Borussia Dortmund – SV Werder Bremen 1:0

Nach dem Remis in Augsburg von voriger Woche scheint die schon entschieden geglaubte Meisterschaft doch wieder spannend geworden zu sein. Nachdem der Aufsteiger sehr wirksam gegen den Meister spielte, musste dieser nun gegen die unberechenbaren Werderaner im Fernduell mit dem FC Bayern vorlegen.

Grundformationen 1. Halbzeit

Dabei traten die Borussen in ihrem üblichen, eng interpretierten 4-2-3-1 an. Im defensiven Mittelfeld konnte Sven Bender nicht von Beginn an auflaufen, so dass Sebastian Kehl und Ilkay Gündogan das Pärchen geben durften. Dabei gab der Routinier den tieferen Part, der meistens als Absicherung fungierte, während der Ex-Nürnberger für Spielstärke und Offensivwucht sorgen sollte, wobei er auch die horizontale Laufarbeit verrichtete und zum Ball verschob, während ihn Kehl diagonal dahinter absicherte. Ansonsten gab es bei den Dortmundern keine großen Überraschungen zu verzeichnen: Die Viererkette agierte wie gewohnt, gleiches lässt sich über die Offensivabteilung sagen, Mario Götze fehlte weiterhin verletzt.

Gewöhnlich war die Wahl der Bremer hinsichtlich ihrer Grundformation allerdings nicht – das klassische 4-3-1-2 als Rautensystem wurde von Trainer Thomas Schaaf diesmal über Bord des Bremer Schiffes geworfen und gegen ein flaches 4-4-2 ausgetauscht. Beim 3:0 über Hannover in der vergangenen Woche hatten die Bremer durch die Verletzungen von Wiese und Marin sowie die nachträgliche Sperre Pizarros gleich drei wichtige Spieler verloren, was auch zu einigen Umstellungen personeller Art führte. So musste Affolter auf der rechten Abwehrseite spielen, Fritz agierte vor ihm im Mittelfeld, Junuzovic war diesmal ebenfalls auf der Außenbahn zu finden und Ekici spielte einen zweiten leicht hängenden Stürmer neben Rosenberg.

Es war ein relativ zweigeteiltes Spiel mit einer ersten Halbzeit, in der die Dortmunder auf einer sehr hohen Leistungsstufe agierend die erwartungsgemäße Überlegenheit gegenüber der geschwächten Bremer Mannschaft zeigten, diese aber trotz zahlreicher Chancen nur in ein 1:0 ummünzen konnten, und mit einem zweiten Durchgang, in dem sich die Bremer Umstellungen bezahlen zu machen schienen, doch dennoch konnten sie zu eigentlich keinem Zeitpunkt mehr als ein ausgeglichenes Spiel erreichen, in welchem der BVB immer noch die besseren Chancen hatte, das Ergebnis nicht weiter ausbaute, aber in der Schlussphase ohnehin sehr souverän auftrat und den Sieg einfuhr.

Erste  Halbzeit

Besonders geprägt durch das Debakel der Kölner im Signal-Iduna-Park, als Subotic und insbesondere Hummels mit langen Bällen hinter die Verteidigungsreihe für viel Gefahr sorgten, lassen viele Trainer ihre Mannschaft gegen den Deutschen Meister sehr tief verteidigen. Auch die Bremer folgten dieser Strategie und empfingen die Borussi mit zwei sehr tiefen Viererketten,auch, um gegen Dortmunds langen Bälle mit Gegenpressing auf den zweiten Ball gerüstet zu sein, positionierte sich das Mittelfeld sehr eng vor der Abwehr.

Dadurch öffneten sich zwischen den defensiv eher schwachen Stürmern und diesen beiden tiefen Ketten allerdings zu viele Räume für die Dortmunder Mittelfeldspieler, um die Partie zu diktieren und zu gestalten.

Mit ruhigem und sicherem Zirkulationsspiel wurde der Ball nach vorne getragen und die Angriffe vorbereitet. Dabei zeigte sich die Borussia sehr variabel und ausgeglichen, spielte über beide Flügel mit den weit aufrückenden Außenverteidigern sowie durch das Zentrum nach den typischen Mustern. Durch die dortige Ballung sollten schnelle Kombinationen initiiert, das Gegenpressing erleichtert und die Außenbahnen geöffnet werden. In der Tat gab es nach Vorstößen der Außenverteidiger sowie schnellen Stafetten durch das Zentrum einige gute Gelegenheiten.

Eine enorme Bereicherung für das Spiel der Hausherren war dabei Gündogan im zentralen Mittelfeld, der eine sehr gute Leistung ablieferte und auch immer wieder mit seinen Läufen aus der Tiefe für zusätzliche Optionen und Gefahr sorgte. Ballsicherheit sowie Übersicht und Spielintelligenz im Kombinationsspiel bewies er dabei nicht nur bei seiner Vorlage zum Treffer von Kagawa, der übrigens mit einem Vertikallauf aus der Tiefe nach vorne eingedrungen war, sondern auch in mehreren anderen Szenen.

