern waren offensiv stärker als in den Spielen davor, wenn es für den BVB schlecht läuft, steht es zur Halbzeit 0:2 statt 3:1. Gleichzeitig muss man sagen, dass die Abwehr des BVB (also alle Spieler 😉 ) eine verdammt starke Leistung gezeigt hat. Der Matchplan dürfte gewesen sein, aus der Verteidigung heraus zu kontern und den Bayern den Ballbesitz, den sie immer noch anstreben, zu lassen. Dass dann das erste schnelle Umschalten zum 1:0 führt, ist natürlich glücklich, aber durchaus nicht unverdient: individuelle Fehler sind nämlich meiner Meinung nach meistens erzwungen und kein Zufallsprodukt.

Dann wurden durch das 1:1 die Uhren zurückgestellt; was aber nichts ausmachte. Daraufhin lief das Spiel in etwa so, wie ich es erwartet und oben skizziert habe; der Elfer für Dortmund war dann zwar unnötig aber auch folgerichtig; Kuba ist einfach schwer zu verteidigen. Auch hier wurde der Fehler Boatengs erzwungen.

Das 3:1 war dann halt ein klassischer Konter – und ja, damit war das Spiel gelaufen, bei zwei Toren Rückstand und noch 45 Minuten muss man aufmachen und läuft dann halt in Gefahr, sich Konter zu fangen.

Im Endeffekt ist das Ergebnis für die Stärke der beiden Mannschaften nicht repräsentativ. Wäre das ein Hinrunden-Ligaspiel gewesen und die erste Halbzeit genauso gelaufen, denke ich dass Dortmund vielleicht 3:2 gewonnen hätte, vielleicht wäre es mit viel Pech zum 3:3 gekommen. Aber dadurch, dass Bayern auf das Unentschieden hin spielen musste kam es, wie es kommen musste.

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herbert prohaska 13. Mai 2012 um 16:24

hallo

gratulation zu der sehr sachlichen analyse. man muss wirklich genau durchlesen und sich das spiel noch mal vor augen vorstellen…

meiner meinung nach machen die bayern – im hinblick auf die ganze saison – in ihrer spielphilosophie drei entscheidente fehler:

erstens spielen sie vorne viel zu statisch, sprich der ballführende läuft und läuft und die offensiven mannschaftskollegen bewegen sich sehr langsam bis gar nicht oder falsch. es wirkt alles sehr uneingespielt.

zweitens sind sie in ihrem abwehrverhalten viel zu passiv. normalerweise hat die ganze mannschaft zu verteidigen (bzw anzugreifen – siehe dortmund). das bedeutet halt dass man bei ballverlust extrem schnell in die defensive umschalten und viel laufen muss. die gesamte verteidigung obliegt boa, bad und gust. ja klar sind dann diese bei einem konter überfordert.

da kommen wir auch gleich zum dritten problem: robben und ribery. offensiv ist immer ein solala bis sehr gut… aber defensiv lassen sie ihre mannschaftskollegen bei ballverlust meistens im stich. das lahm nicht aufrückt ist für mich verständlich. ich finde irgendwer muss bei ballverlust ja absichern….

für mich persönlich passt ein müller viel besser auf die position von robben, da dieser viel mannschaftsdienlicher spielt – und da wären wir wieder bei dem egoproblem des arjen robben – den ball öfters abspielt. dadurch wird der spielfluss erhalten. zur verdeitigung von robben; er hat sich aber in den letzten spielen in diesen bereichen ein bisschen verbessert.

meine 3 achilisversen vom fc bayern münchen: zu statisch, zu passiv, defensivverhalten von robbery.

ich hoffe es stimmt so halbwegs was ich so von mir gegeben habe. bin kein trainer, sondern einfach ein fußballfan und taktiklaie 😉

lg

HP

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Vin 14. Mai 2012 um 15:01

Treffende Analyse! So wie mir Kroos auf der 10 besser gefällt als Müller (besonders gegen tief stehende Gegner), sähe ich Müller häufig lieber auf Robbens Position. Gerade bei defensiv orientierten Mannschaften wiegt Müllers besseres Spiel ohne Ball und die größere Flexbilität seiner Angriffsbemühungen (auch mal zur Grundlinie durch statt immer nur ins Zentrum ziehen) Robbens spektakuläre Fähigkeiten beim Dribbling mehr als auf. Nimmt man dann noch Robbens meist bescheidenen Defensivleistungen dazu, wird ganz deutlich, dass gegen viele Gegner Müller die bessere Option darstellt. Robben ist für mich vor allem ein Kandidat gegen allgemein angriffslustige oder durch einen Rückstand zu einer offensiveren Spielweise gezwungene Gegner: Die dadurch entstehenden größeren Räume kann er durch seine Schnelligkeit am Ball optimal nutzen.

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jnk 13. Mai 2012 um 16:20

Wieviel Torschüsse hatten die Bayern eigentlich? Gibt’s dazu ’ne Statistik?

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 16:24

Würde mich auch interessieren. Gibts vielleicht sogar sowas wie die Bundesliga-Matrix für den DFB-Pokal?

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asti80 13. Mai 2012 um 15:44

Das gestrige Spiel hat wieder gezeigt, das der BVB das Bayernspiel durchschaut hat. Was aber nicht verwunderlich ist, da Bayern mit der aktuellen Mannschaft auch nur das gleiche spielt, wie seit 2 Jahren schon. Klopp hat das längst verstanden, Heynckes wiederum hats nicht.

Antworten

Datschge 13. Mai 2012 um 15:35

Ich halte das vielerorts geäußerte Gerede davon, dass Bayern aufgrund „individueller Fehler“ verloren hätte für zu kurz gegriffen. Es ist meiner Meinung nach mit eines der wichtigsten Koponenten einer spieltaktischen Vorbereitung, derartige „individuelle“ Fehler eben taktisch ein- und somit zu unterbinden oder zumindest weitgehend zu entschärfen. Bayern macht minimale taktische Fortschritte (begleitet von Rückschritten, so der Wechsel zur HZ), aber Spielzüge scheinen weiterhin wenig eingespielt und vorbereitet zu sein. Statt dessen wird dafür die Reaktionsleitung der Spieler gefordert, die momentanen und möglichen Spielssituationen schnell genug lesen zu können. Gegen Real lief dieser Ansatz mit der einhergehenden mentalen Flexibilität prima. Gegen das gestrige BVB, welches (wie so schön im Artikel ausgeführt) aus vielerlei diszipliniert eingehaltenen situationsabhängigen taktischen Formationen agiert und die konzentrierte Reaktionsleitung voll auf die Überraschungsmomente einsetzen konnten, zeigt sich extrem die Schwäche dieses Ansatzes. Dabei nur von „Glück“ und „Pech“ zu reden ist symptomatisch für Bayerns Saison und wird lediglich sicherstellen, dass deren Verantwortlichen noch länger die falschen Fragen stellen und die falschen Antworten ausprobieren.

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vastel 13. Mai 2012 um 15:38

Dem kann man nur uneingeschränkt zustimmen.

Antworten

Lyri Caris 13. Mai 2012 um 15:45

Ok, erklär mir mal wie du individuelle Fehler wie die von Gustavo und Boateng vor dem 1:0 mit taktischen Maßnahmen abstellst…
Die BVB-Offensive fand weitgehend in der ersten Halbzeit nicht statt. Klar, nach der Halbzeit schaut dass anders aus aber das Spiel war da schon entschieden, besonders mit Müllers Einwechslung.

Antworten

vastel 13. Mai 2012 um 15:52

Du denkst in die falsche Richtung.

Zunächst muss man sich Gedanken machen:
Warum entstanden so viele individuelle Fehler? Richtig! Weil Dortmund die Bayern durch ihr Pressing enorm unter körperlichen und psychischen Druck setzten.

