Peter Hyballa – Der Vorzeigeschüler

Ein Porträt des jüngsten Profitrainers Deutschlands, der als riesiges Trainertalent gilt und der es geschafft hat, sich schon in jungen Jahren in der Fachwelt einen Namen zu machen.

Peter Hyballa hatte sich nach der Saison 2009/10 schon auf den Gang aufs Arbeitsamt eingestellt. Doch drei Tage, nachdem sein geplantes Engagement bei RW Essen wegen der Insolvenz des Traditionsvereins gescheitert war, gab es den ersten SMS-Kontakt mit Alemannia Aachens Sportchef Erik Meijer. Wenig später schon unterzeichneten beide ein zweijähriges Arbeitspapier.

Während der Studentenzeit nimmt die Trainerkarriere Fahrt auf

Und so wurde Peter Hyballa zur Saison 2010/11 mit 34 Jahren zum damals jüngsten Cheftrainer im deutschen Profifußball ernannt. Doch bis zu diesem Moment hatte Hyballa schon einen langen Weg als Trainer hinter sich gebracht, welcher im folgenden nachgezeichnet werden soll.

Der Theologensohn Hyballa begann seine Trainerkarriere bei seinem Heimatverein Borussia Bocholt, wo er die F-Jugend betreute, nachdem er seine Spielerkarriere aufgrund von zahlreichen Verletzungen früh an den Nagel hängen musste. Gleichzeitig machte er den C-Trainerschein, sodass er nach seinem Umzug nach Münster parallel zum Sportstudium die B-Jugend des SC Preußen Münster trainieren durfte. Ebenfalls in seiner Studentenzeit betätigte sich Hyballa als Autor zahlreicher Artikel für den Philippka Sportverlag, der die bekannte DFB-Trainerzeitschrift fussballtraining herausbringt.

Schon im Studentenalter betrachtete Hyballa viele Trainingsprinzipien des deutschen Profifußballs äußerst kritisch. In einem Artikeln bemängelt er das mangelhafte Aufwärmen der Profispieler vor Meisterschaftsspielen, in einem anderen stellt er der deutschen Leserschaft die niederländische Laufschule als Alternative zum deutschen Konditionstraining vor. Ohnehin schon mit einer besonderen Beziehung zu unserem Nachbarland ausgestattet, stammte seine Mutter doch aus Rotterdam, schaute er auch in fußballerischer Hinsicht schon in jungen Jahren über den deutschen Tellerrand hinaus.

Doch auch als Autor beschäftigt sich Hyballa intensiv mit dem Heimatland seiner Mutter: Seine Magisterarbeit an der Uni beschäftigt sich ebenso wie ein knapp zehn Jahre später veröffentlichtes Buch mit dem Thema „Mythos niederländischer Nachwuchsfußball“. Das 240-seitige Werk befasst sich umfassend mit dem niederländischen Erfolgskonzept, das unseren Nachbarn die wohl höchste Quote an internationalen Spitzenspielern weltweit beschert.

Wechsel nach Bielefeld und ein Abenteuer

Auch Hyballas Trainerkarriere schritt weiter voran: 2001 wechselt Hyballa nicht ohne Nebengeräusche zur U19 des ostwestfälischen Rivalen Arminia Bielefeld. Doch in Bielefeld wollte sich der Erfolg nicht wirklich einstellen, sodass Hyballa schon nach einem Jahr entlassen wurde. Zur Überraschung vieler übernahm Hyballa zur Folgesaison 2002/03 die Ramblers Windhoek, einen Erstligisten in Namibia. Der Kontakt nach Namibia war schon zu seiner Studentenzeit entstanden, als Hyballa neben seiner eigenen Trainertätigkeit auch in der Trainerausbildung tätig war. Mit dem Wunsch, solche Fortbildungen auch in Namibia durchzuführen, wurde er in Münster von namibischen Funktionären kontaktiert, sodass Hyballa immer wieder nach Afrika flog und die dortigen Trainer fortbildete.

Und als nun das Angebot folgte, die Ramblers zu übernehmen, zögerte Hyballa nicht lange, sondern setzte sich nach eigenen Aussagen „gleich in den nächsten Flieger“. Doch auch in Namibia hielt es Hyballa nicht sonderlich lange aus, sodass er nach erneut einem Jahr wieder in Deutschland anheuerte, und zwar um die Junioren des VfL Wolfsburg zu übernehmen. Von 2004 an trainierte Hyballa drei Jahre lang U17 und U19 der Grün-Weißen. In dieser Zeit erreichte er 2007 das DFB-Pokalfinale der Junioren, in dem man sich jedoch dem TSV 1860 München geschlagen geben musste.