Neben den schlechten defensiven Abständen zwischen Stürmern und Mittelfeldspielern gab es bei den Bremern außerdem zwei Probleme:

Zum einen waren dies die absolut fehlenden Konter- oder Entlastungsangriffe, die nicht nur durch das Dortmunder Gegenpressing, sondern auch durch die Isolation der beiden Stürmer von ihrem tiefen Mittelfeld sowie einer schlechten Abstimmung im neuen System bedingt war – beispielsweise lief Rosenberg zu viel horizontal und weniger vertikal, um für Anbindungen innerhalb des Teamverbandes zu sorgen.

Zum anderen machte die Besetzung der beiden Außenpositionen im Mittelfeld nicht die beste Figur: Schmelzer musste nicht unbedingt durch einen defensivstarken Mittelfeldmann wie Fritz abgesichert werden, während auf der anderen Seite Piszczek zu viel Raum erhielt, da Junuzovic etwas aus der Kette heraus tanzte, in vielen Situation zu hoch oder zu zentral stand und damit Piszczek oft nur hinterher hecheln konnte, der viele Räume auf seinem Flügel vorfand, was auch fluides Herausrücken der zentralen Mittelfeldspieler aufgrund von fehlender Reaktion der Teamkollegen nicht verhindern konnte.

Zweite Halbzeit

Grundformationen ab der 56. Minute

Nach dem Seitenwechsel stellten die Bremer wieder auf ihre bekannte Raute um, indem Junuzovic auf die 10er-Position rückte und Trybull nach links wechselte, wobei die Besetzung nach einer relativ schnellen Auswechslung schließlich genauso war, wie am vergangenen Wochenende beim Sieg über Hannover.

Man konnte auch klar erkennen, dass die Gäste sich in diesem bekannten System wohler fühlten, als im 4-4-2 der ersten Halbzeit, doch trotz erhöhter Spielanteile fehlte es komplett an zwingenden Torchancen – den beiden Schüssen im ersten Durchgang standen auch nur zwei im zweiten Abschnitt gegenüber.

Auffälliges Merkmal bei den Bremern war nun, dass sie enorm viel über die linke Seite spielten – insgesamt waren es 48 % ihrer Angriffe. Dabei wurde der Spielaufbau sehr schnell einseitig auf diese Seite gespielt, doch die horizontal rochierenden Stürmer machten sich nun ebenso zunutze wie die fehlende „Positionstreue“ Junuzovic´, der nach den Wechseln als rechter Halbspieler immer wieder auf die linke Seite driftete und sich dort in die Kombinationen einschaltete. Diese waren insgesamt auch sehr sehenswert und wurden auf dem stark begrenzten Raum oftmals mit beeindruckender technischer Präzision gespielt, doch gerade weil öffnende Verlagerungen sehr stark fehlten und Dortmund sich auf die Bremer einstellen konnte, funktionierten die Spielzüge zwar, aber da man sich über sehr kurze Distanzen auf sehr kleinem Raum bewegte, brauchten sie vergleichsweise viele Ballkontakte – zu viele waren es, denn oftmals brach man dann im letzten Drittel gegen die Dortmunder ein.

Räume für Verlagerungen bekamen dann verstärkt die Dortmunder, was sie auch sehr effektiv nutzten: Bei Kontermöglichkeiten konnte auf der ballfernen Seite im Halbraum der eingerückte Außenspieler angespielt werden, der auch noch Unterstützung von seinem Außenverteidiger bekommen könnte. Gerade Piszczek marschierte weiterhin in bewährter Manier nach vorne, wurde aber deutlich effizienter, da er ohne direkten Gegenspieler in seinem Tempoläufen sehr schwer zu verteidigen war, folglich von Hartherz aufgenommen werden musste, der aber einige Schwierigkeiten damit hatte. Nach einer Piszczek-Flanke wurde so beispielsweise Kagawas Volley-Chance eingeleitet.

Dieser Kagawa nutzte nun zusammen mit seinen eng stehenden Offensiv-Kollegen in den Halbräumen sich bietende Gelegenheiten gegen die weit verschiebende Mittelfeld-Raute bzw. deren fehlende – auf die Dynamik des Spiels bezogene – Dreifach-Besetzung auf den Flügeln zum Überladen der Bremer aus, was besonders mit den beiden Polen auf der rechten Seite recht gut klappte. Lewandowski agierte eher unglücklich, auch Großkreutz blieb ohne große Aktionen und Kagawa ließ Fortune im Abschluss vermissen, so dass es keinen weiteren Treffer der Gastgeber zu sehen gab.

Bei den Bremern war es die Ironie des Schicksals, dass sie sich mit einer Umstellung ihre bisherigen Ansätze im Angriffsspiel zerstörten, die eigentlich die kleinen Probleme hatte überwinden sollen. Mit einer etwas breiter aufgestellten Raute wollte man für mehr Variabilität und Raum in der Offensive sorgen, doch der Schuss ging nach hinten los – die Verbindungen zwischen den Spielern wurden mehr und mehr verwässert, so dass kein Spielfluss mehr aufzukommen wusste. Durch effektives Pressen der Bremer Viererkette verhinderten die Dortmunder den Aufbau und konnten mit ihren Sechsern leicht auf die breiten Halbspieler verschieben, die nun kaum mehr Bälle bekamen.