Erst jetzt kommt:
Wie vermeide ich dies?
Spieler aufstellen, die sich dem Pressing entziehen können und vor allem ein gesamttaktisches Konzept, bei dem selbst unter starkem Pressing die Spieler immer sichere Anspielstationen haben. Hierzu am besten die sehr guten Analysen zu „Swansea City“ lesen, oder eben Barca…

Die BVB-Offensive erzielte nach 3min Spielzeit ein Tor! Wie kann sie dann bitte nicht stattgefunden haben? Es war doch zu erwarten, dass sich der BVB stark zurückzieht, Fehler erzwingt und dann auf die Chancen lauert. Diese wurden diesmal äußerst effizient ausgenutzt. Nur weil Dortmund nicht permanent aufs gegnerische Tor spielte, heißt das nicht, dass der BVB unterlegen war. Im Gegenteil…

Antworten

Datschge 13. Mai 2012 um 16:10

Sowohl Gustavo als auch Boateng sind in dieser Szene offensiv orientiert und lassen sich von dem schnellen Ballgewinn und wieder -verlust überrumpeln. Gustavo läuft nach seinem Rückpass kurzzeitig nicht weiter, wodurch Kagawa erst den entscheidenden Sprintvorsprung bekommen konnte. Boateng tendiert in dieser Szene dazu, Lewandowski in die Abseitsfalle laufen zu lassen, wird dann aber von Gustavos frühen absolut deplazierten Rückpass überrascht (welches auch das potentielle Abseits aufgehoben hätte). Beides sind hochriskante offensivorientierte Defensivaktionen, die man nicht ohne Grund in im Grundansatz defensivorientierten Teams (wie auch BVB eines ist) so nie sieht.

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 16:21

Prinzipiell stimmt dein Gedankengang, aber dein Grundgedankestimmt nicht: „Warum entstanden so viele individuelle Fehler? Richtig! Weil Dortmund die Bayern durch ihr Pressing enorm unter körperlichen und psychischen Druck setzten.“
Falsch! Die Fehler waren nicht durch Dortmund verursacht.
Das 1:0 als Beispiel: Gsutavo fängt einen Pass hat ist nicht unter Druck und hat Zeit den Ball anzunehmen oder entweder auf Badstuber, Lahm oder Boateng zu passen die auch alle komplett frei sind.
Das ist kein erzwungener Fehler. Boateng könnte den Fehler ja sogar noch ausbügeln wenn er schneller reagiert.

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 16:23

Ich entschuldige mich für die grammatikalischen Fehler, die Antwort war etwas überhastet geschrieben…

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Datschge 13. Mai 2012 um 16:42

Lyri, schau Dir bitte nochmal besagte Szene an. Zwischen Ballgewinn/-verlust und Tor Vergehen weniger als 3 Sekunden, alle Aktionen der Bayernspieler in dieser Szene sind bereits Reaktionsbasiert und davon überstrapaziert. Und genau das ist dass Problem, Du kannst keinen Sicherheitspass machen, wenn Dein Mitspieler diesen nicht schon erwartet sondern erst darauf reagieren soll. Disziplinierte Formationen und Eingespieltheit sind das A und O besonders im defensiven Spiel, reaktionsbezogene Aktionen wie Ballabfangen sollten Ausnahmen davon und die Mitspieler darauf vorbereitet sein. In dieser Szene ist es offenkundig, dass der eine Bayernspieler nicht weiß, was der jeweils andere versucht zu machen. Das ist ein taktischer Katastrophenfall, mit sowas braucht man keine Gegenspieler mehr.

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Christian 13. Mai 2012 um 15:31

Hallo zusammen,

ich habe ein paar Fragen an Euch.

Vielleicht könnt Ihr mir diese beantworten.

Ich würde gerne Eure Meinung erfahren über die Spieltaktik des FC Bayern München in dieser Saison. Ich finde, dass in Sachen Spielaufbau der FC Bayern diesen viel zu statisch und behäbig aufzieht.

Es wird meinem Erachten nach, dass Spiel viel zu oft und zu durchsichtig für den Gegner über die beiden Seiten gestaltet. Das ist ja nun schon bis in die „vierte Liga durchgesickert, dass wenn die beiden Flügel aus den Rennen genommen werden, die Bayern zu schlagen sind. Da stellt sich mir die Frage „als fachlicher Laie“ warum man das System nicht umstellt. Selten sieht man bei Bayern, dass das Spiel über die Mitte gemacht wird. Wenn man sich dagegen Dortmunds Spielweise anschaut was für einen schnellen Fußball die spielen, konnte man Gestern denken, das die Bayern von 74 auf den Platz stand. Es wird immer gesagt Bayern hat super Spieler (was sie auch ohne Zweifel haben) nur leider wird daraus nichts gemacht.

Siehe Robben. Bis zu dieser Saison habe ich auch gesagt „Ja Robben ist ein Weltklasse Spieler“ aber wäre er wirklich einer, hätte er ein Mittel um sich besser in Szene zu setzen. Immer derselbe Angriff von Robben „Ball annehmen, auf links legen, versuchen nach links zu ziehen und versuchen abzuschließen Ein Weltklasse Spieler kann mit so was umgehen.

Man stellt sich als Bayern Fan (wie ich es bin) die Frage. Wann bekommt man diese Ideenlosigkeit in den Griff? Ich frage mich wann sich der Verein zusammensetzt um eine neue Taktik zu entwickeln. Denn wenn Bayern auch nächste Saison so Ideenlos spiel, dann werden sie nächste Saison nicht mal in die Europa Leaque einziehen 😉

Auf diesem Wege will ich natürlich auch noch den VERDIENTEN Double Gewinner Dortmund gratulieren. Sie sind in den beiden Jahren verdient Meister und dieses Jahr Pokalsieger geworden. Ich hoffe auch als Bayern Fan, dass Dortmund noch sehr lange auf diesem Niveau spielen wird!!!! Da bleib es wenigstens immer schön spannend =-)

Na dann soll es auch von mir gewesen sein.

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Nagus 13. Mai 2012 um 15:25

Schöne Analyse. Ich hätte mir ein wenig mehr gewünscht zu den taktischen Umstellungen zu den unterschiedlichen Zwischenständen. Die erste Halbzeit und das resultierende Ergebnis hat hierbei natürlich die Ausrichtung für die zweite Hälfte bestimmt. Und das Auftreten der Bayern in der ersten viertel Stunde der zweiten Halbzeit war wirklich gruselig. Wenn ich mit 2 Toren in einem Finalspiel hinten liege, dann erwarte ich einfach mehr von einem Championsleague Finalisten. Das war einfach zu wenig. Wieso die Bayern hier nicht deutlich früher auf den Mann gegangen sind und die Viererkette höher gehalten haben vertsehe ich absolut nicht. Badstuber ist schnell und kann eine hohe Viererkette läuferisch locker spielen. Die Bayern haben sich aber bei Ballverlust einfach viel zu tief gestellt. Und diese Fähigkeit eine Mannschaft mit schnellem Umschaltspiel zu pressen, geht den Bayern in meinen Augen einfach zu schlecht ab. Es wirkt oft sogar so, dass die dreierkette bei Ballverlust gar keinen Glauben an seine Vorderleute hat und direkt den Sprint an den eigenen 16er antritt. So kann man Dortmund einfach nicht verteidigen.

Die Warnehmung einiger Bayerspieler/fans ist in meinen Augen ein wenig sehr verzerrt oder? Die Bayernspieler wurden mal wieder direkt nach dem Spielt dazu aufgefordert das gleiche zu sagen:“Wir haben uns selbst geschlagen… Hatten das Spiel phasenweise im Griff… Unsere eigenen Fehler….“ Schön dabei fand ich Robben der selbst schmunzeln musste als er ausgeholt hat zu dem:“Wir hatten das Spiel im Griff… (schmunzel)… klingt komisch nach nem 5:2…“

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 15:35

Aber das Auftreten der Bayern in der zweiten Halbzeit war doch eine direkte Konsequenz des unglücklichen Rückstandes nach der ersten. Man gab den Vorteil, den man mit Kroos auf der 10 hat wieder ab und hatte die gleichen Probleme wie immer.