Im Anschluss an das verlorene Finale wechselte Hyballa erneut den Verein. Es zog ihn zurück in den Westen, wo er zur Saison 2007/08 die A-Junioren von Borussia Dortmund übernahm. Erneut blieb Hyballa insgesamt drei Jahre in Dortmund. Im Jahr 2009 erreichte er abermals das Finale des DFB-Pokals, und wieder zog seine Mannschaft den Kürzeren. Dieses Mal musste sich die Borussia im Elfmeterschießen dem SC Freiburg geschlagen geben. Im selben Jahr wurde das Finale zur deutschen Meisterschaft erreicht, hier traf man auf den von Thomas Tuchel betreuten 1. FSV Mainz 05. Und auch hier reichte es für Hyballa und seine Truppe nur zur Silbermedaille.

2010 sah Hyballa sich dann bereit für den Seniorenfußball. Im April unterschrieb er einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Rot-Weiß Essen, nachdem er zuvor auch unter anderem mit seinem Ex-Klub Preußen Münster verhandelt hatte. Doch noch vor seinem ersten Arbeitstag wurde das Arbeitspapier in Essen wieder aufgelöst, nachdem der Verein die Insolvenz eingeleitet hatte. So nutzte Erik Meijer die Gunst der Stunde, um Hyballa in die 2. Bundesliga zur Alemannia zu lotsen.

Das erste Jahr als Profitrainer

In seinem ersten Jahr als Cheftrainer im deutschen Profifußball erlebte Hyballa eine durchwachsene Spielzeit. Aachen spielte teilweise mitreißenden Angriffsfußball, teilweise konnten die Spieler die komplexen Vorgaben des Trainers noch nicht voll umsetzen. Glanzlichter setzte die junge Mannschaft – das Durchschnittsalter der Startelf lag phasenweise unter 23 Jahren – vor allem im Pokalwettbewerb. In der 2. Runde traf Hyballa auf seinen Widersacher aus Jugendtrainerzeiten, Thomas Tuchel. Ihm gelang die persönliche Revanche durch einen Überraschungserfolg am heimischen Tivoli, wo die Aachener den Höhenflug der Mainzer Mannschaft brutal stoppte und sie mit einer 1:2-Niederlage auf den Heimweg schickte.

Im Achtelfinale traf man erneut auf einen Bundesligisten, und erneut konnte die Alemannia für eine Überraschung sorgen, indem man gegen die Eintracht aus Frankfurt im Elfmeterschießen die Oberhand behielt. Für die Viertelfinalbegegnung wurde der Alemannia Branchenprimus Bayern München zugelost. Die noch von Louis van Gaal trainierte Mannschaft ließ dem Zweitligisten beim ungleichen Aufeinandertreffen keine Chance, und so musste Hyballa mit seiner Mannschaft nach einer deutlichen 0:4-Niederlage Abschied vom Pokalwettbewerb nehmen. Doch trotz dieser ernüchternden Pleite konnte die Pokalsaison Aachens als voller Erfolg verbucht werden: Zuerst, und vor allem, konnte man in Fußballdeutschland wieder positiv auf sich aufmerksam machen. Außerdem konnte die durch den Stadionausbau nicht auf Rosen gebettete Alemannia die zusätzlichen Pokaleinnahmen gut gebrauchen. Und zuletzt sorgten gerade die Erfolge im Pokal dafür, dass die durchschnittlich verlaufene Saison sich nicht allzu negativ auf die Stimmung im Verein niederschlug, weil durch den Überraschungssiege gegen Mainz und Frankfurt viel positive Stimmung im und um den Klub entstanden war.

Ständige Präsenz in der Fachwelt

Der Werdegang Hyballas war mit Ausnahme seiner einjährigen Tätigkeit in Namibia nicht außergewöhnlich für ein Trainertalent: Trainerscheine in jungen Jahren, schneller Aufstieg als Jugendtrainer, noch vor dem 30. Geburtstag Trainer in einem Nachwuchsleistungszentrum. Zwar konnte Hyballa mit seinen Jugendmannschaften keine großartigen Erfolge feiern, doch die Art und Weise, wie seine Mannschaften agierten und seine außergewöhnliche Trainingsarbeit machten ihn immer wieder für bessere Jobs interessant. Zudem fällt auf, wie breit Hyballa seine Aktivitäten im Fußball angelegt hat: Trainer, Redakteur bei der bedeutendsten Trainerzeitschrift Deutschlands, Buchautor, Trainerausbilder. Er zeigte ständige Präsenz in der Fußballszene, erläutert immer wieder seine Philosophie – wie mit der gerade laufenden Serie in der Zeitschrift fussballtraining – und schafft es so, in der Fachwelt als kompetenter, innovativer, ehrgeiziger und hochmotivierter Trainer wahrgenommen zu werden.