Fazit

Der Meister zeigte eine seiner besten Vorstellungen und ging damit gegen ersatzgeschwächte Bremer als verdienter und nie gefährdeter Sieger vom Platz. Dass man in der ersten Halbzeit viele Torchancen liegen ließ, fiel am Ende nicht ins Gewicht, da man auch nach den Bremer Umstellungen diesen überlegen war und deren Schwächen auszunutzen wusste – die mangelnde Chancenverwertung erregt auf Dortmunder Seite folglich nur deshalb Ärger, weil die fünf Punkte zurück liegenden Münchener mit der Berliner Hertha einen weiteren Gegner abschossen.

Thoms 19. März 2012 um 15:20

protzhose, dass Klopp weiß, wen man wo einsetzen muss, sollte auch gar nicht in Frage gestellt werden, zumindest nicht von mir. Erfolg hat Recht. Ich habe darauf abgezielt, dass Rotation kein fester Bestandteil der strategischen Planung zu sein scheint und auch als taktisches Mittel weit eher angewandt wird, um Schwachstellen auszugleichen, als dass (Ersatz-)Spieler unter Wettkampfbedingungen regelmäßig Erfahrung sammeln.

Wie das ausgesehen hätte, wäre der BVB nicht so früh aus dem internationalen Wettbewerb ausgeschieden, werden wir – hoffentlich – nächste Saison sehen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man, in Erwartung einer längeren Dreifachbelastung, nicht nur Abwanderungswillige, wie Kuba, zu halten versuchen wird, sondern auch für Positionen neue Spieler holt, die jetzt nicht hinreichend doppelt besetzt sind.

Bayern ist in dem Sinne ja noch deutlich schwächer besetzt als der BVB, wobei erstere sich wohl in einer größeren Transitionsphase befinden, anders kann ich mir viele Entscheidungen, inklusive Einwechslungen, nicht erklären.

Beide Vereine sollten jedoch einen Weg finden, vom Stammplatz-Gerede wegzukommen, genau wie dies ja auch Löw zu betonen versucht, der ja nun als erster Nationaltrainer seit .. Jahrzehnten so aus dem Vollen schöpfen kann, dass er tatsächlich Rotation einsetzen könnte als taktisches Mittel gegen spezifische Gegner.

Hm, vielleicht kann ja auch in diesem Falle die Nationalmannschaft eine Vorbildfunktion einnehmen, in dem sie Fans und Spieler an den Gedanken gewöhnt, dass einen Spieler mit einem anderen je nach Situation zu tauschen weder den einen heraufstuft noch den anderen herabwürdigt.

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protzhose 19. März 2012 um 13:32

Na ja ich finde man tut Klopp Unrecht, wenn man sagt Rotation spielt bei ihm überhaupt keine Rolle.
Letzte Saison gab es zwischen Kuba und Götze eine Rotation, erst durch Verletzungen von Kuba konnte sich Götze festspielen. Großkreutz bekommt immer mal wieder eine Pause. Letzte Saison wurde öfters mal gegen besonders defensive Gegner die Flügelzange mit Kuba/Götze gewählt, sofern beide zur Verfügung standen. Genau so wurde zu Beginn der Saison Kehl als Backup für Bender UND Gündogan eingesetzt, erst als Gündogan verstärkt schwache Leistungen zeigte hatte sich Kehl festgespielt. Leitner darf auch immer mal wieder ran. Dazu wurde auch in den drei verschiedenen Wettbewerben regelmäßig auf bestimmten Positionen rotiert.

Klar finde ich es auch fragwürdig, dass Schmelzer z.B. direkt nach überstandener Verletzung gesetzt war (hatte damals echt ein paar ganz schwache Spiele gemacht, vor allem auch in der CL) oder Subotic direkt wieder für Santana ran durfte.

Insgesamt muss man sagen Klopp wird die Spieler schon richtig einschätzen. Er ist eigentlich ja keiner, der jungen Spielern keine Chance geben würde (siehe Kagawa oder Gündogan). Aber wenn sie die Leistung nicht bringen oder Anpassungsprobleme haben, wird er sie nicht auf Teufel komm raus zum Stammspieler machen … Gündogan, Leitner und Perisic waren in der Hinrunde noch alle drei ein gehöriges Defensivrisiko, wenn sie begonnen haben. Momentan hat sich die Mannschaft gefunden und mit ZWeifachbelastung gibts eben auch keinen konkreten Anlass für übermäßiges rotieren, zumal Perisic z.B. immer noch defensiv teilweise vogelwild spielt …
Gündogan scheint sich momentan defensiv verbessert zu haben, hat dazu aber auch genug Zeit bekommen von Klopp (war ja komplett aus dem Kader raus).

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vastel 20. März 2012 um 00:53

Ich finde man tut ihm damit keineswegs unrecht. Das würde bedeuten, dass Rotation durchweg positiv zu werten ist, was ich allerdings für fraglich halte. Im Gegenteil, ich unterstütze die Linie, die Klopp führt, absolut und sehe auf Grund des Ausscheidens aus der CL auch überhaupt keinen Grund übermäßig viel zu rotieren.

Siehe dazu aber auch meine Definition von „Rotation“ etwas weiter oben.

Götze hätte sich so oder so in die Stammelf gespielt, da er einfach noch mehr mitbringt als Kuba (ohne Kuba schlechtreden zu wollen!).
Großkreutz bekam diese Saison eine Pause, weil er in schlechter Form war.
Leitner spielte zum Anfang dieser Saison, weil die Stamm-Doppel-6 mit Kehl und Bender immer mal Verletzungen hatte und Gündogan absolut von der Rolle war. Da blieb Klopp keine andere Wahl.