Bei dem Punkt mit der höheren Viererkette kann ich dir aber nur zustimmen. Das ist meiner Meinung nach das beste Zeichen, dass die Bayernzwar immernoch Van Gaal’schen Fußball spielen, aber die kleinen Dinge, die dafür nötig sind einfach nichtmehr ausführt. Man kann nicht vorne sehr hoch spielen und dann die zwei Innenverteidiger 10-15 Meter vor der Mittelfeldlinie abstellen, dann ist klar dass Kagawa und Lewandowski oft so viel Platz haben.

Und die Bayern haben sich nunmal selbst geschlagen… Dortmund hatte solange das Spiel noch offen war (bis zum 3:1) keine selbst herausgespielte Torchance. Die Tore waren Abpraller und haarsträubende Fehler von Boateng/Gustavo.

Das heißt übrigens nicht, dass Dortmund den Sieg nicht verdient hat. Über 90 Minuten gesehen waren sie die bessere Manschaft. Aber das ändert nichts daran, dass die Führung zur Pause mehr als glücklich, bzw. unglücklich (je nach Sichtweise) war und die zweite Halbzeit dann eigentlich nichtmehr wirklich repräsentativ war, was natürlich in einem DFB-Pokal-Finale nciht geht, da darf man sich nach einem 1:3 nciht so aufgeben.

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Nagus 13. Mai 2012 um 15:53

Also Dortmund hatte doch auch ne Menge Aussetzter in der Defensive. Weidenfellers verursachter 11er war doch auch vollkommen überflüssig. Die Abwehraktion von Schmelzer(?) in der ein Bayerspieler rechts im Strafraum vollkommen frei den Ball auf die Tribüne drischt? Lahms Torabschluss aus 12Metern Entfernung?
War doch nicht so, als wären diese Möglichkeiten perfekt rausgespielt. Das lag doch auch alles an der Unfähigkeit der Dortmunder. Dortmund hat allerdings 3 gemacht… Bayern nur 1!
Auch wenn man meinetwegen die 3:1 Führung als glücklich hinstellen will… das Auftreten in der zweiten Halbzeit war ne Katastrophe. Und das in irgendeiner Weise schön zu reden ist einfach nicht drin. Wir reden hier doch von einer Mannschafft die den Anspruch hat, Europas beste Mannschafft zu werden.

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 16:02

Was die zweite Halbzeit betrifft geb ich dir absolut Recht, aber das Spiel war da vorbei, vor allem nach dem 4:1.
Der Unterschied zwischen Dortmunds Fehlern und Bayerns Fehlern ist aber dass Bayern nur in drei Situationen diese Fehler machte, ohne dass Dortmund diese ausgelöst hätte durch starkes Pressing oder ähnliches, die Fehler von Dortmund hingegen traten öfter auf, waren durch gute Kombinationen, Einzelaktionen u.Ä. der Bayern ausgelöst, waren allerdings bis auf Weidenfellers nicht so schlimm und wurden auch einfach von den Bayern zu schlecht ausgenutzt.

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Schattenspieler 13. Mai 2012 um 20:34

Ich empfinde es als etwas morbide, wenn der Fehler von Weidenfeller als von Bayern verursacht bezeichnet wird. Aber da begibt man sich schnell in das Reich der Spekulationen.

Und der Elfmeter für Hummels ist aus einer reinen Aufbausituation heraus enstanden. Es war also kein reines Verschanzen von Dortmund.

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elroy 13. Mai 2012 um 15:18

Der Analyse ist in ihrer Linie zuzustimmen. Dortmund war weniger zwingend und die Bayern hatten zumindest am Anfang ein paar Ideen, wie sie Gefahr erzeugen konnten. Dabei war insbesondere Lahms vermeintlich gehemmter Vorwärtsdrang auffällig, während Alaba nicht ins Spiel fand. Die zentrale Ursache der Niederlage der Bayern liegt in ihrer mangenden Fähigkeit zum systemischen Spiel begründet. Mit ihrem durch Heynckes wiedereingeführten Heroen-Fussball werden sie auch die nächsten fünf Spiele mindestens vier gegen den BVB verlieren. Die Häufung vermeintlich individueller Fehler war Resultat systematischer Schwächen. Es ist schade, dass die Bayern sich dem immer wieder dadurch verschliessen, dass sie einzelne Spieler in den Senkel stellen.

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vastel 13. Mai 2012 um 15:15

Ich habe anscheinend ein anderes Spiel gesehen.

Der vermeintliche Bayern-Sieg, den hier einige einwerfen, war niemals in Sicht. Wenn überhaupt dann in Minute 10 bis 25 als der „Schock“ von der vermeintlichen Weidenfeller-Verletzung (die sich auch bewahrheiten sollte) verkraftet werden musste.

Hier verwechseln einige Ballbesitz mit Dominanz. Ich finde es gerade bewundernswert, dass Dortmund es trotz deutlich weniger Ballbesitz geschafft hat so eine Dominanz und Spielkontrolle auszustrahlen. Man konnte jederzeit den Hebel wieder umlegen und die Bayern unter Druck setzen. Die Phasen des starken Zurückziehens des BVB waren durchaus so geplant und dienten vor allem dazu kurze Regenerationsphasen für das enorm kraftaufwändige BVB-Pressing zu schaffen. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass der BVB das Spiel nicht unter Kontrolle hatte, auch wenn die Bayern das Spiel „machten“ oder besser gesagt: wenn die Bayern im Ballbesitz waren.

PS: Wie immer danke für die ansonsten gute Analyse!
Das Spiel einfach unter „Glück bzw. Pech“ abzutun, halte ich für fahrlässig. Wie ich bereits sagte: Der BVB war die klar dominierende Mannschaft. Die Bayern fanden weder die taktischen noch die kämpferischen Mittel, um Dortmund zu bezwingen. Trotz der 2 Gegentore war das eine der besten Defensivleistung der Dortmunder.

Im übrigen sehe ich es auch so: Lahm war der stärkste Bayern-Spieler, da sollte es eigentlich gar keine Diskussion geben. Schweinsteiger, Gustavo, Boateng, Kroos und Gomez waren Totalausfälle. Nur Badstuber, Robbery, später Müller und eben Lahm versuchten noch irgendwie die bajuwarische Fahne oben zu halten.

Wieder einmal: Jupp Heynckes klassisch ausgecoacht.

PS: Wie immer danke für die ansonsten gute Analyse! 😀

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 15:25

Aber gerade diese „Dominanz“, die du ansprichst war ja im Vergleich zu den letzten Spielen in den ersten 30 Minuten bzw. in der ersten Halbzeit nicht da. Dortmund hat sich weder Torchancen erspielt, noch haben sie das Tempo des Spiels bestimmt, noch hatten sie den Ball. Selbst defensiv war die Leistung von Dortmund nicht mal annähernd so stark wie sonst, was eben auch an Kroos Aufstellung und den enger stehenden Flügeln lag.
Natürlich, nach dem 1:2, bzw. später nach dem 1:3 waren die Bayern schon sehr geschockt und haben das Spiel nichtmehr unter Kontrolle bekommen, doch wenn man zwei Tore kassiert während man deutlich überlegen ist, ist ein Motivationsverlust natürlich verständlich.
Die zweite Halbzeit kann man eh nichtmehr werten, da hier wieder das übliche 4-2-4 ohne defensive Absicherung gespielt wurde, was sicher ein großer Fehler von Heynckes war, allerdings für das Spiel nicht entscheidend war.