Doch auch mit noch so vielen Artikeln in Fachzeitschriften und Buchveröffentlichungen wäre Hyballa nicht dort wo er heute ist, wenn er nicht ein herausragender Trainer wäre. Seine Mannschaften zeigen mitreißenden, offensiven und aggressiven Fußball. Der Gegner darf nicht ruhig aufbauen, sondern wird direkt attackiert. Bei Ballgewinn schauen seine Spieler immer zuerst in die Tiefe, schnelle Torabschlüsse und Tempofußball gehören zu Hyballas Philosophie. Auf Grundlage der niederländischen Spielphilosophie entwickelte Hyballa seine eigene Idee dahin, dass er wesentlich mehr Wert auf Risikopässe und schnelles Umschalten nach Ballgewinn setzt, als es beispielsweise der FC Barcelona tut oder der FC Bayern unter Louis van Gaal tat. So kombiniert Hyballa niederländisch geprägtes Positions- und Kombinationsspiel mit dem Tempo- und Konterfußball, der uns vor allem in der englischen Premier League in Reinform begegnet. Gepaart mit dem aggressiven Pressing entsteht ein riskanter, attraktiver und offensiver Spielstil, der perfekt zu Alemannia Aachen und der dort propagierten Mentalität passt.

Innovative Trainingsarbeit als Markenzeichen

Auch die Trainingsarbeit geht Hyballa so offensiv an wie die Meisterschaftsspiele. In Aachen hat er alle Laufeinheiten ohne Ball abgeschafft. Die Kondition wird bei ihm nach niederländischem Vorbild vor allem in Spielformen trainiert. Doch nicht nur dafür werden bei Hyballa Spielformen benötigt. Mit allerlei Einschränkungen und Provokationsregeln erreicht er beinahe sämtliche Trainingsschwerpunkte spielnah und komplex. Die Spieler sollen selbst Lösungen suchen, die Einschränkungen und Regeln sollen ihnen nur einen Schubs in die richtige Richtung geben. Hyballa sagt zu seiner Trainingsarbeit:

„Wir haben die Idee, beim Training möglichst viel das Spiel zu kopieren. Das kannst du nicht mit Gymnastik, mit Waldläufen, die wir übrigens ganz abgeschafft haben, mit Hütchen-Läufen oder besonders viel Krafttraining. Wir machen fast alles in Spielform. Der Ball ist manchmal wirklich der größte Feind eines Spielers.“

Ein weiteres Merkmal seiner Trainingseinheiten sind komplexe Endlos-Passformen, bei denen zumeist mehrere Spieler starten, aber nur einer den Ball bekommt. Für den spontanen Beobachter sehen diese Übungen sehr chaotisch aus, mit der Zeit erkennt man aber das Muster hinter dem Durcheinander und kann nur staunen, wie schnell und präzise die vorgegebenen Pass- und Laufwege von den Spielern ausgeführt werden.

Eine Kostprobe solcher Passformen stellt der Onlineauftritt der Zeitschrift fussballtraining als Ergänzung zum Artikel in der Printausgabe zur Verfügung.

Besondere Motivationskünste und absolute Leidenschaft

Neben der Trainingsarbeit muss unbedingt Hyballas absolute Motivation für den Job erwähnt werden. Anders wäre es wohl auch nicht möglich, dass jemand ohne Profierfahrung schon mit 34 Jahren einen Zweitligisten trainiert. Dabei betont Hyballa immer wieder, dass ihm diese Karriere nicht geschenkt wurde, sondern das Ergebnis von Akribie und dem Willen zur Weiterentwicklung ist: „Ich musste mich für den nächsten Trainerschritt immer gegen die Türen werfen. Viele Exprofis bekommen gleich nach Karriereende die Tür aufgehalten: Hier haste nen Trainer- oder Managerjob, bitteschön. Wenn ich leiser wäre, wäre ich wohl nicht mit 34 jüngster Profitrainer in Deutschland geworden.“