Bei diesen Beispielen kann man meines Erachtens nicht von Rotation reden, da diese verletzungs- und/oder formschwächebedingt waren. Und selbst die wenigen Wechsel, wo dies nicht der Fall ist, sind so sporadisch (z.b. Santana/Langerak im Pokal), dass man in meinen Augen nicht wirklich von „Rotation“ sprechen kann. Rotation ist für mich auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit verbunden und das ist bei Klopp eher nicht der Fall.

Wie gesagt, ich sehe diese fehlende Rotation beim BVB keinesfalls negativ, eher positiv!

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Thoms 19. März 2012 um 10:17

Wenn ich vastels vernünftige Definition von Rotation aufnehme, dann sucht man diese tatsächlich bei Klopp vergebens, anders als z.B. bei Guardiola, der, wie ja oft genug kolportiert, auch absolute Leistungsträger gerne mal auf der Bank Platz nehmen läßt.

Im Hinspiel gegen Augsburg (8. Spieltag) – um nur ein Beispiel zu nennen – saßen der von Reisen erschöpfte Kagawa auf der Bank und ebenso Subotic, der sich in den Spielen zuvor eine Reihe entscheidender Fehler erlaubt hatte; auch der formschwache Großkreutz wurde nicht berücksichtigt.

Wechsel? Ja, doch jeder war begründet durch mangelnde Form oder Fitness.

Jenes Spiel dürfte wohl auch der Schlüssel für das Festhalten an „Chancentod“ Lewandowski gewesen sein, da er gegen Augsburg nicht nur gut spielte, sondern auch sehr erfolgreich – für den gerade erst genesenen Barrios kam diese Leistungsexplosion des Konkurrenten zum ungünstigsten Zeitpunkt.

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DieRonaldo 18. März 2012 um 19:18

Wie bewertet ihr die Leistung von Hartherz gestern?

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Zirkeltraining 19. März 2012 um 09:46

Hallo Florian,
hast deine Sache ganz gut gemacht 😉

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Torsten 18. März 2012 um 18:51

Zum Fazit: Wie kann man ein Spiel gegen eine weniger als zweitklassige Mannschaft so positiv würdigen?

Das Tor versieht man mit dem Attribut weltklasse. Messi ist weltklasse, weil er sich durchsetzt, doch vier Grüne schauen nur zu.

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dasdo123 18. März 2012 um 13:32

Ich habe in der ersten Hälfte einen starken BVB gesehen, aber eine Krise bekommen, wenn es zu Standards gekommen ist. Der BVB war in den ersten Jahren unter Klopp bei Standards bzw. Ecken durch Subotic und Hummels so gefährlich. Klar, haben sich die Gegner darauf eingestellt, aber man strahlt ja gar keine Gefahr mehr aus.

Der direkte Freistoß in der zweiten Halbzeit war ja richtig arm. Schade, dass man solche Möglichkeiten einfach vergibt.

Was mir auffällt und ich eher als negativ empfinde, dass Klopp überhaupt nicht die Möglichkeit nutzt über Einwechselungen Impulse zu geben. Die Wechsel sind meist so spät, dass sie oft nur wenig Einfluss auf das Spiel haben.

Mir wird auch nicht klar warum ein Großkreutz eine Einsatzgarantie hat, obwohl seine Auftritte in den letzten Wochen oft schwach bis maximal solide gewesen sind. Klar, er hat immer wieder eine gute Aktion, aber gestern waren seine Zweikampfwerte richtig schwach und in der Offensive war er bis auf eine Aktion komplett nicht zu sehen. Diese Spiele gibt es leider viel zu oft bei ihm. Warum wird dann nicht mal Perisic gebracht?

Auch wundert es mich, dass ein Lewa trotz seiner schon längeren Schwächephase nicht ansatzweise den Atem von Barrios spürt.

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JayM 18. März 2012 um 13:56

ja, das mit den Auswechslungen sehe ich genau so. Verstehe auch nicht, warum Barrios nicht mehr Chancen bekommt. Da sollte Klopp einfach auch mal durchrotieren. Wie soll Barrios etwa wieder zu alter Stärke finden, wenn er alle 2 Spiele mal für 10 Minuten ran darf. Meistens noch bei einem Spielstand, wo der Rest der Mannschaft ohnehin nicht mehr auf die Offensive ausgerichtet ist.

Ähnlich verhält es sich ja mit Perisic. Soll der jetzt zwei Jahre warten bis sich zB Lagawa vielleicht wieder für 6 Monate verletzt? Ich will nicht unrespektvoll gegenüber „kleineren“ Mannschaften wirken, aber wenn es etwa gegen Hertha oder Augsburg geht wäre es meiner Meinung nach durchaus angebracht eine Stammkraft zu schonen und mal jemanden aus der zweiten Reihe ranzulassen. Machen alle Top-Teams in allen Ligen so, und das wird ja einen Grund haben…

Und ja, der direkte Freistoß in der zweiten Halbzeit der dann kläglich vertändelt worden ist hat mich auch aufgeregt. Wenn man 3-0 führt, okay, aber nicht wenn man 1-0 führt. Und wenn ich mich richtig erinnere, haben die Dortmunder sowas nicht zum ersten Mal gebracht… fand es auch schade, dass sie da Perisic weggeschickt haben, der offenbar gerne geschossen hätte.