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vastel 13. Mai 2012 um 15:35

Die Dortmunder standen über 90min nahezu perfekt in der Defensive, brachten bei ihren Vorstößen die Bayern immer unter ärgste Bedrängnis (ein Schuss, ein Tor), waren immer einen Schritt eher am Ball, fingen enorm viele Pässe bereits in der bayrischen Schaltzentrale ab, erzwangen pausenlos Fehler und sorgten für Unruhe, schießen mit eiskalter tödlicher Effizienz 5 Tore gegen die Bayern und bekommen nur 2 Gegentore, davon ein saudämlicher Elfmeter (Boateng gleichte aus…) und eine klasse Einzelaktion von Ribery.

Und du/ihr wollt mir ernsthaft weismachen, die Bayern hätten das Spiel unter Kontrolle gehabt und der BVB die Bayern nicht dominiert?

Wie gesagt, offenbar habe ich ein anderes Spiel gesehen.

Selten habe ich so ruhig bei einem DFB-Pokalfinale gesessen, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass der BVB sonderlich unter Druck stand. Den Bayern fehlt gegen so eine defensivstarke Mannschaft einfach die Durchschlagskraft und Kreativität. Warum sollte man also den Bayern ins offene Messer laufen wie das schon andere Mannschaften davor gemacht haben und sich abschlachten lassen?

Klopp und die Mannschaft haben alles richtig gemacht und die perfekte Taktik und Spieleinstellung gewählt. Hier nicht von Dominanz des BVB zu sprechen, während die Bayern nur wenig zustande bekamen, ist, bei allem Respekt, lächerlich!

Die massiven individuellen Fehler der Bayern entstanden doch nur, weil sie permanent von den Dortmundern unter Druck gesetzt wurden!

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 15:57

„Die Dortmunder standen über 90min nahezu perfekt in der Defensive“, naja, also dafür hatten die Bayern doch sehr viele Chancen und trotz schwacher Chancenauswertung 2 Tore…

„brachten bei ihren Vorstößen die Bayern immer unter ärgste Bedrängnis (ein Schuss, ein Tor)“, es gab diese Vorstöße in den ersten 30 Minuten nur einmal, und das war das 2:1, mit Hilfe des gestern schrecklichen Boateng.

„erzwangen pausenlos Fehler“, ach ehrlich? Sag mir mal bitte welche Fehler sie tatsächlich erzwangen (in der ersten Halbzeit)…

Mit der Effizienz hast du Recht, diese jedoch kann man nicht als Grundlage einer Dominanz werten.

Mir geht es vor allem nur um die erste Halbzeit, oder maximal bis zum 4:1. Danach war das Spiel vorbei.
Und in den ersten 30 Minuten hatte Bayern das Spiel im Griff.
Man kann das Spiel leider nicht in der ZDF-Mediathek schauen sonst würd ich dir sagen schau es doch nochmal an…

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vastel 13. Mai 2012 um 17:26

Welche großartigen Chancen hatten die Bayern denn?
So eine Offensivabteilung wie die der Bayern kannst du halt nie zu 100% aus dem Spiel nehmen, dafür sind sie individuell einfach viel zu stark (siehe Ribery-Tor). Ansonsten habe ich bis auf den verhauenen von Gomez, den Schuss von Lahm und das Tor von Ribery nicht viele Großchancen der Bayern gesehen… Vielleicht klärst du mich auf in welchen Szenen der 1. HZ die Bayern so drückend überlegen waren?

Lächerlich bei einem 2(!!!):1 von nur einem Vorstoß der Dortmunder zu reden. Man ging früh in Führung, zog sich dann zurück und lauerte auf Konter – daran ist nichts verwerfliches und zeigt auch keine Überlegenheit der Bayern, aber anscheinend kannst du es nicht einsehen, dass man auch durch so eine Spielweise des BVB einen Gegner dominieren kann. Nochmal: Ballbesitz =/ Dominanz! Das Spiel der Bayern war höchst pomadig, ausrechenbar und ineffizient!

Bei fast jedem Gegentor, was immerhin fünf waren *hust*, zwang man die Bayern zu individuellen Fehlern. Nicht zu vergessen die zahlreichen abgefangenen Pässe und erzwungenen Fehlpässe, die die Bayern unter dem BVB-Pressing spielten.

Dominanz heißt für mich, wenn man jederzeit eine Antwort auf den Gegner hat und dies hatte gestern ganz klar der BVB:
Immer wenn die Bayern gerade dabei waren ins Spiel zu finden, zogen die Dortmunder das Tempo und den Druck an und erzielten höchst effizient ihre Tore selbst nach dem saudummen Elfmeter und den Verlust von Weidenfeller. Dominanter kann man gegen eine bayrische Mannschaft nicht auftreten. Die Bayern fanden einfach keine Mittel, um Dortmunds Dominanz zu brechen. So sieht die Realität aus – das muss man doch einfach mal einsehen können oder nicht?

Im Prinzip war das Spiel schon mit dem 1:0 entschieden und absehbar wie es ausgeht, spätestens das 2:1 und kurz darauf das 3:1 waren der Genickbrecher für die Bayern und die logische Konsequenz aus der ersten Halbzeit. Ich verstehe nicht wie man hier eine drückende Überlegenheit der Bayern erkennen kann. Das war einfach clever gespielt von Dortmund.

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grombrindal 13. Mai 2012 um 15:28

Die ersten 35 Minuten war Bayern eigentlich klar besser und hätten locker 2:0 führen können. Dortmund kam ausschließlich über Konter, die meistens auch noch ziemlich schnell verpufft sind. Gerade Gustavo hat hier erheblichen Anteil dran gehabt und ihm hier ein schlechtes Spiel zu unterstellen, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Genauso bei Kroos, der eine sehr sehr gute Leistung abgeliefert hat und nach dessen Zurückstellung ins defensive Mittelfeld (was ein klarer Fehler von Heynckes war mMn) fehlten Bayern die gefährlichen Pässe in der Spitze und die sicheren Kombination in der Angriffsreihe, welche die Gefahr der Bayern in der Anfangsphase ausmachten.

Dortmund kam dann später durch selbst aufgebaute Angriffe zu gefährlichen Situationen wie der vor dem 2:1 und bekam Sicherheit ins Spiel.

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Flowbama 13. Mai 2012 um 18:18

Ich hab keine Ahnung, wie „Vastel“ hier eine Dortmunder „Dominanz“ erkennen kann. Die Statistik spricht eine eindeutige Sprache: Ballbesitz Bayern München: 61,1 %, Zweikämpfe Bayern Bayern München: 51 %, Torschüsse
Borussia Dortmund: 8 Bayern München: 11; erfolgreiche Pässe Borussia Dortmund: 262 (75 %) Bayern München: 549 (85 %); Die meisten Ballkontakte Philipp Lahm (101) 2. Holger Badstuber (90) 3. Toni Kroos (86).

Es verbietet sich angesichts dieser Zahlen komplett, von der Dominanz der Dortmunder zu sprechen.

