VfB Stuttgart – Bayern München 1:2

Startformationen

Mit einem etwas glücklichen Sieg beim VfB Stuttgart konnte sich der FC Bayern die Herbstmeisterschaft sichern – jedenfalls ist dies fast sicher.

Die Münchener traten für diese Partie wieder mit voller Mannschaftsstärke an, nachdem in der Champions League sich viele Spieler aus der zweiten Reihe probieren durften. Etwas überraschend saßen Boateng, Gustavo und Alaba allesamt auf der Bank, so dass man zur Formation mit Toni Kroos im zentralen Mittelfeld plus den vier Offensivkünstlern davor zurückkehrte – einer Aufstellung, die – ob nun direkt oder indirekt – den Sieg im letzten Ligaspiel gegen Werder Bremen beschert hatte.

Um einer weiteren vorweihnachtlichen Bescherung ihrer Mannschaft für die Fans des Rekordmeisters vorzubeugen, hatte sich Stuttgarts Trainer Labbadia einige interessante Aspekte einfallen lassen.

Boka als inverser Rechtsverteidiger, Kroos erneut mit Top-Leistung

Zum einen stellte er mit Julian Schieber in der Spitze und Timo Gebhart auf dem linken Flügel zwei Spieler von Beginn an auf, für die dies ein Novum in der laufenden Spielzeit war. Es war schon etwas überraschend, dass der defensivstarke Okazaki nicht spielte, doch man wollte wahrscheinlich mehr Aggressivität und Dynamik gegen die bayerische rechte Seite aufbieten und benötigte eine wichtige Eigenschaft Okazakis nicht mehr, da man auch auf einen anderen Stürmer setzte. Vermutlich erinnerte sich Labbadia hier an Schiebers Leistung im Nürnberger Trikot gegen die Bayern, als er im vergangenen November für einigen Wirbel sorgte, was ihm hier allerdings kaum gelang – er blieb isoliert.

In jenem Spiel gegen Nürnberg triumphierte Louis van Gaal über seinen Angstgegner Dieter Hecking und einer der taktischen Schlüssel hierzu war damals Toni Kroos – auch an diesem Nachmittag sollte er wieder eine enorm wichtige Rolle bekleiden und ein sehr starkes Spiel machen, denn er sorgte dafür, dass Labbadias andere Maßnahme nicht voll aufging. Arthur Boka durfte als inverser Rechtsverteidiger anfangen und sollte damit besser gegen den nach innen ziehenden Ribéry verteidigen, was Labbadia in seinen Hamburger Zeiten schon gegen Robben gemacht hatte, doch vor allem sollte der Ivorer durch seine eingerückte Stellung den Raum für die auf der linken Seite oft gespielten Kurzpasskombinationen der Bayern einengen und die fehlende Breite zum eigenen Vorteil nutzen. Zwar wurde Ribéry relativ gut im Zaum gehalten und wechselte zunehmend häufiger entnervt auf die andere Seite, doch gänzlich ausschalten konnte man die Bayern auf links nicht, was insbesondere eben an Toni Kroos lag, der hervorragend spielte – 116 Ballkontakte und 91,8 % Passgenauigkeit – und zusammen mit Müller und Gomez die linke Bayern-Seite am Leben hielt.

Die bayerische rechte Seite

Die „Action“ samt der beiden Tore in Halbzeit eins kam über die rechte Seite des FCB, die deutlich offensiver agierte, denn Lahm hielt sich auf links meistens zurück. Robben hatte anscheinend die Aufgabe bekommen, Fouls zu provozieren, und insgesamt war erkennbar, dass der Niederländer relativ breit spielte. Oftmals verzichtete er auf seine inversen Läufe zugunsten von längeren Pässen oder Zuspielen auf Ribéry und brachte ebenso wie Rafinha viele Flanken (insgesamt 11), von denen dann auch eine den Ausgleich durch Gomez brachte. Außerdem war man für Molinaros Herausstellung – wenn man aufgrund der offensiven Ausrichtung auch defensive Probleme hatte – und die Öffnung der Spielfeldmitte verantwortlich, denn abgesehen von einigen Läufen ohne Ball stand Robben recht breit.

In der Mitte agierten die Stuttgarter mit einem 4-4-1-1/4-1-4-1, in dem sich je nach Ballposition ein Sechser eine Reihe nach vorne schob, während der andere zwischen die Ketten ging, doch Kvist war dennoch der offensivere und versuchte Kroos, früh unter Druck zu setzen, während Gentner nach seiner frühen gelben Karte etwas abwartender  und nicht mehr ganz so vertikal nach vorne spielte, nun häufiger nur absicherte und hinter Kvist verschob, wobei er sich an Müller und dessen Bewegungen orientierte.