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MR 18. März 2012 um 14:28

Ich glaube Klopp legt viel Wert darauf, seine Stammkräfte nicht zu verunsichern. Er arbeitet ja nicht so sehr mit Druck wie z.B. ein Magath, sondern viel mehr mit Vertrauen.

Auf irgendeiner PK deutete er das auch mal an. Eventuell nach dem Arsenal-Hinspiel bzgl. Kehl, der da unsicher war und trotzdem lange auf dem Platz blieb, weiß ich nicht mehr genau. Auf die Frage, warum Kehl (oder wer auch immer es war) nicht ausgewechselt wurde, antwortete er da so in etwa „Ich bestraf den Spieler nicht für jede Kleinigkeit, sondern geb ihm da das Vertrauen, das selbst zu korrigieren. Und das kriegen wir ja meistens zurückgezahlt.“ (jetzt seeehr frei zitiert, aber sinngemäß).

Aus dem Grund wird selten früh auswechselt und gerade wenn die Stammelf gewinnt, wird sie fast nie geändert.

Frühere taktische Wechsel würd ich mir auch manchmal wünschen, ich vermute, dass Klopp da dann davor scheut, die defensive Stabilität zu gefährden.

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datschge 18. März 2012 um 15:26

Das mit dem nicht verunsichern Wollen hattest Du schon mal erwähnt. Die Frage ist halt, wo man die Grenze sieht. Gündogan hat sich lange bewähren dürfen, und war dann eine kleine Ewigkeit weg vom Fenster. Perisic scheint sich nie wirklich bewähren zu dürfen, obwohl er mMn mit seiner Technik und Leistung ein absoluter Stammplatzkandidat ist. Barrios müsste (auch als Konkurrent) wieder aufgebaut werden, dazu sind Minieinsätze eher wenig geeignet. Usw. usf.

Es ist gerade in diesem Kontext, dass ich die Fokussierung auf offensive Mittelfeldspieler auf dem Transfermarkt sehr kritisch sehe. Die Vielfachbesetzung (mMn extreme Überbesetzung) weniger Positionen kann ich mir bei obigem Vorgehen einfach nicht als intern stimmungsfördernd vorstellen.

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vastel 18. März 2012 um 18:41

Ganz kurz und platt gesagt:

„Never change a winning team!“

Klopp ist eben kein großer Freund der Rotation, sondern vertraut seiner Stammelf. Da man im internationalen Wettbewerb auch nicht mehr dabei ist, gibt es auch keine Notwendigkeit zu rotieren. Letztendlich gibt ihm der Erfolg Recht. Der BVB ist nicht ohne Grund über (fast) die ganze Saison so dermaßen stabil.

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Sunny 18. März 2012 um 23:35

Das mit der mangelnden Rotation ist immer so schnell daher gesagt. Wer erinnert sich noch an die Verletzungsmisere vor der Winterpause, die in den 9 Verletzten gegen Düsseldorf (halbe Stammmannschaft, Hälfte der übrigen Reservebank) gipfelte?

Meist erledigt sich das Thema doch von alleine, was nur infolge der Konstanz sehr schnell vergessen wird oder ganz untergeht. Zum Beispiel hat Klopp gegen Schalke rotiert und Großkreutz und Kagawa auf die Bank gesetzt, gegen Bremen war es Bender. Ich würde mal vermuten, dass er bisher so oft nicht die Gelgenheit dazu hatte und seine Stammelf gerne mal zusammen spielen läßt. In Interviews führt er sportliche Gründe für seine Auswahl an, die auch der Grund seien, warum beispielsweise Hummels und Subotic ein IV-Team bilden. Leider hat er sich dazu noch nicht näher geäußert.

Ohne eine aufschlussreiche Statistik möchte ich die mangelnde Rotation für eine genauso verzerrte Wahrnehmung halten wie die, dass Gündogan (26 Einsätze in allen Wettbewerben, 19 mal in der Stammelf) auf der Bank versauert(e), was ja auch gerne mal angeführt wird.

Ganz allgemein möchte ich kurz anmerken, dass mir häufig auffällt, dass „auswerten“ und „verwerten“ verwechselt wird. Wenn ich Chancen auswerte, dann prüfe oder analysiere ich, welche Chancen ich habe, wenn ich sie verwerte, mache ich etwas daraus bzw. die Borussia ein Tor – oder eben auch nicht.

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vastel 19. März 2012 um 00:36

Das sehe ich etwas anders.

Ich bin mir nicht sicher, ob man bei Klopp überhaupt von „Rotation“ sprechen kann. Vielleicht wäre es gut die Begrifflichkeit „Rotation“ zunächst zu klären:

Ich verstehe unter Rotation Startelf-Wechsel, die nicht leistungs- und/oder verletzungsbedingt sind, sondern durchgeführt werden, um
a) auch dem erweiterten Stammkader Spielpraxis zu ermöglichen und/oder
b) seine absoluten Stammkräfte zu schonen.