(falls jemand den Verdacht hat: nein, ich bin kein Bayern-Fan)

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vastel 13. Mai 2012 um 18:29

Ballbesitz Bayern München: 61,1 %
-> davon die Hälfte der Zeit ineffizientes Ballgeschiebe – übrigens: bei 39% Ballbesitz 5 Tore macht die ganze Sache doch noch beeindruckender, nicht wahr? 😉

Zweikämpfe Bayern Bayern München: 51 %
-> ausgeglichen

Torschüsse
Borussia Dortmund: 8
Bayern München: 11
-> Tore
BVB: 5
Bayern: 2

erfolgreiche Pässe Borussia Dortmund: 262 (75 %) Bayern München: 549 (85 %)
-> Bayern: quer-quer-zurück-quer-quer-zurück-quer-quer-zurück – so kann man die Statistik auch schönen! 😉
-> BVB: vertikal, vertikal, Abschluss…

meisten Ballkontakte Philipp Lahm (101) 2. Holger Badstuber (90) 3. Toni Kroos (86)
-> siehe oben! quer-quer-zurück…

Es verbietet sich angesichts des Ergebnisses und der Spielweise Dortmunds auch nur ansatzweise von den Bayern als bessere Mannschaft oder einem „glücklichen Sieg“/“unglückliche“ Niederlage zu reden. Statistik hin, Statistik her…

Wer das Spiel gesehen hat: Dortmund hat mal wieder die Schwächen der Bayern aufgedeckt und eiskalt ausgenutzt und souverän 5:2 gewonnen – wenn das nicht dominant ist, was dann? Muss Dortmund die Bayern 8:0 aus dem Stadion ballern, damit es dominant ist?

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Flowbama 13. Mai 2012 um 18:44

„Statistik hin, Statistik her…“

Aha. Auf Deutsch: Die Fakten sind mir egal. Dann hat sich jede Diskussion erübrigt. Ob das nun „ineffizientes Ballgeschiebe“ war oder nicht, an den Werten ändert das trotzdem nichts.

Beispiel: Wenn eine Mannschaft 80 Minuten hinten drin steht, dabei durch drei Konter drei Tore schießt, der Gegner jedoch ein Chancenplus hatte (aber kein Tor erzielt), dann ist das für dich also Dominanz? Interessante Definition.

Ich bestreite nicht, dass Dortmund verdient gewonnen hat, aber deine Interpretation ist schon arg gewöhnungsbedürftig.

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vastel 13. Mai 2012 um 18:58

Nein, aber ich finde es ebenso gewohnungsbedürftig wenn man allein die statistischen Werte nach ihrer Quantität beurteilt!

Ich wollte damit lediglich darauf hinweisen, dass es auch darauf ankommt, was man QUALITATIV mit seinem Ballbesitz anfängt und da muss man eben festhalten, dass der BVB in Ballbesitz qualitativ wesentlich mehr hervorbrachte (nämlich 5 großartig herausgespielte Tore) und die Bayern eben nur einige wenige wirklich ernsthafte Torchancen (Robben-Elfmeter, Lahm-Schuss, Gomez-Kopfball, Ribery-Einzelleistung) und das wars dann auch.

Warum soll also die Mannschaft mit mehr Ballbesitz deutlich dominanter sein? Es ist doch gerade die Ironie an der Sache, dass Dortmund OHNE Ballbesitz das Spiel KONTROLLIERTE, da man durch geschicktes Pressing und Zustellen den Gegner genau da hinlockte, wo man ihn haben WOLLTE! Das wird doch völlig vergessen in der Diskussion hier…

Zu deinem Beispiel:
Ja, wenn eine Mannschaft durch eine clevere, dem Gegner angepasste(!), Spielweise 3:0 durch Konter gewinnt, dann finde ich das schon sehr dominant. Dies zeigt nämlich, dass man die Schwächen des Gegners erkannt und gnadenlos aufgedeckt hat und gleichzeitig nichts zugelassen hat.
Ich akzeptiere es einfach nicht, dass nur die ballbesitzorientierte Barca-Spielweise als „dominant“ betitelt wird. Dominant ist, wer den Spielverlauf beherrscht, egal ob mit oder ohne Ball! Dortmund hat gestern ganz klar fast jederzeit das Spiel unter Kontrolle gehabt und war jederzeit in der Lage nochmal einen oben draufzulegen. Ich verstehe nicht wie man daran zweifeln kann, wenn man das Spiel gesehen hat.

Von daher hat die Statistik natürlich eine Aussage, aber man muss in allererster Linie das Spiel sehen und daraus schlussfolgern. Die Statistiken sind lediglich ein weiterer Faktor, der eine Theorie belegen kann, aber nicht zwangsläufig muss.

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Flowbama 13. Mai 2012 um 19:10

Deswegen schrieb ich ja: „…wenn der Gegner ein Chancenplus hatte“. Denn alleiniger Ballbesitz reicht mir auch nicht, um eine Mannschaft als „dominant“ hinzustellen.

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vastel 13. Mai 2012 um 19:26

1.) Nur vergisst du, dass die Bayern gestern qualitativ kein Chancenplus hatten – im Gegenteil!

2.) Ab welcher Differenz im Chancenplus hat denn die „dominierende Mannschaft“ einfach nur Pech gehabt? 3 Chancen? 5 Chancen? 10? 20?
Letztendlich ist Fußball immer noch Ergebnissport und wenn ich es schaffe, dass der Gegner trotz Ballbesitz nur Chancen erhält, aber keine Tore schießt und ich im Gegenzug 3 Tore mache, dann werde ich im Normalfall die bessere „dominante“ Mannschaft gewesen sein.

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Garrona 14. Mai 2012 um 04:00

Ich glaube was Vastel meint sind nicht die Anzahl der Torchancen (z.b. wird die einer verirrte Flanke von Alaba auch als „Torchance“ gewertet) sondern eher die Anzahl der gefährlichen Situationen bzw. Großchancen.

Dortmund hatte im Sinne der Großchancen mehr als Bayern – aber nicht im dem Maße, dass sie überaus dominant waren hinsichtlich des Ausspielens der Chancen.

Man weiß nicht wie sich das Spiel entwickelt hätte, hätte Dortmund nicht nach 2,5 Minuten das 1:0 erzwungen! (war zwar ein Bayern Fehler, aber die wenigsten Mannschaften spekulieren auf solche Fehler bzw. zwingen den Gegner zu solchen Fehlern). Ich stimme meinen Vorredner zu, dass Dortmund dann sich weiter zurück gezogen hat und geschaut hat, was München macht.
Nach dem 1:1 und der Auswechslung von Weidenfeller wurde das Spiel von Dortmund wieder ruhiger und besser. Vorher war es oft nur auf Zerstörung des Spiels von Bayern aus, was oft funktioniert hat, aber nicht immer.
Das 2:1 kam direkt in der Phase in der Dortmund wieder mehr Druck macht (ca. 10 Minuten vor der Pause) – die Bayern waren nach ihren 30 Minuten Pressing glaube ich auch schon Pausenreif. Bis zum 2:1 hatte Bayern einen besseren Stand, aber konnte trotzdem kaum gefährlich vors Tor kommen. Ab der 40 Minute war ich dann auch wieder ruhig, weil hier hat man gemerkt, Dortmund reguliert das Spielt. Weniger dominiert, aber sie konnten dem Spiel Ihren Stempel aufdrücken und hatten immer die richtige Antwort auf die Aktionen der Bayern.

In der 2ten Halbzeit hat das Spiel wieder sehr an das typische Bayernspiel erinnert – hier wollten Sie wohl Kräfte für Chelsea sparen.

Dortmund war am Samstag sehr nervös und hatte auch viele Fehler gemacht (besonders technische Fehler) – aber Dortmund hatte die Fehler der Bayernabwehr ausgenützt – Bayern nicht.

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James 14. Mai 2012 um 18:54

Ich habe das gleiche Spiel wie du gesehen 😀
Ich hatte auch nie wirklich das Gefühl von bayrische „Dominanz“. Dortmund stand hinten recht sicher und setzte vorne ihre Nadelstiche. Sie haben das Spielgeschehen dominiert. Den Ball haben sie nicht dominiert aber das sind eben zwei verschiedene Stiefel.

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grombrindal 13. Mai 2012 um 14:56

Find den Artikel diesmal etwas zu kurz und habe ein paar Anmerkungen.