Aus diesem Zitat wird auch deutlich, dass Hyballa selten ein Blatt vor den Mund nimmt. Selbstbewusst und extrovertiert, so wird er beschrieben. Dabei stellt er sich stets vor seine Mannschaft und versucht so, Druck von ihr zu nehmen. Doch in der Kabine kommt noch eine ganz andere Seite an ihm zum Vorschein. Dort ist er nach eigener Aussage auch ruhig, im Einzelgespräch fürsorglich und sogar väterlich. Von seinen Spielern fordert er explizit Mitdenken und Hinterfragen, er wolle „gute, selbstbewusste Jungs haben und keine Ja-Sager.“

In der Kabine blüht Hyballa förmlich auf, das bestätigt auch sein derzeitiger Chef, Erik Meijer: „Seine Ansprachen sind dermaßen emotional. Ich habe Spieler aus der Kabine weinen gehen sehen, ich habe Spieler aus der Kabine glühen gehen sehen, er erreicht sie im tiefsten Innern ihrer Seele.“

Diese Eigenschaft unterscheidet Hyballa höchstwahrscheinlich von den meisten anderen Jugendtrainern in den Nachwuchsleistungszentren, die davon träumen auch eines Tages im Profifußball zu trainieren. Es reicht heutzutage nicht mehr, nur Fachmann oder nur Motivator zu sein. Durch seine lange Zeit in den verschiedenen Nachwuchsmannschaften ist Hyballa als Trainer trotz seiner jungen Jahre schon sehr erfahren. Wie viele Trainerneulinge arbeitet er am liebsten mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern, die er noch formen kann. Doch in Zukunft muss er zeigen, dass er in der Lage ist, eine Profimannschaft gezielt weiterzuentwickeln und auf eine neue Ebene zu bringen, gleichzeitig aber auch den kurzfristigen Erfolg zu sichern.

Sein erstes Jahr in Aachen hätte schlechter laufen können. Das Erreichen des Viertelfinals im DFB-Pokal war ein erstes Ausrufezeichen, es könnten noch viele weitere folgen. Fest steht, dass die Alemannia in Peter Hyballa eines der größten deutschen Trainertalente unter Vertrag hat, das mit seiner Art Fußball spielen zu lassen eine Bereicherung für den deutschen Profifußball darstellt und in Zukunft noch für einige Furore sorgen dürfte.

DaWuede 17. Oktober 2012 um 01:53

@ladida

Dein Kommentar ist auch schon eine Zeit lang her, der Artikel sowieso – dennoch mein Senf zur Sache: Hyballa is seit Mai bei Sturm Graz im Amt, von Erfolg kann man bisher nicht sprechen.

Er fällt vor allem durch seine grenzenlose Selbstdarstellung auf, lässt in jedem Interview den „großen Peter“ raushängen. Sportlich ist es bisher ein Wellental. Nach einem sehr schwachen Start gab es mal 2,3 gute Spiele und nun wieder 3 schwache. Man ist auf dem 4. Platz nach 11 Runden, dieser ist für die Saison das Minimalziel, man hat ja auch noch 25 Runden Zeit. Er spricht immer wieder von Offensivfußball, hat alle Spieler bekommen wie er haben wollte, wie Sukuta-Pasu und Okotie, der Offensivfußball ist aber maximal phasenweise zu sehen, die letzten Partien erinnerten mehr an Rasenschach, keine Ideen in der Offensive, keine Kreativität – natürlich liegt’s nicht nur am Trainer sondern auch an den Spielern. Aber was vor allem erschreckend ist, dass wir in der Defensive offen sind wie ein Scheunentor. Dies liegt am von Hyballa praktizierten „Hoch verteidigen“ die Abwehrreihe steht ziemlich weit vorne. Problem ist nur, dass Hyballa viel zu sehr darauf fixiert ist, „seine“ Philosophie durchzuziehen, der Mannschaft „seine“ Spielweise und „sein“ System einzuimpfen und ihr „seinen“ Stempel aufzudrücken – leider ohne Rücksicht darauf ob diese Spielweise zum vorhandenen Spielermaterial passt. Normalerweise müsste ein Trainer ja zuerst mal schauen welche Spieler er hat, und daraufhin seine Spielweise den Spielern anpassen, das System so ausrichten dass jeder Spieler auf seiner Position bestmöglich zur Geltung kommt, dies gelingt überhaupt nicht, zahlreiche Spieler sind absolut verschenkt im aktuellen „System“ wobei hier in erst 11 Runden bereits flaches 4-4-2, 4-4-2 mit moderner Raute, 4-3-3, 4-2-3-1, 4-1-3-2 und 4-2-1-3 gespielt wurde, also 6 verschiedene Systeme (Papierform) in 11 Spielen, keine Konstanz dahinter.