In meinen Augen kann man mit dieser Definition bei Klopp kaum von einer Rotation sprechen, da er im Regelfall seine beste Elf auf den Platz bringt, die nur herausfallen, wenn sie verletzt bzw. angeschlagen oder absolut außer Form sind (und selbst dann schenkt er ihnen oft das Vertrauen!).

Beispiele:
– Lewandowski/Barrios
– Doppel-6 mit Bender/Kehl gesetzt, falls beide fit

Ich bin gespannt wie es in ein paar Wochen aussieht, wenn Götze wieder fit ist, Kuba seine gute Form halten sollte und der BVB weiterhin Siege einfährt. Nach Klopp-Logik müsste man dann Götze erstmal auf der Bank wiederfinden, solange es mit Kuba läuft. Klingt hart, wäre aber verständlich.

Ich finde es gut wie Klopp das ganze handhabt und wie ich schon sagte: der Erfolg gibt ihm Recht. Außerdem finde ich diese klare Linie auch für die Spieler nicht schlecht. Sie wissen genau: „Wer seine Leistung bringt, bleibt in der Startelf“, erhalten auch mal ein „Freilos“, wenn es nicht so gut läuft, wissen aber auch ganz genau, dass die zweite Reihe jederzeit bereit steht um einzuspringen (Druck und Rückhalt in einem!). Dadurch wissen die Spieler jederzeit woran sie sind, niemand hat einen Bonus und genau darum tritt der BVB auch so stark mannschaftlich auf.

Sollte man nächste Saison im internationalen Wettbewerb überwintern können, kann die ganze Sache natürlich schon wieder etwas anders aussehen. Dann wird man einige Stammkräfte schonen müssen, um gut durch die Saison zu kommen, aber das ist noch Zukunftsmusik 😉

Einen Punkt, den ich allerdings auch kritisch sehe, sind die sehr späten Wechsel von Klopp. Hier könnte man meiner Meinung nach noch mehr rausholen.

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agricola 18. März 2012 um 11:39

Guter Artikel! Habe das Spiel gesehen und finde die jeweiligen Aufstellung allein von ihrer Zusammensetzung her erwähnenswert.

Bei Bremen außer Fritz, Prödl und mit Abstrichen Rosenberg alles Neulinge (Ekici zähle ich wegen der Verletzung mal dazu) und Jugendspieler. Beim BVB ein trotz des vergleichsweise niedrigen Durchschnittsalters ein absolut eingespieltes Team, das über Jahre vom Trainer geformt wurde.
Ich finde es gut, dass Schaaf Teenies wie Hartherz, Trybull und Füllkrug vertraut und bin gespannt, was aus der Truppe in 2 Jahren wird, wenn man den Mut hat, weiter so aufzutreten und die Spieler ergänzt z.B. durch die gehandelten Sebastian Rode oder Douglas von Twente die nötige Erfahrung in der EuroLeague sammeln lässt. Gehört zwar jetzt eher in einen „Perspektivthread Werder Bremen“, mich würde aber interessieren, inwiefern die vielen Taktikexperten Bremen die Rückkehr in alte Champions-League Höhen in den nächsten Jahren trotz der beschränkten finanziellen Mitteln zutrauen.

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the special one 18. März 2012 um 17:02

Leider ist das Bild von Werder Bremen dermaßen verfälscht durch die ständig gleich bleibenden Aussagen von Schaaf und Allofs, dass man überall nur das positive sieht.
Die Fans lassen sich ebenfalls davon blenden, jedenfalls die Mehrheit.
Auch wenn ich ein Fan der Grün-Weißen bin, kann ich deiner Einschätzung nicht ganz zustimmen:
Die jungen Spieler wie Trybull, Füllkrug, Hartherz, Affolter oder Ignjovski spielen oft nur, weil Schaaf keine andere Wahl hat.
Hartherz spielt für Schmitz, von dem Thomas kein großer Fan ist, Trybull spielt nur, weil Lieblingsspieler Hunt ausfällt.
Füllkrug kommt auch nur durch Verletzungen in den Kader, Marko Arnautovic, der eig in der Offensive nicht zu ersetzen ist, wird immer wieder für Rosenberg auf die Bank gesetzt.
Schaaf weist große taktische Mängel auf, die mir hier manchmal leider nicht offen gelegt werden.
Bspw spielt Werder schon seit mehreren Jahren das gleiche System, was ein weites Aufrücken der Rautenspieler fast auf eine Linie mit den Stürmer vorsieht und man sich darauf verlässt, dass das „Genie“ auf der Spielmacherposition diese in Szene setzt.
Auch ohne diesen Spieler will Schaaf dieses System durchbringen und hat zwar im Zentrum oft eine gewisse Dominanz, aber 1. nimmt das Mittelfeld so den wichtigsten Akteuren Pizarro und Arnautovic die Räume weg und 2. ist das vor dem 16er kaum zwingend, wie man ja hier auch schön gelesen hat.
Der Fußball hat sich in Europa gewandelt, von Pressing, schnellem Flügelspiel und den spielöffnenden 6ern wird das Spielgeschehen bestimmt, nur in Bremen nicht und das kreide ich Schaaf an, diese ausbleibende Entwicklung die du als vlt. neutraler Beobachter der Werder Spiele prophezeist bleibt leider aus.
Das „System“ von Schaafs Raute ist von jedem verinnerlicht, das zeigt die 2. HZ, aber trotzdem ist sie spielerisch einfach schwach und wenn man dazu noch Aussagen von Pizarro nimmt, die sagen, dass man die eigenen Fehler kaum analysiert, dann ist das ein ganz bedenklicher Weg der eingeschlagen wurde.