Gerade in der ersten Halbzeit, zumindest bis kurz vor dem 2:1, hat Bayern überragend gespielt. Der Ball zirkulierte viel besser im Mittelfeld als bspw. in den Ligaduellen und hier hätte Bayern verdient in Führung gehen können. Gerade Lahm fand ich in der Phase stark, da er oft weit nach vorne mitging und zusammen mit Robben und Kroos sehr sicher kombinierte, sodass die Dortmunder schon Probleme bekamen. Kroos war sicher einer der besten Bayern und stellte die Dortmunder immer wieder vor schwierige Aufgaben mit seinen Pässen in die Spitze und seiner Fähigkeit, sich aus Pressingsituationen zu lösen und sicher zu kombinieren (ich meine auch der Pass zum Elfmeter war von ihm, kann mich da aber irren). Genauso fand ich Ribery ziemlich stark, der häufig lange auf dem Flügel den Ball hielt und sich gegen 1,2 Dortmunder Spieler zu behaupten wusste, sodass Bayern gefährlicher in die Nähe des Strafraums kam als in vielen Teilen der bisherigen Duelle.

Und das beschriebene Trippeln von Ribery und Robben hab ich in dem Spiel eig. gar nicht so oft gesehen. Alaba und Lahm sind oft weit mit nach vorne gegangen, sodass meist nur 2 Dortmunder diese attackieren konnten. Dortmund wurde in dieser Phase der 1. Hälfte schon ziemlich stark in die eigene Hälfte gedrängt und kam wirklich nur über Konter, welche nicht häufig gefährlich wurden, weil Gustavo die Bälle immer ziemlich schnell gewonnen hat.

Dortmund wurde dann besser, als man das eigene Aufbauspiel konzentrierter Betrieb. Kagawa ließ sich teils weit nach hinten fallen und die Bälle auf Lewandowski kamen besser, sodass Dortmund sicherer in ihrem Spiel wurde. Vor allem die Situation vor dem Elfmeter zum 2:1 entstand dann aus einer klaren Spielaufbausituation des BvBs, die man in den ersten grob 30 Minuten nur selten gesehen hat.

Außerdem hätte ich gerne etwas zu Heynckes Wechsel zur Halbzeitpause gelesen. Der war für mich ziemlich schlecht gewählt. Denn dadurch, dass Kroos weiter hinten spielte, konnte er nicht mehr so stark in der Offensivreihe kombinieren und Müller, der sich häufig auf dem rechten Flügel zeigte und mit Robben rochierte kam nicht wirklich ins Spiel und konnte keine Räume für seine Mitspieler öffnen. Gerade die mMn gefährlichsten Aktionen der Bayern nach Pässen von Kroos auf Gomez fehlten so in der zweiten Halbzeit fast komplett. Stattdessen betrieb man eine leichte Kamikazetaktik mit 4 Stürmern und lief reihenweise in Konter von Dortmund, die diese aber mit zunehmender Nachlässigkeit nach dem 4:1 nicht richtig zu Ende spielten. Bayern schaffte so zwar das 4:2 nach einem überragenden Dribbling von Ribery, doch Dortmund spielte dann wieder konzentrierter und erzielte auch mit Hilfe von Neuer dann das 5:2.

War vielleicht ein etwas verrücktes Spiel mit vielen Toren, die aber denke ich nicht nur mit Abwehrfehlern abgetan werden können. Wäre das ganze Spiel so verlaufen, wie die ersten 30 Minuten hätte Bayern vermutlich gewonnen, doch Dortmund übernahm etwas Initiative im Aufbauspiel und kam so besser in die Partie.

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RM 13. Mai 2012 um 15:04

Zu kurz und doch länger als die meisten Analysen – die Gefahr wäre bei einer in-depth gelegen, dass ich sehr sehr sehr viele Sachen neu wiederholt hätte.

Das Trippeln gab es seltener bzw. fast nie, ja – eben weil die „engere Flügelstürmerpositionierung“ schlichtweg deutlich öfter vorkam. Zum Rest sehe ich das ähnlich, die Bayern waren in der ersten Halbzeit ganz gut, Heynckes sagte es ja schon: „aus einer Torchance drei Tore gemacht.“

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grombrindal 13. Mai 2012 um 15:21

Ok, man ist hier vielleicht auch schon ein bisschen verwöhnt angesichts der Qualität. Auf jedenfall immernoch eine sehr gute Analyse, die paar Punkte fand ich aber noch erwähnenswert.

Eine in-depth von dir, womöglich doppelt so lang, wäre dann aber wohl wirklich zu viel des Guten gewesen.

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 14:47

Das Spiel war zwar für mich als Bayern-Fan sehr bitter, doch war es eigentlich besser als die letzen Spiele gegen den BVB. Solange das Spiel noch offen war, also eigentlich bis zum 4:1 hatte Dortmund kaum (mir fällt keine ein) klare herausgespielte Chancen.
Die ersten drei Treffer des BVB waren Konsequenzen aus mehreren dummen Fehlern, vor allem von Boateng und Luiz Gustavo, glücklichen Abprallern und scheinbar fehlender Reaktionsschnelligkeit auf Seiten der Bayern. Natürlich muss man hier auch die unglaubliche Schnelligkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und die Willenskraft der Dortmunder loben.

Taktisch waren die Bayern eigentlich deutlich besser aufgestellt als in den letzten beiden Spielen, allein der Einsatz von Kroos anstatt Müller machte einen riesigen Unterschied. Man schaffte (wie es der Artikel ja auch andeutet) es viel besser das Dortmunder Pressing zu umspielen, Robben zeigte die vielleicht beste Leistung seit seiner Verletzungs-Pause und es gab auch endlich Tempowechsel, die zwar nur vereinzelt auftraten, mich aber sehr an die Nationalmanschaft erinnerten. Erst den Ball lange halten, dann ein Vertikalpass zu Kroos, der den Ball auf den Flügel verteilt und plötzlich hat man Platz zum Kombinieren, was vor allem in den ersten ca. 10 Minuten sehr gut funktionierte.
Mal wieder scheiterte man an der Chancenauswertung, bzw. der Chancenerspielung im und um den Strafraum, wo einfach immer das letzte Bisschen fehlte.

Lewandowski beeindruckt mich immer mehr. Seine Fähigkeit den Ball zu behaupten und dann mit Kagawa und den beiden Flügelspielern zu kombinieren ist unglaublich. Auch Kagawa spielte wieder großartig, langsam muss Ferguson ihn eigentlich holen 😉

Letzendlich ein zwar verdienter aber in der Entstehung doch sehr glücklicher Sieg des verdienten Doubel-Gewinners Borussia Dortmund!

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Lyri Caris 13. Mai 2012 um 14:50

Ach ja, ich finde von einer „Blamage“ zu sprechen wie Rummeingge und die meisten Medien-Vertreter ist doch ein bisschen übertrieben.
Blamabel ist es eher, dass man vier Spiele und ca. 2 Jahre gebraucht hat um sien System gegen den BVB umzustellen, bitter nur dass dann individuelle Fehler das Spiel wieder kaputt machen.

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derde 13. Mai 2012 um 14:22

Ich mss sagen als Bayern habe ich auf euren Artikel nur gewartet.
Da ich gestern mit einigen Dortmundern geschaut habe, wurde ich ausgelacht für meine Aussage, dass ich schon deutlich besser Spiele der Dortmunder gesehen habe.

Danke für die Bestätigung 😉

Achja, und zu Alaba:

Der Junge hat riesiges Potenzial, und konnte gestern in einer instabilen Mannschaft nicht herausragen, was man ihm aber mit 19 zugestehen muss.
Wenn die Führungsspieler, die es ja bei bayern noch zu geben scheint, einen grausigen Abend erwischen, kann man nicht von einem 19-Jährigen erwarten, das er fast als Einziger sein Niveau hält.

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schwarzgelb 14. Mai 2012 um 21:24

Dabei war das imo schon offensichtlich, daß auch wir immer wieder haarsträubende Fehler (viel zu offensichtliche Pässe usw.) gespielt haben. den Unterschied hat dann vielleicht witzigerweise* tatsächlich das Duo Hummels/Subotic ausgemacht, die beide sehr stark waren.