Risiko und Räume

Thomas Müller rochierte wie Gomez auf die Flügel, ließ sich aber auch wie jener sehr weit fast bis in die eigene Hälfte fallen (in einer Rochade mit Kroos) und damit waren die beiden Nationalspieler sehr wichtig, da sie die Zentrumsspieler der Stuttgarter oftmals herauszogen und den Raum insbesondere für den startenden Robben öffneten. Hier trauten sich die Stuttgarter zu folgen und nicht selten konnte man erkennen, wie sie sehr riskant spielten und viele Räume im Mittelfeld freiließen – nicht nur hinter der hochstehenden Abwehr, sondern auch davor. Gegen die beiden defensiven Mittelfeldspieler wollten die Bayern dann mit Kroos, Müller und den helfen Gomez und Ribéry eine Überzahl herstellen und das Zentrum (z.B. zu Robbens Vorteil) fluten.

Auch bei den Außenverteidigern zeigte sich das Risiko ihrer Spielweise, Boka und Molinaro unterstützten immer wieder mit weiten Vorstößen nach vorne, häufig sogar auf Verdacht, ohne dass gänzlich klar war, ob die Konterchance überhaupt zustande kommen würde. Damit ließ man ebenso Löcher hinten und hatte bei einigen „Kontern nach Kontern“ Glück, dass die Bayern nicht trafen.

Der Platzverweis und wie das Spiel fast gekippt wäre

Der „Spielkiller“ war sicherlich der absolut unnötige Platzverweis von Molinaro (29.), in Folge dessen die Schwaben auf ein 4-4-1 umstellten und kaum einmal mehr nach vorne kamen, während die Bayern mit gut 75 % Ballbesitz das Spiel diktierten. Allerdings muss man anmerken, dass der Platzverweis sich abgezeichnet hatte – mit 10 Fouls in 30 Minuten wollten die Stuttgarter das gegnerische Spiel abbrechen. Stuttgart stand  nun tiefer, agierte mehr auf Sicherheit bedacht und verschob geduldig, Gebhart gewann viele Zweikämpfe auf der ungewohnten Linksverteidiger-Position – viel entwickelte sich das Spiel nicht weiter.

Änderungen gab es – zwischenzeitlich waren die Bayern durch Gomez in Führung gegangen (57.), stark von Kroos, gefährlichste Aktion von Lahm – nach 70 Minuten, als Labbadia mit den Einwechslungen von Cacau und Progrebnyak eine Art 4-3-2 spielen ließ. Vorne hatte man somit mehr Präsenz, versuchte sich aber auch stark über Standards oder Sololäufe einzelner Spieler. Heynckes wechselte relativ spät und uninspiriert, indem er drei defensive Spieler brachte – und damit vielleicht das falsche Signal setzte, denn anstatt mit der bis dato souveränen Ballsicherheit das Ergebnis zu verwalten, ließ man sich auf eine Abwehrschlacht ohne große Entlastung nach vorne ein und begab sich damit – platt gesagt – auf das gegnerische „Niveau“ der auch durch die Unterzahl verursachten Beschränktheit.

Auffällig, dass die Bayern im Mittelfeld einmal mehr eine klare Seitenaufteilung bezüglich der Rollen ihres zentralen Mittelfelds wählten – wie schon einige Male erwähnt ist dies eine recht einfache und schnell umzusetzende Aufteilung, welche hier allerdings auch die Seiten stärkte und für eine immer solide Ballzirkulation sorgte. Fast mechanisch spielte und verlagerte Tymoschchuk das Leder immer wieder auf rechts und entzerrte so das Spielfeld. Vielleicht war auch die fehlende Zuordnung nach den Wechseln ein Grund für das Aufflammen der Stuttgarter in der Schlussphase, doch die viel entscheidendere Frage betrifft Bastian Schweinsteiger.

Fazit

Es scheint, als wolle Heynckes die beschriebene Rollenverteilung im Zentrum als Übergangslösung nutzen bis sein Vize-Kapitän zur Rückrunde wieder einsatzbereit ist. Dann allerdings wird die interessante Frage sein, wie man sich aufstellt – personell und taktisch. Mit Gomez, Müller, Robben, Ribéry, Kroos und Schweinsteiger hat man praktisch sechs offensivstarke Akteure mit Stammplatzanspruch, von denen bislang fast immer nur deren 5 zusammenspielten. Ob es eine feste Mannschaft gibt und wie diese aussehen wird, dürfte sehr spannend werden.

Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen. Es war ein selbstverständlich verdienter Sieg für die Bayern, die allerdings noch von ihrer Bestform entfernt sind und gerade nach dem Platzverweis gegen einen engagierten Gegner (mit 110, 1 km nur vier km schlechtere Laufleistung als der Gegner, trotz Unterzahl) wenige Chancen erspielen konnten.

Ein Glückwunsch ist an die Münchener zur fast sicheren Herbstmeisterschaft zu verteilen, ein Lob für eine mutige und kampfstarke Vorstellung an die Schwaben zu richten.

gelaber 16. Dezember 2011 um 14:32

Das „Herausschinden“ von Freistößen oder Elfmetern ist nunmal wohl oder übel Teil des Spiels. Ich persönlich finde das auch in manchen Fällen lächerlich (bin selbst Dortmund Supporter aber konnte mir das Schmunzeln letztes Wochenende nicht verkneifen, als Kagawa in einer Szene im gegnerischen Strafraum nicht einmal wirklich berührt wurde und trotzdem „schmerzverzerrt“ zu Boden fiel) aber es ist nur logisch, daß es nicht ausbleibt. Dazu geht es insbesondere im professionellen einfach um zuviel Geld.

Ist eine ähnliches Thema wie beispielsweise subtiles Zeitspielen und Verzögern, wenn diejenige Mannschaft führt und das Ergebnis auf jede denkbare Art und Weise nach Hause retten will. = Läßt sich kaum vermeiden.

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Jojo 14. Dezember 2011 um 13:33

Warum wird denn jetzt hier darüber geredet dass Robben „länger als notwendig liegen blieb“?
Und was soll ihm das bringen? Molinaro hat schon Gelb-rot bekommen, warum soll ich als Spieler jetzt länger liegen bleiben? Wäre doch vollkommen sinnlos. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir Fans auf unserer bequemen Coutch, wo wir uns jede Szene noch 3 mal extrem verlangsamt angucken und sowas doch jeden Spieltag sehen, vergessen das es einfach sau wehtun kann wenn ein Spieler auf mich zugerannt kommt und mir volle Kanne die Beine weghaut.

Das jeder Spieler der Fouls zieht und nach dem er umgetreten wurde nicht gleich wieder aufspringt ein Schauspieler sein soll, will mir nicht in den Kopf.

Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass wir Deutschen immer meinen wenn man Schmerzen hat muss man „sich beherschen“, dagegen Menschen aus anderen Kulturkreisen ihre Schmerzen eher mit einem Schreih heraus lassen.
Mir haben, jetzt ganz unabhängig von dem Thema hier eine ehemalige Krankenschwester(oder welche genau Berufsbezeichnung political correct wäre) von diesem Phänomen erzählt.

Was ich damit sagen will, bei uns Deutschen kriegt ein Spieler auch vorgeworfen „aus einer Mücke einen Elefanten“ zu machen, wenn er laut schreit, während er umgetreten wird.

Ich glaube, dass wir größere Probleme bei den Sichtweisen und altmodischen „ein Indianer kennt keinen Schmerz“ Einstellungen haben als bei dem Verhalten der Spieler.

Wie schon von manchem Vorposter gut dargelegt, sollten wir uns zudem mehr Gedanken über die heutige Regelauslegung machen, die bestimmte Verhaltensmuster belohnt, als über unsere Spieler.

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Ian 13. Dezember 2011 um 23:36

Stimmt, ich schreie auch immer als ob ich gleich sterben würde, wenn mich jemand am Bein berührt.

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NeZ 14. Dezember 2011 um 09:45

Hätten Sie Robbens Verletzungsserie hinter sich, wären Sie längst arbeitsunfähig.

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Max 13. Dezember 2011 um 22:34

Dass Bayern-Fans da recht haben aber schon.
Nein, Robbery sind keine Schauspieler, es sind zwei sehr gute Dribbelkünstler, die zu den stärksten der Welt auf ihrer Position gehören – zumindest in Topform. Dass diese Spieler oft und auch hart gefoult werden ergibt sich logischerweise daraus. Natürlich kommt es auch mal vor, dass die beiden aus einer Mücke eine Elefanten machen o.ä, vergleicht man das jedoch mit dem, wie es bei anderen Spielen aussieht, ist dies völlig im Rahmen. De facto: wenn Robbery Schauspieler sind, sind es die meisten anderen Spieler auch!

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NeZ 13. Dezember 2011 um 22:58

Im Fall der roten Karte muss ich aber auch ganz klar sagen, dass Molinaro absolut amateurhaft von hinten in Robben reingegangen ist.