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Marvin Nash 18. März 2012 um 10:40

Ja, haha. Was für ein Zufall, dass ausgerechnet dieser Absatz ein ganz langer Satz ist 😉 .

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vastel 18. März 2012 um 02:46

So, nun zur eigentlichen Analyse:

Wieder einmal danke hierfür! Ich konnte das Spiel leider nur in der Zusammenfassung sehen, darum ist diese heute besonders interessant für mich.

Was das Spiel (und auch die Schachtelsätze) angeht, kann ich in den meisten Punkten JayM zustimmen, darum spare ich mir das an dieser Stelle.

@JayM:
Auch mit bzw. trotz einer schlechten Chancenverwertung kann man eine seiner besten Leistungen zeigen 😉
Natürlich wäre diese noch besser, wenn man die zahlreichen Hochkaräter auch mal reinbekommt, aber nur mit einem sehr guten Spiel hat man in der Regel auch so viele Großchancen wie der BVB sie in fast jedem Spiel hat!
Insofern kann ich Kehls Interview nach dem Spiel zustimmen: „Solange wir gewinnen, ist mir das mit den vertanen Großchancen egal! Hauptsache 3 Punkte.“

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JayM 18. März 2012 um 13:12

ja ich habe mich bzgl der Chancenauswertung offenbar etwas schlecht ausgedrückt – habe das in meiner obigen Antwort zu TR hoffentlich klarstellen können 🙂

aber das ist definitiv etwas, an dem der BVB arbeiten muss. man denke nur an das eine Spiel gegen Marseille. Dortmund hat dominiert aber Chance um Chance ausgelassen, während OM aus gefühlten 2 1/2 Chancen drei Tore gemacht hat… Und von „gut gespielt aber nicht gewonnen“ kann sich keiner was kaufen, siehe die österreichische Nationalmannschaft in den letzten Jahren 😉

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Erasmus 18. März 2012 um 01:39

Die ständige Stilkritik in den Leserkommentaren nervt nur noch. Wer kurze Sätze und griffige Formulierungen bevorzugt, kann Sport-Bild lesen. Da gibt’s dann auch hätte, wenn und aber und das passende Fazit, denn ein 1-0 gegen ersatzgeschwächte Bremer kann ja kein gutes Spiel gewesen sein.

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vastel 18. März 2012 um 02:37

Was hat denn der Schreibstil mit dem Inhalt zu tun? Völlig unqualifizierter Beitrag, da kann man nur mit dem Kopf schütteln…

JayM hat sachliche und konstruktive Kritik am Schreibstil des Autors angebracht. Daran sehe ich nichts schlimmes und sachliche Kritik wird wohl noch erlaubt sein, oder etwa nicht, Erasmus?

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vastel 18. März 2012 um 02:39

PS: Im Übrigen sind die Autoren in der Regel für solche Hinweise dankbar und nehmen diese gerne an. Jedenfalls kein Grund hier so patzig zu werden!

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BC1133 18. März 2012 um 04:35

tut mir Leid aber ich muss meinen Senf jetzt auch nochmal dazu geben. Natürlich wird jeder Autor für Kritik jeglicher Art dankbar sein, solange das Ganze in einem Rahmen bleibt. Ich finde dieser Rahmen ist bald gesprengt. Es wurde jetzt oft genug daran rumgemäkelt, dass einige Sätze zu lang und dadurch unverständlich wären. Man sollte dem Autor auch eine gewisse Zeit eingestehen auf diese Kritik zu reagieren.

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webs 21. März 2012 um 03:08

Die Kritik ist auch insofern sinnvoll, als man gerade an dem diskutierten 4.Abschnitt sieht, welche Gefahr lange Sätze bergen.
Da sind TR nämlich ein grammatikalischer Fehler („bezahlen“) und ein oder zwei stilistische Unsicherheiten unterlaufen, die er beim Formulieren von kürzeren Sätzen wohl nicht gemacht hätte.

Inhaltlich ein gewohnt sicherer Text, allerdings teile ich auch die Bedenken von the special one, was die taktische Gewieftheit und Flexibilität von Schaaf anbelangt.

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JayM 18. März 2012 um 00:00

Das Fazit kann ich leider nicht ganz teilen: Wenn Dortmund „eine seiner besten Vorstellungen“ gezeigt hätte, dann hätten sie wohl mit mehr Toren Unterschied gewonnen 😉

Werder hat in der zweiten Halbzeit wie geschrieben viel besser ins Spiel gefunden, war aber trotzdem nie wirklich gefährlich. Der BVB kontrollierte das Geschehen, aber das ständige Auslassen von Großchancen rächt sich immer wieder (siehe die CL-Spiele). Hätte Werder ihre besten Leute aufbieten können (wie zB Pizarro), dann hätten die Bremer in der zweiten Halbzeit locker einen Punkt mitnehmen können. Der Linienrichter braucht etwa nur ein Abseits übersehen oder der Schiri pfeift plötzlich einen Elfer (etwa nach Kehls „Umarmung“ von Sokratis). Die mangelnde Chancenauswertung ist ja beim BVB nix neues aber das ist der feine Unterschied, um ein Top-Team zu werden und auch international erfolgreich zu sein.