* witzigerweise, weil es dann keine Frage der Taktik sondern schlichtweg eine der individuellen Spielerqualität (bzw. deren Tagesform) gewesen wäre.

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C 13. Mai 2012 um 14:16

Also ich seh da einige Dinge dann doch anders.

Die Sprints von Großkreutz und Co. waren in erster Linie eine Willensleistung hieraus einem Lahm zu unterstellen ihm würde es an Grundschnelligkeit fehlen finde ich ziemlich… nennen wir es mal mutig, noch dazu wenn die angesprochene Situation (die als Beweis hierfür herhalten soll) das 4:1 markiert nach dem 3:1 war das Spiel gelaufen.

Mit keinem Wort werden die groben individuellen Fehler in der Defensive der Bayern erwähnt, auch wie die Bayern teilweise sehr stark das Dortmunder Pressing umspielten wird nicht erwähnt.

Aus meiner Sicht lässt sich das ganze mit der Beschreibung „Willenskraft besiegt unkonzentrierte Individuelle Klasse“ abkürzen. Somit kann man denke ich durchaus sagen, dass das Spiel im Großen und Ganzen die Erwartungen mal wieder erfüllt hat.

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Rogfed 13. Mai 2012 um 13:51

Hey!

Meiner Meinung war Philipp Lahm der beste Bayernspieler und entgegen deiner Beobachtung auch nach vorne sehr aktiv.
Wer mich wirklich enttäuscht hat war Alaba, das war sein schwächstes Spiel seit er Außenverteidiger spielt finde ich, nach hinten oft überfordert und nach vorne nicht eine einzige gelungene Aktion, scheint ein bischen aus dem Rythmus gekommen zu sein, weil die letzten spiele Contento eingesetzt wurde.

Wer mich auch enttäuscht hat ist Schweinsteiger, in dieser Form muss in der EM Özil, Kroos und Khedira spielen, die sind zurzeit einfach stärker. Schweinsteiger lässt sich immer fallen bremst das Spiel und verliert die entscheidenen Zweikämpfe.

Taktischer fand ich Bayern besser als die letzten male, die haben einfach einen Bock nach dem anderen gemacht und deshalb schon vor der Pause 3 Tore kassiert. Dortmund hat das clever gemacht aber auch wirklich viel Glück gehabt. In dem letzten Spiel in der Rückrunde der Liga war Dortmund wirklich ganz ganz stark; tolle Kombinationen und klasse Pressing und Defensive. Gestern war einfach viel Pech bzw. Glück dabei.

viele grüße
euer rogfed

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RM 13. Mai 2012 um 14:09

Natürlich, kann gut sein, dass ich mich da irre, aber an den Weltklasseaußenverteidiger Lahm stelle ich eben extrem hohe Ansprüche. Defensiv war er ohne Fehl und Tadel, die Frage ist halt, ab wann er sich nach vorne miteinschaltete und wie genau das aussah? Obwohl das – schlicht aufgrund seiner spielerischen Klasse – sehr gut war, muss in solchen Spielen gegen diese Seite mehr kommen und Alaba eben tiefer agieren. Hier sehe ich das gar nicht so als großen Kritikpunkt an Lahm, vl. sogar eher an Heynckes.

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C 13. Mai 2012 um 14:21

Zu Lahm. Wenn er mal Läufe in die Mitte macht dann wird es immer gefährlich merkwürdigerweise kam das weder unter LvG noch unter Jupp als echtes reguläres Spielelement zum tragen. Von daher denke ich ist die Kritik in Richtung Trainer berechtigt.

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F.Schamoni 17. Mai 2012 um 14:07

Ich schließe mich Rogfed`s Meinung an, dass Lahm ein sehr gute Partie abgeliefert hat, doch finde ich in der Spielanalyse a) den Vorwurf, Lahm schaltet sich zu selten in die Offensive ein, und
b) Alaba stürmt häufig ungestüm nach vorne und hinterlässt Lücken.

Daher sehe ich Lahm´s Leistung als noch stärker an, weil er das Defizit in der Abwehr durch die ständigen Sturmläufe Alaba´s kompensieren musste.

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Tobias 13. Mai 2012 um 17:06

Da muss ich auch voll zustimmen. Lahm wurde sogar von Marcel Reif (wenn der nun sicher auch kein Experte ist) zum Bayernspieler des Matches gemacht. Ich sehe die Grund der Niederlage im Zentrum der Bayern. Kroos und Schweinsteiger waren völlig aus dem Spiel. Mir fehlt in der Analyse ein wenig die Begründung dafür… schade eigentlich

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erichbr 13. Mai 2012 um 21:28

Lahm macht meiner Meinung nach einen Fehler vor dem 2:1 für den BVB. Er erkämpft auf der Seite einen Ball, will klären durch nach vorne schlagen, aber der Ball landet ca. auf Höhe der Mittelfeldlinie so das der BVB direkt wieder Druck aufbauen kann und Bayern kann nicht rausrücken… ich denke der „Fehler“ geht aufgrund des krassen Fehlers von Boateng im Strafraum („Vogelwild“) unter…

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mtoteaxmax 13. Mai 2012 um 20:28

Man kann die Vorstöße in die Mitte durch Lahm zwar als taktisches Element verwenden allerdings wird dadurch die rechte bzw linke Seite, je nachdem wo Lahm spielt (meistens rechts) viel zu offensive gestaltet [sehr große Räume bzw Lücken auf der Seite] und die Rückwärtsbewegung nimmt ein enormes Pensum ein.
Denke das wird der Grund sein weshalb auf dieses Mittel nie zurückgegriffen wird, da es einfach zu riskant ist und wenn man es nicht benutzt gegen 95% der Gegner trotzdem sehr erfolgreich spielen kann.
Oder wie seht ihr das?

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Flowbama 13. Mai 2012 um 20:41

Die Vorstöße in die Mitte eignen sich eigentlich besser, wenn Lahm links spielt, um dem starken rechten Fuß den Pass zu spielen bzw. zu Schießen. Das hat er aber zuletzt auch dort kaum noch gemacht.
In jedem Fall muss dann eine Absicherung über einen der 6er erfolgen, welcher die entstehende Lücke schließt, wenn sich Lahm mittig orientiert.
Aber es stimmt, dass immer wenn Lahm diese Bewegung macht, eine potenziell gefährliche Situation für den Gegner entsteht.

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Fan 13. Mai 2012 um 23:32

Also ich seh das ein bisschen anders wie ihr. Vor Allem meinem geschätzten Kollegen Flowbama (geiler Nick übrigens) möchte ich hier widersprechen. Ich denke, dass sich dieses Mittel auf der rechten Seite besser eignet. Klar haben wir alle diese traumhaften Tore a la WM-Eröffnung 06 im Kopf. Aber dies ist nicht so oft passiert. Auf der rechten Seite könnte er meiner Meinung nach gerne öfter auf Höhe des 16ers nach innen ziehen, ähnlich wie Robben, um dann Gomez, Müller, oder auch mal Ribery steil zu schicken. Wenn er das tut wird es immer gefährlich.

Aber ich denke, dass er dies nicht so oft einsetzen kann, weil ihm Robben da oft im Weg steht, da er die gleiche Bewegung macht. Dadurch bleibt Lahm dann nur das Hinterlaufen übrig. Wenn er schon früher nach innen zieht, weil Robben zw Mittel- und 16mLinie noch an der Seitenlinie klebt, ist er noch zu weit vom Strafraum entfernt, um so einen Pass zu spielen.