Robben hat sich ja nicht einmal fallen gelassen, er wurde verwarnungswürdig umgesäbelt und blieb halt etwas länger liegen als gewöhnlich.

Jeder andere Spieler hätte das wohl genauso gemacht, da muss ich meinem Vorredner zustimmen.

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sharpe 13. Dezember 2011 um 09:28

mir gefällt der Satz nicht „Robben hatte anscheinend die Aufgabe bekommen, Fouls zu provozieren“, denn ich glaube nicht, dass ihm das vom Trainer mit auf dem Weg gegeben wurde. Es liegt an seiner Spielweise, dass er häufig gefoult wird, aber nur durch Molinaros Dummheit wurde er in diesem Spiel ungerechtfertigt zum Sündenbock. Ansonsten gut analysiert. Es ist schön zu sehen, wie sich Kroos auch auf der etwas defensiveren Position gut zurechtfindet.
Zu Lahm: er und Ribery passen hervorragend zusammen. Da hat Bayern eine tolle linke Seite. Lahm hat auch aus meiner Sicht die erste Hälfte der Vorrunde gut gespielt, besser als zuvor auf rechts, aber ist dann in ein Loch gefallen und war die 5-6 Spiele vor dem Stuttgart-Spiel weit unter seinen Möglichkeiten, hat mir aber in Stuttgart ersmals wieder besser gefallen.

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Ian 13. Dezember 2011 um 22:02

Robben ist einfach nur ein Schauspieler, der Fouls und Karten gezielt provoziert und dasselbe gilt für Ribery. Das Schlimme ist auch, dass die Schiedsrichter da schön mitspielen.

Das Bayern-Fans das anderes sehen, ist ja nicht ungewöhnlich.

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NeZ 13. Dezember 2011 um 22:54

Genauso könnte man sagen, dass Bayern-Hasser die sog. „Flügelzange“ RibRob mit Absicht schlecht reden wollen.

Ich denke, die beiden werden aufgrund ihrem Status als Gefahren- bzw. Torquelle (je nach Sichtweise) und aufgrund der Ehrfurcht/Angst der Gegner häufig gewaltsam umgesäbelt.

Genauso könnte man sagen, dass Müller vergleichsweise viele Elfmeter herausholt – aber auch hier gilt: Wer wie ein Wirbelwind vor und im Strafraum herumtobt, provoziert eben Fouls, wenn sich schwächere Mannschaften nicht anders zu wehren wissen.

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HW 14. Dezember 2011 um 10:10

Ich versuche das mal auf ne andere Ebene zu ziehen und frage: Werden Spieler zu bestimmten Bewegungsabläufen erzogen, wenn es um Fouls geht?

Manchmal nennt man das einfädeln oder Fouls ziehen. Manschmal clever, dann wieder unfair.

Die Frage ist wie weit man einem Angreifer vorwerfen kann, dass er auffällig fällt oder „den Kontakt sucht“, wenn der Pfiff ansonsten ausbleiben würde. Es gibt ja auch Situationen in denen ein Spieler sich nicht hinlegt und dann den Freistoß oder Elfmeter nicht bekommt, trotz Foul. Da bietet es sich an die Regelauslegung auch auszunutzen.

Ich meine damit nicht die Fouls bei denen dem Spieler auf die Knöchel getreten wird und ein Kommentator meint der würde übertreiben. (Sollen die sich doch mal so treten lassen.)
Ich meine die 50/50 Situationen bei denen der Stürmer seine Situation verbessert in dem er gewisse Dinge macht. (einfädeln, Ball vorlegen usw.) Meiner Meinung nach ist das anerzogen durch die Regelauslegung (zum Teil als Schutz vor harten Tretern). Die Spieler können also auch wieder umerzogen werden.

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vonChrismarck 13. Dezember 2011 um 01:09

Interessanter Hintergrund zur Stuttgarter Aufstellung. Ich sehe Stuttgart so gut wie nie und das ist alles komplett an mir vorbei gegangen.

Dass sich die Bayern jedoch wenige Chancen heraus gespielt hätten, kann man doch nun wirklich nicht sagen. Ich zähle 6 Großchancen (!) bei denen der Ball aus aussichtsreichster Position vergeben wurde (1x Gomez, 1x Kroos, 2x Müller, 2x Robben) und das sind nur die, an die ich mich erinnere.
Es war die Chancenverwertung, die zu wüschen übrig ließ.

Zu Deiner im letzten Absatz angeschnittenen Problemstellung: Heynckes denkt wahrscheinlich die Lösung sei Rotation *g*

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TR 13. Dezember 2011 um 17:51

Schreibe ja, dass es nach dem Platzverweis relativ wenige Chancen gab, davor gab es sie auf die beschriebene Art in großer Stückzahl (u.a. die große Gomez-Chance und jene, als Müller es zu kompliziert macht)

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vonChrismarck 14. Dezember 2011 um 14:14

Danke für die Antwort!