Btw bin ich der einzige, dem auffällt, dass die Dortmunder teilweise wie ein neugeborenes Reh auf einer Eisfläche herumkugeln? Ich habe noch nie ein Team gesehen, bei dem so oft Spieler auf trockenem Rasen ausrutschen – und das schon seit mindestens Anfang der Meistersaison. Was kann der Grund sein? Es würde mich schon sehr wundern, wenn sich der BVB keinen vernünftigen Zeugwart leisten kann, oder dass die halbe Mannschaft zu blöd ist, sich die richtigen Schuhe bzw. Stollen anzuziehen…

Einen großen Kritikpunkt habe ich jedoch TR, und das scheint auch schon anderen Lesern aufgefallen zu sein (siehe der Bielsa-Artikel, auf den ich mich sehr gefreut hatte): Deine Sätze sind oft einfach unnötig lang und verderben so den Spaß beim Lesen Deiner ansonsten sehr interessanten Artikel. Ich will mich auf den geistig herausfordernden Inhalt konzentrieren und nicht auf das Entschlüsseln von Schachtelsätzen. Der vierte Absatz etwa ist eine einzige Katastrophe. Ich hab keine Ahnung, was das heißen soll und fast die Lust am Weiterlesen verloren…

Lange Sätze sind im Gegensatz zum Glauben vieler Menschen kein zwangsläufiges Anzeichen hohen intellektuellen Inhalts, welcher so verpackt an Gewicht gewinnt, diesen aber tatsächlich verliert, da der Leser, der sich durch die Vielzahl an Verben, Substantiven und anderen Wörtern kämpfen muss, Schwierigkeiten bei der Auffindung von Prädikat und Subjekt hat – natürlich infolge dessen auch von Objekten – und somit den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, weswegen er dann irgendwann den Satz erneut zu lesen beginnen muss, dies jedoch nach mehreren Anläufen möglicherweise frustriert aufgibt und sich dann lieber einfach noch ein Bier aus dem Kühlschrank holt.

In diesem Sinne Prost und danke für die rasche Analyse des heutigen Dortmund-Spiels! 🙂

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BC1133 18. März 2012 um 04:37

wo wir einmal beim Thema lange Sätze sind. Ließ dir nochmal deinen vorletzten Absatz durch. Da dürfte dir vielleicht auffallen, dass du genau den gleichen von dir angesprochenen Fehler begehst 😉

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FelixK 18. März 2012 um 09:23

Da wird er sicher überrascht sein, wenn ihm das auffällt…

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vastel 18. März 2012 um 11:14

Schon mal darüber nachgedacht, dass er das eventuell ganz >bewusst< so gemacht hat? 😉

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TR 18. März 2012 um 12:19

Soll ich den vorletzten Absatz als positiven oder als negativen Humor verstehen? 😀
Man erkennt jedenfalls deinen Grips.

Nichtsdestotrotz will ich dir bei deiner inhatlichen Kritik widersprechen: Dortmund hätte vor der Pause deutlich höher führen müssen, zeigte ein sehr gut funktionierendes Spiel und vergab eben nur die Chancen. Auch nach der Pause war gerade die Defensive sehr gut, was sich eben an den Zahlen zeigte – obwohl Bremen tlw. brutales Überladen praktizierte und das trotz der Notbesetzung sehr gut machte, ließ Dortmund eigentlich gar nichts zu.

Nochmal zurück zu den langen Sätzen: Ich versuche das zu verbessern, aber leider findet mein ästhetisches Unterbewusstsein kurze Sätze eher unschön. Und geht die Analyse umso schneller weg, je länger die Sätze sind. Da muss ich mich aber noch einmal mit auseinandersetzen, damit sich das ein bisschen ändert.

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JayM 18. März 2012 um 13:03

Hab mich da inhaltlich zum Spiel vielleicht etwas schlecht ausgedrückt: Du hast natürlich recht, dass der BVB abgesehen von der Chancenauswertung ein sehr gutes Spiel gemacht hat, offensiv wie defensiv. Und dabei hat Bremen in Anbetracht der Personalsituation ein Spiel abgeliefert, für das sie sich nicht schämen müssen!

Ich finde es taktisch gesehen oft einfach „besser“ nichts zuzulassen und nur 2,3 Chancen herauszuspielen, diese dann aber auch zu verwerten, als sich 10 Chancen zu erarbeiten und dann „nur“ 1-2 Tore zu machen. Ist aber wohl eher eine Philosophie-Frage unter Fußball-Fans und der Grund warum manche Leute die Premier League als die beste Liga der Welt ansehen, und andere die Serie A. 😉

@ Satzlänge: Wie einige andere bereits erwähnt habe, ist meine Kritik als total konstruktiv zu verstehen. Ich finde Eure Seite super und das wichtigste ist ja der Inhalt, an dem es nichts auszusetzen gibt. 🙂 Ich weiß nicht, ob das logistisch möglich ist, aber vielleicht kann man ja einen Kollegen einfach mal schnell über einen fertigen Artikel drüberlesen lassen? Ich bin auch kein Freund des Sport-Bild-Hauptsatzreihen-Stils, aber es gibt ja auch die goldene Mitte^^

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