Und insgesamt sehe ich die Sache auch ähnlich wie Lahm. Auch wenn das bei dem Ergebnis natürlich erstmal seltsam klingt, empfand ich das gestrige als das von Bayernseite beste dieser 5 verlorenen Spiele. Klar haben die Dortmunder verdient gewonnen. Wenn man 5:2 gewinnt, auch wenn dies in dem Fall durch krasse individuelle Fehler der Bayern geschehen ist, hat man immer sehr viel richtig gemacht und somit auch verdient gewonnen.

Aber in der Vorwärtsbewegung fand ich, dass die Bayern gestern die klar bessere Mannschaft waren. Nur defensiv war die Leistung natürlich nicht sehr überzeugend. Allerdings muss man natürlich auch sagen, dass die Dortmunder in dieser Form eine der stärksten Mannschaften der Welt sind. Und noch dazu ist das Kontern ihre Paradedisziplin. Darum kommt ihnen das Bayernspiel sehr entgegen. Für die Spielweise der Bayern gibt es (außer Barcelona natürlich) meiner Meinung nach keine schwereren Gegner als die Dortmunder. Und darum sind die Dortmunder zur Zeit national und im direkten Vergleich einfach die stärkere Mannschaft. Weil die Defensive der Bayern auf diesem Niveau nicht mithalten kann.

Mag sein, dass mich mein persönlicher Eindruck von diesem Spiel bei meiner Einschätzung täuscht und meine schöne rote Brille noch ihr Übriges dazu tut. Jedenfalls freue ich mich auf eure Einschätzung hierzu.

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Fan 13. Mai 2012 um 23:33

Eins hab ich vergessen zu erwähnen: Dies gilt natürlich nur für die Zeit bis zum 4:1. Danach hatte ich den Eindruck, dass das Spiel aufgegeben wurde und in Richtung nächste Woche geschaut wurde. Nach dem 4:2 gabs nochmal ein kurzer Aufbäumen, aber das hat sich ja dann auch recht schnell wieder erledigt. Und natürlich auch nachvollziehbar.

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Tank 14. Mai 2012 um 01:27

@Fan:

Ein Kommentar zu deinem Vorschlag, dass Lahm seine Gefährlichkeit auf rechts durch robbenmäßiges nach Innen ziehen auf Höhe der Strafraumgrenze steigern könnte: Ich will nicht sagen, dass das so nicht klappt, aber ich möchte einen Punkt nennen, der dagegen sprechen könnte, dass es klappt. Eine Sache, die sehr wichtig ist damit dieser Move samt durchgesteckten Pass auf den Stürmer oder stürmenden Mittelfeldspieler effektiv wird, ist der angedrohte Schuss mit links. Zieht ein auf rechts spielender inverser Flügelspieler wie Robben nach innen, dann rechnet die Verteidigung zunächst einmal mit einem Gewaltschuss mit dem linken Fuß. Man erinnere sich an dutzende Robben-Szenen, wo er genau das gemacht hat. Weil die Verteidigung aber mit einem Schuss rechnet, konzentrieren sie sich auch größtenteils darauf sich so zu positionieren, dass sie einen solchen Schuss blocken können. Was dabei gerne unbeachtet bleibt, ist die Möglichkeit den Ball durch die Abwehr in den 16er durchzustecken. So kann das von die beschriebene Manöver gut funktionieren.

Was bedeutet das für Lahms Fall? Naja, der Lahm hat eben keinen schusstauglichen linken Fuß. Die ganze Bedrohungslage wird für die Abwehrspieler folglich eine andere. Sie brauchen den Schuss nicht mehr fürchten und können deshalb viel besser den Pass antizipieren. Folglich ist es für den Rechtsfüßer Lahm viel schwieriger diesen Robben-Move samt durchgestecktem Pass zu machen.

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Mitch 14. Mai 2012 um 09:42

Ich finde Lahm ist auf Rechts Gold wert. Das große Problem des FCB gegen defensiv kompakte Mannschaften ist meiner Meinung nach, dass zu selten zur Grundlinie gegangen wird. Das geht auch schlecht mit Robben, der als Linksfuß von Rechts nicht mit Links flanken und kaum einen scharfen Pass in die Mitte spielen kann. Deshalb zieht er fast immer nach innen. Bei Ribery ist das etwas besser, der ist beidfüßig. Umso wichtiger ist, dass Lahm mal auf die Grundlinie geht wie beim 2:1 Heimsieg gegen Real Madrid als er Coentrao stehen ließ.

Ribery hatte es natürlich schwer gegen den schnellen Lukasz Piszczek. Schnelle Außenverteidiger sind für mich im heutigen Fußball eines der Allerwichtigsten Sachen.

Überhaupt sind die Dortmunder allesamt pfeilschnell, weswegen sie auch bei Kontern so schwer gestellt werden können.

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Fan 14. Mai 2012 um 12:31

@ tank:

du hast natürlich recht, was die fehlende gefahr eines schusses bei lahm angeht. ich denke aber, dass dieser spielzug dennoch effizient und gefährlich gespielt werden kann, wenn das mit genügend dynamik, bewegung der mitspieler und tempo geschieht.

auch die meinung von mitch kann ich teilen. bis zur grundlinie gehen mir die bayern auch zu selten. in der vG zeit hat das eine saison wunderbar geklappt, mit diesem z, das sie da häufig spielten. sieht man leider fast gar nicht mehr.

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erichbr 13. Mai 2012 um 21:58

Schweinsteiger hat mir gestern auch nicht gefallen. Sein „fallen lassen“ ist wohl dem Pressing vom BVB geschuldet… Er wollte wohl als weitere Anspielstation beim Aufbau dem Pressing entgegenwirken oder ?

Taktisch fand ich die Bayern in den ersten 20 – 30 Min. auch gut… vor allem hat man versucht das Spiel durch lange Pässe nach vorne in die Breite zu ziehen. So hatte Robben durchaus ein paar eins zu eins Situationen…

Bloß mit so einer Defensivleistung bringt man sich wohl um jede Siegeschance…

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sharpe 15. Mai 2012 um 08:12

für mich war Lahm auch extrem stark, in der Defensive ohne Fehler, obwohl er in einigen schwierigen Situationen war und offensiv so präsent wie lange nicht. Ich hoffe, er kann dieses Niveau auch gg Chelsea bringen.

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Jan 13. Mai 2012 um 13:42

ich hab noch eine Frage. Müsste Weidenfäller nicht eine Rotekarte bekommen, wenn er als letzter Mann Gomez unglücklich von den Beinen holt?

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TE 13. Mai 2012 um 13:53

Mit Genehmigung des Kollegen RM beantworte ich als gelernter Schiri die Frage: Gegen den allgemeinen Glauben gibt es keine „letzter Mann“-Regelung. Die Frage muss immer lauten: Lag die Verhinderung einer klaren Torchance vor? Ob der Spieler letzter Mann ist, ist nur ein Kriterium von vielen – ein Handspiel auf der Linie fällt bspw. genauso unter diese Regelung wie das Umhauen eines Spielers, der nur noch einschieben muss.

In dieser Situation kann ich verstehen, dass der Schiedsrichter die rote Karte nicht zückt, da Gomez den Ball nach außen weiterlegt. Hätte Weidenfeller ihn nicht erwischt, wäre meiner Meinung nach keine direkte Torchance entstanden – Gomez hätte den Ball an der Grundlinie, eine Flanke oder ein Pass hätte erst folgen müssen. Von daher gelb und Elfmeter voll nachvollziehbar, wie übrigens alle Entscheidungen. Sehr starke Schiedsrichterleistung.

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Jan 13. Mai 2012 um 14:09

sehr gut danke

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HW 13. Mai 2012 um 14:49

endlich mal ein kompetenter Kommentar zur einer Schiedsrichterentscheidung.

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mtoteaxmax 13. Mai 2012 um 20:13

Wer diese Entscheidung vom Schiedsrichter kritisiert, hat keine Ahnung von Fußball.
Sehr schöne Antwort TE.

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