Manchester City – Newcastle 3:1|Chalkboards

Manchester City ist weiter auf dem Vormarsch und schlägt auch Newcastle klar.

Taktische Grundformationen in der ersten Halbzeit

Roberto Mancinis Mannschaft sah in Bezug auf die Startformation nach der Länderspielpause anders aus zuvor – für Savic, Kolarov, Barry, Silva und Dzeko spielten Kompany, Clichy, de Jong, Nasri und Balotelli.

Alan Pardew musste weiterhin auf seinen so wichtigen Sechser Tioté ersetzen, der erneut von Guthrie ersetzt wurde. Auf dem Flügel spielte diesmal nicht Marveaux, sondern Sammy Ameobi, während man die 4-4-2-Formation zu einem 4-4-1-1 umänderte, in welcher Ben Arfa quasi als dritter Mittelfeldspieler agierte.

Spätestens seit dem historischen 6:1-Sieg beim Derby gegen Manchester United stellt sich ganz England die Frage, wer Manchester City stoppen kann, obwohl am letzten Spieltag Aufsteiger Queens Park Rangers ein durchaus gutes Konzept und fast Erfolg hatte. Nun traf der scharfschießende Tabellenführer auf die beste Abwehr der Liga – wer, wenn nicht Newcastle, sollte nun der Stolperstein für die Citizens sein. Doch auch das Überraschungsteam konnte letztlich die Serie nicht stoppen, auch wenn man gut mithielt. Insgesamt schlug man sich durchaus achtbar und so muss man nach Gründen suchen, warum City nicht ganz so gut in die Gänge kam, aber letztlich selbst gegen die starke Defensivreihe des Gegners sich durchsetzte.

1. Newcastles Probleme im Zentrum

Zwar trat Newcastle mit einem defensiveren 4-4-1-1 und damit in der Praxis mit einem zusätzlichen Mittelfeldspieler an, doch gerade ohne den so enorm wichtigen Sechser Tioté fehlte es in den entscheidenden Momenten an der Widerstandskraft gegen City, die mit Nasri und Milner sowie Balotelli und Agüero gerne das Zentrum fluteten.

Man vergleiche die Zahl der Interceptions und die Erfolgsrate der Tacklings von Tioté mit jenen von Ersatzmann Guthrie.

 by Guardian Chalkboards

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2. Citys leichte Systemanpassungen

Eine entscheidende Änderung zu vielen vorherigen Spielen war die Tatsache, dass der überragende David Silva nur auf der Bank saß. So spielten Nasri und Milner im Mittelfeld, allerdings interpretierten sie ihre Rollen nicht so stark als Doppelzehn, vielmehr agierten sie als einrückte Außenmittelfeldspieler, wobei Milner erneut den Lückenfüller gab.

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Wenn die beiden dennoch gute Ansätze und eine sehr flexible Vorstellung zeigten, fehlte dadurch gegen die tiefe und sehr enge Defensive Newcastles der letzte entscheidende Durchbruch zur großen Torchance, denn auch die Innenverteidigung der Magpies machte wieder einen hervorragenden Job und rettete in der Box in vielen Situationen als letzte Bastion. City hatte unterdurchschnittlich wenige Abschlüsse und brauchte zwei Elfmeter für die Treffer.

Besonders herausheben sollte man an dieser Stelle den mit Maske spielenden Steven Taylor, der sich allerdings mit viel Mut immer wieder den Schüssen und Pässen Citys entgegen stellte und mit vielen Blocks dafür belohnt wurde.

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Ausgeglichen wurde die etwas breitere Positionierung der Mittelfeldspieler durch ein erhöhtes Aufrücken von Yaya Touré, der wichtige Impulse in vorderster Front setzen konnte, was allerdings auch dadurch bedingt war, dass de Jong ihn stark absicherte. Mit dieser Formation und der einhergehenden Staffelung konnte man außerdem das Mittelfeld von Demba Ba vorne gut isolieren und den Gegner hinten einschnüren, was phasenweise zu 80 % Ballbesitz führte. Später sank dieser Wert weiter ab, weil sich Newcastle auch mehr zutraute und sich vor allem nach dem Rückstand im zweiten Durchgang mehr nach vorne wagen musste. Vor allem in der Phase nach der Pause hatte man einige gute Chancen, welche vor allem durch Ben Arfa, der gute Ansätze im ersten Startelfeinsatz zeigte, und den schnellen Ameobi entstanden.

Gut zu erkennen ist die Unterschiedlichkeit der zentralen Mittelfeldspieler Citys in ihrem Passbild, welches zeight, wie Touré viel weiter aufrückte, während de Jong absicherte und sichere Anspielstation im 2. Drittel des Zentrums war:

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3. Verlagerungen auf die Außenverteidiger

Schlüsselspieler zum Sieg waren letztlich die Außenverteidiger der Gastgeber, die erneut eine sehr offensive Rolle einnahmen. Besonders Micah Richards marschierte mit viel Energie nach vorne, wurde von Milner gut unterstützt und letztlich belohnt, indem er einmal selbst traf und einen Elfmeter herausholte.

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Verlagerungen auf die heran rauschenden Außenverteidiger erwiesen sich gegen die Schwarz-Weißen als gutes Mittel, denn durch die starke Präsenz im Zentrum zwang City auch die gegnerische Mittelfeldreihe enger zu spielen, womit man aber mit einer schnellen Verlagerungen die eigenen Außenverteidiger leichter in ein direktes Duell mit den gegnerischen bringen konnte, da die beim Doppeln normalerweise helfen Flügelmittelfeldspieler zum Einrücken gezwungen worden waren. Dass man auf diese Weise Newcastle schlagen kann, bewahrheitete sich hier.

Auf der Position des Linksverteidigers, die er erst seit dieser Saison ungewohnterweise bekleidet, hatte Ryan Taylor etwas mehr Probleme als sein Pendant auf rechts:

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Fazit

Manchester City gewann das Spiel gegen Newcastle am Ende mit einem durchaus korrekten Ergebnis von 3:1. Das Isolieren potentieller Kontergelegenheiten, die Kontrolle und das Überladen im Zentrum mit anschließenden schnellen Verlagerungen auf die Außen waren letztlich die entscheidenden Punkte hierfür.

In der aktuellen Form sind die Citizens zweifelsohne der Topfavorit auf den Titel und wahrscheinlich auch die Mannschaft, die ihn am Ende auch holen wird. Roberto Mancini hat eine moderne Mannschaft geformt, die genug Alternativen besitzt und sich mit kleinen Anpassungen auch gut auf zähe Gegner einstellt. Gelegentlich hat man aufgrund des großen Kaders auch einige psychologische Probleme, welche nach aktuellem Stand der einzige Stolperstein auf dem Weg zur Meisterschaft werden könnten.

Newcastle verlor zwar, aber zeigte eine gute Leistung und diese Niederlage tut ihnen aufgrund des famosen Starts nicht weh. Man sollte vielmehr die vorhandenen positiven Ansätze aus diesem Spiel herausziehen, den man hielt – wie gesagt – vorbildlich gegen einen starken Gegner dagegen.

Thomas 21. November 2011 um 22:27

Was sind Interceptions? Gibt es da keinen deutschen Begriff oder Umschreibung für?

Antworten

getuerkt 22. November 2011 um 12:21

Unter Interceptions versteht man in der Regel das Abfangen des Passes. Wenn beispielsweise Spieler A einen Pass auf Spieler B spielt, aber dieser Pass von einem Spieler C aus der gegnerischen Mannschaft abgefangen wird, und somit der Ballbesitz wechselt.

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