Meine Rechnung ist folgende:
vor dem Platzverweis: Gomez (5.), Gomez‘ Tor (13.), Müller (19.), Müller (24.) = 4/30min
nach dem Platzverweis: Kroos (49.), Gomez‘ Tor (57.), Robben (74.), Robben (78.) =4/~50min

In der 80. Minute kamen dann die Wechsel. Zieht man die Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit ab, in der man sich gar keine (!) Großchance erarbeitet hat, kommt man auf 4/30min vs 4/35min.
Daher denke ich, dass das nicht so ganz gerechtfertigt sein könnte und das Problem eher die Chancenverwertung war. Hätte man das 1:3 gemacht wär die Sache schnell vorbei gewesen.

Obwohl man natürlich erwarten kann, dass der FC Bayern München einen Gegner in Unterzahl mit einer Packung abfertigt oder zumindest souveräner besiegt.

Falls es Dich noch interessiert: Siehst Du Gomez‘ Engagement auf den Flügeln als taktische Anweisung, Tagesform oder als Folge von Müller hinter den Spitzen?

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Ian 12. Dezember 2011 um 18:06

Ist eigentlich jemand außer mir der Meinung, dass Lahm keine Weltklasse verkörpert?

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JTK 12. Dezember 2011 um 23:20

Keine Sorge, das bin ich auch. Lahm hatte seine beste Zeit 2006. War aber nur ein kurzes Aufflackern. Seitdem solide, aber mehr auch nicht. Hätte man ihn doch vor 2 Jahren nach Barcelona ziehen lassen, als das Angebot wohl da war und für das Geld einen richtig guten LV geholt. Damals stand beispielsweise ein Emanuelson im Schaufenster. Oder ein Bale – damals noch bezahlbar trotz bereits guter Ergebnise. Hach, ein Bale bei den Bayern auf links. Was für eine tolle Vorstellung.

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Eric7 13. Dezember 2011 um 07:59

Mehr als solide ist er wirklich nicht (mehr). Erfüllt hinten grundsätzlich seine Aufgabe, aber nachhaltige offensive Impulse gehen kaum mehr von ihm aus.

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HW 13. Dezember 2011 um 09:16

Klassische Flügelflitzer gibt es sicher bessere als Lahm. Trotzdem ist Lahm in München eine Konstante und der Verein muss nicht damit rechnen, dass jedes Jahr Transfergerüchte in die Heimat aufkommen.
Eine Einteilung in Weltklasse o.ä. will ich nicht vornehmen, aber als Stammspieler, Führungsspieler (das ich sowas mal schreiben würde), durch die Identifikation mit dem Verein und der Liga und durch seine Qualitäten als Spielmacher ist er für Bayern sehr wertvoll. Und so viele sehr gute Außenverteidiger gibt es auch nicht.

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Eric7 13. Dezember 2011 um 10:04

@HW:

Alles richtig, was du sagst. Insbesondere aber der Aspekt, dass es wenige wirklich gute Außenverteidiger gibt, scheint dafür zu sorgen, dass Lahm nach wie vor auf ein Podest gestellt wird, welchem er (objektiv betrachtet) nicht gerecht wird. Beschwichtigend muss man jedoch auch hinzufügen, dass die Rolle der defensiven Flügelspieler in den letzten Jahren eine Fülle von undankbaren Anforderungen erworben hat.

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HW 13. Dezember 2011 um 12:41

@Eric7

Wer wen auf irgendein Podest stellt sei mal dahingestellt. Ich muss auch immer schmunzeln, wenn den Reportern nichts besseres einfällt als: „… wie bei der WM 2006 gegen Costa Rica.“ o.ä.

Die Fülle der undankbaren Anforderungen sollte einfach im Kontext der Mannschaft gesehen werden. Man braucht ja nicht den Super-Außenverteidiger der alles kann, sondern nur den richtigen fürs Team. Erfüllt ein Spieler die an ihn gerichteten Aufgaben, dann ist alles okay.

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Ian 13. Dezember 2011 um 22:00

Mag ja sein aber ich halte ihn dennoch für überschätzt und oft zu wenig kritisiert eben gerade wegen seines Status z.B.

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Fabian Schuler 12. Dezember 2011 um 17:57

Mir kommt es langsam so vor, als ob die einzige Schwachstelle der antiquierte Trainer ist. Hoeneß, hol dir Babbel oder Klopp.

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