Aber kommen wir nun zum Hauptproblem des Peter Hyballa. Rein von der fachlichen Kompetenz und vom Know-How her würde es in der österreichischen Liga sicher nicht scheitern, das ist klar. Bei Hyballa liegen die Probleme im (zwischen)menschlichen Bereich. Hyballa hat es binnen kürzester Zeit geschafft, sich mit zahlreichen Spielern zu überwerfen, für’s Mannschaftsklima ist der gute Mann pures Gift.

Und wenn man im Internet recherchiert – in Namibia konnte er sich gegen Ende fast nicht mehr alleine auf die Straße trauen, wurde massivst bedroht bis er nach nur 6 Wochen bei Ramblers zurücktrat, nicht wie im Bericht geschrieben nach einem Jahr. Ein Jahr verbrachte er insgesamt dort, er betrieb ja auch Fußballcamps, Fußballschulen und dergleichen. Natürlich gilt es auch zu hinterfragen wie moderne Trainingsmethoden und fortschrittlicher Fußball in einem Land wie Namibia (wo weder Disziplin noch Mentalität existiert, die Spieler verdienen zwar ihr Geld, zeigen in der Kneipe aber mehr Einsatz als am Platz) aufgenommen wird, hier würde ich die Schuld nicht bei Hyballa suchen. Aber dann recherchiert man weiter – auch in Aachen ist er nicht aufgrund der Ergebnisse entlassen worden sondern weil er sich mit der Mannschaft überworfen hatte. Und hier in Graz fängt es ganz gleich an. Hyballa nimmt sich selbst zu wichtig, kommt mit Sicherheit auch vor dass fehlende Sympathien sich auf die Aufstellung auswirken. Wenn man ehrlich ist hat er zwar gute Referenzen, im Profifußball – sprich Erwachsenenfußball allerdings keinerlei Erfolge vorzuweisen. Und dennoch kommt er in Graz an (wohlgemerkt hat er davor die Amateurmannschaft eines Ligakonkurrenten trainiert!) und sieht sich selbst als übergeordnetes Organ, macht sich pausenlos wichtig und spuckt große Töne ohne darüber nachzudenken dass a.) der Trainer bei Misserfolg das schwächste Glied in der Kette ist und b.) die Medien einen derartigen Dampfplauderer bei fehlendem Erfolg in der Luft zerreissen.

Ich persönlich bin der Meinung, Hyballa sollte sich mehr auf seine fachlichen Qualifikationen besinnen, sollte das machen was er am besten kann. Ohne großes Drumherum. Er muss erst verstehen dass es um den Verein geht und nicht um Einzelpersonen, nicht um Peter Hyballa. Niemand hat etwas davon wenn er sich vor die Journalisten stellt und Sprüche a la „Kurzes Hy und schnelles Balla“ erzählt, so wird er sich sehr schnell wieder im Jugendbereich wiederfinden, wo es mit Sicherheit nicht derart oft Gelegenheiten gibt, sich in Interviews selbst darzustellen.

Wer auf der „AZ“ (deutsche Tageszeitung in Namibia) auf der Homepage im Archiv sucht, der wird zudem eine Art „Abschiedsbrief“ von Hrn Hyballa aus dem Jahr 2002 finden welchen er nach seinem Rücktritt in Windhoek verfasst hat. Von Seriösität und Professionalität hat ein solche Verhalten keine Spur, ganz egal was im Vorfeld vorgefallen ist!

Hier in Graz wird er mMn jedenfalls nicht alt – rein subjektive Meinung, ich persönlich denke, sollte man zum Ende der Herbstsaison hinter dem 4. Platz liegen, dann ist er weg.

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ladida 4. Mai 2012 um 21:54

ist zwar schon ein etwas älterer Artikel,
im Moment ist Hyballa ja in Salzburg bei den Juniors engagiert und jetzt möchte ich wissen, wie die Chancen sind, dass er Cheftrainer in Graz oder Ried wird, und ob das erfolgreich sein könnte.

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Cartesius 14. Mai 2012 um 18:16

Ist gerade Cheftrainer in Graz geworden!

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